Ein Parasit der anderen Art --- Probleme mit einer Freundin

  • Wenn ich das hier so lese, bekomme ich grosse lust meinen Freunden einfach mal "Danke" dafür zu sagen, dass ihre Freundschaft nicht davon abhängt, dass es beiden Seiten gut geht, dass man immer gleich seine Seele auskotzt und sie auch dann immernoch meine Freunde sind, wenn ich richtig in der Sch***** hänge.

    Naja, dagegen ist ja auch nichts zu sagen, solang die Waage stimmt. Sobald die "Freundschaft" aber zu arg einseitig wird, gilt es eben einiges zu überdenken. Ich verstehe eine Freundschaft als etwas gegenseitiges - jeder nimmt, jeder gibt, anders kann es für mich nicht funktionieren. Zumal ich mir völlig blöd vorkäme mich wo anders einzuquartieren und mich zu bedienen, hat ja auch was mit Respekt und Vertrauen zu tun - beides auch etwas gegenseitiges.

  • Wenn sie mir von Anfang an die Wahrheit über ihre Situation gesagt hätte, dann hätte ich ihr geholfen... aber so fühle ich mich ausgenutzt und veräppelt. Als sie angekommen ist, habe ich keinerlei Fragen gestellt, das habe ich das ganze Wochenende nicht und gestern auch nicht und wäre alles "normal" gelaufen, dann wäre sie heute im Laufe des Tages ganz normal wieder gegangen. Aber vieles ist mir komisch vorgekommen und da ist es mein Recht, zu erfahren was los ist, weil ich gerade für sie "aufkomme". Wenn ich jemanden "aufnehme", jemanden bei mir wohnen lasse, dann ist es nur mehr fair, wenn dieser jemand im Laufe des Wochenendes mal "Tacheles" geredet hätte und mit der Sprache rausgekommen wäre, damit ich - als Gastgeber - weiß, was die nächste Zeit auf mich zukommt.


    Die ganze Sache ist auf jeden Fall mehr als merkwürdig und ich werde auf jeden Fall heute abend ein ernstes (aber freundliches) Gespräch mit ihr führen.


    Ich werde sie auch ganz sicher nicht heute abend rausschmeißen, wenn sie nicht weiß, wohin sie kann, aber für ihr größtes Problem (keine Kohle, keine Bleibe) muss ja eine Lösung gefunden werden, denn bei mir kann ich sie die nächsten Wochen nicht aufnehmen. 1. habe ich nicht so viel Platz, sie schläft bei meinem Sohn im Bett und der mir mir (ist ja keine Lösung auf Dauer) und 2. habe ich gar nicht das Geld, sie zu versorgen und 3. habe ich - wenn ich ehrlich bin - heute mein Vertrauen in diese Freundschaft verloren.


    Wenn sie heute abend ehrlich ist und mal die Karten auf den Tisch legt, werde ich ihr selbstverständlich helfen, so wie es in meinen Möglichkeiten steht. Aber eine Dauerlösung ist das "Unterkriechen" bei mir nicht. Vorm Wochenende möchte ich gerne meine Wohnung wieder für mich haben.

  • Naja, dagegen ist ja auch nichts zu sagen, solang die Waage stimmt. Sobald die "Freundschaft" aber zu arg einseitig wird, gilt es eben einiges zu überdenken. Ich verstehe eine Freundschaft als etwas gegenseitiges - jeder nimmt, jeder gibt, anders kann es für mich nicht funktionieren. Zumal ich mir völlig blöd vorkäme mich wo anders einzuquartieren und mich zu bedienen, hat ja auch was mit Respekt und Vertrauen zu tun - beides auch etwas gegenseitiges.

    Und die Freundschaft ist sofort einseitig, wenn einer mal richtig in der Grütze liegt und die Hilfe vom anderen in Anspruch nimmt??? Und es ist nunmal in den seltensten Fällen so, dass man immer gleichzeitig viel geben oder nehmen kann. Das kann durchaus mal zeitlich versetzt sein.


    Ganz ehrlich, wenn ich solche "Schönwetter-Freunde" hätte, würde ich ganz auf sie verzichten. Was hat man denn von Freundschaften, wenn man zusammen feiern, quatschen und Spass haben kann, aber sofort als Parasit abgestempelt wird, wenn es einem mal richtig schlecht geht und dann auch noch gleich mal verdächtigt wird, das Geld des Kindes zu zocken oder was auch immer anzustellen.


    Solche Freunde braucht doch kein Mensch!!!

  • Schmeiss sie raus !


    So hart das klingt, aber wenn ich in Not bin, erzähle ich das jemanden.

    Alles was Kinder brauchen, habe ich auch! Das was Kinder nicht brauchen, habe ich auch nicht.

    *********************************************************************************

    Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft

  • "Schönwetter-Freunde" braucht man nicht wirklich, aber wenigstens welche, die ehrlich zu einem sind.


    Das ist ja wohl das mindeste, das ich erwarten kann, wenn ich schon helfe und "aushalte"

  • Und die Freundschaft ist sofort einseitig, wenn einer mal richtig in der Grütze liegt und die Hilfe vom anderen in Anspruch nimmt??? Und es ist nunmal in den seltensten Fällen so, dass man immer gleichzeitig viel geben oder nehmen kann. Das kann durchaus mal zeitlich versetzt sein.


    Ganz ehrlich, wenn ich solche "Schönwetter-Freunde" hätte, würde ich ganz auf sie verzichten. Was hat man denn von Freundschaften, wenn man zusammen feiern, quatschen und Spass haben kann, aber sofort als Parasit abgestempelt wird, wenn es einem mal richtig schlecht geht und dann auch noch gleich mal verdächtigt wird, das Geld des Kindes zu zocken oder was auch immer anzustellen.


    Solche Freunde braucht doch kein Mensch!!!

    Na, von einem Mal war aber nicht die Rede :kopf Und, "Schönwetterfreund?", ja das bin ich tatsächlich, viel kommen mit Regen und Gewitter zu mir und gehen mit Sonne wieder nach Hause, aber eines nehme ich mir heraus, Offenheit und Ehrlichkeit.

  • Als sie angekommen ist, habe ich keinerlei Fragen gestellt, das habe ich das ganze Wochenende nicht


    Da liegt halt auch ein Teil des Problems... du wunderst und ärgerst dich, aber du fragst nicht?
    Du lässt sie rauchen, sagst aber auch nicht, dass dir das zuviel ist, was sie wegraucht...


    Kann es sein, dass du auch zu gutmütig bist und es dir schwerfällt dich abzugrenzen? Dass du innerlich nen Groll aufbaust und deine Freundin gar nix davon weiß?

  • Kann es sein, dass du auch zu gutmütig bist und es dir schwerfällt dich abzugrenzen? Dass du innerlich nen Groll aufbaust und deine Freundin gar nix davon weiß?


    Dazu tendiere ich auch. Ich kann das ebenso gut und ärgere mich dann, dass den anderen das gar nicht auffällt. Ich ärgere mich über mich selbst und über die anderen. Kann aber auch gar nichts dagegen machen. Manchmal tut es dann gut, wenn mich jemand darauf hinweist, dass andere Menschen nunmal nicht in mich hinein sehen können. :scared


    Nichtsdestotrotz würde ich mir an der Stelle von Deiner Freundin das rauchen in so einer Situation verkneifen und mit Dir ein offenes Gespräch führen, bevor dieser Ärger in Dir aufsteigt.

    LG m_m_h
    _____________________________________________________________________


    Wer sich auf die Suche nach einem Tiger begibt, muss sich nicht wundern, wenn er einen Tiger findet. (indisches Sprichwort)


    Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee.

  • Es ist einfach zu sagen " Ich würde...". Und es ist genauso einfach, jemanden direkt zu verurteilen.


    Mit Anfang 20 hab ich richtig Mist gebaut finanziell, und mich selbst in eine ähnliche Situation manövriert: Konto gesperrt, nach der ausbildung nicht übernommen worden = kein Geld mehr (das war so das einzige, wofür ich nichts konnte), Schulden ohne ende. Da bleibt nicht mehr viel. Ich hab insofern glück gehabt, dss ich es nicht erzählen mußte... einer meiner besten Freunde hatte es zufällig mitbekommen ( er hat während meiner Ausbildung häufig in meiner Wohnung nach dem Rechten gesehen, wenn ich mal wieder länger weiter weg mußte, und da schon vorher die "böse" Post aus dem Briefkasten gefischt). Er hat nicht viel gesagt - gott sei dank - aber mir geholfen. Insofern mußte ich nicht selbst die Karten auf den Tisch legen - und da war ich dankbar für. Die Fragen an sihc waren schon für mcih schlimm genug, auch, wenn sie berechtigt waren.


    Klar, man sollte mit offenen Karten spielen. Und ich verstehe, das Muckelmama sich aufregt. Aber ich verstehe genauso, das die Freundin es nicht von sich aus so ohne weiteres kann. Es ist dann schwer genug, um Hilfe zu bitten... auch noch genau zu erkären, wieso, weshalb und warum ist sowohl bei Freunden als auch bei der Familie sehr schwer. Auch bei der besten Freundin. Nachdem es einmal raus war, konnte ich meiner besten Freundin zumindest sagen: du, das-und-das geht nicht, ich hab Mist gebaut und hab da grad kein Geld für. Sie hat es ohne zu fragen akzeptiert. Allerdings hab ich auch nicht bei ihr gewohnt.


    Und Muckelmama: klar bist du sauer. Aber warum machst du dir Gedanken, was die freundin bei dir in der Wohnung alles "anstellt"? Nur, weil sie ihren Job verloren hat heißt das nicht, das sie gleich kriminel wird.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • wenn es wirklich so ist,dass sie keinen job mehr hat,verschuldet ist,die miete nicht zahlen kann usw..dann wird das mehr als beschämend sein für sie.
    ich denke,sie ist dir dankbar,WEIL du nicht gefragt hast,sondern sie ohne erklärung aufgenommen hast-was freunde eben machen.
    ich würde sie heute abend fragen,was genau los ist.
    als vertrauensbruch würde ich es jetzt nicht sehen,denn so eine situation ist schwer und noch schwerer ist es,darüber zu reden und zuzugeben,dass man am ende ist.
    das hat für mich erstmal noch nix mit ausnutzen zu tun..
    sollte sie nichts dagegen unternehmen und einfach bei dir wohnen und sich durchrauchen und futtern,dann kann man von ausnutzen reden...aber soweit isses ja noch lange nicht.
    klar,es ist an der zeit,dass sie dir sagt,was passiert ist..aber das wird sie schon tun,bzw du willst sie ja heute fragen.
    ich nehme nicht an,dass sie vorhat ,dir ewig auf der tasche zu liegen,sie wusste jetzt einfach nicht wohin und ist zu dir als freundin geflüchtet.
    vertrauensbruch wäre für mich ,wenn mir jemand ins gesicht lügt,sie aber schweigt bis jetzt ja nur .
    sie hat ja auch nicht gesagt,sie geht arbeiten,sondern sie muss um 9 uhr in der stadt sein...das ist nicht gelogen..sie windet sich um die wahrheit herum,weils ihr sicher sehr peinlich ist.
    trotzdem verstehe ich dich natürlich,dass du sagst,ich helfe ihr gerne,aber bei mir wohnen bleiben geht nur noch n paar tage,mehr nicht.
    in ner kleinen wohnung mit weniger berauschenden finanziellen mitteln sind da eben grenzen.
    nur die freundschaft musste in meinen augen nicht in frage stellen-noch nicht.
    und an die verrauchten kippen hat sie sicher auch nicht gedacht..die ist nervös und in ner scheiss lage,da plotzt man eben mal mehr weg ,auch kippen von ner freundin.
    die wird sich da nix bei gedacht haben...
    würde das jetzt seit wochen so gehen,dann würde ich dich verstehen,aber die frau ist doch erst 2 tage oder so da...sie geht sicher davon aus,dass dich 10 kippen und ein paar brote nicht gleich in den ruin stürzen.
    du denkst glaube ich zu weit..du siehst dich da schon sitzen und sie nicht mehr loswerden,kann das sein?
    bleib mal ruhig und sprich mit ihr heute abend und da kannste ihr auch gleich sagen,dass du ihr gerne helfen willst,aber das es eben auf dauer nicht geht ,dass sie bei dir wohnt ,isst etc,weil du auch mau bist.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

    Einmal editiert, zuletzt von zozzy ()

  • Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber...


    Come as you are: Ja, eine wirklich (!) gute Freundin darf sich bei mir so benehmen, wenn es ihr richtig schlecht geht, wenn sie unter Schock steht, wenn sie sich selbst und die Welt gerade nicht ertragen kann.


    Sie weiß, dass sie sich bei mir mal so richtig hängen lassen kann und sich mir gegenüber nicht zusammenreißen muss, wenn sie dazu gerade einfach nicht in der Lage ist - so lange, bis sie sich wieder gefangen hat. Und dann wird es ihr möglich sein, von sich aus mit mir zu reden, und weitere Schritte zu unternehmen; vielleicht entwickeln wir die sogar gemeinsam.


    Und wenn es mir mal nicht gut geht, nimmt sie mich genauso auf, und vielleicht esse ich ihr dann den Kühlschrank leer und qualme ihre Zichten weg! Oder sie gibt mir auf andere, auf ihre eigene Weise etwas zurück - vielleicht einfach, indem es ihr besser geht.


    Liebe Grüße
    Borgia :wink

  • sorry aber bevor ich eine Freundin als Parasit bezeichnen würde müsste da schon mehr passieren.


    Klar hätte sie mit offenen Karten spielen sollen(ob sie vorhat sich auf lange Zeit einzunisten ist im Moment reine Spekulation),aber wie andere auch schon geschrieben haben gibt es Dinge da fällt einem es sogar schwer einer Freundin davon zu erzählen.Da wartet man vielleicht auch drauf das man gefragt wir was ist denn los,anscheinend hat se ja ein bisschen erzählt finanzielle Schwierigkeiten.


    Wenn dir die Situation Bauchschmerzen bereitet grenze dich ab sage ihr was du willst.


    Sonst kann ich mich nur Borgia anschliessen,genau das verstehe ich auch unter einer wirklichen Freundschaft.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Nach und nach kam raus, dass sie derbe finanzielle Probleme hat, ihr Konto ist gesperrt, Miete hat sie keine gezahlt und daher Stress mit ihrem Vermietern ...
    Sie hat leider nicht einen Cent in der Tasche...


    Na ja, so ein bisschen was hat sie ja schon erzählt.



    ...aber so habe ich einfach nur die Vermutung, dass ich sie so schnell nicht mehr loswerde...


    Auf jeden Fall werde ich heute abend mit ihr sprechen und bis dahin hoffen, dass sie keine Dummheiten macht.


    Am liebsten wär mir, sie würde heute abend schon ihre Sachen packen, weil ich ihr nämlich überhaupt nicht mehr vertrauen kann.


    Das hört sich für mich nicht nach großer Freundschaft an. Eher nach relativ oberflächlicher "Freundschaft".
    Wenn du nicht willst, dass sie weiter bei dir wohnt,weil sie dir vielleicht die Bude leerräumen könnte, alle Kippen wegraucht und dich nur ausnutzt, dann sag ihr das.
    Wenn du von anderen Ehrlichkeit und Offenheit erwartest, musst du selbst auch bereit sein, ehrlich und offen zu sein.
    Das bist du ihr gegenüber bisher auch nicht gewesen.
    Im Gegenteil, du ziehst hier ziemlich über deine "Freundin" ab...



    Wenn sie ... dann hätte ich ihr geholfen...


    .... und da ist es mein Recht, zu erfahren was los ist, weil ich gerade für sie "aufkomme".


    Wenn sie ...dann werde ich ihr selbstverständlich helfen...

    Tut mir leid, aber Freundschaft ist etwas anderes.
    Du stellt eine Menge Erwartungen. Und wenn diese nicht erfüllt werden, dann bist du enttäuscht und fühlst dich gleich ausgenutzt...


    Ich "erwarte" von Freunden nicht, dass sie sich erst mal nackig ausziehen, bevor sie bei mir unterkriechen dürfen.
    Ich wünsche mir, dass sie so viel Vertrauen zu mir haben, dass sie mir alles sagen können. Und wenn das ein paar Tage Zeit braucht, ist es auch gut...


    Genau so wünsche ich mir von meinen Freunden, dass ich mit ihnen über alles reden kann. Also auch darüber, wenn mir etwas gegen den Strich geht.


    Das scheint bei euch beides nicht der Fall zu sein...


    Aber jeder definiert Freundschaft ja auch anders.



    "Schönwetter-Freunde" braucht man nicht wirklich, aber wenigstens welche, die ehrlich zu einem sind.


    Das ist ja wohl das mindeste, das ich erwarten kann, wenn ich schon helfe und "aushalte"

    Wenn der Eine "erwartet", ist der Andere automatisch "verpflichtet". Für deine Hilfe erwartest du eine Gegenleistung.
    Das ist Freundschaft für dich?


    Come as you are: Ja, eine wirklich (!) gute Freundin darf sich bei mir so benehmen, wenn es ihr richtig schlecht geht, wenn sie unter Schock steht, wenn sie sich selbst und die Welt gerade nicht ertragen kann.


    Sie weiß, dass sie sich bei mir mal so richtig hängen lassen kann und sich mir gegenüber nicht zusammenreißen muss, wenn sie dazu gerade einfach nicht in der Lage ist - so lange, bis sie sich wieder gefangen hat. Und dann wird es ihr möglich sein, von sich aus mit mir zu reden, und weitere Schritte zu unternehmen; vielleicht entwickeln wir die sogar gemeinsam.


    Und wenn es mir mal nicht gut geht, nimmt sie mich genauso auf, und vielleicht esse ich ihr dann den Kühlschrank leer und qualme ihre Zichten weg! Oder sie gibt mir auf andere, auf ihre eigene Weise etwas zurück - vielleicht einfach, indem es ihr besser geht.


    :daumen Wer so eine Freundin hat, kann wirklich glücklich sein!


    ww

  • Also, unter " guter langjähriger Freundschaft" laufen bei mir genau 4 Personen.


    Wenn es einer dieser 4 dreckig geht, bin ich da. Und dann steht meine Tür offen. Und dann dreh ich halt ne Weile wenn sie mit raucht, oder bring ihr Lidlkippen mit. Und dann gibts halt Nudeln mit Soße und Griesbrei. Meinetwegen auch ans Sofa gebracht. Dazu nen großen Pott Eis, 2 Löffel, Kaffee und Schokolade und ne Monsterpackung Tempos.


    Und dann schau ich, ob was dringend geregelt werden muss, weils sonst noch schlimmer werden würde. Das nehme ich ihr soweit möglich ab.


    Dann wird es ihr schon besser gehen, weil sie merkt, sie ist nicht allein auf der Welt und es ist nicht alles aussichtslos.
    Danach kommen beschriebene Adressen wo sie ggf professionelle Hilfe findet etc


    Eine Frist kommt frühestens wenn ich merke, sie will nicht wieder raus kommen und nutzt die Hilfestellungen nicht, oder dass es ihr egtl gar nicht schlecht geht.
    Dann ist die Hilfestellung eben ein Arschtritt um sie wach zu rütteln.


    Aber bis ich das in Erwägung ziehe, vergehen mind 2 Wochen- nicht 2 Tage.


    Und bei mind 2 von den 4 oben genannten wüsste ich, dass ich spätestens am 6. Tag heim komme und alles ist von oben bis unten geputzt und das Essen steht auf dem Tisch- vorausgesetzt sie hängen nicht in einer Depression die nen Klinikaufenthalt nach sich zieht.




    Edit meint noch: Ja, geben und nehmen... aber nicht nehmen, wenn der andere grad am Boden liegt- sondern falls es mir mal schlecht geht. Selbst wenn das nehmen nur das Wissen ist, man ist nicht allein, falls es einem schlecht geht.

  • Es ist wohl schwer, deine Freundin momentan zu verstehen. Aber du solltest ihr zumindest die Gelegenheit geben, sich zu erklären.


    Vor ein paar Jahren, war ich einmal in einer Situation, die für mich aussichtslos erschien. Meine Mutter hat mich einfach vor die Tür gesetzt. Auto durfte ich nicht mitnehmen (obwohl meins) und dann stand ich da. Habe von einem Nachbarn aus einen Freund angerufen der ohne weiter zu Fragen einfach nur gesagt hat, ich hol dich in fünf Minuten ab.


    Er hat dann auch gar nicht groß gefragt, was war. Sondern ist mit mir zu sich gefahren, hat mir seinen Autoschlüssel gegeben und gesagt, ich könnte morgen einfach mit seinem Wagen zur Arbeit fahren. Am nächsten morgen hatte er mir sogar noch 50 DM auf dem Tisch gelegt und war zur Arbeit gefahren.


    Obwohl ich nicht sagen kann, das er mein bester Freund war, war er einfach für mich da. Für mich ist und bleibt er ein einzigartiger Mensch.


    Ich hoffe du kannst für deine Freundin auch so ein einzigartiger Mensch sein.


    Gruß Annemarie

  • Am Samstag bekam ich eine SMS von einer langjährigen Freundin, ob sie 2 - 3 Tage zu mir kommen könne, sie müsse mal raus. Klar... kein Problem... dafür sind Freunde ja da.


    Ihr hab alle recht, wirklich alle, ich würde auch fast alles machen und tolerieren, wenn ich einem Freund helfen könnte, aber meine Freunde kämen auch nicht mit einer Selbstverständlichkeit bei mir angetrudelt nach dem Motto "Ich muss mal raus und jetzt mach mal für mich". Der Ton macht doch die Musik, wenn jemand anrufen würde und sagt "ich hab da große Probleme, kannst Du mir helfen?" dann roll ich den roten Teppich aus und besorg wenn es sein muss noch 5 Stangen Zigaretten extra.


    Nur das was Muckelmama da schreibt, finde ich schon auch etwas dreist, meine Freunde hätten den Anstand zu fragen wenn sie etwas aus dem Kühlschrank nehmen oder Zigs schnorren ich würde dann einmal sagen, Du musst nicht fragen nimm einfach, aber ich wäre auch bei einem guten Freund etwas irritiert, wenn einfach genommen wird.
    Ich find das gehört zu guten Manieren und die sollten auch gute Freunde in Notlagen haben.



    Gruß


    der Frosch

  • Kermit, das kommt drauf an- meine kennen mich gut genug um zu wissen, dass sie nicht fragen müssen.


    Bei uns ist es Standard- wenn einer keine Kippen hat, raucht er beim anderen mit. Nächstes Mal hat der andere keine....


    Und wenn eine Freundin zu mir kommt und erzählt, sie kann die Miete (bei Bekannten!) nicht zahlen, ist klar, sie hat keinen cent mehr. Dass sie essen muss ist auch klar. Und ich hab zugestimmt, dass sie bei mir unterkommt. Also erübrigt sich die Kühlschrankfrage.


    Bei "einem" Freund wäre ich darüber auch irritiert.


    Und wenn eine meiner 4 schreibt, ob sie kommen kann, sie muss ma raus- dann hält sie das Kinn nur noch auf Zehenspitzen stehend aus der Scheiße.- was dann folgt, siehe letzter Post.



    @ Muckelmama
    Werd dir darüber klar, wie gut die Freundschaft wirklich ist. Wie wichtig sie dir ist und ob sie in der Not nicht auch für dich da wäre.
    Und was du so "von den Leuten" mitbekommen hast ist meistens ein schlechter Anhaltspunkt um ihre Situation einzuschätzen.

  • Vielleicht erwarte ich zuviel von ihr... das mag schon sein.


    Sie bat mich, 2 - 3 Tage bei mir unterschlüpfen zu können, ohne groß reden zu müssen. Deswegen habe ich nicht genauer nachgehakt, ich bin davon ausgegangen, dass sie heute, spätestens morgen dann wieder nach Hause geht.


    Ich kann auch genau sagen, warum es mir gegen den Strich geht, dass sie meine Kippen raucht (mit dem Essen und Trinken hab ich kein Problem, wo zwei satt werden, gibts auch genug für drei): Am Samstag abend hat sie mich gefragt, ob sie einen Schlüssel bekommen kann, sie möchte noch gern weggehen. Klar... sie muss ja jetzt nicht hier hocken.... Sie ist dann in einem ziemlich alkoholisiertem Zustand am Sonntag nachmittag wieder hier gewesen. Obwohl sie kein Geld hat, kann sie feiern gehen... das will mir nicht in den Kopf. Wenn sie so tief in der Sch*** steckt, dann gehe ich meine Probleme an und mache nicht ne Sause und schlafe mir anschließend bei meiner Freundin den Rausch aus.


    Und ja.... wenn ich jemanden hier aufnehme, erwarte ich die Wahrheit. Mein jetziger Stand ist: 2 - 3 Tage, danach sieht es nicht aus. Wenn sie zumindest im Laufe des Wochenendes zu mir gekommen wäre und gesagt hätte, so und so siehts aus, dann weiß ich, worauf ich mich einrichten kann, wie das für mich zu bewerkstelligen ist. Wenn ich alleine wäre, würde ich auch ihre Kippen bezahlen und die nächsten vier Wochen von Nudelsuppe aus der Tüte leben, aber genau das bin ich nicht. Ich habe ein Kind, welches ich auch über den Monat bringen muss. Ein Kind, das im Moment sein Zimmer geräumt hat und bei mir schläft.


    Freundschaft bedeutet für mich Ehrlichkeit, Vertrauen. Vertrauen scheint sie nicht zu mir zu haben und mein Vertrauen ist auch futsch...


    Es wäre überhaupt kein Problem gewesen, sich mit nem Pott Eis, 2 Löffeln, Kaffee, Schokolade und ner Monsterpackung Tempos sich aufs Sofa zu schmeißen, wenn sie denn dann da gewesen wäre. Natürlich würde ich auch gern schauen, was dringend geregelt werden muss, aber bis dato weiß ich ja im Prinzip gar nicht, wo es im Argen liegt und wie ich ihr helfen kann, damit sie ihr Leben wieder auf die Kette kriegt.


    Es fehlt ja allein schon mal an der Aussage/Frage: "Du, ich hab im moment überhaupt gar keine Kohle, kann ich mich mal bei Deinen Kippen bedienen".... das ist für mich eine Frage des Respekts und hat nichts mit Freundschaft zu tun. Auch wenn ich mit jemandem befreundet bin, gehe ich nicht an die persönlichen Sachen des anderen ran, sondern frage... nicht bei jeder einzelnen Kippe, aber so als Grundinfo wärs ja schon mal nicht schlecht.


    Was meinen Kühlschrank angeht, sehe ich das nicht so eng, was drin ist, kann gegessen werden und da muss auch keiner groß fragen. Wenn ich Besuch habe ist es für mich selbstverständlich, dass der Besuch keinen Hunger leiden muss.


    Es sind nicht die einzelnen kleinen Teile, warum ich mich grad ausgenutzt fühle, sondern das Gesamtbild, was sich hier grad abzeichnet. Natürlich werde ich ihr helfen, wenn sie am Boden liegt und rausschmeißen, wenn sie nirgends anders hinkann, werde ich sie sicherlich auch nicht. Aber dazu muss ich erstmal wissen, was überhaupt los ist.


    Freundschaft bedeutet für mich nicht, dass ich als Freundin verpflichtet bin, ohne Hintergrundwissen oder gar nachzuhaken, stillschweigend genau das zu aktzeptieren, was hier grad abläuft.


    Ich habe schon einmal eine Freundin bei mir wohnen gehabt, weil diese arge Probleme hatte, sie hat bei mir und von mir gelebt, sechs Wochen lang, aber sie hat die Karten auch offen auf den Tisch gelegt.


    Ich weiß im moment gar nicht, was ich denken soll......


    Wenn ich die Kohle hätte, dann hätte ich ihr sicherlich auch schon mal nen 20iger gegeben. Aber ich habe selber noch bis zum Monatsende nur noch knapp 200 EUR, das will eingeteilt werden und da sind solche "Extras" grad so gar nicht drin.

  • Ich weiß im moment gar nicht, was ich denken soll......


    Das ist jetzt auch noch nicht nötig, und wie solltest du das können, wenn du nichts weißt? Warte erstmal das Gespräch mit ihr heute Abend ab, vielleicht ist dann alles klar, egal in welche Richtung.
    Du musst nicht vorher schon eine Entscheidung getroffen haben.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Obwohl sie kein Geld hat, kann sie feiern gehen... das will mir nicht in den Kopf. Wenn sie so tief in der Sch*** steckt, dann gehe ich meine Probleme an und mache nicht ne Sause und schlafe mir anschließend bei meiner Freundin den Rausch aus.


    Das is ne Art von "Kopf in den Sand"... und als Frau, gerade wenn sie erst am nächsten Nachmittag wieder kam, vermute ich, dass sie für den Alk den sie sich reingeschüttet hat nichts zahlen musste...


    Ich glaube aber nicht, dass sie kein Vertrauen hat, nur weil sie es dir nicht erzählt. Ist natürlich auch eine Möglichkeit. Aber bei ihr klingt das grad eher nach verstecken vor der Realität.... Vielleicht is sie auch trinken gegangen, um zu verhindern, dass sie abends vor dir zusammenbricht? Weil es ihr peinlich ist?


    Setz dich heute Abend mit ihr in Ruhe hin.