Ein Parasit der anderen Art --- Probleme mit einer Freundin

  • Am Samstag bekam ich eine SMS von einer langjährigen Freundin, ob sie 2 - 3 Tage zu mir kommen könne, sie müsse mal raus. Klar... kein Problem... dafür sind Freunde ja da.


    Tja... sie kam dann am Samstag dann zu mir mit einem großen Koffer.. hm... komisch... so für 2 - 3 Tage hatte sie schon viel Gepäck dabei.


    Nach und nach kam raus, dass sie derbe finanzielle Probleme hat, ihr Konto ist gesperrt, Miete hat sie keine gezahlt und daher Stress mit ihrem Vermietern (die gleichzeitig wohl gute Bekannte sind). Damit sie mal ein paar Tage Ruhe hat, wollte sie bei mir unterkriechen.


    Sie hat leider nicht einen Cent in der Tasche, das sie bei mir ißt und trinkt, stört mich gar nicht so sehr, aber dass sie sich an meinen Zigaretten bedient, ärgert mich. Ich rauche nicht viel, mal ab und an eine, aber wo sonst die Schachtel drei oder vier Tage reicht, war gestern eine BigBox abends alle. Ich hab doch nu keinen Dukatenschisser im Keller stehen.


    Heute morgen ist sie mit uns aufgestanden und ich fragte sie, wann sie denn zur Arbeit müsse. Um 9.00 Uhr müsse sie in der Stadt sein. Kein Wort davon, dass arbeitstechnisch irgendwas nicht in Ordnung ist.


    Sie verdient eigentlich gut, ist Angestellte im öffentlichen Dienst und sitzt beim Chef im Vorzimmer.... leider scheint das wohl Vergangenheit zu sein. Ich habe vorhin bei ihr auf der Arbeit angerufen, weil ich ihr vergessen hatte, zu sagen, dass ich erst nach 17.00 Uhr wieder daheim bin. Die Auskunft am Telefon "Frau xyz arbeitet nicht mehr bei uns".


    Na super.... sie kriecht bei mir unter und lebt grad auf meine Kosten, aber die Wahrheit sagt sie mir nicht. Sie sprach von 2 - 3 Tagen, aber sie macht auch keine Anstalten, wieder gehen zu wollen. Es geht mir total gegen den Strich, dass die dann die nächsten Tage (Wochen?) bei mir zu Hause rumhockt, ich weiß nämlich ehrlich nicht, wie ich ihr freundlich zu verstehen geben kann, dass spätestens am Freitag Schluss mit Hotel Muckelmama ist.


    Meine Gutmütigkeit mal wieder, ich fühle mich irgendwie ausgenutzt und ärgere mich über mich selber.

  • Siehs mal positiv, sie ist um 9 in die Stadt, weil sie sicher viele Ämtergänge machen muss.
    Wenn sie wiederkommt würd ich direkt sagen, "mensch das war vielleicht peinlich, ich hab bei deiner Arbeit angerufen, wußte ja nicht, dass du da nicht mehr arbeitest. Wie gehts den jetzt nach den 3 Tagen bei mir mit dir weiter?"
    Und dann gleich die Adressen von Beratungsstellen hinlegen, mit denen sie dann ihr weiteres Raus-aus-der-Not planen kann.
    Ich finde es schon wichtig, dass man in so ner Situation auch mal zu ner Freundin gehen kann, aber du kannst auch erwarten, dass sie mit offenen Karten spielt. Grenz dich ab!

  • Also ich würde da gar nicht bis Freitag warten.


    Jemand der nicht ehrlich zu dir ist und dich ausnutzt, hat es nicht verdient, das du ihr hilfst.

    Wenn Dir das Leben in den Arsch tritt,...nutze den Schwung um vorwärts zu kommen.
    Wenn Dir das Leben Zitronen bietet,...frag nach Tequila und Salz oder Ramazzotti ;)
    Wenn jemand zu Dir sagt: die Zeit heilt alle Wunden,...hau ihm in die Fresse und sag: "warte, is gleich wieder gut!!!" :-))

  • Hi,


    ein Freund, der mir nicht die Wahrheit sagt und mich ausnutzt, ist KEIN Freund :hm...


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Seh ich auch so :nanana


    Rede mit ihr, vielleicht hat sie auch Angst die Wahrheit zu sagen :frag

    Geliebt zu werden kann eine Strafe sein. Nicht wissen, ob man geliebt wird, ist Folter.


    Robert Lembke

  • ein Freund, der mir nicht die Wahrheit sagt und mich ausnutzt, ist KEIN Freund :hm...


    stimmt -


    aber: wenn man in Not ist, und das was muckelmama da beschrieben hat finde ich schon ne ziemliche not - dann braucht man manchmal ein bißchen, um sich zu öffnen, man schämt sich, zuzugeben, in was für einer Situation man ist, man tastet sich vielleicht langsam vor und gibt eins nach dem anderen Preis, man will keine Vorhaltungen, weil man die sich selber schon genug macht, man hofft auf ein Wunder, und man hofft, dass Freunde merken, dass man es allein nicht mehr kann.
    Und dann braucht man Freunde, die einem Struktur zurückgeben, im Sinne von: bis heute oder morgen war abgemacht, jetzt mußt du dein Kram in die Hand nehmen, Hilfe findest du da und da, hier kannst du nicht wohnen bleiben, aber du kannst mich anrufen, wenn du Sortierungshilfe bracuhst, oder so...

  • Warum ist jemand sofort kein Freund mehr, weil er nicht sofort mit der ganzen wahrheit rausrückt?


    Offensichtlich scheint sie in einer sehr schwierigen Situation zu sein, in die sie sich mehr oder minder selbst hineinmanövriert hat. Das wird ihr mehr als unangenehm sein und deshalb legt sie nicht gleich alle Karten auf den Tisch.


    Und jemanden nach drei Tagen als Parasiten zu bezeichnen finde ich wirklich etwas früh und lässt sich mir die Frage stellen, ob ihr wirklich so gut befreundet seit.
    Mir würde jedenfalls nicht einfallen langjährige Freunde nach drei Tagen als Parasiten zu bezeichnen.

  • Erstmal: ich hab schon einen Grund warum ich "Parasit" geschrieben habe.... ich habe nämlich nach dem, was ich jetzt mittlerweile weiß, sehr wohl den Eindruck, dass sie sich mit Vorsatz "eingenistet" hat und nicht nur mit ihrer Arbeit geschwindelt hat, ich "befürchte", dass sie nichts mehr hat, wo sie sonst hinkann.


    Sie hätte ehrlich sein können, wir kennen uns fast 13 Jahre, sie muss nicht unehrlich sein, wenn sie die Karten auf den Tisch gelegt hätte, hätte ich versucht, ihr zu helfen, aber so habe ich einfach nur die Vermutung, dass ich sie so schnell nicht wieder los werde.


    Ich würd jetzt am liebsten meine Klamotten packen und von der Arbeit zügig nach Hause fahren, ich hab echt Bauchschmerzen bei der ganzen Sachen.


    Natürlich werde ich heute abend mit ihr reden, ich bin aber erst kurz nach fünf zu Hause.... wer weiß, was sie in der Zeit in meiner Wohnung treibt.


    So nach und nach kommt noch eine Menge mehr ans Licht.

  • Manchmal finden wir uns mit einem Menschen ab und nennen ihn sogar unseren Freund, obwohl er uns ganz und gar nicht gut tut.
    Vielleicht haben wir Mitleid mit ihm, weil er/sie es im Leben schwer hat.


    Und manchmal ziehen wir regelrecht immer wieder Ausnutzer in unserem Leben an.


    Dir wird außer der direkten Konfrontation nicht viel übrigen bleiben.


    Versuch es ohne Kritik, denn du weißt nicht aus welchen Beweggründen sie so handelt.
    Sag ihr direkt, was dich stört und sag ihr, dass du ihr gerne helfen möchtest, es dir aber unter diesen Umständen und ohne Hindergrundwissen schwer möglich ist sie zu unterstützen und ihr zu vertrauen.

    Es hört doch jeder nur, was er versteht.


    Johann Wolfgang von Goethe

  • Das offene und ehrliche Gespräch gibt beiden seiten die Chance, Dinge zu klären. Sein Lebenschaos offen auf den Tisch zu legen - das ist nicht unbedingt einfach. Insofern eine "lanze brenchend" für die Freundin. Aber: Im Gespräch dann wenigstens notwendige Dinge erklären, eine Zuklunftsvision zu nennen, das muss heute Abend schon drin sein.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Also mir würde es nicht gefallen, wenn ich gefragt werde "zwei Tage wohnen" und dann den Menschen komplett (inklusive Zigaretten) versorgen soll und die zwei Tage ganz offensichtlich ein wenig untertrieben waren um einen Fuß in der Tür zu haben. Hier ist schon einiges an Täuschung im Spiel. Zumal im Haushalt Muckelmama Geld nicht unbedingt im Überfluss vorhanden ist - da fällt so ein Mitesser durchaus in's Gewicht beim Finanzmanagement.


    Ich finde die Vorgehensweise "wie geht es denn ab Donnerstag weiter bei Dir?" gut.
    Betone, dass Du dann den Raum wieder für Dich selbst benötigst.


    Ansonsten ist wohl eher die Schuldenberatung zuständig für die Frau, weniger eine Freundin.

  • Hi,

    Mir würde jedenfalls nicht einfallen langjährige Freunde nach drei Tagen als Parasiten zu bezeichnen

    mir wäre es aber auch peinlich, ohne das ich was sage, die Kippen meines Freundes zu verqualmen, und das Essen vorgesetzt zu bekommen.


    Unter Freunden sollte Offenheit herrschen, und kein hintenrumgedruckse. So kenn´ich das ... alles andere sind linke Vögel, Ausnutzer oder Zicken :D
    Spätestens jetzt würde ich mal Tacheles reden, bzw. ich hätte dies schon früher gemacht.


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Wenn ich als Freundin mich bei meiner Freundin einquartiere - qualme ich nicht deren Tschicks weg, wenn ich weiß das sie selber nicht viel Geld hatt, "fress" mich nicht einfach mit durch, sondern geh auch einkaufen! Bzw. helfe beim putzen und schmeiss auch die Waschmaschine mit an usw. Das versteh ich unter Freundschaft.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Guten morgen,


    ich würde auch ein ernstes aber nettes Wörtchen mit ihr reden. Denn so geht es ja wirklich nicht.Etwas Anstand sollte auch dabei sein.


    Frag sie wie es weiter gehen soll und dann wirst du sehen was sie sagt....


    Viel Erfolg und halt uns auf dem laufenden!


    Lg

    Ich bin wie ich bin und das ist gut so!Denn das Leben ist kein Ponyhof, denn sonst wäre ich Reitlehrerin geworden! :strahlen

  • Wenn ich als Freundin mich bei meiner Freundin einquartiere - qualme ich nicht deren Tschicks weg, wenn ich weiß das sie selber nicht viel Geld hatt, "fress" mich nicht einfach mit durch, sondern geh auch einkaufen! Bzw. helfe beim putzen und schmeiss auch die Waschmaschine mit an usw. Das versteh ich unter Freundschaft.


    ähm, unter normalen Umständen schon, aber Muckelmama hat doch geschrieben, dass sie kein eigenes Geld mehr hat.

  • Wie schon geschrieben: wenn sie ehrlich gewesen wäre, hätten wir eine ganze andere Basis gehabt, aber ich kann es mir auch ganz einfach nicht leisten, eine dritte Person samt Kippen, Lebensmitteln, Getränken etc. zu versorgen.


    Auf jeden Fall werde ich heute abend mit ihr sprechen und bis dahin hoffen, dass sie keine Dummheiten macht.


    Ich komme mir auf jeden Fall tierisch veräppelt und ausgenutzt vor. Am liebsten wär mir, sie würde heute abend schon ihre Sachen packen, weil ich ihr nämlich überhaupt nicht mehr vertrauen kann.

  • Ich weiß wovon Du sprichst@Muckelmama, habe das auch so ähnlich durch. Eigentlich wohnte ich mit einer "Freundin" in WG, uneigentlich habe ich sämtliche Kosten für das komplette angemietete Haus und ihre 3 - 4 Katzen selbst übernehmen müssen und mir dafür den Arsch wund geschuftet.


    Aus eigener Erfahrung rate ich Dir, provoziere sie heute noch zur Wahrheit, lasse nicht früher locker, als das sie alles auf den Tisch legt und dann setze ihr eine Frist bis zu der sie was eigenes haben soll und auszieht. Für die entstandenen und entstehenden Kosten mache eine Aufstellung, drunter kommt ein Passus der sie dazu verpflichtet diese Kosten zu übernehmen, natürlich muss sie regelmäßig unterschreiben.


    Ich habe wahnsinnig viele Euronen verloren und nicht nur das, mein Klamottenvorrat schrumpfte, gleiches galt für Bettwäsche, Nahrungsmittel, Bücher ... - NIE WIEDER.


    Bitte sei konsequent, sonst machst Du am Ende den Max und das brauchst Du sicher nicht, denn eine Freundin handelt anders!


  • ähm, unter normalen Umständen schon, aber Muckelmama hat doch geschrieben, dass sie kein eigenes Geld mehr hat.


    Hab ich auch gelesen - wenn ich keine Kohle habe, dann nasshauere ich mich trotzdem nicht durch. Sondern sag was Sache ist und vorallem verkneif ich mir den Luxus Zigaretten. ( Und ja ich weiß wie schwierig es ist wenn man abhängig von was ist.)

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Hi,

    Wenn ich als Freundin mich bei meiner Freundin einquartiere - qualme ich nicht deren Tschicks weg, wenn ich weiß das sie selber nicht viel Geld hatt, "fress" mich nicht einfach mit durch, sondern geh auch einkaufen! Bzw. helfe beim putzen und schmeiss auch die Waschmaschine mit an usw. Das versteh ich unter Freundschaft.

    sag isch doch :D

    Ich habe wahnsinnig viele Euronen verloren und nicht nur das, mein Klamottenvorrat schrumpfte, gleiches galt für Bettwäsche, Nahrungsmittel, Bücher ... - NIE WIEDER.

    naja sag niemals NIE ;) .... nur sollten ganz klare Grenzen gesteckt werden.


    Wobei ich hatte schon mehrmals Kumpels da, aus verscheidensten Gründen, wir mußten noch nichtmal reden :frag
    Es war selbstverständlich ... das er auch mal einkaufen ging, oder ´ne Kiste Bier hinstellte etc. pp.
    Da gab es nichts ... und Gelabere blieb auch aus :D


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Ich hab mich noch nie bei einem Freund/einer Freundin für mehrere Tage einquartiert, aber wenn ich das hier so lese, bin ich froh, dass ich Freunde habe, zu denen ich kommen kann, ohne das mir tausend Fragen gestellt werden, ohne dass ich mich für alles rechtfertigen muss. Bei denen ich mich einfach mit meinen Problemen hinsetzen kann, ohne dass ich mit Fragen gelöchert werde und die einfach mal abwarten, bis ich selbst bereit bin den Mund aufzumachen und zu sagen was los ist, ohne sofort als schlechter Mensch, Parasit oder was auch immer hingestellt zu werden.


    Wenn ich das hier so lese, bekomme ich grosse lust meinen Freunden einfach mal "Danke" dafür zu sagen, dass ihre Freundschaft nicht davon abhängt, dass es beiden Seiten gut geht, dass man immer gleich seine Seele auskotzt und sie auch dann immernoch meine Freunde sind, wenn ich richtig in der Sch***** hänge.