nach Wochenendbeziehung endlich zusammengezogen - Hilfe, es klappt nicht!!!

  • Hallo und guten Morgen an alle.


    Ich hab heut was, das mich wirklich bedrückt. Mein Freund und ich sind nach fast 4 Jahren Wochenendbeziehung Anfang diesen Jahres zusammengezogen. (Bzw. er zog bei uns ein.) Eigentlich dachte ich, das klappt ganz bestimmt, ich hatte lediglich Zweifel, ob ich mich so daran gewöhnen könnte, wieder ständig jemanden an meiner Seite zu haben.


    Das ist aber nun nicht das Problem. Es hakt aber irgendwie überall...


    Unser größtes Problem ist der Fernseher. Das Ding läuft den ganzen Tag, seit er eingezogen ist. Morgens früh um halb sechs macht er ihn an und dann läuft er durch bis Nachts um zwei oder drei. (Jetzt bei Olympia noch länger...)


    Ich vermisse meine Radionachrichten am Morgen, ich vermisse die Ruhe beim Feierabendkaffee, ich vermisse Gespräche beim Abendessen mit den Kids, ich vermisse abendliche Gespräche bei einem Glas Wein mit dem Partner.


    Alle Versuche, das zu ändern, sind gescheitert. Spreche ich ihn dezent darauf an, verlangt er Verständnis (er sei das schon immer so gewohnt), werde ich direkt, ist er beleidigt. Versuche ich einen Kompromiss, hält er mir vor, ich behandle ihn wie die Kinder.


    Ich kann aber damit nicht leben, ich kann mich nicht daran gewöhnen. Es sind so viele Aspekte, die bewirken, dass sich mir alle Haare sträuben. Das fehlende Gemeinschaftsgefühlt, die ständige Berieselung, immer irgenein Hintergrundgeräusch, das mich schier wahnsinnig macht, nie Ruhe, nie wirklich Zeit für Unterhaltung, weil er immer vom Fernsehprogramm abgelenkt wird. Abends dann der Streit ums Fernsehprogramm, wenn die Kids ihre abendliche Sendung sehen wollen, Kinder, die sich in ihre Zimmer zurückziehen, weil kein Gespräch mehr stattfinden kann, weil immer gleich "PSSSST" kommt, weil immer ein und derselbe Quatsch im Fernsehen läuft, weil man nicht mal mehr einen Film zusammen sehen kann...


    Und Strom kostet es ja auch noch...



    Was soll ich tun? Gibts da nen Trick? Ich möchte keinen Streit entfachen, kann aber damit nicht mehr leben. Es ist ein winziges Problemchen mit großer Auswirkung. Oder bin ich nur zu empfindlich oder zu starrsinnig?


    Bevor mein Freund eingezogen ist, gab es bei uns erst um 19.00 Uhr Fernsehen. Damit waren alle glücklich.


    Jetzt ist alles sch...

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Wie wäre es mit einem Fernseher für den Mann im Schlafzimmer?
    Ist zwar nicht wirklich die Lösung, aber vorerst vielleicht deeskalierend?

  • Losgelöst von dem akuten Problem müsst Ihr darüber sprechen, wie Ihr Euren gemeinsamen Alltag gestaltet. Anders geht es nicht.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Einen Fernseher im Schlafzimmer haben wir. Da kuckt er aber nicht. Und es würde auch nix daran ändern, dass er Morgens zum Frühstück den anderen Fernseher anmacht...


    Er möchte, dass die Kinder abends halt im Schlafzimmer kucken, was schon geht, aber nicht das Problem der ständigen Berieselung im Wohnraum löst.


    Wir haben Küche, Wohn- und Esszimmer in einem Raum, so stört es also wirklich in allen Lagen den täglichen Lebens, wenn dauernd der Fernseher läuft. Der einzige Ort, wo man momentan seine Ruhe hat, ist auf Klo... :crazy

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Ihr seid seit 4 Jahren zusammen und habt nie ueber euren Fernsehkonsum gesprochen? :schiel Auf jeden Fall empfinde ich seinen Konsum als Sucht. Morgens schon Glotze an? Ich versteh, dass du sauer bist. Das koennt ich auch nicht. Wieso denn zusammen wohnen, wenn der TV die Unterhaltung komplett uebernimmt? Um was fuer Probleme geht es denn sonst noch?

  • Losgelöst von dem akuten Problem müsst Ihr darüber sprechen, wie Ihr Euren gemeinsamen Alltag gestaltet. Anders geht es nicht.


    Das ist ja das Problem, es gibt keine Gespräche mehr. Ich krieg ihn von dem bl... TV nicht weg! jedes Gespräch endet mit dem Satz "Lass mich das schnell sehen, da gehts um..." Was weiß ich, er schaut sich lieber zum 100sten Mal an, wie man Fleischwurst herstellt...

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Ich kann Dir nachfühlen. So was hatte ich auch mal wenn auch nicht ganz so schlimm. Nach der Trennung konnte ich in meiner Wohnu8ng bestimmt ein Jahr lang nichts um mich haben ausser Stille und meinem Kind. :troest

  • Ihr seid seit 4 Jahren zusammen und habt nie ueber euren Fernsehkonsum gesprochen



    Er war ja nur am Wochenende da (siehe Wochenendbeziehung) Wir stehen am Wochenende relativ spät auf, frühstücken lang und machen dann was mit den Kids, oder die Kids haben was vor und wir nutzen die Zeit für eigene Unternehmungen... Zumindest war das so, bevor er eingezogen ist. Klar wurde abends auch mal was geschaut, und meistens das, was er sehen wollte. Seit er da ist, ist jeder Tag eine Einheitssuppe... Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen Sonntag und Wochentag. Mir war nicht klar und es hat sich mir auch nicht erschlossen, dass er ein Fernsehjunky ist... So war es nicht.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Was mir gerade bitter aufstößt - die Kiddies sollen im Schlafzimmer verschwinden und er blockiert das Wohnzimmer?


    Der hattse doch nicht mehr alle! Mach ihm klar das ihr nun ne Familie seit, Spieleabende mit den Kids wären mal angebracht! Wenn er damit nicht klarkommt, sollt er überlegen ob er wirklich Frau mit Kindern wollte!


    Dadefana, ich weiß das man das leicht sagen kann - ABER Kinder sind der Dreh- und Angelpunkt und wenn sie unter nem Partner zu leiden anfangen, dann sollt man Prioritäten setzen und das sind nunmal an erster Stelle die Kids, es kann doch nicht angehen, dass sie in EURER Wohnung sich nicht mehr zu Hause fühlen! Die Wohnung ist IHR zu Hause, ihre kleine heile Welt mit Mami - das darf von niemanden kaputt gemacht werden!

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Was fuer ein Familienleben :crazy Da wuerd ich ein wirklich ernstes Gespraech suchen und wenn er zu keinerlei Kompromiss bereit ist, dann bist du wohl besser allein dran statt dich dauernd zu aergern.

  • Stecker ziehn. Mit den Worten, dass sich jeder anpassen muss.. das gilt auch für ihn. ER kam in den Familienalltag hinein, also muss er auch die größeren Schritte für ein gemeinsames wohnen machen.

  • Das würd mich rasend machen... :nawarte:


    für mich ist ständige Berieselung ein Armutszeugnis - und in einem Haushalt mit Kindern undenkbar. Bei mir gibts gar keinen fernseher in der Stube, nur in meinem zimmer, damit wir wirklich nur ausgewählte Sendungen schauen.
    Dein LG hat gewußt, dass da Kinder sind und hat sich trotzdem entschieden, bei euch einzuziehen. Also hat er auch entschieden, dass es bei euch so wie es war ok ist. Es kann nicht sein, dass einer den kompletten Laden und die Abläufe, den päd. roten faden usw. torpediert und dann noch verständnis will, weil er es so gewohnt war - ihr wart es anders gewohnt, und da muß er auch verständnis bringen.
    Die einzige Lösung die mir einfällt wäre ein eigener fernseher im Schlafzimmer, wo er sich dann zurückziehen kann, und für euch andere läuft das Leben wieder wie gewohnt. Aber ehrlich gesagt kann er ja dann auch in ne eigene Wohnung wieder ziehen, wenn er dann nur noch mit seinem fernseher allein im Kämmerchen hocken will...
    Ich weiß nicht ob ihr ne wirklich tragbare Basis für eure Beziehung habt :frag , ich glaubs eher nicht... :troest

  • wenn den ganzen Tag der Fernseher läuft,arbeitet er denn gar nicht?


    Nein, er hatte vor einiger Zeit einen schweren Autounfall, wurde vor kurzem deswegen auch operiert und ist seit dem krankgeschrieben. So wie es aussieht, wird er wohl nicht mehr arbeiten können. Wir habe uns deshalb geeinigt, dass er zuhause nach den Kindern schaut, und ich (wie bisher) arbeiten gehe.


    Das funktioniert auch wirklich gut. Die Hausaufgaben sind immer sauber erledigt, er lernt mit den Kids, er fährt sie zum Sport oder zu Freunden, alles prima. Er kocht, kümmert sich darum, dass es einigermaßen sauber ist, es läuft alles gut. Nur mit der restlichen Zeit weiß er einfach nichts anzufangen, glaube ich. Er darf nicht heben, nichts tragen, sich nicht bücken usw. Was soll er denn dann auch zuhause anfangen? Die beste Lösung wäre ein Hobby, aber ich kann ja nicht bestimmen, dass sein Hobby in Zukunft Puzzle-bauen sein soll, oder so...


    Ich kann ja auch verstehen, dass es ihm furchtbar langweilig ist, aber ich kann nicht verstehen, dass er aus dieser Haltung auch nicht rauskommt, wenn wir dann alle zusammen sind. Wird man so antriebslos, wenn man den ganzen Tag gelangweilt ist?

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Ich geb`s zu, ich glotze auch gern in die Kiste, aber seit ich wieder kleine Kinder im Haus habe, musste ich mich selbstdisziplinieren, soll heißen... Kiste aus!


    Das geht und bringt niemanden um und so wäre auch mein Kompromissvorschlag an ihn. Fernsehen ab 19 Uhr, Programmwahl gemeinsam oder im Wechsel. Will er unbedingt eine Sendung außerhalb der Zeit sehen, dann darf er dies gerne im Schlafzimmer tun.


    Lässt er gar nicht mit sich reden, denkt vielleicht besser drüber nach wieder eine Wochenendbeziehung draus zu machen, falls Ihr Euch nicht ganz trennen wollt, aber gemeinsam im Alltag..... nö, des wird dann wohl nix und Du merkst.... Du hast hier die Sympathien auf Deiner Seite ;)

  • Wird man so antriebslos, wenn man den ganzen Tag gelangweilt ist?


    Ja, wird man(n)!


    Das landläufige Männerbild ist eben ein anderes, als Haushalt und Kinder. und nach einer schweren krankheit wieder Struktur zu finden, ist nicht leicht. Vielleicht ist er latent depressiv?
    Trotzallem würd ich das so nicht lassen können. Dann muß er in die Puschen kommen, sich ne Aufgabe suchen, oder Hilfe holen.

  • Klingt eher so, als ob er in eine Depression reinschliddert. Ihr muesst wirklich mal ernsthaft reden und nicht nur uebers TV. LG

  • Wir habe uns deshalb geeinigt, dass er zuhause nach den Kindern schaut, und ich (wie bisher) arbeiten gehe.


    Das funktioniert auch wirklich gut. Die Hausaufgaben sind immer sauber erledigt, er lernt mit den Kids, er fährt sie zum Sport oder zu Freunden, alles prima. Er kocht, kümmert sich darum, dass es einigermaßen sauber ist, es läuft alles gut. Nur mit der restlichen Zeit weiß er einfach nichts anzufangen, glaube ich.


    Also sitzt er ja nicht den ganzen Tag vorm TV und alles bleibt an dir hängen.
    Er hat vielleicht ein Problem damit, das er im Grunde die Hausfrauentätigkeiten übernommen hat und du für den Unterhalt sorgst. Ist bestimmt nicht einfach für einen Mann, der sonst arbeiten war. Und für dich ist es nicht einfach von der Arbeit nach zu kommen und er ist fertig mit Haushalt und hängt vor der Glotze.


    Ich würde, wenn es wirklich nur um dieses eine Thema geht, von mir aus die Initiative ergreifen. Lad doch mal ein paar Freunde ein und macht einen Spieleabend, oder reservier einen Tisch und geht nett essen (wenn er reserviert ist, redet er sich vielleicht nicht raus und geht mit).

    Wenn Dir das Leben in den Arsch tritt,...nutze den Schwung um vorwärts zu kommen.
    Wenn Dir das Leben Zitronen bietet,...frag nach Tequila und Salz oder Ramazzotti ;)
    Wenn jemand zu Dir sagt: die Zeit heilt alle Wunden,...hau ihm in die Fresse und sag: "warte, is gleich wieder gut!!!" :-))

  • Ja, was mich noch mehr belastet, ist, dass er seit der OP keine Anstalten macht, wirklich gesund zu werden. Er "doktert" selbst herum, erfindet irgendwelche "Übungen" die ihm angeblich helfen würden, nimmt Schmerzmittel ein und sonst nichts.


    Er ist jetzt seit acht Wochen zuhause, und seitdem ist nichts mehr passiert. Er war noch nicht mal beim Arzt seit dem. Geschweige denn, dass er zur Physiotherapie ginge! Sein Zustand hat sich seit der Reha wieder so verschlechtert, als wäre er nie operiert worden!


    Er ist so stur wie ein Wagen voller Esel, wenn man das mal so sagen darf! Weil er aber nicht zugeben will, dass er krank ist, und einen Fehler macht, wenn er sich nicht behandeln läßt, spielt er es herab, und macht dann unvernünftige Dinge, wie z. B. einen vollen, 2m langen Kleiderschrank durch Zimmer schieben... Ergebnis: tagelange Schmerzen, nicht gehen können, usw.



    Wenn ich ihn frage, was ich denn tun könnte, damit er wieder mehr Antrieb hat, damit er zum Arzt geht, damit er aus seiner Null-Bock-Laune heraus kommt, sagt er, ich solle ihn "mental" Unterstützen. Was heißt: "Klappe halten" (übertrieben gesagt) Also, nicht nörgeln, nicht kritisieren...


    Ich kann ihn doch nicht einfach ignorieren? Da werd ich ja verrückt...

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.