Focus: Vertragt euch doch!

  • Hi!


    Mal ne ganz andere Frage...Scheidung hin oder her...Was ist denn mit den Kindern, die das "traditionelle" Familienbild nie kennengelernt haben?


    lg,
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Was ist denn mit den Kindern, die das "traditionelle" Familienbild nie kennengelernt haben?


    Was das Kind nicht kennt, wird es auch nicht vermissen. Und wenn man damit normal umgeht, wird es zwar irgendwann mitbekommen: bei anderen ist das anders, dann vielleicht auch mal nachfragen, warum es da anders ist. Aber wirklich Probleme wird es damit nicth bekommen durch die Gewohnheit.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Was das Kind nicht kennt, wird es auch nicht vermissen. Und wenn man damit normal umgeht, wird es zwar irgendwann mitbekommen: bei anderen ist das anders, dann vielleicht auch mal nachfragen, warum es da anders ist. Aber wirklich Probleme wird es damit nicth bekommen durch die Gewohnheit.

    Das glaub ich nicht. Es gibt sehr wohl Kinder die wissen was Ihnen fehlt.


    Und selbst wenn Sie den Mangel nicht bemerken bleibt es ein Mangel.

  • Ich habe nur die ersten Sätze dieses Berichtes gelesen und die Seite wieder geschlossen! Mich stimmt es traurig, dass es Scheidungskindern oft nicht gut geht. Und ich habe auch Angst vor der Zukunft. Aber ich habe mir lange genug die Frage gestellt, ob ich irgendetwas an der Situation hätte ändern können! Allein der Kinder zuliebe! Nein!!! Ich hatte keine Chance. Also werde ich mein bestes geben und den Kindern eine Kindheit ermöglichen, die so normal wie irgendwie möglich ist! Und werde immer darauf hoffen, dass Ex es genauso sieht!

    Meeresstern


    Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.
    Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.

  • Und selbst wenn Sie den Mangel nicht bemerken bleibt es ein Mangel.


    Aber nur bei uns. Weil hier das "tradiotionelle" Familienbild nunmal aus Vater-Mutter-Kind besteht und auch immernohc so weitergegeben wird. ( einschließlich der TAtsache, das Eltern verheiratet sind.).


    Aber: das Bild ändert sich gerade bei Kindern zwangsläufig. Die Tochter meine Freundin ist in ihrer Klasse eine von wenigen Ausnahmen, bei denen die Eltern noch zusammen sind. (und sogar verheiratet.). Das sieht sie auch. Ihr Cousin hat keinen Papa. Das ist beiden Kindern bewußt, stört aber keins von beiden. Ihre beste Freundin vermisst den Papa nicht, ganz im Gegenteil, sie ist totunglücklich, wenn sie dahin muß.


    Wenn man das so liest, war ich als Kind um längen besser dran.. meine Eltern haben sich nicht getrennt. Meine Mutter ist "nur" gestorben.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Das glaub ich nicht. Es gibt sehr wohl Kinder die wissen was Ihnen fehlt.


    Und selbst wenn Sie den Mangel nicht bemerken bleibt es ein Mangel.


    Da geb ich dir Recht,die Frage "Warum haben die anderen Kinder Mama und Papa und ich nicht" ? kenn ich gut,beantworte sie auch wahrheitsgemäß und trotzdem weiß mein Kind, das es anderes hier ist. Und sie vermißt ess,auch wenn sie nur Oma,Opa und Mama erlebt hier zu Hause. Oder wie muß ich den Satz :"Mein Papa weiß gar nicht,was er verpaßt" verstehen?

  • Was das Kind nicht kennt, wird es auch nicht vermissen. Und wenn man damit normal umgeht, wird es zwar irgendwann mitbekommen: bei anderen ist das anders, dann vielleicht auch mal nachfragen, warum es da anders ist. Aber wirklich Probleme wird es damit nicth bekommen durch die Gewohnheit.

    Das stimmt so absolut nicht!
    Mein Sohn ist so ein Kind und vermisst das Familienleben sehr. Er hatte sogar schon Gespräche mit der Psychaterin, weil es ihn so sehr belastet. Und das, obwohl er einen regelmäßigen Kontakt zu seinem Vater hat! :(

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • Es gibt ja aber auch Kinder, die das traditionelle Familienbild deshalb nicht kennen, weil sich die Eltern während der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt getrennt haben, die aber trotzdem einen guten Kontakt zum KV oder KM haben.


    Ich glaube nicht, dass diese Kinder selbst diese Situation als Mangel erleben, es wird ihnen nur später von anderen suggeriert das es einer ist!

  • Ich denk mir dann immer was besser ist - den Kindern vorzuleben das man lieber schweigend aneinander vorbeilebt, die Sucht des Partners aktzeptieren und damit leben muss usw. es gibt noch viele Beispiele - aber das ist auch nicht das was sich die Herren Therapeuten unter trad. Familie vorstellen - oder doch ?

  • Kann man das verschieben nach Dinge die der Mensch nicht braucht!


    Mittlerweile dürfte jeder wissen das vertragen gut wär aber es geht nicht (immer)!



    Es geht bestimmt nicht immer..... aber es in vielen Fällen gebe es doch die Möglichkeit, das etwas besser zu regeln.
    Ich habe schon lange nicht mehr geschrieben hier und lese nur noch hin und wieder ein Paar Sachen durch, da ich doch sehr oft schockiert bin über was man
    sich alles mit seinem Ex-Partner streiten kann und damit den Kindern das Leben unnötig schwer macht. Und ich muß sagen, solche Sachen habe ich hier
    fast täglich mehrmals gelesen.
    Auch bei meinem Ex und mir gibt es manchmal Schwierigkeiten aber wir versuchen sie immer so zu lösen, dass es nicht auf dem Rücken der Kinder aus
    getragen wird. Wenn ich das als Außenstehender lese denke ich oft wie kann man sich wegen solchen Kleinigkeiten nur das Leben sich selbst, dem Ex und
    natürlich vor allem den Kindern so schwer machen.....

  • Der interessante Artikel hat den falschen Titel.
    Ansonsten wird schon deutlich: Kinder leiden unter der Auseinandersetzung der Eltern. Bezeichnend ist die Aussage einer Familientherapeutin (sinngemäß): Schlimmer als streitende Eltern sind nur noch streitende geschiedene Eltern...


    Kinder haben keine Chance, wenn sie zwischen die Mühlsteine der streitenden Eltern geraten. Sie können nicht agieren. Sie können nur flüchten in ein Verdrängen. Wo das Leid dann wie ausbricht - niemand weiß es.


    Ich kann nur sagen: Lest den Artikel. Und überlegt, ob man nicht selbst noch ein bisschen mehr dazu beitragen kann, dass es nicht so sehr kracht zwischen mir und meinem Ex-Partner. Lest, wie geraden die jungen Kids Rotz und Wasser heulen, weil sie aus der bescheidenen Situation nicht rauskommen. Keine Chance haben, wenn wir Eltern das Ding nicht auf die Reihe kriegen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Bezeichnend ist die Aussage einer Familientherapeutin (sinngemäß): Schlimmer als streitende Eltern sind nur noch streitende geschiedene Eltern...


    Was wär ich froh und dankbar gewesen, wenn sich meine damals getrennt hätten. Ich wollte in's Heim, manchmal sterben, aber nie wollte ich dort sein wo ich nun mal sein musste.


    Eine Kindheit zwischen den Fronten ist kein Zuckerschlecken.

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Was das Kind nicht kennt, wird es auch nicht vermissen. Und wenn man damit normal umgeht, wird es zwar irgendwann mitbekommen: bei anderen ist das anders, dann vielleicht auch mal nachfragen, warum es da anders ist. Aber wirklich Probleme wird es damit nicth bekommen durch die Gewohnheit.


    dass sehe und erlebe ich - leider - etwas anders...


    mein sohn wächst gänzlich ohne papa auf, weil dieser im dezember 2006 tödlich verunglückt ist und mein/unser sohn damals gerade 1 jahr alt war...




    mein sohn vermisst seinen papa ganz arg...und dies bekomme ich manchmal ganz arg zu spüren und es schmerzt mich, dass ich meinem sohn keine


    intakte familie bieten kann...die ich mir selber ja auch immer gewünscht habe...


    ich habe mich nun dazu entschieden, zu einer kinderpsychologin zu gehen und mit ihr darüber zu reden und mir tipps und ratschläge zu holen, wie ich


    selber am besten mit dem " thema " umgehen soll und wie ich meinem sohn helfen kann...

    Das Leben ist wie ein Spiegel.
    Lächelt man hinein, lächelt es zurück.




  • Als ich vor einigen Wochen die Ergebnisse der Studie in einem anderen Fachmagazin las, fühlte ich mich bestätigt in meiner Annahme, eine Scheidung ist möglich, ohne das eigene Kind zu traumatisieren.


    Schade, dass der Artikel den falschen Aspekt betont.


    Bis vor nicht allzulanger Zeit galt das Trauma infolge einer Trennung der Elternteile als gesichert.
    Dies wurde nunmehr wiederlegt:


    80% der betroffenen Kinder zeigen im Erwachsenenalter keinerlei Auffälligkeiten, die im Zusammenhang mit dem Erlebten (Trennung / Scheidung) stehen.


    Die These eine Scheidung wirkt de facto traumatisierend ist nunmehr widerlegt.
    Ich empfand dies als erleichternd

  • Ich habe da meine ganz eigene Theorie:


    Kinder werden durch Erziehung geprägt. Je nachdem wie sie den Erziehungsstil empfunden haben, werden sie ihn später übernehmen (vielleicht leicht abgewandelt) oder das genaue Gegenteil tun. Genauso ist es (meiner Meinung nach) mit dem Familienbild. Je nachdem wie das Kind es erlebt hat, wird es dieses Familienbild übernehmen oder nicht.


    D.h. schaffen es "heile Familien" nicht, ihren Kindern Liebe Geborgenheit und Sicherheit zu geben, sind die Kinder in der schönsten Bilderbuchfamilie unglücklich.
    Schafft es aber ein(e) AE ihren KIndern Liebe Geborgenheit und Sicherheit zu geben, wird sich das Kind (trotz Trennung) gern an die Kindheit erinnern.
    Hinzu kommt, in wie weit es der AE schafft, Stress durch den EX zu neutralisieren oder ganz vom Kind fern zu halten. Wenn alles super klappt - um so besser.


    Es liegt meiner Meinung nach weniger daran ob die Eltern noch zusammen oder getrennt sind als vielmehr daran, was das hauptbetreuende Elternteil dem Kind vermittelt. Viele AE-Kinder sind wesentlich glücklicher als viele Kinder aus scheinbar "heilen" Familien wo die Eltern jahrelang im Dauerstreit "wegen der Kinder" zusammenbleiben. Die Kinder spüren hier genau woher der Wind weht.


    Lieber friedlich schiedlich als im Kampfe vereint.

  • Ich glaube nicht, dass diese Kinder selbst diese Situation als Mangel erleben, es wird ihnen nur später von anderen suggeriert das es einer ist!

    Wenn ein Elter fehlt fehlt er und es ist ein Mangel. Der andere Elternteil muss das ausgleichen was nicht immer möglich ist.