voll Verdienen und alles zahlen oder wenig verdienen + Hartz 4 mit Ermäßigungen

  • Da bleibt die Frage,warum sollte man sich das geben?


    Weil das Geld nicht auf Plantagen wächst.


    Wenn die Frage lautet: Arbeite ich für mein Geld oder lasse ich andere arbeiten, damit ich Geld bekomme, gibt es nur eine mögliche sozialverträgliche Antwort.

  • Ich bin froh, wenn der Kleine endlich einen Kita-Platz hat, damit ich von dem Ganzen (AlgII) wegkomme. Auch wenn ich weniger im Monat zur Verfügung hätte, wobei ich aber denke, dass man doch noch Unterstützung bekommt, wenn man unter dem Existenzminimum lebt. Ich freue mich tierisch, wenn ich wieder arbeiten gehen kann. So groß kann mein Haushalt nie sein, dass ich den ganzen Tag beschäftigt bin. Alle zwei Tage Fenster putzen ist mir dann auch zu blöd :lach


    LG DMamiB

  • Weil das Geld nicht auf Plantagen wächst.


    Wenn die Frage lautet: Arbeite ich für mein Geld oder lasse ich andere arbeiten, damit ich Geld bekomme, gibt es nur eine mögliche sozialverträgliche Antwort.


    Das stimmt. Das Geld wächst nicht auf Plantagen. Und so wie die Frage formuliert ist, muss und wird sie wohl auch jeder gleich beantworten. Nicht zuletzt, weil sich der Stellenwert von Arbeit (wie bereits geschrieben), ja nicht nur über ein Gehalt definiert.


    Ich würde mir nur wünschen, dass der Blickwinkel auf die Sozialverträglichkeit, nicht den den Blick für die Sozialstaatlichkeit vernebelt.
    Meine Wahrnehmung ist leider auch, die der Mitarbeiterin in einem Discounter um die Ecke, deren Kids langsam unter die Räder kommen, weil sie Ihre Lebenssituation nicht ändern kann.
    Natürlich wäre es schön, ihre Kinder würden daraus den Schluss ziehen, dass es sinnig ist sich beruflich so zu qualifizieren, dass sie nicht auf ein soziales Netz angewiesen sind. Ziehen sie diesen Schluss nicht, sind es die wenig qualifizierten Geringverdiener von morgen :wand


    Ich für meinen Teil sähe meine Steuern bei den Schwächsten der Gesellschaft besser aufgehoben, als an so manch anderer Stelle, wo unser Geld versuppt......


    Ich denke, dass dies eine Gesellschaft ausmacht und sich das eine Gesellschaft auch leisten können muss. Ob es uns gut oder schlecht geht, ist da wohl eine Frage der Vergleichsgesellschaft. Und ja, ich denke es geht uns im Vergleich zu vielen vielen anderen Menschen auf der Welt gut.
    Aber egal in welcher Form ein Paradigmenwechsel gewünscht ist, erreiche diesen sicher nicht über eine Stigmatisierung von Empfängern von Transferleistungen, oder? :frag



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Ich würde mir nur wünschen, dass der Blickwinkel auf die Sozialverträglichkeit, nicht den den Blick für die Sozialstaatlichkeit vernebelt.


    Da stimme ich zu.


    Ich habe mich nur auf einen Fall bezogen, in dem jemand freiwillig und ohne Not weniger arbeitet im Wissen, dass dies durch andere (den Sozialstaat) finanziell ausgeglichen wird. Ich habe es so verstanden, dass die Eingangsfrage in dieser Weise formuliert war.

  • Tja, die Frage habe ich mir in den letzten jahren auch oft gestellt. gerade wenn es um Fahrtkosten (2000 km im Monat) oder die Freibadkarte geht - die ich nicht ermäßigt bekomme weil es unter 100 € ALG II sind. Papierkram hab ich so auch ne Menge und verdammt wenig Zeit dafür. Ein Mensch aus Glas bin ich für die Behörden eh - das macht mir nichts aus.


    Arbeiten gehen soll sich lohnen :-) Jaja...


    Es lohnt sich - für meinen Job, den ich 16 Jahre mache (davon 1 Jahr EZ) und den ich noch über 30zig Jahre machen muss. Nach 3 Jahren voller EZ hätte ich nur noch einen Dummy-Job bekommen (Gesetze hin oder her) und ich hätte Jahre gebraucht um wieder auf den Level zu kommen.
    Deshalb der Spagat, das frühe Aufstehen, ein Kind zur Tamu bringen das noch nicht laufen kann, oder 1 Woche zu meinen Eltern um ein Firmenevent zu organisieren - ja, irgendwo lohnt es sich schon - man darf sich nur nicht umschauen..... und ich hoffe auf den Tag wo ich dafür belohnt werde.


    Danke an meine Arge-SB die mir Termine weit vor 8 Uhr gibt - damit ich es ins Büro schaffe und Danke für den Bonuspunkte "Arbeitende AE" bei der Kiga-Platzvergabe U3 - das war aber auch schon alles an Hilfe in den letzten Jahren. Und 3 x Danke für 1 Jahr EG.

  • Hallo Gretchen,


    dann kannst Du Dich glücklich schätzen.
    Ich würde aufgrund meines Lohnes selbst bei 42 Stunden die Woche aus ALG2 nicht rausfallen.....und ich bin da (leider) keine Ausnahme in diesem Staate.


    Ja, bin ich auch. Ich hatte sehr viel Glück mit meinen Arbeitgebern. Ich habe wieder angefangen zu arbeiten, als die Kleine 3 wurde; seitdem der Unterhalt geringer wurde (Ex bekam nochmal Nachwuchs), habe ich zusätzlich zu meiner Teilzeitstelle noch einen 400-Eur-Job, kann aber alles unter einen Hut bringen, bevor die Kinder von der Schule heimkommen. Klar würde ich gerne auf einen Zweitjob verzichten, wenn es finanziell machbar wäre. Sicher, dann hätte ich mehr Zeit und auch wieder Anspruch auf Wohngeld, aber so kann ich sagen, es ist mein eigenes, selbstverdientes Geld und ich erspare mir diese Bittstellergänge und nervtötenden Antragsformulare. Ich bin unabhängiger.


    Als Alleinerziehende(r) mit kleinen Kindern einen Job zu finden, bei dem man nicht allzu flexibel sein muss, der ausreichend entlohnt wird und bei dem der Arbeitgeber womöglich auch noch Verständnis für Windpocken, Schulferien und sonstige Ausnahmesituationen hat, ist schwer, und wer das Glück nicht hat, dem steht die staatliche Unterstützung zu. Ob er diese als Übergangshilfe betrachtet oder als bequemes Ruhepolster, das mag jeder selbst mit seinem Gewissen vereinbaren. Ich lebe nach dem Motto "Leben und leben lassen", und anstatt mich über Andersdenkende aufzuregen, achte ich lieber darauf dass ich selber mit mir und meinem Spiegelbild im Reinen bin. ;)