berechnung betreuungskosten fürs kind und was man dann noch zum leben hat...

  • Hallo,




    ich wollte gern wissen, wie das bei Euch so ist!!!




    Ich bin mit meinem Sohn 13 Maonte alleinerziehend und werde in ein paar Wochen wieder arbeiten (25 Std./Woche). Mein Sohn geht dann zu einer Tagesmutter. Die Kosten werden ganz oder teilweise vom Jugendamt übernommen. Mich schockiert aber die Berechnung!!!




    Nach deren Berechnung haben mein Sohn und ich nicht mehr Geld zum Leben, obwohl ich arbeiten gehe, als vorher, wo wir von Elterngeld, UVG, KG und ergänzend Alg2 gelebt haben. Geht das anderen auch so???




    Finanziell lohnt es sich gar nicht für mich arbeiten zu gehen, da ich dann Mehrkosten für Benzin, Betreuungskosten etc. habe.... Aber ich möchte nicht mehr von Alg 2 abhängig sein und nun werden wir wieder nach den Regelsätzen der Hartz4 eingruppiert!




    Sorry - wenn sich das arogant anhört, aber es muss sich doch lohnen, wenn man arbeiten geht...




    Ich kann jetzt sehr gut verstehen, was es heißt - dass Kinder einen arm machen... Bestimmt geht es Euch auch so, dass Ihr Euch keine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Altersversorge wie Lebensversicherung mehr leisten könnt. Mich macht das doch traurig - habe Existenzängste.




    Mußte mich einfach mal auf diesem Wege darüber auslassen...




    Danke für Eure Antworten




    Julia :kopf

  • Hallo


    Mir geht es im Moment nicht anders, wobei ich kriege noch ein Wohngeld für die Kleine dazu.


    Aber im ganzen habe ich genausoviel wie vorher als ich noch ergänzend Hartz IV bekommen habe.


    ABER was für mich ganz wichtig ist, ich schaffe alles alleine. Ich bin dankbar für die Zeit wo ich ergänzend Hilfe bekommen habe und alles, aber ich empfinde es jetzt einfach als angenehm auf den Kontoauszug zu schauen und zu sehen das habe ich alleine geschafft.


    Und ich denke einfach irgendwann wird es auch besser von daher.


    Gruß Angela

    "Wenn jemand einmal deine Seele berührt hat, wirst du immer wieder danach
    suchen es erneut zu erfahren. Und manchmal hast du Glück und erfährst
    es noch mal."

  • In einem Monat endet meine Elternzeit und meine 20 Stunden Teilzeit - ja, ich hätte mit ALG und Co. in der EZ genausoviel Geld gehabt und hätte auf der Couch sitzen können - teilweise sogar noch mehr Fahrtkosten usw.) - aber es lohnt sich - bald sind es wieder 40 Stunden und es bleibt wieder etwas über :-)

  • Nach deren Berechnung haben mein Sohn und ich nicht mehr Geld zum Leben, obwohl ich arbeiten gehe, als vorher, wo wir von Elterngeld, UVG, KG und ergänzend Alg2 gelebt haben. Geht das anderen auch so???


    Ist denn in dieser Berechnugn auch schon Wohngeld mit drin? sollten du und dein Zwerg ja Anspruch drauf haben...

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Hallo,


    ja das kann einem so gehen. Ging mir auch so. Mit Arbeiten gehen stand ich eine Zeit lang schlechter da als ohne (höhere Tegheimbeiträge, keine GEZ-Befreiung mehr etc.).


    Aber: jeder Stromrückzahlung durfte ich behalten, Weihnachtsgeld und sonstige Zuverdienste wurden mir nicht mehr abgezogen, keiner wollte mehr meine Konotauszüge sehen - auch sehr schön, oder :-) ?


    Inzwischen bin ich bei einer 35-Stunden-Woche angelangt und habe mich deutlich von der ALG II-Grenze entfernt.


    Anders geht wohl nicht. Es sei denn man arbeitet in einem Beruf mit entsprechend hohem Stundesatz, 25 Stunden ist halt auch "nur" ein bisschen über halbtags - sorry, wollte damit nur sagen, da ist noch viel drin, an Entwickungsmöglichkeit


    Grüße
    sonnenaufgang

  • Ich war drei Jahre lang arbeiten und hatte weniger Geld als ein ALG2-Empfänger. Schön war das nicht. Hat einem doch jeder vorgerechnet, wie blöd man sei, "für nix" arbeiten zu gehen. Sogar die auf dem Wohngeldamt (Antrag wurde natürlich abgelehnt) hatten den Spruch auf den Lippen "so blöd müsst ich mal sein". Ich hab das anders gesehen. Ich gehe für das Geld arbeiten, das am Monatsende auf meinem Konto ist. Für die volle Summe. Nicht nur für das was ich eventuell mehr hätte als ALG2.
    Wenn ich öffentliche Gelder nicht zum Überleben brauche und eine Alternative habe, habe ich eben KEIN Recht auf dieses Geld.


    Betrachte auch die Perspektiven:
    Eines Tages brauchen die Kinder nicht mehr so viel Betreuung und dann wirst Du einen guten Job haben, den Du aufstocken kannst.
    Dann wird wieder Urlaub und kleiner Luxus möglich sein.
    Diejenigen, die jetzt sagen "ich arbeite doch nicht für lau" werden diesen Job dann nicht haben.

  • Wenn Du aber tatsächlich nicht mehr hast als mit ALG II, dann sprich mal mit Deinem Fallmanager/Leistungssachbearbeiter (und lass Dich nicht abwimmeln):


    1) Grundfreibetrag 100 Euro
    2) für jeden Cent vom Brutto-Einkommen zwischen 100 und 800 Euro 20% Freibetrag
    3) für jeden weiteren Cent zwischen 800 Euro und 1500 Euro 10% Freibetrag
    Macht im Maximum 340 Euro Freibetrag.


    DAZU kommt noch, dass man, wenn man nachweist, dass die 100 Euro Grundfreibetrag nicht ausreichen, um die Aufwendungen für den Job zu stemmen, diesen Grundfreibetrag aufstocken lassen kann, und zwar um
    - 20 ct je gefahrener km
    - Kinderbetreuungskosten bis max. 130 Euro pro Monat (natürlich nicht doppelt bei Jugendamt und ARGE abrechnen)



    Rechne das mal durch, vllt. kriegst Du ja noch nen Zuschuss von der ARGE, bis Du mehr Stunden arbeiten kannst und wirklich finanziell unabhängig bist. (BTW: Wenn Du TZ arbeiten bist mit nem Kind, stehen die Dir auch nicht so auf den Füßen mit Vermittlungsvorschlägen etc.)

  • Hallo Ihr,




    Danke für Eure Antworten. ...






    Also, mit meinem Gehalt bin ich unabhänig vom Alg2 Bezug - aber die Betreuungskosten für meinen Sohn liegen bei ca. 400 € und die habe ich definitiv nicht. Also muss iwieder einen Antrag stellen - für die anteilige Kostenübernahme für die Betreuungskosten beim Jugendamt - und werde wieder - mit einem kleinen Obulus von ca. 300 € Freibetrag - berechnet. Ich habe letztentlich weniger Geld zur Verfügung als vorher,da ich Zusatzkosten habe wie Benzin. Außerdem wird auch mein Weihnachtsgeld und das Geld, welches ich vom Finanzamt wieder bekomme, mit angerechnet.




    Ich bin auch dankbar für die 14 Monate, die ich Zuhause sein durfte. Sorge bereitet mir, dass ein Kind sehr lange Betreuut werden muss - auch noch wenn er zur Schule geht. Also werden wir lange von Hilfe von außen abhängig sein....






    Ich frage mich, ob es eine Möglichkeit gibt, dass die Eingruppierungen/Freibeträge für arbeitende Mütter/ Familien/Väter höher berechnet werden könnten, so dass es sich auch finanziell wieder lohnt zu arbeiten?




    Weiß jemand, wo man sich dahin wenden sollte?




    Danke für Eure Antworten - Julia :rainbow:

  • Ja. So ist das Steuerrecht und das Sozialrecht in Deutschland aufgebaut. Ich habe jahrelang alleinerziehend mit drei Kids nach Abzug der von mir finanzierten Kinderbetreuung, Fahrtkosten, "Schnelleinkäufen in Zeitnot" und allem Pillepalle für rund 50 Stunden Arbeit im Monat rund 150 Euro mehr in der Hand gehabt als wenn ich gekündigt hätte und alles mir dann Zustehende als Sozialleistung bekommen hätte.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Aber mal ehrlich, wundert es euch wirklich, wenn man zwei Personen nicht von einer Halbtagsstelle unterhalten kann??


    Ich denke, wenn man nur Teilzeit arbeiten geht, ist es nicht ungewöhnlich, das man ungefähr mit dem H4 Satz gleich liegt.
    Aber von den 400 Euro Betreuungskosten musst du ja nicht alles selbst zahlen.


    Ich denke ich verdiene um einiges mehr als du (arbeite auch mehr Stunden) und bezahle für den Kindergartenplatz (45 Stunden in der Woche möglich) nur 70 Euro, bzw. ab nächsten Monat 120 Euro.
    Das finde ich absolut ok.


    Wenn du mit der Zeit deine Stunden aufstockst, werdet ihr auch wieder ohne Unterstützung alles bezahlen können.


    Und klar, muss das Kind auch noch zu Schulzeiten betreut werden. Obwohl das ja immer relativ ist. Bei fünf Stunden arbeit am Tag, muss das Kind ja gar nicht lange in die Betreuung. Aber das geht ja nicht nur uns AE's so, sondern auch Eltern die noch zusammen leben und beide arbeiten gehen.


  • Eben, das ist relativ...und es kommt auch hier drauf an, ob es ne günstige Einrichtung überhaupt gibt, oder ob man z.B. ne Kinderfrau dafür braucht.
    Deine Tochter ist noch sehr klein, aber mach dich drauf gefasst, mit Schuleintritt wird es nicht unbedingt einfacher, eher schwieriger, denn die kInder haben 17 Wochen Ferien, und Planungstage und und und..... und das kostet.

  • @Schlotterlotte,


    ja, aber bis zur Schule sind es bei der TS und auch bei mir noch ein paar Jahre hin.


    Es geht ums hier und jetzt.


    Und ich wunder mich nicht, das man mit 25 Wochenstunden nicht über die Runden kommt. Das ist wohl eher der Normalfall wie die Ausnahme.
    Und hier kostet die Tagesmutter das selbe wie der Kindergarten.
    Wo macht es also den Unterschied, das es bei euch keine Betreuung gibt.
    Die TS hat ja eine Betreuung.


    Und weißt du, ob sie nicht die Möglichkeit hat, noch mehr Stunden zu arbeiten??


    Ich konnte mir auch nicht aussuchen, ob Teilzeit oder Vollzeit. Man muss aus seiner Situation das beste machen und sich dann eben bewerben. Tut mir leid, ich habe kein Verständnis dafür, das man glaubt, als Mutter hätte man das Recht sein Kind immer zu betreuen bis es aus dem Haus ist.

  • Und hier kostet die Tagesmutter das selbe wie der Kindergarten.
    Wo macht es also den Unterschied, das es bei euch keine Betreuung gibt.
    Die TS hat ja eine Betreuung.



    Wenn die Tagesmutter genausoviel wie der Kindergarten kosten würde, käme man ja wohl kaum auf 400,-€...... :kopf


    Ich konnte mir auch nicht aussuchen, ob Teilzeit oder Vollzeit. Man muss aus seiner Situation das beste machen und sich dann eben bewerben. Tut mir leid, ich habe kein Verständnis dafür, das man glaubt, als Mutter hätte man das Recht sein Kind immer zu betreuen bis es aus dem Haus ist.


    Mir geht es einfach darum, nicht immer alle pauschal über einen Kamm zu scheren, bzw. nur von deiner Situation aus zu bewerten.
    Natürlich sollte man versuchen, seine Existenz selbst zu erhalten, aber auch dsa ist eben mit "und sich dann bewerben" oft nicht getan.

  • Das habe ich auch nicht gesagt, ich sage nur, und dazu stehe ich weiterhin, das ich es nicht verwunderlich finde das man mit einem Halbtagsjob keine Familie ernähren kann.


    Alles andere ergibt sich aus der jeweiligen Situation.


    Und sorry, 400 Euro für eine Betreuung von 25 Stunden in der Woche würde ich nicht bezahlen.
    Unser Kindergartenplatz kostet auch mehr, wie das was ich an die Stadt zahlen muss. Aber den Rest zahlt die Stadt, bzw. das Jugendamt dazu.