Wie kann man einem 9-jährigen einen verantwortungsbewussten Umgang mit Geld beibringen?

  • Ihr Lieben,


    mein Sohn (9) bekommt normalerweise jede Woche 2 € Taschengeld. Das ist für gewöhnlich innerhalb von wenigen Stunden weg. Finde ich zwar nicht so toll - aber eigentlich halte ich es mit dem Spruch "Taschengeld ist Lerngeld" - d.h. mit Taschengeld soll der Umgang mit Geld gelernt werden.
    Jetzt hat Sohni wie die Schwestern von der Oma zum Nikolaus 5 € bekommen und vom Opa sogar 20 € (gestern, auch als als Mitbringsel aus dem Urlaub).
    Beide Beträge sind schon komplett ausgegeben :wow
    Eben kam Sohni aber an und fing an, zu feilschen - wollte sein Taschengeld (damit muss er aber seinen Füller ersetzen, den er mal wieder verloren hat), rechnete mir vor, wofür er seiner Meinung nach noch Geld bekommen müsste...


    Da das jetzt nicht das erste Mal war, dass er geschenktes Geld sofort komplett auf den Kopf gehauen hat, weiß ich nicht, ob ich ihm das Geld besser verwahre (so lernt aber er ja nicht, das Geld einzuteilen) - aber wie sonst ?(


    Ich versuche es heute dann erst mal mit einem intensiveren Gespräch - und mit der Erklärung eines Taschengeldplanes?


    Wer hat noch eine Idee?

  • hm,ich kann nur sagen wie das bei uns ist,wenn es mal "Gelgeschenke" gibt.
    Sie bekommt das Geld und packt es in ihren Geldbeutel.Jedoch bevor sie es ausgibt,fragt sie mich ob das ok ist.Sie erzählt mir für was sie es ausgeben möchte.Sicher ist es wichtig,dass sie das Geld zur freien Verfügung hat-doch was sie damit tut,möchte ich gerne wissen.
    Wenn es das 20.te Heftchen z.B. ist,sage ich auch schon mal,dass sie das Geld doch lieber aufheben soll,wenn mal was anderes ansteht.
    Das handhaben wir nun schon so,seit sie ca.6 Jahre alt ist.
    Wenn wir mal wohin gehen (Volksfest,Stadt,Weihnachtsmarkt,..)nimmt sie auch nur einen Teil ihres Geldes mit.
    Wenn soviel Geld ausgegeben wurde,würde ich auch hart bleiben....denn irgendwann ist das Geld eben alle und man muss warten bis die Zeit da ist,dass man wieder eins zur Verfügung hat.

  • Kinder ab einem bestimmten alter kann man nicht mehr erziehen.
    Ist eigentlich zu spät dafür.



    Ich habe bei meiner mit 3 angefangen. Da bekam sie Taschengeld.


    Dir bleibt nichts anderes übrig als hart zu bleiben wobei dann die Gefahr besteht das er es trotzdem dagegen arbeitet. Andererseits ist es sein Geld. Wenn er es ausgeben möchte dann darf er. Sogesehen m+sste man vorher schauen was er davon kaufen muss.
    ISt wie mit dem Rauchen. Man kann es verbieten aber wenn dann machen sie es heimlich.

    Einmal editiert, zuletzt von vatertochterduo ()

  • Wir machen es so das sein Taschengeld bzw alles was er zwischendurch bekommt
    zu seiner freien Verfügung ist.Allerdings erzählt er mir dann auch immer vorher was er
    sich holen möchte.Auch bei Kleinkram,obwohl es da seine Sache wäre.
    Besonders aber dann wenn es mal was Größeres bzw Teureres ist.
    So kann ich ihn zwischendurch schon noch etwas lenken.
    Grundsätzlich überlasse ich es aber ihn.Denn aus Erfahrungen lernt man.


    Er wollte sich zB mal ein Spiel für die Wii kaufen,er hatte ja auch genug gespart.
    Aber es war klar das das Spiel nichts ist.Ich hab ihm meine Meinung dazu gesagt,
    er wollte es trotzdem kaufen.Ich hab ihn gelassen,es dauerte nicht lage da kam der
    Satz "Mama du hattest doch recht das Spiel ist voll sch...."
    Umtauschen konnte man es nicht mehr.Sein Pech!
    (zum Glück war diese Erfahrung ne Ausnahme,muß aber halt auch mal sein)


  • Das ist eben meine Frage, Vatertochterduo!
    Er bekommt ja schon länger Taschengeld... aber es ist schon das 2. Mal, dass er in eine Art Kaufrausch fällt - und ich möchte halt wissen, was ich vielleicht noch machen kann.


    Zwischenstand: Ich habe gestern mit ihm darüber geredet und ihm das erklärt, dass man halt sich überlegen muss, was einem wichtig ist und ob es sich lohnt, für den Kiosk-Kram so viel Geld auszugeben. Das hab ich ihm aber schon mal erklärt...


    Vielleicht braucht er einfach noch einige Wiederholungen - nur wenn ich ihn gar nicht erst in die Nähe von Geld lasse, kann er ja den Umgang nicht lernen.

  • also meine tochter wird zwar erst drei in paar wochen.
    aber ich handhabe es so, sie kriegt z.zt "2€ Taschengeld" auf ihr konto (pro monat ...finde das reicht) und in ihren geldbeutel oder spartopf gibts pro monat circa nochmal so 2 euro.
    sie darf ihr geld mitnehmen und wenn sie etwas möchte, dann erkläre ich ihr quasi im geschäft dass dann das geld von ihr aber alle ist quasi und ob sie das denn wirklich haben möchte (gott hört sich das mist an, kann mich aber heute irgendwie nicht besser ausdrücken =) )


    ich würde es bei deinem sohn wahrscheinlich so halten wie es damals bei meinen eltern bzw bei mir war... wenn es zum geb oder ähnliches geld gab... gabs nen teil zur freien verfügung und nen teil ging aufs konto bzw in spartopf...
    das verhindert zumindestens, dass er "mal eben so" 25 euro aufm tisch kloppt.
    und bloß nicht nachgeben ... also wenn er nach geld bettelt.

  • Ich musste damals immer die Hälfte von geschenktem Geld ans Sparbuch abgeben bzw. meine Eltern haben es dann verwart.
    Das war bei uns Pflicht.


    Auch von meinem Lohn fürs Zeitungaustragen musste ich die Hälfte meinen Eltern geben. Ich war da ja erst 13Jahre alt.
    Die haben es dann gut angelegt. Später hab ich es auch selbst zur Bank gebracht.


    Natürlich war ich sauer aber ich hab mir damals davon einen Gitarren-Verstärker (800DM) gekauft und jedes Jahr meine Ferienfreizeit von knappe 400DM bezahlt. Spätestens da hab ich mich doch gefreut mein Geld abgeben zu müssen.


    So hab ich gelernt das man nicht alles ausgeben kann, weil man dann halt nicht mit den anderen in die Ferien kann und sich auch sonst keine großen Wünsche erlauben kann.


    Ansonsten würd ich es so handhaben. Was weg ist, ist weg aber dann muss er damit leben und halt verzichten.
    Wie wär es das Geld auf monatliche Zahlung umstellen. So spürt er noch deutlicher was es heisst den Rest des Monats ohne Geld auskommen zu müssen. Mit 9 sollte das ok sein.

  • Ich würde da ganz hart bleiben. Der Füller ist wichtig und muss ersetzt werden. Danach kann er dann sein Taschengeld wieder zur freien Verfügung haben.


    Bei geschenktem Geld sieht das bei meinen Kindern anders aus: Das wird gespart bzw. nur für "sinnvolle" Zwecke verwendet. Sinnvoll heißt, dass sie einen Teil davon auf jeden Fall sparen, den anderen Teil für einen größeren Wunsch ausgeben dürfen.


    Meine Kinder sind beides Extremfälle: Während bei Kind 1 das Taschengeld in kurzer Zeit "verdunstet", hockt Kind 2 auf dem Taschengeld und spart es lieber. Soll ein Wunsch vom Taschengeld erfüllt werden, ist das gewünschte nicht mehr interessant genug.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • na,ich denke nicht das es zu spät ist.Würde versuchen eine Regelung zu finden.Die 2€ Taschengeld z.B. zur freier Verfügung,und vom geschenktem Geld die Hälfte etwa in Verwahrung nehmen.Das Verwahrte kann dann nach Absprache ausgegeben werden

  • Ich berate auch und lasse ihn meistens kaufen, was er will, auch wenn seine Wertschätzung von Dingen ganz anders ist als meine.


    Aber wenn es zu abenteuerlich wird, dann verbiete ich auch mal was. Derzeit liegen in den Geschäften Pokemonkarten, 10 Stück für 5,50 Euro! :wow Da gab es schon zweimal Geheule, dass er die von seinem Taschengeld (2 Euro pro Woche) kaufen wollte und ich es verboten habe, weil ich das nur noch für Betrug an den Kindern halte. Die Industrie zahlt maximal 15 cent für die Herstellung von 10 Karten und die Kinder sollen ich weiß nicht wie viele sammeln.

  • Segelpapa...


    Genau die Dinger hat mein Sohni sich wohl in etwas größeren Mengen zugelegt...


    Für Weihnachten werde ich Vorsorge treffen
    - werde bei den bekannten Geldschenkern aufpassen und gleich das Gespräch mit Sohni suchen;
    - bei anderen werde ich dafür sorgen, dass es keine Geldgeschenke gibt
    und natürlich werde ich den Papa auch informieren.


    Edith meint noch, dass ich sogar schon überlegt hab, bei dem Kiosk mal richtig nachzuhaken - meines Wissens gibt es einen (leider dehnbahren) Taschengeldparagraphen

  • abc-Mutter:


    Um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, kannst Du Deinem Sohn das Taschengeld "zur freien Verfügung, aber nicht für Pokemon- und andere Karten" auszahlen. Dann ist das quasi zweckgebunden und Du könntest diese Karten zurückgeben, sogar dann, wenn Dein Kind die bereits ausgepackt hat.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • §110 BGB ist da haltbar. Man kann den Zweck nicht eingrenzen den dies ist eine Beweisfrage.


    Wird dem Kind Taschegeld überlassen gilt §110BGB auch wenn man sagt das er keine Karten kaufen darf.

  • tja, das sind so die Erfahrungen, die Kids halt machen...


    Junior hatte auch gemeint, einen Großteil seines Taschengeldes, zzgl.Ersparten für irgendwelche Figürchen ausgeben zu müssen...
    Ich habs ihn machen lassen. Als er dann meinte, sich von Lego etwas kaufen zu müssen, gab es ein langes, langes Gesicht. - Seitdem ist er vorsichtiger. :frag


    Er bekommt sein Taschengeld noch während der gesamten Grundschulzeit wöchentlich ausgezahlt.
    Was er damit macht, geht mich grundsätzlich nix an.


    Von Geldgeschenken darf er max. 10 € für sich behalten und wie mit seinem Taschengeld umgehen. Der "Rest" kommt auf sein Sparbuch.


    Ich glaube, 9-jährige haben noch kein Empfinden dafür, wieviel z.B. 10 € tatsächlich wert sind, dass manche Menschen dafür mind. 1 Stunde arbeiten müssen. Das wird besser, sobald sie mit 13 Jahren z.B. Blättchen austragen dürfen - vorausgesetzt, dass z.B. der Kinobesuch o.ä. nicht zusätzlich zum Taschengeld bezahlt wird.

  • §110 BGB ist da haltbar. Man kann den Zweck nicht eingrenzen den dies ist eine Beweisfrage.


    Wird dem Kind Taschegeld überlassen gilt §110BGB auch wenn man sagt das er keine Karten kaufen darf.


    Und ich hab jetzt zumindest für mich eine Idee:
    Ich könnte dem Kioskbesitzer ein Schreiben zukommen lassen, dass ein Einkauf meines Sohnes über 5€ pro Woche den Rahmen seines Taschengeldes überschreitet. Sollte mein Sohn wieder so viel Geld dort ausgeben, würde ich die Ware zurückbringen und das Geld zurückholen.
    Damit wäre doch ein Beweis geschaffen, dass der Kioskbesitzer und mein Sohn informiert sind...


    @Vatertochterduo: Dein anderes Statement, dass bei einem Neunjährigen die Erziehung quasi schon abgeschlossen ist bzw. es zu spät zum erziehen ist, ist hoffentlich nicht dein Ernst :ohnmacht:

  • Das Du dem Kioskbesitzer ein schreiben geben möchtest ist schön. Er muss es aber nicht annehmen oder sich daran halten. Stellt dir mal vor das machen 1000. Eltern. Der hätte viel zu tun.
    Man kann einem 9j. nicht von einem Moment auf den anderen beibringen mit Geld gut umzugehen.
    Das ist ein Erziehungsprozess.
    Ich haben meine immer vor die Entscheidung gestellt ob die etwas von ihrem Taschengeld kaufen möchte oder eben nicht.
    Mittlerweile überlegt sie ob sie nicht lieber etwas spart um sich dann eine Puppe oder ähnliches zu kaufen.

  • Komisch, bei meinen Mädels hat es alles perfekt geklappt - die sind finanziell autonom und gut sortiert...


    Entweder liegt es am Geschlecht oder daran, dass manche es eben einfacher und schneller können als andere.
    Sohni hat irgendwie kein Verhältnis zu Geld - er ist immer noch in dem Stadion - entweder man hats, oder man hats nicht. Bisher haben meine Versuche ihm das etwas näher zu bringen leider nichts gebracht.


    Meistens fragt er nicht nach Taschengeld - und ist glücklich...
    und dann braucht er plötzlich ganz viel Taschengeld...
    Der Versuch ihm Geldwert darüber beizubringen, dass er für kleinere Aufgaben etwas Geld bekam, ist daran gescheitert, dass er dann kein Geld brauchte.
    Er schwankt zwischen 2 Extremen - glücklich ohne Geld und glücklich nur mit viel Geld.


    Und das würde ja bedeuten, dass der Kioskbesitzer da gar keine Rückgabeverpflichtung hätte. Das kann ich mir nicht vorstellen.