• Hallo,


    unsere Trennung steht nun kurz bevor. Wir sind uns einig, dass wir Weihnachten und Silvester noch "durchziehen", um unserem Sohn die Weihnachtszeit nicht zu verderben. Anfang nächsten Jahres werden wir die Trennung dann konkret angehen. Ich hab Angst. Ich weiß, dass es mir nach der Trennung insoweit besser gehen wird, dass ich dann wieder ich selber sein kann, dass Ruhe herrscht, dass wir nicht mehr umeinander herumschleichen müssen usw. Aber ich habe Angst vor all den anderen Dingen: wie finde ich eine Wohnung, als Alleinerziehende mit Teilzeitjob? Die Wohnungen bei uns hier sind echt teuer, eine 2-Zimmer-Wohnung findet man kaum unter 500 Euro kalt! Ich hab Angst vor der finanziellen Situation, Angst nicht genung Geld für den Kleinen und mich zu haben (wobei mein Mann gesagt hat, unserem Sohn wird es nie an etwas fehlen, wenn Kleidung etc. benötigt wird, wird er das bezahlen und sogar Urlaube, die ich mit unserem Sohn machen möchte, würde er bezahlen, aber er ändert seine Meinung so oft und ist manchmal so fies zu mir, dass ich nicht mehr weiß wieviel ich ihm vertrauen kann). Und ich hab Angst, das Leben unseres Sohnes zu zerstören mit der Trennung, er liebt seinen Papa über alles und so langsam merkt er glaube ich auch, dass etwas nicht stimmt. Wird er mit seinen 5 Jahren verstehen, dass es nicht anders geht und dass er seinen Papa ja trotzdem behält?


    Es ist bescheuert, nur wegen dem Geld an der Trennung zu zweifeln, und eigentlich tue ich das auch nicht weil ich weiß dass ich ganz einfach krank werde wenn ich noch viel länger mit meinem Mann zusammen bleibe, und ich bin auch der Meinung dass man nicht dem Kind zuliebe zusammenbleiben und etwas vorspielen darf, aber ich habe ANGST!!! Ganz besch****** Angst!!!


    Das musste jetzt raus.


    Grüße


    Paula

    Du musst tun was dein Herz dir sagt. (N.M.)

  • Hi,
    ich glaube, diese Ängste haben hier viele durch.
    Woher sollst Du auch wissen, wie es als AE ist..........
    Für Euren Sohn ist es wichtig, denke ich mal, dass Ihr als Eltern an einem Strang zieht- zum Wohle Eures Kindes.
    Auch für Dich wird es Hilfsmittel , Angebote und Wege geben.
    Lass Dir Zeit und mach Dich nicht sinnlos konfus.
    Bei speziellen Fragen zwecks Geldangelegenheiten wirst Du hier viele ehrliche Worte finden können.
    Lass alles sacken, gib Dir Zeit zum Verarbeiten und dann, stell hier nochmals konkretere Fragen.
    Ehrlichkeit ist das A und O, das dürft ihr als Eltern - bitte - nicht vergessen.
    Jeanny

  • Hi,
    Angst zu haben ist Ok,nicht nur Frauen haben Angst.


    Ich wusste oft nicht mehr wie es weiter gehen soll,aber die NÄHE zu meinen Jungs hat mir unglaublich geholfen.


    gerade in der Anfangszeit ist es unheimlich schwer und voll von Zweifeln, zu der Zeit habe ich mich zum Teil in Internetforen oder bei ein paar guten Freunden "ausgeweint und auch ausgekotzt" .


    Du wirst aber sehen das es,wie du schon sagst ,letztendlich die bessere Lösung sein wird,für dich ,für deinen Mann und für das Kind.


    Ich habe auch NIE ein böses Wort vor den Kindern über meine Frühere verloren,egal was da kam(und das war in meinem Fall der Hardcore Rosenkrieg).


    Finanziell wirst du in Deutschland eigentlich immer recht oder schlecht über die Runden kommen.

    Mittlerweile bin ich VIEL ruhiger,auch glücklicher und GANZ wichtig..... meine Jungs lieben mich und die Mama über alles...


    Ich wünsche dir viel Glück und Kraft.


    Andi

  • Ich habe auch NIE ein böses Wort vor den Kindern über meine Frühere verloren,egal was da kam(und das war in meinem Fall der Hardcore Rosenkrieg).


    --------- Hut ab ! So sollte es immer sein!!!



    Auch für Dich wird es Hilfsmittel , Angebote und Wege geben.


    ---- Dafür gibt es Soziale Einrichtungen wie die Caritas oder Diakonien. Die können Dich beraten und auch in Sachen, "Zum Wohle für Eurer Sohn" nicht nur ein Offenes Ohr, sondern auch eine Neutrale Hilfestellung sein.


    Ich hatte auch Angst, nach der Trennung, wie geht es weiter, merkt mein Kind es usw. Dann habe ich gemerkt, das mein Kind genau diese Unruhe mehr geschadet hatte, als ich dachte.


    In diesem Forum, wirst Du meistens eine Anwort finden und gute Ratschläge!


    Hauptsache Du und Dein Mann seit Ehrlich zum Sohn! Und mit 5 Jahren bekommen die mehr mit, als man Möchte!


    Finde es Super, wenn Ihr Eurem Sohn, das Weihnachtsfest nicht verderben wollte! Das ist bestimmt nicht leicht, aber daran kannst Du schon sehen, das Du die Kraft hast!!


    Viel Kraft und hoffe Ihr findet eine Traumwohnung :strahlen


    LG Nicole

  • ihr könntet auch eine eheberatung besuchen und dort eine trennungsberatung machen. bei den sozialen stationen kostet das auch nicht sonderlich viel. dort könnt ihr dann ganz konkret klären, wie es für euren sohn weitergeht und wie ihr ihm es am besten erklären könnt.

  • Hallo Paula,
    ich kann gut verstehen wie du dich fühlst. Ich lebe seit ende Oktober von meinem Mann getrennt mit meien 2 Kinder bis geklärt ist was mit unserem Haus passiert. Danach muss ich auch schauen wo wir drei eine Wohnung finden. Soweit ich das beurteilen kann leiden meine Kinder bis jetzt nicht groß unter der Trennung, da sie immer schon mehr Bezug zu mir hatten, da ich meistens alles geregelt habe und mit den Kindern Unternehmungen gemacht habe da sich mein Mann lieber seinen Freizeitbeschäftigungen gewidmet hat. Momentan herrscht bei uns dreien ein harmonisches Zusammenleben, da es ja oft spannungen zwischen meinem Mann und mir gegeben hat. Ich habe zwar versucht, dass sie es nicht so mitbekommen, aber sie haben doch darunter gelitten. Der Rosenkrieg fängt bei uns erst jetzt an. Mein Mann hat zwar gesagt er will das beste für die Kinder, aber jetzt denkt er doch in erster Linie an sich und versucht mich mit allem was er kann mich zu verletzen. Aber wir drei halten fest zusammen. Ich möchte trotz allem, dass die Kinder weiterhin einen guten Kontakt zu ihrem Vater haben, aber das macht er sich selbst langsam kaputt da er versucht meine Sohn gegen mich auszuspielen. Du wirst im neuen Jahr sehr viel Kraft brauch und musst für dein Kind und dich stark sein. Nimm die Hilfe die dir angeboten wir ruhig an und lass dir von Freunden helfen. Ich habe das getan und mir geht es seitdem ich weis das ich so tolle Freunde habe viele besser. Wünsch dir trotzem ein schönes Weihnachtsfest und Kopf hoch das haben schon mehr geschaft und du wirst sehen mit der Zeit scheint auch wieder die Sonne.
    LG Manuela

  • Danke euch. Habe natürlich immer noch Angst, aber es tut gut zu hören dass es anderen genauso geht bzw. ging und dass es immer irgendwie weitergeht...



    Liebe Grüße
    Paula

    Du musst tun was dein Herz dir sagt. (N.M.)

  • ich hab auch ständig vor allem angst. geburt, baby, windeln wechseln ,unerfahrenheit, alleine sein. meist ist es dann alles weniger schlimm wie ich mir sorgen gemacht habe. man muss sich wohl seinen ängsten stellen und überwinden. und hinterher ist man mega stolz wie man das alles wider hinbekommen hatt. nur mut (ich weiß das sagt grad die richtige :lach )

    ich hab so viel mit so wenig so lange versucht, dass ich jetzt qualifiziert genug bin, fast alles mit fast nichts zu bewerkstelligen!


    früher hätte ich den Boden geküsst auf dem du gegangen bist, heute würde ich nicht mal mehr in deine richtung kotzen

  • Auch ich hatte diese Angst..angst vor dem ungewohnten,das neue,Fragen über Fragen,komme ich damit klar,reicht das Geld,wie geht es den Kindern dabei..
    man macht sich eigentlich selbst mehr irre durch das alles,als es in Wirklichkeit ist.
    Lass es auf dich zukommen,sonst bist du schon vor dem Auszug nervlich am Ende :crazy

    Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt



    Mark Twain

    Einmal editiert, zuletzt von Dudehasie ()

  • Erstmal nen ganz dicken :troest !


    Dass du Angst hast, deute ich jetzt erstmal als gutes Zeichen. Es zeigt, dass du auf dem Boden der Tatsachen bist und nicht in irgendwelchen unrealistischen Wolken durch die Gegend schwebst. Gründe, Angst vor so elementaren Veränderungen zu haben, gibt es genug, und du darfst auch Angst haben, denn solange sie ein gewisses Maß nicht überschreitet, kann sie sehr hilfreich sein, denn sie verhindert, dass du dich kopflos in etwas begibst, das du danach nicht mehr im Griff hast. Problematisch wird es allerdings, wenn sie so groß wird, dass sie dich lähmt.


    Wenn ich Angst habe vor neuen Situationen, hilft es mir, Pläne zu machen. Ich male mir alle möglichen schlimmen "Wenns" aus und entwerfe Notfallpläne, wie ich damit umgehen kann, suche und finde Lösungen, bevor es zu der Situation gekommen ist. So hab ich dann Plan A für Fall A, Plan B für den Fall B usw. Das beruhigt mich ungemein. Mancher der Fälle tritt nicht ein, insofern war es unnötig, mir den Kopf drum gemacht zu haben, aber die Tatsache alleine, vorbeugend schon mal zu wissen, "was mach ich wenn" hat meine Angst in erträglichem Maß gehalten bzw. oft auch neutralisiert.


    Du stehst gerade vor der Aussicht, dass deine gesamte Welt wackelt, sich viele, ganz elementare, Dinge verändern werden.
    Was du jetzt schon vorbereiten kannst, ist z.B.
    -Aufbau eines guten Freundeskreises, Verstärkung der sozialen Kontakte. Baue dir ein soziales Netz auf, das hilft sehr, das Gefühl von mutterseelenalleine und hilflos zu sein aufzufangen
    -Information, Information und nochmals Information ist das A und O. Besorge dir Broschüren/Bücher über Trennung, erkundige dich, was auf dich zukommen kann und wo die Lösungen liegen. Ein unbekannter Feind ist immer bedrohlicher als einer, dessen Gesicht du kennst.
    -Stelle hier im Forum konkrete Fragen. Du sprichst z.B. an, wie du eine Wohnung findest als Alleinerziehende mit Teilzeitjob, diese Frage kannst du in einem eigenen Thread stellen. In der Regel kommen viele gute Tipps zusammen.
    -Sorge liebevoll für dich! Wenn dir nach Heulen ist, nimm dich in den Arm. Geh ab und zu mal aus dir raus und stelle dir dich selbst als liebevolle Freundin zur Seite. Was würdest du deiner besten Freundin raten, wenn sie in der Situation wäre, in der du bist? Wie würdest du mit ihr umgehen?.......und das gibst du dir dann selbst.



    Es gibt eine tolle Übung, die gut helfen kann, wenn eine grundlegende Zukunftsangst oder Unsicherheit vorhanden ist. Du solltest dabei darauf achten, dass du nichts hinzufügst und nichts weglässt und dich genau an die Vorgaben hältst. Am besten machst du sie abends im Bett vorm schlafen, 5 Minuten reichen dafür, und wenns nicht gleich beim erstenmal klappt, nicht so schnell aufgeben:


    Stell dir vor, du lebst in der Steinzeit. Du sitzt in einer großen Höhle, bist mit Fell bekleidet. Links von dir ist der Eingang der Höhle, der von mindestens 20, mit Speeren bewaffneten, jungen, starken Männern sicher bewacht wird. In der Höhle brennt ein Feuer, und es laufen Hühner rum (falls du ne Hühnereiweißallergie hast, gehen auch Behälter mit Getreide oder sowas :D ), genug, um alle Anwesenden zu ernähren. Rechts von dir ist die Sippe, zu der du gehörst.



    Visualisiere diese Szene, ruf dir jedes Detail auf, und wenn du kannst, spüre die Sicherheit, die die Bewacher und das Vorhandensein der Nahrung dir geben, die Wärme des Feuers, das Fell, die Zugehörigkeit zu der Sippe.


    Ich drück dir die Daumen, dass die Angst sich legt :knuddel .

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

    Einmal editiert, zuletzt von varecia ()

  • Hallo,


    eine Trennung ist wie ein Sprung vom 3 Meter Brett. Erst stehst du oben auf einem wackligen Brett, du hast weiche Knie und traust dich nicht.
    Dann bist du endlich so weit das du springst. Du hast ein flaues Gefühl im Magen, bekommst Wasser in die Nase und bist heilfroh wenn du wieder auftauchst.
    Hinterher sagst du aber, ach egal, war doch garnicht sooo schlimm. Du hast wieder festen Boden unter den Füßen und bist stolz das du es geschafft hast.............


  • -Aufbau eines guten Freundeskreises, Verstärkung der sozialen Kontakte. Baue dir ein soziales Netz auf, das hilft sehr, das Gefühl von mutterseelenalleine und hilflos zu sein aufzufangen
    -Stelle hier im Forum konkrete Fragen. Du sprichst z.B. an, wie du eine Wohnung findest als Alleinerziehende mit Teilzeitjob, diese Frage kannst du in einem eigenen Thread stellen. In der Regel kommen viele gute Tipps zusammen.


    Gute Freunde habe ich zum Glück, im Gegensatz zu meinem Mann. Ich weiß, dass ich in meinem Netz aufgefangen werde und das hilft mir sehr, meine Angst im Griff zu behalten und sie nicht ausufern zu lassen. Lähmen tut sie mich nicht.


    Das mit dem eigenen Thread bezüglich Wohnung ist ein schlauer Vorschlag :hae: Danke das werde ich demnächst tun.


    Viele immer noch ängstliche, aber gleichzeitig auch zuversichtliche Grüße von


    Paula

    Du musst tun was dein Herz dir sagt. (N.M.)