Erstes Umgangstreffen im Café?

  • Hallo,


    habe gerade schon einen anderen Thread geschrieben, aber das hat nicht dazu gepasst bzw. wäre er dann zu lang geworden.


    Mir liegt noch eine andere Frage auf dem Herzen, wo ich gerne eure ehrliche Meinung zu hören würde.
    Und zwar ist es bei uns so, dass der KV unsere Tochter beim Kinderschutzbund sehen könnte (er möchte es aber nicht, wie sich nun nach langem Hin und her raus gestellt hat).
    Da diese aber nur wochentags Termine anbieten, und der Geburtstag unserer Kleinen dieses Jahr an einem Samstag war, hatte ich ihm freiwillig angeboten, dass er die Kleine dann an dem Tag ohne Kinderschutzbund sehen könnte - das war sechs Wochen vor dem Geburtstag (zu der Zeit war noch offen, ob er Umgang möchte).
    Er hatte die Kleine bis dato knapp ein Jahr nicht gesehen, es wäre also das erste Treffen nach langer Zeit gewesen.
    Anfangs hatte er auch zugesagt und geschrieben, dass er es auf jeden Fall kommen möchte.
    Als ich ihm dann allerdings gemailt hatte, dass (weil wir ja auch das mit dem begleiteten Umgang gemacht hätten) das Treffen nicht bei mir zuhause wäre, sondern in einem Café in meinem Ort, und auch ohne mich, sondern mit guten Freunden, die zum einem ihm gegenüber neutral gewesen wären, und die unsere Kleine sehr gut kennen und sie sich bei ihnen wohl fühlt, kam dann nie wieder ein statement dazu - und er kam auch nicht am Geburtstag.
    Keine Absage, keine Begründung, kein gar nichts, ich hatte keine Ahnung was los war.


    Dann letzten Sonntag war ich bei meinem Großvater zu Besuch, der mir erzählt hat, dass der KV bei ihm Anfang Juni zum Geburtstag angerufen hat.
    Und während dieses Gesprächs hat der KV dann wohl gemeint, dass er es unmöglich von mir fand, zu verlangen, dass er sein Kind das erste Mal nach so langer Zeit in einem Café sehen soll - von wegen sie hätte ja schreien können etc.


    Jetzt würde mich mal interessieren, was eure Meinung dazu ist.
    War das wirklich ein unzumutbarer Vorschlag?
    Ich meine, dass er vielleicht wirklich Angst gehabt hat, dass sie schreien könnte, kann ich nachvollziehen. Aber es hätte ja keine großartigen Alternativen gegeben (man hätte sich höchstens noch früh morgens auf dem Spielplatz treffen können, wenn noch nicht viel los ist, oder irgendwie so was - aber von ihm kamen ja auch keine Alternativvorschläge).
    Außerdem bin ich ja auch über meinen Schatten gesprungen, da das an dem Tag ja freiwillig war, und ich es gar nicht hätte machen müssen.
    Und für mich an seiner Stelle wäre es das größere Übel gewesen, meine Tochter an ihrem Geburtstag nicht sehen zu können.
    Aber vielleicht fehlt mir in der Hinsicht auch einfach nur das Empathievermögen, da ich mich nicht in ihn hineinversetzen kann, noch nicht mal ansatzweise, muss ich ganz ehrlich zugeben.


    Wäre euch für eine ehrliche Meinung dankbar!


    LG
    mila

  • du bist ihm entgegengekommen


    warum besteht betreuter umgang?


    fragende grüße
    claudia

  • Hi mila,


    ich kenne deine Geschichte jetzt nicht so genau und weiß auch nicht, aus welchem Grund die Umgänge begleitet werden sollen. Aber wenn dein Avatar ein aktuelles Foto deiner Tochter ist, dann ist sie noch recht jung. Die Umgänge sind ja, unabhängig davon ob begleitet oder nicht, in erster Linie füs Kind bzw. um die Beziehung Vater-Tochter wieder aufzubauen und zu stärken. Ein Cafe halte ich da nicht so geeignet für, wie soll er sich da grossartig mit der Kleinen beschäftigen? Spielplatz hätte ich für besser befunden - das dann allerdings an Vaters Stelle auch so gesagt. Das er sich dir gegenüber so gar nicht äussert, finde ich ebenso schwach wie sene Aussage, keinen Umgang mehr zu wollen, weil er mit dir nicht kann ...


    Vielleicht findet ihr ja nochmal eine Kommunikationsebene eurer Tochter, auf der es möglich ist, sowas in Zukunft zu regeln, ohne daß es böses Blut gibt? Ich wünsche es euch, vor allem eurer Tochter. Sprich ihn vielleicht mal drauf an und sag ihm daß du dir gewünscht hättest, daß er seine Bedenken wegen der Örtllichkeit ruhig hätte äussern können. Allerdings sollte du solche Bedenken, sofern sie denn sachlich vorgetragen werden, dann auch sachlich beantworten.

    Liebe Grüsse
    Sabine


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    Die meisten Frauen wählen ihr Nachthemd mit mehr Verstand als ihren Mann
    - Coco Chanel-

  • Hallo mila,
    ich habe mir jetzt noch einmal die alten Threads von dir durchgelesen. Die Frage von Rübli ist berechtigt.


    - In den alten threads hatte ich den Eindruck, dass die Trennung zwischen Paarebene und Elterneben von deiner Seite nicht klar ist
    - In den alten threads ist für mich bis zum Schluss nicht klar geworden, warum es einen begleiteten Umgang geben soll (du hattest davon geschrieben, dass er dich psychisch unter Druck gesetzt habe).


    Ohne dass ich die Umstände wirklich kenne, kann ich mir vorstellen, dass ein Treffen im Cafe unter "Zeugen" dazu führen könnte, dass das Kind, das völlig unter deinem Einfluss steht, beim Anblick des Vaters schreit (ohne dass das Kind vom Vater nach meiner Erinnerung jemals schlechte Erfahrungen gemacht hat, korrigiere mich, wenn ich in den alten threads auf die Schnelle etwas überlesen habe).


    Die Cafe-Situation könnte also leicht zu einer Art Bloßtellung des KV vor deinen Zeugen führen. Das mag er vorhergesehen haben.


    Es wäre gut, wenn der umgang des Kindes (begleitet oder nicht) nciht unter deiner Kontrolle abläuft.

  • Also, ehrlich??? er will nicht.


    Wenn er wirklich gewollt hätte, hätte er sich zumindest gemeldet, wenn ihr schon Mail-Kontakt habt.
    nd wenn schon betreuter Umgang angeordnet wurde, ist bei euch auch einiges vorgefallen. Wenn er das auch schon ausschlägt, ist er dementsprechend - sorry - desinteressiert.
    Dein Entgegenkommen ist kein unzumutbarer Vorschlag, sondern ein großes Entgegenkommen, dass dir sogar zum Nachteil gereichen kann. Die Ausrede mit dem Cafe und schreien ist bla. Ich denke, dir ist das rational gesehen auch klar. Und ich kann das Telefonat mit deinem Großvater nicht einordnen, aber es bringt mich zum Schmunzeln... Deinen Großvater kann er am Geburtstag SEINES Kindes anrufen, aber nicht sein eigenes Kind oder mailen oder so. Auf mich wirkt das so, als wolle er auf die Tränendrüse drücken und kann sich nicht eingestehen, dass er den Umgang eigentlich so net will.


    Lass den Vater erstmal in Vorleistung gehen, sprich sein Interesse mehr als nur wörtlich bekunden lassen oder erstmal betreuten Umgang laufen lassen und dann siehste was Sache ist.


    lg,
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
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    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Keine Absage, keine Begründung, kein gar nichts, ich hatte keine Ahnung was los war.


    stur...unzuverlaessig...eitel...


    Und während dieses Gesprächs hat der KV dann wohl gemeint, dass er es unmöglich von mir fand, zu verlangen, dass er sein Kind das erste Mal nach so langer Zeit in einem Café sehen soll - von wegen sie hätte ja schreien können etc.


    1. wenn er die kleine 1 jahr nicht gesehen hat, dann muss er auch damit rechnen, dass sie schreit!! (ich weiss nicht ob er nicht wollte?!)


    2. warum sagt er es nicht dir?


    3. du hast dir nichts vorzuwerfen!


    lieben gruss


    lulum :-)

    Das Glück ist im Grunde nichts anderes als der mutige Wille, zu leben, indem man die Bedingungen des Lebens annimmt. :-)
    - Maurice Barrès (1862 - 1923), Schriftsteller-

  • Hallo Mila,


    ich finde deinen Vorschlag in Ordnung.
    Wir haben das auch früher so gehandhabt, aus ähnlichen Gründen wie die, die du erwähnst (vorher/währenddem betreuter Umgang).
    Spielplatztreffen haben wir auch gemacht.
    "Weinen/schreien" halte ich für eine Ausrede. Kinder weinen manchmal. Schreien auch. In Cafés, Restaurants, sogar auf der Straße, o schreck (! *ironie off)
    Er hätte (und sollte, m.E.) sagen können, dass ihm der Vorschlag nicht passt.


  • Es lohnt sich die Diskussion in den alten Threads zu lesen. Ein betreuter Umgang wurde nicht angeordnet.

    hm, meines Wissens nach, wird betreuter Umgang nur angeordnet und ist kein "Wunschumgang". Wie dem auch sei...wenn ich mit meinen Kind Kontakt haben möchte, würde ich jeden Stengel nutzen, du nicht?

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    Lebe lieber ungewöhnlich

  • wenn ich mit meinen Kind Kontakt haben möchte, würde ich jeden Stengel nutzen, du nicht?


    Man konnte in den früheren Threads den Eindruck gewinnen, dass ein wesentlicher Hinderungsgrund für den Umgang des Kindes mit dem KV in der inneren Einstellung der KM liegt.


    Ich bin deshalb sehr zurückhaltend davon auszugehen, dass das Umgangs-Problem allein beim KV liegt.




    Edit: Es gab keine Gerichtliche Anordnung eines betreuten Umgangs.

  • wie? - nur aus interesse, ich kenn es net so - man kann hingehen und sagen, "liebes ja, ich hätt da so'n Vater und möcht dann mal betreuten umgang?"


    wie dem auch sei, wo das problem liegt, ist ne andere Frage und hab mich net dazu geäußert. Aber wenn ich mein Kind sehen will und ein Bedürfnis danach habe, versuch ich jedes Angebot anzunehmen und wenn die Kindesmutter mir nen Beinchen stellen möchte, versuche ich parallel dazu rechtliche Schritte zu nutzen.

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  • wie? - nur aus interesse, ich kenn es net so - man kann hingehen und sagen, "liebes ja, ich hätt da so'n Vater und möcht dann mal betreuten umgang?"


    Die Situation ist unklar. Klar ist nach den früheren Äußerungen der TS, dass es keine Gerichtsentscheidung gab, dass es einen betreuten Umgang geben soll. Die TS hat damals auch selbst davon geschrieben, dass sie sich später einen unbetreuten Umgang wünschen würde.


    Es ist unklar, was das JA gesagt hat. Ob das JA den Vater einfach zum Kind hinführen wollte (ein paar mal schauen und dann allein) oder ob das JA grundlegende Zweifel am Vater hat oder ob das JA nur über den Vorschlag eines betreuten Umgangs eine Chance gesehen hat, dass die Mutter das Kind zum Vater lässt.


    Ich halte die Situation für komplex, sie ist von hier aus nicht zu durchschauen und sie ist sicher auf Elternebene nicht einfach.

  • hm, ok.


    bin bis jetzt davon ausgegangen, das betreuter Umgang nur angeordnet wird und das auch nur, wenn mehr als trifftige und belegbare Gründe vorliegen. Kann halt nur aus meiner Erfahrung schöpfen und sagen, dass ich den betreuten Umgang schon als Chance für mein Kind gesehen habe und ziemlich enttäuscht war, als der Vater - auch noch bewußt - diesen ausgeschlagen hat.


    Das man das quasi einfordern kann als Elternteil war mit unbekannt.

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  • Das man das quasi einfordern kann als Elternteil war mit unbekannt.


    Nehmen wir einmal an, ein KV hat nie ein Baby in der Hand gehabt (sowas gibt es, wenn sie sich in der Schwangerschaft trennen), die Eltern können aber nicht mehr miteinander kommunizieren. Dann kann der Vater das Kind ein paar mal begleitet sehen, lernt, wie es gewickelt wird, kriegt Tips und nach ein paar Mal geht es dann allein.


    Nur als Beispiel. Ich sage nicht, dass es hier so war, wir wissen es nicht. Aber so eine Begleitung wäre ja sehr sinnvoll und für solch einen Vorschlag braucht man keine gerichtliche Anordnung.

  • Das macht Sinn. Über solche Konstellationen habe ich mir noch nie Gedanken gemacht.


    Darüber werde ich jetzt mal schlafen gehen...
    lg,
    cola

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    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Ich antworte hier jetzt auf deinen letzten Post im Foto-Thread, in dem du zum Umgang Stellung genommen hat.


    Die Situation scheint komplex zu sein, das bestätigst du ja.


    Es wäre meiner Meinung nach vermutlich gut, wenn Umgänge (ob begleitet oder nicht, das lässt sich hier nicht beurteilen) nicht durch dich in Anwesenheit von deinen Zeugen begleitet werden, sondern stattdessen durch neutrale Personen ohne dich.


    Insofern, das war deine Eingangsfrage, halt ich die Cafesituation nicht für optmal.

  • Vielleicht findet ihr ja nochmal eine Kommunikationsebene eurer Tochter, auf der es möglich ist, sowas in Zukunft zu regeln, ohne daß es böses Blut gibt? Ich wünsche es euch, vor allem eurer Tochter. Sprich ihn vielleicht mal drauf an und sag ihm daß du dir gewünscht hättest, daß er seine Bedenken wegen der Örtllichkeit ruhig hätte äussern können. Allerdings sollte du solche Bedenken, sofern sie denn sachlich vorgetragen werden, dann auch sachlich beantworten.

    Ja, vielleicht werde ich ihn darauf ansprechen (also ohne, dass es ein Vorwurf ist).
    Ist vielleicht eine gute Idee in Hinblick darauf, dass es vielleicht nochmal so eine Situation gibt.


    Hallo mila,
    ich habe mir jetzt noch einmal die alten Threads von dir durchgelesen. Die Frage von Rübli ist berechtigt.


    Ohne dass ich die Umstände wirklich kenne, kann ich mir vorstellen, dass ein Treffen im Cafe unter "Zeugen" dazu führen könnte, dass das Kind, das völlig unter deinem Einfluss steht, beim Anblick des Vaters schreit (ohne dass das Kind vom Vater nach meiner Erinnerung jemals schlechte Erfahrungen gemacht hat, korrigiere mich, wenn ich in den alten threads auf die Schnelle etwas überlesen habe).


    Die Cafe-Situation könnte also leicht zu einer Art Bloßtellung des KV vor deinen Zeugen führen. Das mag er vorhergesehen haben.


    Die Fragen zum warum begleiteten Umgang habe ich nun im anderen Thread beantwortet (wen´s interessiert). Habe nun keine Lust mehr es nochmal zu schreiben, zumal es auch länger geworden ist.


    Und ja, wie gesagt, dass er Angst gehabt haben kann, dass sie schreit, mag sein, das kann ich ja noch nachvollziehen.
    Aber eben nicht, wieso keine Alternativvorschläge kamen bzw. er sich nicht mitgeteilt hat.
    Aufgrund von anderen Geschichten die bislang liefen und auch noch laufen (Manipulationsversuche in meiner Familie, so z.B. der Anruf am Geburtstag meines Opas, den er vorher bisher nur einmal für 2 Stunden gesehen hat und gar nicht kennt), habe ich aber auch Bedenken, ob er deswegen nicht kommen wollte, weil er mich dann nicht manipulieren konnte. Ist jetzt ne fiese Unterstellung, ich weiß, aber man kann es bei ihm eben nicht sagen.


    Jedenfalls hätte ich das Treffen nicht vorgeschlagen, wenn ich auch nur ein wenig Zweifel gehabt hätte, dass es nicht klappt, oder die Kleine schreit.
    Sie ist so umgänglich, und fühlt sich auch in der Gegenwart von Fremden mittlerweile wohl (seit sie in der Kita ist), und geht auf andere total offen zu.
    Sie sagt ja selbst zu ner Fliege oder Spinne hallo *g*, es wäre wirklich sehr seltsam gewesen, wenn sie da geschrien hätte.


    Ich bin deshalb sehr zurückhaltend davon auszugehen, dass das Umgangs-Problem allein beim KV liegt.


    Zu zwischenmenschlichen Problemen gehören immer zwei, so wie auch in unserem Fall.
    Ebenso aber auch daran, an den Problemen zu arbeiten, das funktioniert auch nicht einseitig - so eben auch nicht bei uns.