Ich weiß nicht, aufgrund welchen Threads dieser hier entstand, also bitte nichts von meinem Geschreibsel auf jemanden persönlich bezogen sehen!
Ich gehe von folgendem aus:
Wenn hier jemand um Rat fragt, hat er schon diverse Versuche hinter sich, es alleine zu schaffen.
Ein Elternteil, der es alleine schafft, fragt selten um Rat.
Ich denke, dass immer noch die Tendenz eher dazu geht, es auf Teufel komm raus alleine schaffen zu wollen, denn etwas selbst nicht hinzukriegen ist in der heutigen Leistungsgesellschaft ja schon fast gleichgestellt mit lebensuntüchtig. Alleinerziehenden ist dieser "Makel" besonders schwerverdaulich, denn gerade wir MÜSSEN so vieles alleine hinkriegen, "versagen" können wir uns nicht leisten, und sich ein "versagen" einzugestehen fällt doppelt schwer.
Aufgrund dessen bin ich der Meinung, dass EHER die Tendenz zum zu lange warten herrscht als die, sich zu früh Hilfe zu holen.
Diejenigen, die dazu tendieren sehr schnell zum Arzt (welcher Art auch immer) zu gehen, sind in sich selbst so unsicher, dass sie die Rückmeldung des Arztes auch BRAUCHEN, um mehr Blick für die Realität und Verhältnismäßigkeit zu bekommen. Insofern fällt für mich "zu früh" zum Arzt gehen unter Fürsorge fürs Kind, wenn auch indirekt. Eine Mutter kann mit einem Problem deutlich besser umgehen, wenn sie weiß, in welche Kategorie der Behandlungsbedürftigkeit das Problem fällt bzw. sie unbegründete Sorgen loslassen kann.
Sicher wäre es in einem solchen Fall manchmal angebrachter, dass der unsichere Elternteil zum Psychologen geht, aber das kann durchaus über die Behandlung des Kindes auch angeregt werden. Gut ist in jedem Fall, dass das Kind einen Ansprechpartner hat. Nicht jede Behandlung beim Psychologen muss zwangsläufig eine Therapie in Form von Krankheitsbehandlung sein. Manchmal ist es auch sinnvoll, ein Kind einfach zu begleiten und ihm zu helfen, z.B. mit einer überängstlichen Mutter umgehen zu lernen und sein Selbstbewußtsein und seine Selbstsicherheit aufzubauen.