Mitten in der Nacht...

  • ... Und mein Sohn ist nicht zu Hause. Hat sich gestern (gnädigerweise, aber sehr verächtlich) "abgemeldet", dass er bei seinem Kumpel schläft. Den kenne ich, war für mich auch soweit okay - wenn er woanders übernachtet hat, hat er sich am nächsten Tag meist mittags gemeldet oder spätestens gegen frühen Abend, wenn er denn noch eine Nacht beim Freund bleiben wollte.


    Und heute - nix, garnix... Sein Handy hat er hier vergessen, beim Kumpel ist dauerbesetzt, bei Sohn´s womöglicher neuer Freundin auch, und die Eltern von seinem Kumpel sind nicht zu Hause, die hab´ ich erreicht...


    Vor einer Stunde war die Polizei hier, hab eine Vermisstenanzeige aufgegeben. Und ich warte auf einen Anruf oder dass es klingelt und es tut sich nix... Ich könnt´ ersticken vor Angst.


    Hab´ eh im Moment große Probleme mit meinem Großen, er ist 15 geworden, aber das ist mehr als Pubertät - ich bin glaub ich zu konfus, um das jetzt in wenigen Worten aufzuschreiben. Ich hoffe nur, dass alles gut wird...

  • Hallo Bonnie,


    ach jee, klar dass du gerade das hier und jetzt nicht genauer beschreiben kannst. Ich könnte in deiner Situation wohl nicht mehr viel auf die Reihe bekommen und würde wie ein Tiger im Käfig hin- und herlaufen.


    Ich hoffe auch, dass sich das alles schnell klärt und du ganz schnell die Info bekommst, dass es deinem Sohn gut geht!


    Ich wünsche dir noch viel Kraft für die Zeit bis du eine Info bekommst.


    Viele Grüße

  • Danke, Ihr beiden! Tut gut, auch mitten in der Nacht auf offene Ohren zu stoßen... :knuddel


    Er hat sich gerade gemeldet, telefonisch - GottseiDank. Er sei gerade mit seinen "Leuten" vom See (!!!) zurückgekommen... :radab Gerade aufgelegt, rief er nochmal an, er könne noch nicht kommen, weil der Bruder des Kumpels draußen stünde und der wäre besoffen und dann dürfte er nicht rein, er wollte warten, bis der wegwäre - Nachtigall, ick hör dir trapsen... Nun hoffe ich, dass er bald hier aufschlägt... So sicher ist das ja auch noch nicht, aber schonmal ein guter Anfang.

  • Er ist angekommen - und die Polizeibeamten waren auch noch mal da. Wollten kurz mit ihm alleine sprechen. Als sie dann fertig waren und ich rauskommen konnte (sie sprachen in der Diele zusammen), sagte der eine Beamte noch, ich bräuchte mir "das" (u.a. Bedrohungen, Beschimpfungen etc., wovon ich noch nix geschrieben hatte) nicht gefallen lassen, ich solle mir da ruhig Hilfe suchen und die jüngeren Geschwister bräuchten mich ja auch - und ich hätte nur ein Leben, es gäbe ja noch andere Wege... Da war mein Filius doch erst mal still.


    Das wird allerdings wohl nicht lange anhalten, im Moment ist´s ein Pulverfass... Jetzt warte ich noch, bis er eingeschlafen ist, nicht dass er nochmal abhaut. Glaub´ ich zwar nicht, aber wer weiß...

  • Ohwei!


    Fühl Dich mal :troest



    Mehr fällt mir dazu nicht ein :kopf

    Man sollte aufhören, seine Zeit mit der Suche nach Problemen zu verschwenden- es könnten mal keine da sein.

  • Die Stimmung - sie ist schlecht, sehr schlecht. Erste Amtshandlung meines Sohnes war wieder eine kräftige Beschimpfung... Das geht so unter die Gürtellinie; ich weiß - eigentlich sollte man darüberstehen, aber irgendwann fehlt auch die Kraft... Ich schreibe nachher noch was dazu.

  • Erste Amtshandlung meines Sohnes war wieder eine kräftige Beschimpfung... Das geht so unter die Gürtellinie; ich weiß - eigentlich sollte man darüberstehen, ...


    :hae: Hm.... Ich weiß nicht, ob man da darüberstehen sollte und darüberstehen darf. Ich finde nicht, dass Söhne, bzw ganz allgemein Kinder, das Recht haben, sich gegen ihre Eltern aufzuführen wie sie grad wollen. Was bringt man denen denn bei, wenn man einfach drübersteht?


    Der junge Mann hält sich nicht an Regeln, er ignoriert deine Sorge um ihn, er beschimpft dich auch noch dafür... wo bleibt denn da der Respekt dir gegenüber? Er wird ihn seinerseits ja durchaus sich selber gegenüber einfordern, oder?


    Auch einem 15-jährigen Pubertisten sind ein paar Anstandsregeln den Eltern gegenüber zuzumuten und wenn er die auch noch öffentlich (in dem Fall vor Polizisten) vermissen lässt, krankt es in der Beziehung Eltern - Sohn gehörig...



    Kannst du dir vorstellen, dir Hilfe zur Erziehung von außen zu holen?

  • Hi Stephan,



    wie machen wir weiter - rigorose Strafen bringen nichts, die nimmt mein Sohn entweder nicht an oder er bricht sie, einsperren kann ich ihn nicht - wir wohnen ebenerdig, und wenn ich die Tür zuschließen würde, würde er halt durch Fenster abhauen, wenn er unbedingt rausmöchte... Ich fahre erstmal so weiter, dass ich ihm Ansagen erteile, dass und wann er doch zu Hause zu sein hat. Gestern Abend hab´ ich ihn auch wieder kurz angerufen, das Handy hatte er mit, und er hat auch vernünftig reagiert. Mir scheint es so, als fände er es im Inneren doch noch ganz gut, dass ich ihm Grenzen setze... Was er aber offen nicht zugeben würde.



    Hi Emma,



    eine Hilfe zur Erziehung haben wir, sprich - einen Erziehungsbeistand, das läuft auch schon eine ganze Weile. Mir selber tut es unheimlich gut, ich habe Ansprechpartner, die auich die Kinder kennen und v.a. eben den Großen, und sonst steh´ich immer mit allem alleine da... Da tut es gut, jemanden an der Seite zu wissen, auch wenn sich der Sohn im Moment wieder recht spröde zeigt, was Gespräche angeht.


    Respekt infordern tut mein Sohn, oh ja - nicht nur das, er ERWARTET es geradezu. Er ist da, also hat alles zu springen und sich nach ihm zu richten. Das mag ein Teil "Pubertätswahnsinn" sein - wenn ich aber sehe, wie wenig er sich in unsere Familie einbringt momentan, wie wenig er respektiert und wie schnell er sich angep... fühlt, dann ist da doch mehr... Ich kenne 2 Menschen mit NPS ("Narzissmus"), und ich muss sagen, ich erkenne da viele Züge meines Sohnes. Unschön...


    Auf Angriffe reaguiere ich ja auch, ich will und werde das auch nicht akzeptieren - aber vielleicht ist das Problem bei uns eben das, dass er ausschließlich von mir so deutlich einen Widerstand erfährt...? Ich kenne das noch von mir früher, ich MUSSTE mich messen und testen, und wenn meine Mutter geschwiegen hat oder mich auflaufen ließ, hab ich mich viel schlechter gefühlt als wenn es so richtig gekracht hat...


    In nebenstehendem Thread habe ich noch mehr über meinen Filius geschrieben...

  • Hi Stephan,



    wie machen wir weiter - rigorose Strafen bringen nichts, die nimmt mein Sohn entweder nicht an oder er bricht sie, einsperren kann ich ihn nicht - wir wohnen ebenerdig, und wenn ich die Tür zuschließen würde, würde er halt durch Fenster abhauen, wenn er unbedingt rausmöchte... Ich fahre erstmal so weiter, dass ich ihm Ansagen erteile, dass und wann er doch zu Hause zu sein hat. Gestern Abend hab´ ich ihn auch wieder kurz angerufen, das Handy hatte er mit, und er hat auch vernünftig reagiert. Mir scheint es so, als fände er es im Inneren doch noch ganz gut, dass ich ihm Grenzen setze... Was er aber offen nicht zugeben würde.

    Hallo Bonnie,


    ich bin in einer leicht anderern Position. Ich bin ein Mann (laut) und meinem Sohn körperlich überlegen.
    Da ist es leichter Grenzen zu setzen.


    Ich habe Internetverbot und Abends 20:00 zuhause für ne länger Zeit erteilt.
    Und auch durchgesetzt (auch gegen seine Mutter).


    Wenn ich das nicht könnte währe ich hilflos und würde versuchen in in einem Heim unterzubringen.


    Vielleicht hat dein Sohn den Schuß vor den Bug gebraucht und lernt jetzt langsam.
    Erziehungsbeistand vorallem vom JA find ich persönlich nicht so toll.
    1. weil man ja sagt man kann es nicht
    2. weil die auch nicht mehr machen wie reden.


    Gruß Stephan