Mein Opa hat Krebs und es sieht nicht gut aus!

  • Hallo alle miteinander,
    ich weiss garnicht wie ich Anfangen soll.
    Mein Opa hat gestern die Diagnose Krebs bekommen es handelt sich wohl dabei um einen seltenen Lymphdrüsenkrebs.Er hat heut die erste Chemo bekommen.Und ab nächste Woche beginnt für 6 Monate die "harte chemo".
    Ich hatte nie das beste Verhältnis zu ihm.Aber ich weiss einfach nicht wie ich damit umgehen soll.Er mag nicht drüber reden.Und wenn man sich das was der Arzt so sagt mal genauer durch den Kopf gehen lässt,hört es sich auch fast schon so an als wenn er dieses Jahr nichtmehr überleben wird.


    Ich fühl mich irgendwie verloren.Ich hab momentan auch noch mit mir selbst zu kämpfen und hab noch so einige andere Probleme.
    Ich weiss einfach nicht wie ich ihm helfen kann,ich würd es ihm doch so gerne leichter machen.


    Vielleicht könnt ihr mir einen Rat geben.


    LG Eine total überforderte und verwirrte Sister :sonne

  • Hallo,


    Erstmal ein :knuddel von mir....


    Ich kann Dir das Ganze sehr gut nachempfinden....


    Das Dein Opa nicht darüber sprechen möchte über diese Situation ist zum derzeitigen Zeitpunkt verständlich..
    Er wird es für sich erstmal verarbeiten müssen...begreifen müssen... hinzu kommt der Kampf gegen den Krebs... der absolut nicht einfach ist....auch hinsichtlich der Chemo....


    Erträglicher kannst Du es ihm machen, in dem Du ihm zeigst, dass Du für ihn da bist...
    Alleine die Bereitschaft dazu, hilft diesen Menschen sehr sehr viel... Ihnen nichts abnehmen, nur zuhören.....


    Ich weiß nun nicht, inwieweit Du bereit sein kannst, da Du ja selbst schreibst, dass Dein Verhältnis zu Deinem Opa nicht das Beste ist, wenn ich es richtig verstanden habe...aber vielleicht ist das Ganze eine Chance... eine Chance zusammen zu finden....


    Aber ich habe in solchen Situationen gelernt (beruflich wie auch in privater innerhalb der Familie), dass es wichtig ist
    positiv zu denken, das Positive auf denjenigen zu übertragen und zu sagen... Du kannst es schaffen... es ist schwer...ja... aber es ist zu schaffen...


    Inwieweit die Chemo greift, ob der Krebs besiegt werden kann in Eurem Fall.. kann glaub ich kaum einer sagen....


    Auf jeden Fall lohnt es sich zu kämpfen, für sich selbst, für Enkelkinder, Urenkel.... und auch das würde ich ihm nahe legen... wenn Du zu ihm kannst und es willst...



    Ich drücke Dir/Euch die Daumen... und wünsche Euch viel viel Energie.....


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Ich kann dir total nachempfinden, wie du dich fühlst.


    Wir bekamen kurz vor Weihnachten 2003 die Diagnose Krebs bei meiner Oma. Wir wussten von Anfang an, dass es unheilbar ist. Was mich am meisten aufgeregt hat und immernoch aufregt, ist, dass trotz der schlechten Diagnose noch Chemos gemacht wurden und meine Oma so zusätzlich gelitten hat. Sie wusste allerdings nie, wie ernst es wirklich um sie steht, da mein Onkel dem Arzt verboten hatte, ihr die Wahrheit zu sagen. Ich fand und finde das heute noch nicht in Ordnung und damit kann ich, denke ich, am schlechtesten umgehen.


    Du solltest versuchen, die Vergangenheit hinter dir zu lassen und mit deinem Opa im Hier und Jetzt quasi neu anfangen. Versuche, die Zeit, die ihm noch bleibt, mit ihm zu genießen. Sei für ihn da, lass ihn an eurem Leben und am Aufwachsen der Kinder teilhaben. Ab und an ein Brief und gemalte Bilder, je nachdem wie alt dein(e) Kind(er) ist (sind), dürften ihn erfreuen.
    Und wenn er keinen Kontakt will und nicht über seine Krankheit sprechen will, akzeptiere es. Es hat weniger mit dir zu tun als mit seiner momentanen Verfassung und dem Schock. Er muss es selber verarbeiten.


    Einen Vorteil habe ich in der Krankheit gesehen: ich wusste, dass meine Oma bald sterben wird und konnte mich innerlich darauf vorbereiten. Ihr Tod war dann nicht ein so großer Schock wie er es sonst vielleicht gewesen wäre. Mir hat das geholfen.


    Ich wünsch' dir was...

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich drück dich mal...


    Sieh es als Chance, euer "Verhältnis" zu klären...


    Der Vater meiner Nachbarin ist ganz überraschend gestorben, sie hatte sich gerade gedacht, sie müsse dringend beim nächsten Besuch ein Gespräch mit ihm führen um etwas zu klären... und sie hat immer noch ein schlechtes Gefühl :(


    Meine Mama hat auch Krebs und mir kommen immer wieder Zweifel hoch, ob die Chemo wirkt...

  • Hallo Sister,


    kann mir sehr gut vorstellen was für ein Schock die Nachricht war.Für dich und für deinen Opa.
    Akzeptiere einfach wenn er nicht darüber reden will-irgendwann möchte er es eventuell und dann sei einfach für ihn da.


    Ich weiß ja nicht was zwischen euch vorgefallen ist ,dass euer Verhältnis nicht zu gut ist-aber überleg Dir ob es gut genug ist oder ob noch etwas geklärt werden muss.Dann nutze dies als Chance um mit ihm ins Reine zu kommen.


    lg und fühl dich mal :knuddel

    LG
    Suse :wink









    Am Ende wird alles gut -und wenn es noch nicht gut ist ,ist es nicht das Ende.
    Oskar Wilde

  • Das ist eine wirklich schreckliche Nachricht. :troest
    Wie meine Vorrednerinnen angeordnet haben, empfehle ich dir auch einfach für ihn da zu sein, an deine Akzeptanz der Situation zu arbeiten, und kämpferisch zu bleiben. Ärtzen können Prognosen abgeben, die dann manchmal genauso zuverlässig sind wie die Wettervorhersage. Jede Krebskranke bleibt immer ein Einzelfall. Bleib realistisch, aber geb ihn noch nicht auf.

    Think in the morning. Act in the noon. Eat in the evening. Sleep in the night. - William Blake

  • danke für eure liebe Antworten.
    Unser Verhältnis hat sich mitlerweile gebessert.
    Aber ich denke wir werden nie das Typische Opa + Enkel paar werden.
    Ich habe ihm schon gesagt das ich für ihn da bin und das weiss er auch.
    Und das ich ihn helfen werde ist ja wohl ehrensache.
    Meine beiden sind 15 monate...ich werd mal schaun was die so mit buntstiften anstellen können.
    Ich werde auch mal eine Fotocollage unserer ganzen Familie machen das wird ihn bestimmt auch freuen.



    Danke

  • Hallo und eine feste umarmung von mir, :troest
    Ich kann dir aus eigener erfahrung sagen(ich hatte Leukämie)das man oft nicht so sehr darüber spricht, um andere nicht noch mehr zu verletzen,oder ihnen Angst zu machen.Die Aussenstehenden haben es nicht leicht,und das wissen die betroffenen,man denkt in dem moment, meistens nicht mal an sich selbst, weil man das Gefühl für diese Krankheit,noch nicht entwickelt hat.Manchmal denkt man wiso ich?Aber im nächsten Moment denkt man daran oh Gott was ist jetzt mit .........wenn mir etwas zu stößt.ich kann dir nur sagen das ich denke ,das es wichtig ist offen und ehrlich darüber zu sprechen was man noch erreichen möchte.ich habe mir damals einen Plan gemacht, welche Ziele ich noch habe und diese habe ich stück für stück erreicht.Hilf ihm doch diesen Plan zu erfüllen.Egal welches Verhätnis man hatte es zählt nur das was jetzt ist.Ablenkung ist eine Hilfreiche Methode,Spaß und freude.geht so viel wie möglich raus damit er keine chance hat immer nach zu denken.Man kann auch mit infusionen raus,und ganz wichtig sprich mit den Ärzten immer wenn dir danach ist und laß dir ruhig alles erklären,viele Ärzte vergessen das wir nur leihen sind.Oft mals ist es auch so das viele Patienten immer lange zeit im Krankenhaus verbringen weil sie keinen haben der sich um sie kümmern will,oft hat man aber die Chance die Angehörigen zwischen den Chemo Blöcken mit nach hause zu nehmen dann bekommt man mehr abstand zu der sache.Ich war jede frei Minute die ich nicht angeschlossen war draußen und das hat mir echt gut getan denn auch das Krankenhaus umfeld kann schon krank machen.Ich wünsche dir und natürlich deinem Opa alles Glück der Welt.Er schafft es ihr müßt nur daran glauben und es ihm spüren lassen.LG Yummijoghurt :strahlen

  • Hallo SisterSunshine,


    ich kann mir gut vorstellen was für Gedanken und Gefühle jetzt in dir vorgehen.
    Ich habe etwas Ähnliches vor ein paar Jahren mit meiner Mutter auch erlebt.


    Man fühlt sich hilflos und weiß oft nicht wie man richtig reagieren soll.
    Denke immer daran, du kannst nichts Falsches machen. Für deinen Opa da zu sein, bedeutet schon sehr viel für ihn und er weiß er ist nicht alleine.


    Weine mit ihm wenn er weint und lache mit ihm wenn er lacht.
    Er hat einen schweren Weg vor sich, aber mit deiner Hilfe wird es ihm ein Stück weit leichter fallen.


    Liebe Grüße

    Es hört doch jeder nur, was er versteht.


    Johann Wolfgang von Goethe

  • Mein Sohn war auch 15 Monate alt, als bei meiner Tante Krebs diagnostiziert wurde. Ich bin damals mit ihm auf eine Blumenwiese, hab ihn Frühlingsblumen pflücken lassen, die wir dann gepresst und auf ein Bild von ihm geklebt haben! So hatte sie das ganze Jahr den Frühling um sich. Wäre vieleicht auch eine Idee für euch, da mit 15 Monaten noch nicht so viel gemalt wird ;)


    Auch wir hatten vorher nicht das beste Verhältnis. Aber das bischen, wo wir in der Zeit wieder zueinander gefunden haben, ist heute vieles Wert. Mach weiter so, du bist auf dem richtigen Weg! Und nehm kleine Rückschläge nicht all zu persönlich. Meine Tante wollte uns nach all den Vortschritten urplötzlich gar nicht mehr sehn - lag aber einfach am Kind das sie zu sehr ermüdet hat und NICHT am Mangel an Liebe zu uns.


    Wünsche euch alles Gute auf diesem Weg und sei mal ganz lieb von mir gedrückt! :troest

    Jeder Mensch ist ein eigenes Land!!!

  • Ich habe diesen Thread ganz vergessen/verdrängt.


    Mein Opa ist 1 Woche nach meinem Geburtstag gestorben.Meine Mutter und ich haben die Urne zu Grabe getragen.Und wir waren auch schon oft am Grab auch mit den kleinen.



    Nur seine Ehefrau hat ein gefälschtes Testament vorgelegt und nu läuft da alles übern Anwalt.Unsere Familie kann dadurch nochnicht richtig abschließen.Und meiner Mutter geht es sehr schlecht damit.