Wohnung behalten nach Scheidung

  • Meinst du das funktioniert nachdem die gemeinsam und geschieden über Jahre in der Wohnung lebten?

    Geschieden nicht (die Scheidung zog sich nach obiger Schilderung über mehrere Jahre). Die Frau hätte ja auch schon im Trennungsjahr ausziehen können, nachdem klar für sie war, dass es keine gemeinsame Zukunft gibt.


    Die Frau glaubt ja selbst nicht (nach obiger Schilderung) an den Erfolg eines Verfahrens. Sicher, ein guter Anwalt würde sie sicher auch zielführend verteidigen, aber selbst wenn sie Erfolg hätte (und das hängt vom Richterspruch ab), wäre sie in der alten Wohnung mit all dem, was sie über die letzten Jahre belastet hat ... ob das tatsächlich gut gehen würde? Sehr fraglich.

  • Wobei der gesunde weg ist zu sagen: Ich gehe. Lass uns die Folgen klären.

    Ja und nein. Den ersten Schritt kann sie tun und kann die Konsequenzen für sich auch abschätzen. Für den zweiten Schritt braucht es immer zwei, die in der Lage sind, die Folgen zu klären. Das kann oder will der Mann offensichtlich nicht. Mit gewissen Menschen kann man einfach nichts klären. Aber das ist noch lange kein Grund, nicht zu handeln oder handlungsunfähig zu werden / zu bleiben.

  • Der Trennungs- und Scheidungsprozess hat sich über mehrere Jahre hingezogen. Nun ist sie seit zwei Jahren endlich geschieden.


    Geschieden nicht


    Doch, musicafides. Siehe oberes Zitat - ich weiß grad nicht, wie man die Zitate tauscht. Sie wohnen also schon mindestens vier, eher mehr Jahre noch alle zusammen dort, seitdem klar war, dass sie sich trennen...

    Und ich hatte ähnliche Gedanken wie Volleybap; dass das keinesfalls gesund sein kann, für keinen der Beteiligten.

    Vielleicht könnte es hilfreich sein, für Lous Freundin, sich selbst hier anzumelden...?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Tomtomsen, im Streitfall bekommt einer schon die Wohnung zugewiesen, wen sich die Mieter nicht einigen können. Nur wer?

    Alternativ müssen beide ausziehen und die Abstandszahlungen leisten. Geht alles heutzutage bei Gericht. Wobei der gesunde weg ist zu sagen: Ich gehe. Lass uns die Folgen klären.


    Und nicht: Wir bleiben beide. Schaun mer mal, was draus wird ... Das ist, wie gesagt, irgendwie krank.

    Wen erzählst du das? Wenn ich mich erinnere wo die ex nebenan dann eingezogen war und sogar auf meinen Balkon schauen konnte. Wohl gefühlt hatte ich mich da tatsächlich nicht und pausenlos beobachtet...bis dann die wohnung auf mich allein geschrieben war und ich das geld für einen umzug zusammen hatte....war ein Scheiß Jahr. Mir läuft es immer noch eiskalt den Rücken runter wenn ich daran denke wie ich vor der Tür Sylvester mit Freunden und Kind gefeiert habe und die im dunklen Zimmer uns am Fenster beobachtet haben.... das alles nochmal gesteigert a la wer darf heute im ehemaligen ehebett nit seinen neuen partner vögeln stelle ich mir echt anstrengend vor.....

    Seit ich nicht mehr rauche höre ich nur noch Musik von Menschen die nicht rauchen und siehe da: mein Plattenschrank ist leer.
    Ich lese nur noch Bücher von Menschen die nicht rauchen. Eigentlich nur Kafka, denn der hatte TBC.

  • Vielen vielen Dank in der Zwischenzeit wirklich an alle, die geantwortet haben (ich like jetzt nicht bei jedem einzeln)


    Zusammengefasst stellt sich das für mich nun so da:


    1. Ausziehen wäre tatsächlich das Gesündeste. Das ist Fakt.
    2. Ein Verfahren auf Wohnungszuweisung, selbst wenn es Erfolg hätte, dauert anscheinend recht lange
    3. Zieht sie selbst aus und er bleibt einfach in der Wohnung und die Vermieter entlassen sie nicht aus dem Mietvertrag, hat sie aber genauso Ärger an der Backe. Und müsste dann auch klagen?

    Irgendwie alles sehr unbefriedigend.


    Nur zur Erläuterung: meine Freundin benötigt keine Trennungsverarbeitung mehr. Die ist durch mit diesem Thema. Definitiv.

    Sie leidet nicht seelisch, vielmehr ist die Kraft für die Konfrontationen nicht mehr da. Sie ist in ihrem eigenen neuen Leben angekommen.

    Mehr will ich dazu nicht sagen, auch nicht bzgl der Kinder. Aber Danke für die Hinweise!


    Oh Mann .......


    zu welchem Fachanwalt müsste sie denn gehen?

    Vielleicht hilft ihr ein erstes Infogespräch um zur richtigen Entscheidung zu kommen.

    Wenn sie gesagt bekommt, dass so ein Verfahren auch wieder Jahre dauert...... dann...... packt sie's vielleicht endlich.

    Den Tritt zum Anwalt kann ich ihr schon geben. Mehr braucht wohl noch Überzeugungsarbeit.


    Meinst du das funktioniert nachdem die gemeinsam und geschieden über Jahre in der Wohnung lebten?

    Das frage ich mich eben auch. Ich denke nicht (so wie musica schon schrieb)


    Daher ist der erste Schritt wahrscheinlich am ehesten ein Gespräch beim Anwalt.

    Ich denke, das kristallisiert sich jetzt für mich heraus.

  • Eine Trennung ist im Normalfall immer mit einer deutlichen Absenkung des finanziellen Lebensniveaus verbunden: Wo bisher ein Haushalt finanziert werden musste, sind es jetzt zwei Haushalte. Neben klassischen Streitkosten (Claudilein, du rätst ja auch sofort zum Anwalt, der dann auch sofort kostet ...) kommen oft Einrichtungskosten der zweiten Wohnung, Fahrtkosten und alles (un)mögliche hinzu, was einfach durch die neue Situation bedingt ist. Nicht umsonst sagt das Statistische Bundesamt, dass über 60% aller AE-Familien von Armut bedroht sind.

    Umfassende Beratung, was alles zutun ist, welche Rechte man hat, um was man sich kümmern sollte, auf welche Dinge man achten müsste, gibt es leider nicht. Weder ein Anwalt sagt das einem noch das Jugendamt noch sonst wer. Da muss man sich schon viel selbst anlesen, Betroffene fragen, durchs Netz googeln oder sich in einem Forum wie hier herumtreiben.


    Einfach ist das alles nicht.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich gebe hier mal einen Zwischenstand


    Bei meiner neuen Arbeit ist eine sehr nette Anwältin für Baurecht. Die habe ich mal gefragt und wie der Zufall will, ist sie auch Fachanwältin für Mietrecht (wusste ich bis dahin gar nicht)

    Zumindest meinte sie schonmal, dass es von meinen Schilderungen her, durchaus gute Möglichkeiten gibt.

    Nun muss nur noch meine Freundin in die Gänge kommen und zu ihr gehen für eine detailliertere Beratung.


    Auf alle Fälle ist sie endlich soweit, dass sie demnächst auch ausziehen würde. Sie sucht bereits eine Wohnung. Leider ist das sehr sehr schwer hier.


    Danke für die Antworten