Fachanwalt für Familienrecht gesucht

  • Hallo liebe Leute,
    ich bin neu hier und auf der Suche nach einer juristischen Fachberatung für Familienrecht. Es geht im Besonderen um Problematiken hinsichtlich des Umgangs.
    Erschwerend oder besonders in diesem Fall ist eine psychische Erkrankung des KV und ich sehe mich allein nicht in der Lage, mich mit ihm einig zu werden oder auf seinen gesunden Menschenverstand zu vertrauen. Der ist eben einfach oft nicht vorhanden. Bei meiner Suche im Netz stoße ich sicher auf diverse Anwaltsseiten aber es ist wie die Suche der Stecknadel im Heuhafen. Auch habe ich nicht die finanziellen Mittel, diverse Anwälte 'auszuprobieren' - denn so eine Erstberatung ist ja schon eine kleine Investition. Also bin ich auf Empfehlungen angewiesen und habe die Hoffnung, hier kann jemand weiterhelfen. Ich suche im Raum HH und angrenzenden Gebieten, Kreis Pinneberg. Für Eure Tipps oder falls Euch mal ein Name untergekommen ist, mit dem Ihr Positives verbindet, freue ich mich sehr.


    Ganz lieben Dank,
    viele Grüße
    Miri

  • Hallo Miri,


    da ich nicht aus der Gegend komme, kann ich Dir da leider keine Empfehlung geben, aber wenn Du, wie Du schreibst, finanziell wenig Spielraum hast, kannst Du Verfahrenskostenhilfe beantragen. Und an Deiner Stelle würde ich versuchen, das alleinige Sorgerecht zu bekommen, das hatte ich ziemlich schnell zugesprochen bekommen (KV drogenabhängig und dadurch psychisch krank) Das hat an sich mit dem Umgangsrecht des Vaters nichts zu tun, aber Du brauchst nicht für jeden Pups seine Unterschrift...

  • Bin auch aus einer anderen Gegend, aber zum Thema Erstberatung: falls du eine Rechtschutzversicherung hast, zählen die das vielleicht. Einfach mal nachfragen. Sonstiges Familienrecht ja leider nicht, aber die HUK hat meine Erstberatung damals komplett übernommen.


    Viel Glück!

  • Hallo Mia,


    danke, was Du schreibst macht Mut. Weniger Hoffnung mache ich mir allerdings, weil das Jugendamt (mit dem ich darüber schon sprach) gesagt hat, man könne nicht jedem psychisch kranken Elternteil das Sorgerecht entziehen. An sich auch richtig. Eine seinerzeit von mir befragte Anwältin hat genau so reagiert und mir null Chancen ausgerechnet. Eine Alkoholabhängigkeit hatte der Kindesvater auch, aber seit einer Entziehungskur ist er - denke ich zumindest - in der Hinsicht stabil. Weiter habe ich so wenig konkrete Aussagen gehört wie, dass der 'Schuss nach hintern losgehen kann', wenn man das alleinige Sorgerecht zu erlangen versucht. Und auf einmal selbst die Person sein könnte, die vor dem Familiengericht im Fokus steht. Alles ist wenig greifbar für mich und mir fehlt eine unabhängige Meinung und Einschätzung meiner Situation.
    Darf ich Dich mal fragen, wie - so rein praktisch - Du das alleinige Sorgerecht beantragt hast? Ebenfalls über einen Anwalt oder den direkten Gang zum Gericht?


    Viele Grüße
    Miri

  • Es müssen schon gute Gründe vorhanden sein um das Sorgerecht einem Elternteil zu entziehen. Übrigens haben Umgang und GSR oder ASR nichts miteinander zu tun. Vielleicht solltet ihr mit Hilfe von Dritten über die Papazeiten sprechen, auch um Vetrauen in beide Richtungen aufzubauen.

  • Was genau bezweckst Du mit dem alleinigen Sorgerecht ?


    Worin liegt der Vorteil für euer Kind ? (Wie alt ist euer Kind denn ?)

  • Hallo Miri,


    damals bin ich über einen Anwalt gegangen, alleine würde ich das nicht machen, der Anwalt hat schon im Dreck gewühlt um die Begründung darzulegen.


    Bei uns war es halt jahrelanger, heftiger Drogenmissbrauch, dadurch resultierend ist er mehrfach von der Polizei aufgegriffen worden und in Psychiatrien gebracht worden, weil er Psychosen bekommen hat, dann war er damals mal 6 Wochen im Knast und hat mir gegenüber übelste Drohungen ausgesprochen.


    Aber am Tag der Gerichtsverhandlung hatte er einen "guten Tag", saß Zeitunglesend vor der Richterin, hat sie quasi gar nicht beachtet, was die Richterin schon zum Kochen gebracht hat. Als sie dann ihn gefragt hat, ob er damit einverstanden sei, dass ich das alleinige Sorgerecht bekomme, hat er kurz zugestimmt und wieder in seine Zeitung geschaut. Also da hatte ich wohl Glück an dem Tag.


    LG
    Mia

  • Es müssen schon gute Gründe vorhanden sein um das Sorgerecht einem Elternteil zu entziehen.


    Konkreter (und ich spreche da aus eigener Erfahrung): es muss für einen Richter klar sein, dass die Situation für das Kind wesentlich verbessert wird, wenn das Sorgerecht (oder Teile davon) auf einen Elternteil allein übertragen werden. Das ist kein Spaziergang - und ich frage mich auch, was sich denn damit verbessern soll? Wenn klar ist, wo das Kind lebt (bei Dir), dann sehe ich überhaupt keinen Sinn darin, das alleinige Sorgerecht erstreiten zu wollen. Es hat eher die Chance, Eure Elternebene (sofern vorhanden) nachhaltig zu verschlechtern, und je nachdem, wie lange so ein Rechtsstreit dauert, bindet das auch unnötig Ressourcen (Zeit, Geld, Aufmerksamkeit).


    Wenn es um den Umgang geht, würde ich eher über das JA mit einem konkreten Vorschlag, den Umgang betreffend, gehen. Davor am besten zu zweit, ansonsten alleine hingehen, kurz Problem und Anliegen schildern und JA einladen lassen für einen Termin mit dem Ziel, eine Vereinbarung zu schließen.


    Wenn Du Dich nicht mit ihm einig werden kannst, dann würde ich die Dinge, auf die es ankommt, immer mit Hilfe professioneller Beratung besprechen wollen. Allerdings nicht mit juristischer Beratung, denn da hast Du es nicht mit Experten für familiäre Angelegenheiten zu tun, sondern mit Rechtsexperten. Und Recht haben und Recht bekommen sind - gerade wenn es um gerichtliche Auseinandersetzungen geht - tatsächlich nicht dasselbe.


    Gewinnen tun dadurch im Wesentlichen die beteiligten Anwälte. Das muss nicht sein.

  • Hallo Mia,


    danke, was Du schreibst macht Mut. Weniger Hoffnung mache ich mir allerdings, weil das Jugendamt (mit dem ich darüber schon sprach) gesagt hat, man könne nicht jedem psychisch kranken Elternteil das Sorgerecht entziehen. An sich auch richtig. Eine seinerzeit von mir befragte Anwältin hat genau so reagiert und mir null Chancen ausgerechnet. Eine Alkoholabhängigkeit hatte der Kindesvater auch, aber seit einer Entziehungskur ist er - denke ich zumindest - in der Hinsicht stabil. Weiter habe ich so wenig konkrete Aussagen gehört wie, dass der 'Schuss nach hintern losgehen kann', wenn man das alleinige Sorgerecht zu erlangen versucht. Und auf einmal selbst die Person sein könnte, die vor dem Familiengericht im Fokus steht. Alles ist wenig greifbar für mich und mir fehlt eine unabhängige Meinung und Einschätzung meiner Situation.
    Darf ich Dich mal fragen, wie - so rein praktisch - Du das alleinige Sorgerecht beantragt hast? Ebenfalls über einen Anwalt oder den direkten Gang zum Gericht?


    Viele Grüße
    Miri


    und du meinst, du bekommst eine unabhängige und qualifizierte Meinung bei einem Anwalt? :lach


    off topic:


    wieviele Ex-Partner nach der Trennung (angeblich) psyschiche Störungen haben und /oder Alkoholiker sind......

    Seit ich nicht mehr rauche höre ich nur noch Musik von Menschen die nicht rauchen und siehe da: mein Plattenschrank ist leer.
    Ich lese nur noch Bücher von Menschen die nicht rauchen. Eigentlich nur Kafka, denn der hatte TBC.

  • wieviele Ex-Partner nach der Trennung (angeblich) psyschiche Störungen haben und /oder Alkoholiker sind......

    :daumen sehe ich auch so - unabhängig vom Geschlecht ...

  • wieviele Ex-Partner nach der Trennung (angeblich) psyschiche Störungen haben und /oder Alkoholiker sind......

    Ist glaube ich wirklich ein gern zu Hilfe genommenes Totschlagargument um das andere ET schlecht zu machen oder zumindest die Betreuungsfähigkeit in Frage zu stellen.


    Natürlich gibt es Leute mit psychischen Problemen und die sollten besser nicht alleine die Verantwortung für ein Kind bekommen.

  • Hallo musicafides,


    das ist sicher alles zu bedenken. Man greift manchmal nach jedem Strohhalm, erst Recht, wenn man sich eigentlich nirgendwo gut beraten fühlt.
    Wir haben jetzt den Umgang etwas ausgeweitet und ich merke, das funktioniert nicht. Kind (3 Jahre) geht deutlich zu spät beim Papa ins Bett und die Alltagsorganisation haut nicht hin usw. Das hat sicher mit seiner Erkrankung zu tun. Auch merke ich, dass die Kleine oft lieber zu mir möchte. Aber es ist schwierig, das nun wieder zurück gedreht zu bekommen.


    Viele Grüße
    Miri

  • @ tomtomsen


    Deinen Beitrag verstehe ich nicht. Es geht hier nicht um eine Männer-Frauen- Schlacht. Also wäre es nett, wenn Du entweder ernsthaft antwortest oder es einfach lässt.

  • Wir haben jetzt den Umgang etwas ausgeweitet und ich merke, das funktioniert nicht. Kind (3 Jahre) geht deutlich zu spät beim Papa ins Bett und die Alltagsorganisation haut nicht hin usw. Das hat sicher mit seiner Erkrankung zu tun. Auch merke ich, dass die Kleine oft lieber zu mir möchte. Aber es ist schwierig, das nun wieder zurück gedreht zu bekommen.


    Servus, bei dem Absatz wollte ich mal ein wenig nachhaken: seit wann Umgang ausgeweitet und um wieviel? Weil Kind zu spät ins Bett geht evtl. brauchen die beiden ein wenig Zeit bis sich alles eingespielt hat? Gleiches könnte für die Alltagsorganisation gelten. Der KV tut sich hier vielleicht etwas schwerer wie Du. Wegen der Erkrankung, hat er professionelle Hilfe?? Oder wäre durch seinen Umgang das Wohl des Kindes gefährdet?

  • Hi Marcus,


    danke für Deine Nachricht. Er hatte bisher seine Tochter an jedem zweiten Wochenende von Freitag Abholen in der Kita bis Sonntag Nachmittag und einmal in der Woche zum Übernachten. Er wollte gerne mehr Umgang und hat mich immer wieder unter Druck gesetzt mit dem Wechselmodell. Nun ist es so, dass seine Wochenenden bis auf den Montagmorgen ausgedehnt sind - also er gibt die Kleine in der Kita ab und hat sie 14 tätig unter der Woche zwei Nächte. Und zwar immer dann, wenn kein Papa-Wochenende folgt - damit die Zeit nicht zu lang wird. Sein Chaos im Alltag und seine Unorganisiertheit kommt phasenweise und hat mit der Erkrankung zu tun. Wenn er denn dann morgens den Sprung in den Alltag nicht schafft, meldet er sich krank - und hat dies auch schon gemacht, wenn die Kleine bei ihm war. Ich hatte nichts dagegen, weil ich mich freute, wenn sie eine kleine Auszeit von der Kita hat. Andererseits fragte ich mich, was sie dann eben vorgelebt bekommt. Wenn der Papa allein ist, hat er nicht selten Mühe morgens aufzustehen und zur Arbeit zu fahren. Er kann nicht nach Uhrzeiten leben und sich eine Struktur schaffen. Eben nur sehr mühsam. Das hat ihm fast die Kündigung eingebracht. Ein bisschen ist es auch so.....ich hatte zwei Jahre Elternzeit, war immer für die Kleine da und habe meine Arbeitszeit reduziert wieder aufgenommen und auf einmal fühlt es sich so an, als würde mir etwas genommen.


    Viele Grüße von Miri

  • Ach so.....Professionelle Hilfe hat er zur Zeit nicht, weil er in der Zwei-Jahres-Pause steckt und erst eine Therapie hinter sich gebracht hat. Meines Erachtens kann er bei seinem komplexen Krankheitsbild nicht gut ohne sein.

  • Servus Miri,


    abgesehen von der Lebenseinstellung kann er das Kind aber richtig versorgen und ist keine Bedrohung für das Kind? Ich hätte an Deiner Stelle zwar ähnlich bedenken was die Vorbildfunktion angeht, aber während seiner Umgangszeit hat er nun mal den Hut auf und da wirst es nicht immer kontrollieren bzw. beeinflussen können was der andere ET macht, solange das Kindeswohl nicht gefährdet ist.


    Das er aktuell keine Hilfe hat ist natürlich doof. Nach Deinen Schilderungen tippe ich einfach mal auf eine Form von Depression? Sollte das zutreffen evtl. mal versuchen mit ihm zu reden (ich weiß schwierig aber versuchen einen "guten" Moment zu erwischen) und auf der Schiene "Tochter braucht Dich auch als Vorbild" argumentieren. Evtl. funktioniert ist wenn er ein Ziel vor Augen hat,


    Zitat

    Ein bisschen ist es auch so.....ich hatte zwei Jahre Elternzeit, war immer für die Kleine da und habe meine Arbeitszeit reduziert wieder aufgenommen und auf einmal fühlt es sich so an, als würde mir etwas genommen.


    Das kann ich Dir sehr gut nachfühlen. Wenn ich aus dem Nähkästchen plaudern darf: ich betreue meinen Zwerg im Wechselmodell (50/50) auch noch sehr frisch. Es war auch für mich eine große Umstellung abends nach Hause zu kommen und kein Kind da. Gehe an die frische Luft, treffe dich mit freunden, mache Sport. Irgendwas um auf andere Gedanken zu kommen, man hat sich getrennt (unabhängig wer oder warum) und muss jetzt damit klar kommen. Wir sind erwachsen und müssen damit umgehen, dadurch darf man aber nicht den Umgang des anderen ETs eingrenzen wollen.

  • Hi Zwergenpapa,


    wie alt ist denn Dein Kind? Lebt Ihr das mit dem Wechselmodell direkt seit der Trennung? Den wochenweisen Wechsel stelle ich mir auch hart vor. Du musst eben immer eine Woche überbrücken können, möglichst ohne dass es Dir sehr schlecht geht. Und irgendwie mit der Sehnsucht und dem Vermissen zurecht kommen. Das tut auch echt weh.


    Ich bin mir nicht sicher, inwiefern die Nennung von Diagnosen hier ok ist, aber Depressionen sind das eine. Er hat aber außerdem eine Borderline-Störung und eine narzisstische Persönlichkeitsstörung und ads. Ich kenne ihn als impulsiv, auch aggressiv, phasenweise. Der Kleinen gegenüber war das bisher nicht so. Ich weiß aber nicht, ob sie früher oder später auch zur Zielscheibe wird. Es gibt eigentlich keinen Grund anzunehmen, dass das nicht so sein würde. Das Schwierige ist, die Wechselhaftigkeit der 'Stimmungen'. Er kann sie aber richtig versorgen und hat sie auch als Baby viel mit versorgt. Mir geht es wohl eher um das seelisch-emotionale Wohl.


    Liebe Grüße
    Miri

  • Zwergenkönig ist 3,5 Jahre alt und die KM ist erst im Mai ausgezogen. Ich musste mich aber auf die Hinterfüsse stellen und es ging bis vor Gericht weil die KM meinte sie könnte einfach ausziehen und den Kleinen mitnehmen und ich würde nur zugucken. Gemäß dem Vorschlag vom Jugendamt wechseln wir alle 2 Tage bzw. am WE 3 Tage. Wir wohnen allerdings auch nur 3 KM auseinander und die Übergaben finden im KiGa statt.


    Ich glaube Diagnosen sind kein Problem wennst keinen Klarnamen dazu nennst. Auf Depressionen hab ich nur getippt weil es bei uns mit anderen Vorzeichen gelaufen ist, deshalb kam mir das so bekannt vor. Ich hab mir da auch meine Gedanken von wegen Vorbild gemacht, aber ich kann den anderen Elternteil nun mal nicht ändern. Ich habe beschlossen, ich versuche informiert zu bleiben und wenn ich merke dass die KM evtl. "abrutscht" müsste ich mir auch etwas überlegen wie ich reagieren soll/muss. Bis dahin versuche ich auch etwas abzuschalten.

  • @ tomtomsen


    Deinen Beitrag verstehe ich nicht. Es geht hier nicht um eine Männer-Frauen- Schlacht. Also wäre es nett, wenn Du entweder ernsthaft antwortest oder es einfach lässt.

    Hi, dann eine ernsthafte Antwort:


    Du erweiterst den Umgang willst aber jetzt das alleinige Sorgerecht?


    Good luck und so.

    Seit ich nicht mehr rauche höre ich nur noch Musik von Menschen die nicht rauchen und siehe da: mein Plattenschrank ist leer.
    Ich lese nur noch Bücher von Menschen die nicht rauchen. Eigentlich nur Kafka, denn der hatte TBC.