Zwickmühle- weiter Selbständig oder wieder angestellt arbeiten...

  • Hallo Ihr Lieben..


    seit gestern kreist in meinem Kopf ein "Problem".
    Ich habe mich ja gerade erst "Vollzeit" selbständig gemacht.
    Bin Steuerfachangestellte, bestehe hoffentlich jetzt endgültig irgendwann meine Bilanzbuchhalterprüfung. Ich habe ein paar kleine Buchführungsmandate, ein bisschen Lohn. Das allein reicht (noch) nicht für eine Vollzeitselbständigkeit. Im November letzten Jahres habe ich eine weitere, ziemlich interessante und auch relativ gut bezahlte Möglichkeit gefunden, zusätzliches Geld zu verdienen. Ich gehe als Interimskraft in Firmen, wo kurzfristig jemand für Buchhaltungs- oder Controllingaufgaben benötigt wird. Meist sind das Projekte, die 3 Monate gehen, manchmal länger.
    Damit habe ich in den letzten Monaten einen ziemlich guten Umsatz erzielt. Jetzt gibt es gerade kein neues Projekt ( seit Anfang März). Kommt mir auch ganz gelegen, denn die schriftliche Prüfung steht an, ich muss noch zwei Klausuren schreiben jetzt im März.
    Mir haben die Projekte beide gut gefallen, ich habe eine Menge dazu gelernt, es war abwechslungsreich ( ich langweile mich schnell bei Routinesachen, und werde dann schusselig) und hat wie gesagt gutes Geld eingebracht. Meine anderen Mandate und die freiberufliche Tätigkeit für einen Steuerberater habe ich beibehalten.
    Finanziell ist das auf jeden Fall super. Spaß macht es auch. Aber es ist natürlich nicht alles rosarot: Wenn ich krank bin, Urlaub brauche oder sonst aus irgend nem Grund nicht arbeiten kann, verdiene ich kein Geld. Es ist unsicher... keiner weiß, wann das nächste Projekt um die Ecke kommt.. das kann morgen sein, aber auch erst im Juli.
    Nun habe ich gestern ein "Bewerbungsgespräch" gehabt. Hat sich ganz spontan ergeben und ich bin halt hin, vor allem, weil ich dachte, dass ich dort eventuell eben auch freiberuflich arbeiten kann.. Das möchte der dortige Chef aber nicht, das hat er auch gleich eingangs gesagt. Er möchte jemanden einstellen.
    Der Chef scheint auf den ersten Blick ( wir haben immerhin zwei Stunden gesprochen) sehr nett und fand mich wohl auch sympathisch, hat mir also eine Vollzeitstelle angeboten. Die Bezahlung ist - für die Branche - ziemlich gut, er hat gesagt, dass das sowieso steigerungsfähig ist, kommt eben drauf an, was ich so abliefere... da ist er auch nicht knauserig, sagt er, wenn die Leistung stimmt. Es gibt Gleitzeit, 25 Tage Urlaub, alles in allem klang es ganz nett...
    Und nun bin ich gespalten... Mein Mann ist keine Hilfe, der hat Angst vor unsicheren Sachen, meine Selbständigkeit akzeptiert er, findet das Geld was rein kommt super, aber für ihn überwiegen die Nachteile... Nun stehe ich da, und weiß nicht, was ich machen soll... WIE - und WARUM würdet ihr entscheiden... vielleicht helfen mir eure Gedanken, eine Entscheidung zu treffen...

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für unsere Augen unsichtbar...

  • sorry, daß ich nur klein schreibe, tippe links mit einem finger ;)
    ich hatte gerade eine schulter-op, falle für 3 monate (mindestens) komplett aus.


    das ist schon ein teil meiner antwort - als selbstständige einige monate verdienstausfall ist wohl eher tödlich, denke ich mir


    es ist schlicht und ergreifend eine rechenaufgabe, zumindest wenn beide optionen interessemäßig in frage kommen.
    krankenversicherung/ rentenabsicherung/ krankheitsausfall


    was bleibt über, wenn ich selbstständig bin, wieviel im angestelltenverhältnis?



    ich würde wohl eher, zumindest wenn noch kinder zu versorgen sind, die sichere variante wählen.



    anders wäre es, wenn das angestelltenverhältnis für das berufliche wohlempfinden keine option wäre

    " Lebensmotto" Alle Sorgen hinaus auf`s Meer schicken und kleine Gluecksmomente sammeln, wie Muscheln am Strand

  • Ich würde die Feststellung wählen ( ev. Geht 80%) und dazu nebenbei weiter Freiberufler. Ich bin ein Sicherheitsmensch..hätte auch Angst, dass es Ebbezeiten gibt....vor allem da ich allein ohne Unterhalt für zwei Kids da stehe.
    Jeder Mensch ist anders...wenn du einen Partner hast, der euch über solche Zeiten trägt, du eher risikobereit bist und dich sonst schnell langweilst ...ist wohl die Selbstständigkeit besser für dich

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Ich bin aktuell auch dabei den Bilanzbuchhalter zu machen.
    Komme aber aus der Wirtschaft und dort verdient man definitiv besser als im Steuerbüro.
    Ich denke wenn du das langfristig durchziehen willst mit der Selbstständigkeit, brauchst du auch einen zuverlässigen Mitarbeiter der dich vertreten kann.


    In einem Unternehmen ist es einfach einfacher. Du bist nicht so stark gebunden, du weißt was du am Ende des Monats auf dein Konto bekommst und kannst sicher planen.
    Selbstständigkeit ist ja ein gewisser Druck. Ich persönlich würde das nicht wollen.


    Viel Erfolg für die Prüfungen!

  • Also wenn Du alleine wärst, dann würde ich auf jeden Fall zur Festanstellung tendieren.


    Aber es gibt ja noch einen zweiten Verdiener.... kommt jetzt drauf an, wie hoch das Einkommen Deines Mannes ist und ob er notfalls eine gewisse Zeit überbrücken könnte....


    Vielleicht wäre aber wirklich die Teilzeitbeschäftigung eine Möglichkeit, um manches noch nebenbei machen zu können?


    Entscheiden mußt Du das aber selber.... v.a. hört sich das Jobangebot ja positiv und ausbaufähig an und ist keine Notlösung.

  • das ist es ja gerade Anmida. Der Chef hat mir in Aussicht gestellt, dass ich da sozusagen bis ich keine Lust mehr habe arbeiten könnte, wenn alles passt und dass es durchaus Weiterentwicklungsmöglichkeiten gibt, gehaltsmäßig ( er sagte, er wurde noch nie um eine Gehaltserhöhung gefragt, weil er selbst im Blick hat, wenn ein Mitarbeiter "unterbezahlt" ist und dann von selbst das Gehalt erhöht). Er macht auch keine Unterschiede, ob jemand studiert hat oder was auch immer... die gleiche gute Arbeit wird mit dem gleichen guten Gehalt entlohnt. Und er nannte eine Gehaltssumme, die möglich wäre ( eine Mitarbeiterin bekommt dieses Gehalt), die ich in der Branche mit der Ausbildung vorher so noch nie gehört hatte...Er unterstützt bei Fortbildungen usw. Also das klingt alles ganz toll.. aber es ist eben wieder angestellt, nicht mehr selbständig, keine freie Zeiteinteilung...
    Teilzeit hatte er mir auch angeboten, aber da ist dann das Gefälle natürlich recht groß beim Gehalt... hach, es ist schwierig

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für unsere Augen unsichtbar...

  • Ich bin bei sowas zu sehr Angsthase und würde/habe mich für eine angestellte Tätigkeit entschieden (in meinem gelernten Job könnte ich besser selbstständig als angestellt arbeiten). Mit Kind war mir das Risiko zu groß, dass nicht genügend Aufträge ins Haus kommen, um alle Kosten zu decken und uns über die Runden zu bringen. Vielleicht wage ich es nochmal, wenn Junior aus dem Haus ist.

  • Aber wäre dann nicht jetzt Teilzeit eine Möglichkeit mit der Option irgendwann aufzustocken, wenn die Kinder größer sind?


    Ich glaube, ich würde mich für die Festanstellung entscheinden, nach dem was Du alles schreibst.

  • Naja...


    Selbstständigkeit lebt von Visionen, davon was man erreichen will...


    Über "die Runden" kommen sollte keine Option sein, d.h. wenn man schon das Risiko eingeht Unternehmer zu sein dann muss da kräftig was über bleiben...


    Zumindest sollte man nach einigen Jahren soweit sein dass a) der Betrieb auch mal einige Tage alleine läuft und b) soviel Geld übrig ist dass man ein Polster für Zeiten hat in denen es nicht so rund läuft...


    Ein "bisschen" Unternehmer ist nie gut...


    Wäge ab inwiefern deine Kompetenzen das zulassen, ob du wirklich bereit bist Unternehmerisch zu denken und zu handeln...


    lg Thomas

  • Und wie soll ein 1-Mann/Frau-Betrieb alleine laufen???


    Wir reden hier von einer "kleinen" Selbständigkeit und nicht vom großen Unternehmerreichtum mit Firma.... wieder mal zwei Welten!

  • Und wie soll ein 1-Mann/Frau-Betrieb alleine laufen???
    Wir reden hier von einer "kleinen" Selbständigkeit und nicht vom großen Unternehmerreichtum mit Firma.... wieder mal zwei Welten!


    Das habe ich schon verstanden...


    DIE Frage ist aber ob es dabei bleiben soll oder ob geplant ist diese Tätigkeit zu erweitern, eventuell später mit mehreren Angestellten zu arbeiten ODER ob diese Selbständigkeit so beibehalten werden soll...


    Wenn erste Option im Raum steht und man sich des Arbeitsaufwandes bewusst ist kann man es durchaus schaffen, bei letzterer Variante würde ich nur Selbständig bleiben wenn entsprechender Rückhalt vorhanden ist (Familie, Mann)


    lg Thomas

  • Mein Vater ist das beste Beispiel für Kleinunternehmertum. Er hat es nie geschafft, so viel zu verdienen, dass gut was über blieb. Für weitere Mitarbeiter war nie Geld da, die Arbeit allerdings schon. Meine Ma und auch ich mussten halt dann ran. Trotzdem hat es nie für den großen Reichtum gereicht, es ging all die Jahre grade mal rum.


    Längere Krankheiten, Unfälle, anschließende Rehaaufenthalte... das waren immer mittlere Katastrophen. Mein Vater ist heute mit 65 ein alter Mann. Total abgewrackt, mit 4 Bypässen und mehreren Stants vom Stress und einem kaputten Kreuz vom Rackern. Allerdings wäre für ihn charakterbedingt eine Festanstellung niemals in Frage gekommen.


    Ich bin ganz bei gtom. Solls mehr werden, dann leg los. Möchtest Du damit nur über die Runden kommen, dann geht das nur mit Rückhalt aus der Familie, vom Partner oder einem echt guten Sparkonzept.


    Ach ja, der Steuerberater meiner Eltern war wohl auch nicht grade der beste... es hätte sicherlich auch anders laufen können, bei ihnen.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Hallo,


    ich komme aus einer anderen Branche, in der freiberuflich arbeiten eher die Regel ist als die Norm. Insofern war mir immer klar, dass das als Lebensweg in Frage kommen könnte, das mal nur vorweg.


    Ich habe lange Teilzeit angestellt und nebenher frei gearbeitet, seit 3 Jahren bin ich ganz frei unterwegs.
    Und ich muss sagen, das sich mir gar nichts anderes mehr vorstellen kann.
    Ich verdiene sehr gut (weit besser als vergleichbare Angestellte), habe immer wieder neue Projekte auf dem Tisch (ich werde auch nachlässig bei Routinen), ich habe (allerdings im Gegensatz zu anderen "Kollegen") regelmässige und zuverlässige Auftraggeber und davon mehr als genug. Mittlerweile kann ich mir aussuchen, für wen ich arbeite oder welche Projekte ich annehme. Das ist schon wirklich cool:)
    Dafür arbeite ich aber auch hart und kann von mir sagen, dass ich immer sehr gute Leistungen abliefere (was mich nach Aussage mehrerer Auftraggeber stark von den weniger erfolgreichen "Kollegen" unterscheidet).
    Und ich liebe die zeitliche Flexibilität, die mir als Alleinerziehende wirklich zu Gute kommt. Ich kann alles so strukturieren, dass mein Kind nicht zu kurz kommt.
    Mittlerweile habe ich auch einen finanziellen Puffer von rund einem Jahr erarbeitet, da könnte ich sogar mal länger ausfallen. Urlaub passt auch rein, da muss ich dann eben vor oder nacharbeiten (oder auch mal einen Auftrag ganz ablehnen, aber das ist bisher nur einmal vorgekommen).


    Die Unsicherheit hat mich anfangs sehr verschreckt und mir viel Angst gemacht. Mittlerweile bin ich aber entspannt. Unter anderem, weil ich einige Freunde habe, die ihre vermeintlich sicheren Jobs während der Zeit meiner Selbständigkeit verloren haben und dann mit Nichts da standen....und damit nie gerechnet hätten. Mich würde das nicht mehr so umwerfen glaube ich und ich fühle mich sicherer mittlerweile, mit mehreren "Standbeinen", von denen eins ohne Probleme wegbrechen kann.


    Insofern würde ich dir raten, selbständig zu bleiben, wenn es das ist, was du willst.
    Es gibt Menschen, die das können und wollen, und es gibt die, die anders besser fahren. Wozu du gehörst musst du rausfinden.


    Viel Spaß dabei!

  • gTom, ich will kein Imperium gründen... wenn ich noch mehr Mandanten bekomme, kann ich darüber nachdenken, evtl. irgendwann eine 450 Euro Kraft einzustellen, aber größer wird das Projekt nicht. Mir geht es ja in erster Linie darum, dass ich selber bestimmen kann, was, wann und wieviel ich arbeite. Und ich habe eben festgestellt, dass ich, wenn ich mit dem selben Arbeitsaufwand wie als Angestellte auf Selbständigenbasis wesentlich mehr Stundensatz erhalte als es Stundenlohn bei einem Angestelltenverhältnis wäre... da die Kosten insgesamt bis auf Fahrtkosten sehr gering sind, bleibt dann auch noch ne Menge hängen.


    Das lockt natürlich. Und eben diese - zugegeben etwas vorgegaukelte- Unabhängigkeit... denn natürlich muss ich viel arbeiten um viel zu verdienen... und bin nicht adäquat abgesichert im Krankheitsfall... klar.. wenn ich mal länger ausfalle wird es schwierig. Aber diese Teilzeitvariante... ist auch nicht das gelbe vom Ei.... weil ich dann nämlich- wie ich in den letzten Monaten gesehen habe- gefühlt rund um die Uhr arbeite.. das führt zu unkonzentriertheit, Schlafmangel und Krankheit... und... ich hab kaum Zeit fürs Kind.
    Mein Mann ist im mittleren öffentlichen Dienst beschäftigt, immer noch nicht unbefristet und kann mit seinem Gehalt Miete und Nebenkosten decken. So richtig viel mehr ist dann nicht mehr drin... Endlich mal sieht unser Konto, nach 4 Monaten Selbständigkeit etwas erholter aus... das ist es, was mich nachdenklich macht... und andererseits eben die Tatsache, dass ich ja nie weiß wann der nächste Auftrag um die Ecke kommt..


    Die Mehrheit hier tendiert ja auch zur "vernünftigen" Lösung... angestellt arbeiten... naja jetzt erstmal die Prüfung..ich bin immer noch unschlüssig... aber ich muss mich auch nicht morgen gleich entscheiden...

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für unsere Augen unsichtbar...

  • Wenn du das so beibehalten willst dann stimmt deine "Rechnung" mit dem höheren Stundensatz aber nicht ganz...


    Du müsstest nämlich das normale Risiko das du als Angestellter eben nicht hast (Rente, ALG, Lohnfortzahlung) in deinen Stundensatz mit einkalkulieren...


    Oder aber die "Hardcore" Variante:


    Angenommen du machst 5 bis 10 Jahre (Je nach Alter und körperlicher Verfassung) Selbständig weiter, dein Mann erwirtschaftet den normalen Lebensunterhalt, du legst von dem Geld das du verdienst einen Großteil auf die Seite.


    Reicht das dann um daraus ne Rente zu erhalten?


    Beispiele gibt es genug in denen "Selbständige" zu geringen Stundensätzen sich zwar übers Geld gefreut haben, letztendlich aber nach 20 Jahren dastehen und nichts mehr übrig haben... Das ohne Rente und ohne Lohnfortzahlung,
    dann geht im Alter das Eigenheim drauf...


    Oder du erwirtschaftest mit dem Geld das Vermögen um davon deine Rente zu bedienen und ihr trennt euch in 20 Jahren... Schwups gehört die Hälfte deinem Mann und die Rente ist weg...


    lg Thomas

  • Und wie soll ein 1-Mann/Frau-Betrieb alleine laufen???

    Läuft bei mir seit 23 Jahren .... schwierig war nur die Zeit in der ich Angestellte hatte.


    In der Zeit habe ich auch manches Angebot für Festanstellungen bekommen - einige dieser Firmen existieren inzwischen nicht mehr.
    Ich habe auch mehrfach Chefs erlebt die zum Monster mutierten, wenn sie mit "Abhängigen" zu tun hatten.


    Ich finde es - für mich - sicherer, mehrere Standbeine ( = Kunden ) zu haben als EINE Anstellung.
    Und dann kommt die relative Unabhängigkeit. Ohne das könnte ich auch nicht so umfangreich für mein Kind da sein.


    Die Kehrseite heißt: "Selbst" und "Ständig" .... aber mit den Jahren relativiert sich das.



    ich langweile mich schnell bei Routinesachen, und werde dann schusselig

    Und dann denkst Du über eine Festanstellung nach ? :hae:



  • Sorry (ich kenn mich da ja jetzt nicht wirklich aus), aber wie kann ein 1-Mann-Betrieb alleine laufen?
    Wenn ich nicht da bin, dann arbeitet ja keiner.


    D.h. in dem Fall, wenn ich als Steuerberater oder sowas in der Art selbständig bin, dann kann ich doch nur Geld verdienen, wenn ich auch anwesend bin und die Aufträge erledige (denn es gibt ja keine Angestellten, die die Arbeit in der Zeit übernehmen).


    Ebenso bei Friseur, Kosmetikerin, Florist, Schneider, Catering, Reinigungskraft oder was auch immer.....


    Oder versteh ich da was falsch?

  • Sorry (ich kenn mich da ja jetzt nicht wirklich aus), aber wie kann ein 1-Mann-Betrieb alleine laufen?
    Wenn ich nicht da bin, dann arbeitet ja keiner.

    Oh - da hab ich Dich falsch verstanden.
    Ich arbeite halt schon für mein Geld .... manchmal mehr, manchmal weniger.


    Ein 1-MenschBetrieb kann aber bei vernünftiger Kalkulation gut laufen.
    Und meine Kunden hatten immer Verständnis für meine Belange ..... meist mehr als die früheren Chefs.


    Ich hab sogar mal einen Betriebsausfall einen Tag länger stehen lassen müssen, weil ich mich stattdessen um meine Tochter gekümmert habe.
    Ganz offiziell - ohne schummeln.




    :tuschel und der Kunde hatte Verständnis und ist immer noch Kunde :D

    Einmal editiert, zuletzt von Loewe_63 ()

  • also na klar.. ich muss für mein Geld schon arbeiten.. kann das aber auch nachts tun, und mich dann auch mal um Kinds Belange kümmern... z.B.


    Größtes Problem ist halt wirklich ein längerer Ausfall durch Krankheit. Krankentagegeld gibts erst nach 6 Wochen, oder man muss das ziemlich teuer bezahlen...
    Alle anderen Widrigkeiten, also Krankenkasse, Rente, sogar Arbeitslosenversicherung habe ich abgezogen und habe immer noch ( auch nach Steuern) mehr raus, als als Angestellte... Die Bezahlung der Berufsträger ist halt meistens nicht so toll hier in der Region.


    Mit meinen Kunden hab ich Glück, die haben auch immer Verständnis, solange es sie nichts kostet... also ich muss natürlich dafür sorgen, dass die Fristen, die bei der Buchführung und Lohnabrechnung einzuhalten sind, auch eingehalten werden... das klappt immer irgendwie... ansonsten sind die alle echt entspannt, wenns mal nen Tag länger dauert...


    ich zahle übrigens weiter in meine gesetzliche Rente ein, alles andere wäre teuer und würde sich auch nicht lohnen... mein Stundensatz ist schon ganz gut kalkuliert denke ich. Wenn ich die Prüfung zum Bilanzbuchhalter gepackt habe, kann ich den auch noch mal anpassen, aber zu teuer darf ich natürlich nicht werden... das hab ich aber ganz gut im Blick..


    Anmida: Festanstellung und Routine muss ja nicht immer sein... der potentielle neue Chef ist z.B. so organisiert, dass da sicher nicht so schnell Langeweile aufkommt, weil man ständig was anderes machen kann.. aber ich könnte halt nicht irgendwo sitzen und den ganzen Tag eingangs- oder Ausgangsrechnungen buchen... da würde ich sicher verrückt werden..

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für unsere Augen unsichtbar...

  • Mal ein "Sachargument" welches dich bzw. deine Profession nicht unbedingt betreffen muss. In der vor?letzten c't vom 18.02. gab es einen Artikel zu selbständigen It'lern. Die DRV sieht wohl gehäuft Scheinselbstständigkeit gegeben, wo es keine gibt. Und ab April gibt es Änderungen im AÜG, welche auch dafür sorgen könnte, dass Auftraggeber von der Vergabe von Projekten an Selbständige absehen.
    Sind natürlich 2 Paar Schuhe, aber gerade wenn man dort zum AG hingeht, in deren Netz arbeitet (was ja auch Sinn macht) usw. kann es blöd werden. Wie gesagt, muss dich nicht betreffen, zumal Projekte in der IT gefühlt länger dauern. Aber vielleicht magst du dich da noch kundig machen :).