Fragen zu Alleinerziehung eines Kindes

  • Huhu :)


    aktuell betreue ich ehrenamtlich Kinder ja nur stundenweise und auch nur so 1-2x die Woche. Die Tage um den Jahreswechsel habe ich bei Freunden mit Kind übernachtet und muss sagen das ich nie glücklicher gewesen bin, als dauerhaft mit einem Kind um mich herum.
    Mich hat es total geschmerzt dort gestern wieder wegzufahren ;( und seitdem steht mein Beschluss eigentlich fest, auch dauerhaft ein Kind (vermutlich Pflegekind) um mich herum haben zu wollen.


    Einige Fragen stellen sich mir da dennoch, da alleinerziehend ja doch eine ziemliche Herausforderung - gerade am Anfang - ist.


    Wie sieht denn bei euch der Tagesablauf so aus?
    Habt ihr noch Zeit für euch selbst?
    Gibt es irgendwas, was ihr erst später gemerkt habt, als ihr alleinerziehend wart. Also was euch vorher gar nicht in den Sinn kam, was aber dennoch sehr wichtig ist.


    Habe sicher noch viel mehr Fragen, aber die fallen mir gerade nicht ein ;o
    Die werde ich einfach später nachfragen :)


    Bevor ich solch einer Entscheidung endgültig zusage, würde ich gern so viel wie möglich vom Unbekannten erfahren, um dann Bestens gerüstet zu sein :)


    Für die Entscheidung bleiben mir noch zwei Jahre, da ich dann erst das Mindestalter erfülle.
    Das Buch "Kinder fordern uns heraus" habe ich auch schon gelesen und damit schon viele Infos aufnehmen können.


    Für so viele Infos wie möglich bin ich euch sehr dankbar.


    Viele Grüße
    Dennis

  • Hallo Dennis,


    Erst einmal ein fohes neues Jahr.


    Ich selbst werde 38 Jahre und bin seit 2 Jahren alleinerziehend eines jetzt 4 jaehrigen Sohnes. Er ist mein leiblicher Sohn, daher kann ich selbst nichts zu Pflegschaften sagen.


    Generell gibt es Vor- und Nachteile.


    Ich habe mir einen Tagesablauf mit Kind, Arbeit etc. Aufgebaut. Kind geht ganztags in den Kindergarten und ich gehe 40 h die Woche arbeiten. Der Spagat zwischen Arbeit und Kind ist manchmal anstrengend und schwierig. Gerade wenn Kind krank ist etc. Wichtig ist sich ein Netzwerk aufzubauen, sei es Freunden, Verwandtschaft oder Tagesmutter, Babysitter. Ohne die geht es nicht.


    Da ich auch nicht der Typ Mensch bin, der immer auf Tour sein muss, bleibe ich viel zu hause. Zeit fuer mich hole ich mir durch meine Hobbies oder Entspannungsbad. Du solltest dich selbst nicht vergessen. Planungen wird je nach Kitaoeffnungszeiten und Dienstplan gemacht. Das heisst Arbeitgeber ist informiert betreffend Arbeitszeiten, so dass ich unter der Woche keine Spaetschicht mache. An den Wochenend kann ich, Dank meinem Heimarbeitsplatzes, ich die Betreuung selbst machen. Urlaub wird an die Ferien angepasst. Je nach finanzieller Situation kann man dann in den Ferien mehr unternehmen.


    Hobbies hat Kind noch keine, somit ist aktuell nur Kindergarten und mit Freunden treffen und spielen, die Hauptaktionen.


    Generell haengt das Interesse und Beduerfnisse auch von dem alter des Kindes ab. Babies haben andere Beduerfnisse als Kleinkinder oder Teenager.


    Was du eventuell bei Pflegschaften mit einrechnen solltest ist auch der Umgang mit den Eltern des Kindes und dem Kind selbst. Dieser kann problematisch oder einfach sein. Kommt aber auf die Situation in der jeweiligen Familie an.


    Ein guter Ratgeber ist das Jugendamt.


    Ich hoffe ich konnte ein bisschen helfen. Falls noch Fragen sind, dann schreib mich einfach an.


    Gruss Perle

  • Sorry, aber soweit ich weiß sind die Vorgaben für Pflegeeltern sehr streng und als alleinstehender junger Mann (Betonung liegt aber auf alleinstehend) wirst Du niemals ein Pflegekind über das Jugendamt bekommen.


    Pflegestellen werden genau überprüft, ob alle Voraussetzungen erfüllt sind und das ist weder gegeben, wenn man nebenbei Vollzeit arbeiten geht und die Kinder ganztags in einer Kita unterbringt, aber auch nicht, wenn man dies als Job und Einnahmequelle sieht (denn von irgendwas muss man ja leben).


    Es ist ja toll, dass Du Dich für Kinder engagieren möchtest, weil auch Dir der Umgang viel bringt, aber dann such Dir doch einen Job in dem Bereich.... männliche Erzieher werden immer gesucht. Parallel gibt es Babysitteragenturen, Jugendfreizeiten, Kinder- und Jugendsport etc., wo man sich engagieren kann und immer Helfer gesucht werden.


    Oder lass Dir einfach Zeit und gründe mit Deiner großen Liebe eine eigene Familie......

  • in Berlin ist es möglich alleine ein Pflegekind aufzunehmen !
    Die Voraussetzungen sind aber recht hoch.
    Du brauchst ein gutes Einkommen ( bist also finanziell unabhängig von Pflegegeld ).
    Weiterhin darfst du keine negative Schufa haben und natürlich keine Vorstrafen.
    Der Wohnraum muss ausreichend sein und dann bist du als Single von 22 J (?) extrem jung.


    Pflegekinder s´kommen auch oft aus schwersten Verhältnissen . Selbst wenn sie dir ein bereits älteres Kind geben würden
    ( was ich bezweifle schon aufgrund deines Alters ) du solltest das nicht unterschätzen.


    Nur ein Beispiel . Mutter drogenabhängig ,Kind 3 Jahre bei ihr dann von JA rausgeholt.
    Kind war fast taub ( mit 4 Jahren festgestellt) , geistig zurückgeblieben und sehr verhaltensauffällig.
    Die Familie hat das Kind behalten sind aber damals davon ausgegeangen das ,das Kind einfach nur sozial verwahrlost war.


    Also auch das JA weiß nicht alles und auch ein Arzt kann vieles nicht bei Untersuchungen auf Anhieb erkennen.
    Das Pärchen mit dem Kind hat es entsprechend so geregelt das sie zuhause blieb und sämtliche Therapieprogramme
    organisierte und er Alleinverdiener wurde. Wie willst du es alleine schaffen ?


    Du warst nur "Gast" in dieser Familie mit einem normalen Kind. Stelle dir das mal vor mit einem Kind das alles zerstört was in seinem Umfeld kommt nur wenn du mal zur Toilette gehst und nehme noch Haushalt,Kochen und Wäsche hinzu...


    Ich rate dir- Mach Babysitter weiter eine entsprechende Ausbildung und irgendwann wenn die passende Partnerin da ist denk nochmal drüber nach. Gesunde Kinder denen es gut geht werden nicht vom JA betreut !

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • Bekannte von mir haben dauerhaft ein Pflegekind. Man muss dabei berücksichtigen, dass diese u. U. aus ganz schwierigen Verhältnissen kommen (z. B. wenn sie vom Jugendamt aus ihrer Ursprungsfamilie herausgeholt wurden), die sie und ihr Verhalten prägen und eine große Belastung für die Pflegeeltern sein können.


    Ich würde Dir davon abraten und stattdessen empfehlen, eine eigene Familie zu gründen.

  • Ich würde Dir davon abraten und stattdessen empfehlen, eine eigene Familie zu gründen.


    Davon abraten kann ich noch nachvollziehen, aber zu empfehlen eine eigene Familie zu gründen... schüttelt man sich doch nicht mal eben aus dem Ärmel...

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Davon abraten kann ich noch nachvollziehen, aber zu empfehlen eine eigene Familie zu gründen... schüttelt man sich doch nicht mal eben aus dem Ärmel...


    Och würde ich so nicht sagen, er kann ja mal vorsichtig üben und sich eine mit kleinem Kind suchen, gibt ja hier genug :P ;-)

  • schüttelt man sich doch nicht mal eben aus dem Ärmel...


    Nein, das nicht. Man muss erst einmal das passende Gegenstück finden, und vielleicht braucht es auch Geduld, warten zu können. Allerdings ist es sicher von Vorteil, nicht allzu fixiert auf dieses Ziel zu sein - Ursache des Lebensglücks sollten andere Dinge sein, Freundschaften beispielsweise. Und wer zufrieden mit sich selbst und seinem Leben ist, der kann auch seine Mitmenschen durch seine Ausstrahlung begeistern.

  • Sorry, aber soweit ich weiß sind die Vorgaben für Pflegeeltern sehr streng und als alleinstehender junger Mann (Betonung liegt aber auf alleinstehend) wirst Du niemals ein Pflegekind über das Jugendamt bekommen.


    Seh ich genauso wobei der Schwerwiegenste faktor halt ist das er ein mann ist :) Denke mal ne Frau hätte es da leichter.



    Warte lieber mal ab irgendwann lernst du bestimmt eine frau kennen mit der du eventuell Kinder haben wirst :-) Bis dahin geniess die Ruhe und deine Freiheiten :lach

    Wenn die Kinder groß sind erfülle ich mir einen Traum.


    Ungestört aufs Klo gehen!

  • Vielen Dank für eure Antworten :)
    Zu Voraussetzungen und Kriterien für Pflegekinder braucht ihr euch nicht zu äußern, wenn ihr nicht wollt. Das kann durchaus meine eigene Sorge sein :)
    Der Träger (es gibt neben dem JA noch weitere Stellen, die dann aber natürlich mit dem JA zusammenarbeiten) hat sich nicht so geäußert, dass es für mich definitiv nicht klappt.
    Bis zum 25. LJ werde ich alle Voraussetzungen dafür erfüllen (lediglich der Wohnraum fürs Kind ist noch nicht gegeben, was sich aber in den nächsten zwei Jahren garantiert ändern wird)

    Erst einmal ein fohes neues Jahr.

    Dir und euch ebenfalls, dankeschön!

    Wichtig ist sich ein Netzwerk aufzubauen, sei es Freunden, Verwandtschaft oder Tagesmutter, Babysitter. Ohne die geht es nicht.

    Daran müsste ich wohl noch ein wenig feilen :D

    Ich hoffe ich konnte ein bisschen helfen. Falls noch Fragen sind, dann schreib mich einfach an.

    Jap, vielen Dank für deinen Beitrag.

    aber dann such Dir doch einen Job in dem Bereich.... männliche Erzieher werden immer gesucht

    Ich habe zwei Monate ehrenamtlich in der Kita gearbeitet, und muss sagen das es mir dort nicht sonderlich gefallen hat.
    1. nur von Frauen umringt zu sein ist nicht sonderlich angenehm - zumal die männliche und weibliche Erziehung durchaus auseinander geht
    2. möchte ich doch gern bei der Erziehung mitwirken, was in der Kita absolut null geht - da die Erziehung zuhause stattfindet
    3. möchte ich EIN Kind haben, was ich lieben kann - und nicht dutzende Kinder, die ich nur mögen darf

    Gesunde Kinder denen es gut geht werden nicht vom JA betreut !

    Ist mir durchaus bewusst, vielen Dank für den Hinweis.
    Ich traue mir aber durchaus zu, auch nicht ganz so leichten Kindern eine unglaubliche Hilfe zu sein. Und viele in meinem Umfeld sehen das ebenfalls so.


    Zum Thema "Mann" und "Kinder" - nachdem ich dann, aus Sicht mit 25 Jahren, über 2,5 Jahre intensive Erfahrung in der Kinderbetreuung habe, denke ich, dass der Zweifel-Faktor entfällt.



    Ihr dürft gerne weitere Beiträge schreiben :) ich nehme gern noch mehr Infos auf.


    Viele Grüße
    Dennis

  • Hallo Dennis,


    erstmal muss ich sagen, dass ich dein Vorhaben verstehen kann und sehr schön finde. Wird ein Kind aus der Ursprungsfamilie geholt, dann braucht es einen sicheren Hafen. Es ist toll, dass es Menschen gibt, die sich dieser Aufgabe gewachsen fühlen und du klingst da sehr zuversichtlich.


    Was den Alltag betrifft ... meine Tochter kam mit gesundheitlichen Problemen zur Welt und das hat auch ihre Psyche sehr in Mitleidenschaft gezogen. Sie ist jetzt vier und braucht viel Aufmerksamkeit und Zuwendung und ich brauche eine Engelsgeduld, um ihre Ausbrüche, die oft nicht vorhersehbar sind, abfedern zu können. Das ist nicht immer leicht, vor allem nicht, weil ich halt alleine damit dastehe und nicht einfach abgeben kann. Stundenweise kann sie zwar anderweitig betreut werden, aber ich bin immer abrufbar und immer bereit. Sie hat enorme Verlustängste. Das macht Druck.
    Aber ich habe mich dieser Aufgabe von Anfang an gestellt, zeitweise vielleicht nicht gewachsen gefühlt, aber sie immer durchziehen wollen.


    Ich stelle mir die Situation mit einem Pflegekind sehr intensiv vor. Du wirst etwas aushalten können müssen, Rückhalt bieten müssen. Und das mit einem kleinen Menschen, mit dem du dich erstmal bekannt machen musst. Ich denke, das ist ohne Auszeiten, so von 0 auf 100, schwierig. Daher kann ich das mit dem Netzwerk nur unterstreichen!


    Außerdem, und ich glaube das ist ein nicht unwesentlicher Punkt, sind da ja meistens auch noch Eltern vorhanden, mit denen du dich eventuell auseinandersetzen musst. Mit Sicherheit gibt es viele gute Pflegeeltern, aber bei einem Gespräch mit einer Pflegemutter kam so viel Besitzdenken und Abwehr den leiblichen Eltern gegenüber zum Vorschein, dass es mich fast erschreckt hat.
    Meine Tochter ist meine Tochter, aber besitzen tue ich sie nicht und sie gehört zwar gerade zu mir, aber ich muss sie auch frei lassen können. Dagegen steht natürlich, dass das Kind geschützt werden muss, aber diesen Instinkt darfst du als Pflegevater glaube ich gar nicht so ausleben, wie du es bei manchen leiblichen Eltern wahrscheinlich für nötig halten wirst. Da gibt es dann Umgänge und eventuell ja sogar den Plan, dass das Kind irgendwann in die Ursprungsfamilie zurückkehrt? Insofern ist das mit dem Kind haben und lieben ... so sehr ich diese Aussage nachvollziehen kann ... noch mal überdenkenswert.


    Kinder sind etwas ganz tolles. Aber du wirst mit einem kompletten Menschen konfrontiert, dem du vielleicht deine Werte vermitteln kannst, der aber eine eigene Persönlichkeit besitzt, mit der du leben musst. Und vielleicht gelingt es mit dem Werte vermitteln auch nicht so, wie du dir das vorstellst.
    Und vielleicht ist es auch gar nicht möglich, selbst mit ganz viel Liebe und Geduld, dem Kind das zu vermitteln, was es vorher nicht erfahren hat.


    Meine Tochter benötigt aufgrund ihrer gesundheitlichen Probleme psychiatrische Unterstützung. Da kann ich mit Liebe und Geduld natürlich vieles abmildern. Aber halt nicht alles. Das muss ich akzeptieren und damit muss ich leben.
    Vielleicht hinkt der Vergleich, aber das geht mir so im Kopf rum und ich hoffe, dass du verstehst, wie ich es meine.


    Vielleicht könntest du ja Kontakt zu anderen Pflegeeltern aufnehmen und dort mal anfragen. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute für dein Vorhaben und hoffe, dass du deine Zuversicht nicht verlierst!

  • Nur mal so ein Gedankenblitz: Hast Du mal überlegt, in ein SOS-Kinderdorf zu gehen? Gut, ist dann mehr als 1 Kind, aber so weit ich weiß, versuchen die dort auf der einen Seite familienähnliche Strukturen aufzubauen, auf der anderen Seite hast Du aber externe Unterstützung.

  • Ich habe ja noch zwei Jahre Zeit, mir weiterhin intensivst darüber Gedanken zu machen.
    Ich denke, wenn sich in dem Zeitraum meine Meinung darüber nicht ändert und ich es immer noch möchte - ist es das Richtige.

    Ich stelle mir die Situation mit einem Pflegekind sehr intensiv vor. Du wirst etwas aushalten können müssen, Rückhalt bieten müssen. Und das mit einem kleinen Menschen, mit dem du dich erstmal bekannt machen musst. Ich denke, das ist ohne Auszeiten, so von 0 auf 100, schwierig. Daher kann ich das mit dem Netzwerk nur unterstreichen!

    So stelle ich es mir auch vor, ich bin aber auch ein Typ Mensch, der braucht Auslastung. Ich kann mit zu viel freier Zeit nicht so viel anfangen :D
    Zu Beginn der Pflegeschaft werde ich mir natürlich auch erstmal ein paar Tage frei nehmen, damit wir uns kennenlernen können. Das schonmal zu der Gedanklichen Vorbereitung, sollte es dann soweit kommen.

    Mit Sicherheit gibt es viele gute Pflegeeltern, aber bei einem Gespräch mit einer Pflegemutter kam so viel Besitzdenken und Abwehr den leiblichen Eltern gegenüber zum Vorschein, dass es mich fast erschreckt hat.

    Ich werde mir davor sicherlich noch einige Erfahrungsberichte von Pflegeeltern durchlesen und ggf. mich mit denen zusammensetzen, wenn sich mal Gelegenheiten bieten.
    An sich bin ich ein offener und gelassener Mensch - es kommt wohl drauf an, was dem Kind angetan wurde, wie ich mich den leiblichen Eltern gegenüber verhalte.

    eventuell ja sogar den Plan, dass das Kind irgendwann in die Ursprungsfamilie zurückkehrt

    Das ist doch aber keine schlechte Zukunft, schließlich ist es doch sehr gut, wenn das Kind zu den leiblichen Eltern zurück kann - sofern die Probleme dann geklärt sind.
    Natürlich habe ich mir darüber schon Gedanken gemacht, wie schmerzhaft es sein würde, das Kind dann gehen zu lassen. Aber auch dafür sind die Zwei Jahre Zeit noch da.

    Insofern ist das mit dem Kind haben und lieben ... so sehr ich diese Aussage nachvollziehen kann ... noch mal überdenkenswert.

    Dennoch kann ich das Kind lieb haben, auch wenn ich weiß das es eventuell zukünftig in die ursprüngliche Familie zurückkehrt

    Vielleicht könntest du ja Kontakt zu anderen Pflegeeltern aufnehmen und dort mal anfragen. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute für dein Vorhaben und hoffe, dass du deine Zuversicht nicht verlierst!

    Vielen Dank. Ich werde beim Träger mal Anfragen ob es solche Austauschrunden gibt.


    viel Glück !

    Auch dir vielen Dank :)


    @cappucino15 bisher noch nicht, ich werde mir das mal anschauen


    Schönen Abend noch
    Dennis

  • Zu Beginn der Pflegeschaft werde ich mir natürlich auch erstmal ein paar Tage frei nehmen, damit wir uns kennenlernen können. Das schonmal zu der Gedanklichen Vorbereitung, sollte es dann soweit kommen.


    Kann es sein, dass Du schon ziemlich überzeugt davon bist, dass dies das Richtige für Dich ist, bevor Du wirklich erfassen kannst, was die tatsächlichen Herausforderungen sind? Eltern zu werden ist ja schon Herausforderung genug, aber Pflegeeltern zu werden ist noch um einiges anspruchsvoller ... ich würde da an Deiner Stelle etwas ergebnisoffener herangehen, anstatt vor allem Bestätigung für Deine eigenen Vorstellungen zum Thema zu suchen. Ich denke, es ist gut, wenn Du von den Erfahrungen anderer Pflegeeltern profitieren kannst und vorher sowieso erst einmal abklärst, ob Du als alleinstehender Mann überhaupt die Voraussetzungen erfüllst. Vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit, zeitlich begrenzt ein Kind aufzunehmen?

  • Es tut mir leid, aber für mich klingen deine Beiträge so, als wärst du derjenige, der ganz dringend jemanden sucht, der ihn liebt. Du bist auf der Suche nach Liebe. Ein Kind ist da nicht die Lösung.
    Liege ich da falsch?
    Du bist noch so jung, warum nicht beruflich umschwenken (es gibt ja noch mehr als Erzieher und die Begründung finde ich seltsam, warum es dir da nicht gefallen hat) und einfach schauen, ob sich nicht doch eine Beziehung ergibt? Oder kommen Frauen da eh nicht in Frage?

  • Oder kommen Frauen da eh nicht in Frage?


    Das habe ich auch schon gedacht. Kann auch erklären warum, so ein junger Mensch ist doch noch voller Hoffnung auf eine eigene Beziehung und eigene Kinder, hier ist jemand der so kategorisch ein Pflegekind will und überhaupt nicht von eigenen spricht. Find das einen etwas unnatürlichen Weg um an ein Kind zu kommen. (Klingt jetzt böser als ich das meine, sorry)

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Lieber Dennis


    2 Monate ehrenamtliche Arbeit in einer Kita sind mit Verlaub gesagt ein feuchter Fliegenschiss. Das reicht allenfalls, um DIESE Einrichtung und DIESE Kinder kennen zu lernen ( und wohl gemerkt auch nicht alle, sondern nur eine Gruppe oder bestenfalls die Namen aller Kinder). Nicht umsonst verbringst du in einer Erzieherausbildung mindestens 6 Monate aufwärts damit, wechselnde Einrichtungen, Konzepte, Arbeitsweisen kennen zu lernen und für dich Kriterien zu entwickeln, was gute Erziehung ausmacht und wie du arbeiten willst und kannst.


    Genauso zeugt deine Ansicht, dass Erziehung zuhause stattfindet davon, dass du ein absolut verklärtes Bild davon hast, welche Aufgaben Eltern und Erzieher haben, wie sie miteinander arbeiten und was passiert, wenn eine "Seite" ausfällt oder ihren Aufgaben nicht nachkommt.


    Welche Form der Pflegschaft schwebt dir überhaupt vor? Auch das macht schon einen großen Unterschied.


    Ohne dir deinen Berufswunsch madig machen zu wollen, du hast keine Ahnung, was da auf dich zu kommt.
    Ich kenne persönlich viele Pflegeeltern, die den Plan wieder hingeworfen haben, weil die Kinder (teils schnell und oft hintereinander) gehen, es Konstellationen gibt, wo Kinder in Familien zurück gehen und allen klar ist, dass das das Schlimmste ist, was passieren kann, weil die Ursache unverändert. Erstehen bleibt. Du musst Probleme lösen, an die du jetzt noch nicht mal denkst - je nach Alter des Kindes können diese leichter anzugehen oder schwieriger anzugehen sein.


    Ich gehe tatsächlich bei Fluffi mit, dass ich nicht denke, dass du emotional soweit bist, dein Bedürfnis nach Nähe von den Bedürfnissen eines potentiellen Pflegekindes zu trennen. Was, wenn das Pflegekind gar keine Nähe zulässt? Wenn du gegen eine Wand arbeitest und keinen Zugang zum Kind findest? Wenn das Kind dich durch seine Vergangenheit vor Herausforderungen stellt, die du nicht abschätzen kannst, von lösen ganz zu schweigen?


    Es gibt so viele Jobs mit Kindern, warum ausgerechnet einen, bei dem du so viel Verantwortung für einen Menschen trägst wie sonst kaum jemand?
    Nicht umsonst kriegen viele Eltern bei der Nachricht vom ersten Kind erst mal Bammel, das bedeutet nämlich, dass du das Leben eines Menschen formst, sicherst oder im worst case zerstörst.


    Ich würde es an deiner Stelle als Berufsanfänger erst mal mit Hort oder Jugendarbeit, mit Freizeitangeboten oder meinetwegen als Tagespapa versuchen und wenn du das ein paar Jahre(!!) gemacht hast, dein Umfeld stabilisiert ist, Netzwerke ausgebildet sind, du Rückhalt durch Partner/in und Familie hast, dann nochmal realistisch drüber nachdenken

  • Das habe ich auch schon gedacht. Kann auch erklären warum, so ein junger Mensch ist doch noch voller Hoffnung auf eine eigene Beziehung und eigene Kinder, hier ist jemand der so kategorisch ein Pflegekind will und überhaupt nicht von eigenen spricht. Find das einen etwas unnatürlichen Weg um an ein Kind zu kommen. (Klingt jetzt böser als ich das meine, sorry)

    stimmt, klingt alles sehr suspekt und etwas schräg?