Kind zum lernen motivieren? Grundschule

  • Aus aktuellem Anlass eine Frage, die Leistungen meiner Bonuskinder erreichen unseren Haushalt normalerweise immer erst in Form der Zeugnisse. So erfahren wir erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, dass dringend Nachhilfe gebraucht wird. Nachdem das bei der Grossen der Fall war, sind wir sensibilisiert und fragen genauer nach. Dabei ist uns aufgefallen, dass die Jüngste bereits in der 3. Klasse fatale Mathenoten nach Hause bringt. Auf unser Nachfragen, woran dass denn liegen könnte, lädst sich ziemlich klar erkennen, dass sie keine Lust hat, zu lernen. Aktivitäten in der Mamafamilie verhindern, dass sie am Wochenende lernt, wenn Montag ein Test ansteht und generell lässt sie sich sehr leicht ablenken und verliert die Konzentration. Trotzdem hat sie eine enorme Angst, keine Bildungsempfehlung für das Gymnasium zu bekommen. Oberschule scheint für sie eine Ansammlung von Zicken zu sein, wo sie nicht dazu gehören möchte.


    Nun meine Frage, an den zwei Wochenenden ist es kaum möglich, versäumten Stoff aufzuholen, mit der Mama reden ist auch keine Option, da sie sich recht schnell angegriffen fühlt. Wir müssen immer abwarten, bis unser Vorschlag zu ihrer eigenen Idee wird, damit Nachhilfe in die Gänge kommt. Bei der Grossen mussten wir zwei Jahre zusehen, bis etwas passierte.


    Wie schaffen wir es, ihr den nötigen Anreiz zu schaffen, selber zu üben? Lernsoftware? Lernspiele? Hat jemand Erfahrungen?


    Mit Mama zuhause üben ist ein schwieriges Unterfangen, da die Mama mit den 5 Kindern ( Kleinkind und Baby dabei) und dem Haushalt sehr eingespannt ist.


    Oder bleibt uns auch hier nur die Option zuzuschauen und zu hoffen, dass sie die Kurve alleine bekommt?


    Ich danke schonmal für Anregungen.

  • Egal, was ihr letztlich tut. Es funktioniert nur, wenn der Betreuungselternteil mitzieht und das zur eigenen Sache macht. Darum muss ein Angebot eigentlich immer mit der Mutter angesprochen werden. Selbst das Angebot, am Papawochenende mit den Kids zu lernen ... damit die Bücher dabei sind und die Kids auf Linie gebracht werden, wenn sie quengeln.



    Also kann das (pädagogisch verpackte) Angebot an die Mutter nur lauten: Wo können wir dich unterstützen? Wie würdest du dir eine Unterstützung wünschen? Was wäre das beste für die Mädels?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich sehe auch nur die einzige Möglichkeit möglichst viel am Alltag des Kindes teilnehmen - vielleicht ist ein Nachmittag/Übernachtung in der Woche möglich? Teilnahme an Elternabenden und Gesprächen.
    Wichtig finde ich auch dem Kind zu zeigen - ich bin bei dir/ich interessiere mich für deinen Alltag/dein Schule/deine Noten.
    Bei uns ist es normal das der Papa am Abend nach einem Test ein telefonisches Update vom Kind bekommt, wie es gelaufen ist bzw. eine kurze Nachricht von mir mit Einschätzung des Kindes.

  • Danke, das wird eher schwierig...wie gesagt, das endet schnell in dem Gefühl, dass wir uns einmischen...ich darf gar nichts mit der Idee zu tun haben, dann wird prinzipiell alles abgelehnt und mein Partner hat da auch keinen guten Stand...


    Deswegen die Frage, ob es etwas gibt, womit wir das Kind selber motivieren können...irgendein gutes Spiel, von mir aus auch für Nintendo oder PC, Dort verbringen sie viel Zeit. Wenn man das irgendwie nutzen könnte? So umgehen wir das Problem Elternebene und ungelöste Elternkonflikte und das Mädel lernt trotzdem.

  • Achso, Elternabende enden darin, dass Mama versucht Papa vor allen blosszustellen, wie wenig er von seinen Kindern weiss. Das macht man ein zwei mal mit und irgendwann hat man davon die Nase voll.
    Und am Alltag teilnehmen wurde alles schon versucht...da habe ich ja schon das ein oder andere Thema gehabt...das sind alles keine Optionen, da nach all der Zeit trotzdem noch viel Verbitterung und Hass auf den Vater im Spiel ist...


    Also muss der Schlüssel das Kind selber sein...

  • PC und Co. werden wahrscheinlich nicht viel nützen - sie können helfen - aber dann müßte diese die Mutter gezielt an der Stelle ansetzen.
    Grundsätzlich würde ich erstmal schauen, woher die Unlust kommt - in der Schule/bei den Hausaufgaben? Warum macht es keinen Spaß?
    Weil sie nicht erfolgreich ist? Weil sie den Erfolg nciht spürt? Nicht belohnt wird? Interessieren die Themen nicht? Kann man Teile in den
    Alltag einbauen? Live macht vieles mehr Spaß? Bei mehreren Geschwistern - hat sie Zeit udn Ruhe zuhause zum lernen? Was sind ihre Ziele?
    Welche Schule möchte sie besuchen (mit ihren Freunden)? Welchen Beruf erlernen? Hat sie Visionen? Erfolg in anderen Bereichen des Lebens
    z.B. Erfolge bei einem Hobby.


    Lernen hat viel mit Emotionen zu tun - im Alltag oft nicht einfach sich darauf einzulassen - aber nur wer sich gut fühlt, kann sich auch neuen Dingen
    öffnen und Leistung erbringen.


    Leistung hat oft etwas mit der Fähigkeit zu tun, sich anzustrengen - viele Kinder kennen das nicht, ihnen ist es unangenehm, sie sehen den direkten Erfolg nicht
    z.B. beim Radfahren oder schwimmen lernen - das ist mühsam - aber von Erfolg/Einem Glücksgefühl gekrönt und man wird aus der (Leistungs-)Gruppe nicht ausgeschlossen
    sondern kann mithalten. Wenn man es schafft diese Emotion der Mühe = Erfolg den Kids beizubringen und im Zweifelsfall wenn es mal wieder hart ist, an bereits durchgestandene
    Situationen zu erinnern - dann sollte sie selbst lernen.


    Die meisten Kids in der 3. Klasse brauchen keine Nachhlfe/kein zusätzliches lernen. Mit Aufmerksamkeit und Interesse am Unterricht sollte das zu wuppen sein. Themen die haarig sind
    wie z.B. das 1x1 kann man auch in den Alltag einbauen.

  • Achso, Elternabende enden darin, dass Mama versucht Papa vor allen blosszustellen, wie wenig er von seinen Kindern weiss. Das macht man ein zwei mal mit und irgendwann hat man davon die Nase voll.


    ich finde das sollte man(n) aushalten können - das Gegenüber ist doch auch nicht blöd
    den Schwanz einzuziehen und der "anderen Partei" kampflos das Feld zu überlassen, ist doch genau der falsche Weg


    Mein Ex und ich haben auch ganz unterschiedliche Sichten auf unserer Kind - trotzdem sitzen wir da gemeinsam und
    jeder stellt seine Fragen - ok, bei der ein oder anderen muss ich schwer durchatmen, auch Augenrollen nicht ausgeschlossen,
    aber wir bekommen jeder eine Eisnchätzung der Lehrkraft für unser Kind - auch wenn wir die meist am Ende anders interpretieren


    Am Ende kann sich aber keiner beschweren, er hätte nicht handeln können, er hätte nichts gewußt oder wurde zu spät oder falsch informiert.


    Und es zeigt auch dem Kind - ich bin meinen ELTERN wichtig - die gehen das BEIDE hin. Auch meinem Papa ist meine Schullaufbahn nicht egal.
    Das ist sicher nichts was das Kind klar äußert - vielleicht sogar das Gegenteil- es ist ihr peinlich. Aber ich glaube am Ende und tief im inneren
    zeugt es schon für ein gutes/sicheres/aufgehobenes Gefühl.

  • Achso, Elternabende enden darin, dass Mama versucht Papa vor allen blosszustellen, wie wenig er von seinen Kindern weiss. Das macht man ein zwei mal mit und irgendwann hat man davon die Nase voll.


    Erklären, dass es trotz Interesse am Kind der mikrige Informationsstand ist den man von boykottierender BET bekommt.
    :tuschel ... und das Ganze vielleicht etwas netter formuliert