Und täglich grüßt das Murmeltier: Kinderarmut wächst erneut

  • Am allerbesten wäre, wenn jeder einzelne von sich aus mehr Einkommen erreichen könnte und der Staat immer weniger umverteilen muss.



    Ja ! Total richtig nur... Wie willst du das erreichen ?
    höherer Mindestlohn drängt in Schwarzarbeit.

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • Ja ! Total richtig nur... Wie willst du das erreichen ?
    höherer Mindestlohn drängt in Schwarzarbeit.

    Dafür gibt es keinen belastbaren Nachweis. Das ist die perfide Argumentation einiger Arbeitgeber, denen ihre Mitarbeiter sch*egal sind.
    Die den Staat und die Allgemeinheit belastende Schwarzarbeit ist organisiert, großflächig und kommt nicht aus einer Not heraus, sondern ist und bleibt verbrecherisch. Mit dem Mindestlohn hat das aber auch gar nichts zutun.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Laut Statista ist die Schwarzarbeit seit 2000 auf einem relativ konstanten Niveau und seit 2013 sogar rückläufig. Die Einführung des Mindestlohns 2015 hatte da keine negativen Auswirkungen. :tuedelue

  • Hallo zusammen,


    es gibt genug Güter in unserer Welt.
    Geld wird gedruckt und hat nur einen Nennwert.


    Das künstlich (!) geschaffene Ungleichgewicht, die berühmte Schere die da auseinander geht, ist motiviert durch die niedersten menschlichen Triebe.
    Egal ob globalisiert oder nur lokal....


    Diese Form von kapitalistischem Darwinismus, kann uns auf Dauer nicht alle tragen.



    lg von overtherainbow :rainbow:


    ...der noch anmerken möchte, dass es in diesem Statement nicht um politische Haltungen geht.

  • Dafür gibt es keinen belastbaren Nachweis. Das ist die perfide Argumentation einiger Arbeitgeber, denen ihre Mitarbeiter sch*egal sind.
    Die den Staat und die Allgemeinheit belastende Schwarzarbeit ist organisiert, großflächig und kommt nicht aus einer Not heraus, sondern ist und bleibt verbrecherisch. Mit dem Mindestlohn hat das aber auch gar nichts zutun.


    Ich wüsste nicht wie auf großen Baustellen Schwarzarbeit überhaupt noch gemacht werden könnte, die Kontrollen sind ständig, alle Firmen mittlerweile europaweit über die Finanzämter überprüfbar.
    Zahlungen werden von den Finanzämtern kontrolliert und Bargeld gibt es da nicht mehr...


    Anders schaut das im privaten Bereich aus, wenn z.b. Tante Lieschen sich ihr Zimmer streichen lässt und Abends den Maler in Bar bezahlt weil sie dadurch 20% spart...


    Schwarzarbeit ist also nicht unbedingt ein Problem von "großen Verbrechersyndikaten" wie hier dargestellt sondern ein Problem der "kleinen Leute"...


    Anders schaut das mit Sozialabgabenbetrug, Umsatzsteuerbetrug, CumEx Geschäften usw aus... Die passieren eher in gehobenen Bereichen der Finanzwelt und der Beteiligten...


    lg Thomas

  • Dafür gibt es keinen belastbaren Nachweis. Das ist die perfide Argumentation einiger Arbeitgeber, denen ihre Mitarbeiter sch*egal sind.
    Die den Staat und die Allgemeinheit belastende Schwarzarbeit ist organisiert, großflächig und kommt nicht aus einer Not heraus, sondern ist und bleibt verbrecherisch. Mit dem Mindestlohn hat das aber auch gar nichts zutun.



    Für viel zu viele ist Schwarzarbeit der einzige Weg aus der o.g. Armut raus zu kommen.
    Grundeinkommen für alle wäre auch lächerlich da dann wieder Ausnahmen kommen müssten für kranke ,große Familien und Renter .
    Wäre das gleiche wie jetzt. Bei der Mittelschicht würde wieder nichts hängen bleiben.

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

    Einmal editiert, zuletzt von Antje77 ()

  • Da bist du falsch informiert. Noch nie wurde so wenig zB auf Baustellen überprüft wie im vergangenen Jahr. Die FKS Zoll kommt so gar nicht mehr hinterher bei den Großbaustellen. Und es sind weiterhin die "großen Truppen", die organisiert von Sub-, Sub-, Subunternehmen beschäftigt werden und eben nicht am Schreibtisch von den Finanzämtern erfasst werden. So jedenfalls die Standesorganisation der Baubranche zum Jahr 2016. Und die Gruppe Zoll der GdP stößt ins gleiche Horn.


    Auf den Baustellen hat es im vergangenen Jahr 1/3 weniger Kontrollen gegeben. Die Summe der verhängten Bußgelder ist noch niedriger. Und wo man Leute erwischt wird klar: Hier geht es um organisiertes Verbrechen.


    In den Büchern steht da ein Alfred, der für die Stunde den Mindestlohn bezieht. Dass der aber 12 Stunden arbeitet und ein Bert auf dem selben Listenticket mit - dass kann man in den "Büchern" nicht feststellen. Die Macher sind organisiert, aber nicht doof ...



    Der Geselle, der am Samstag der Oma das Bad neu fließt und das Geld in die Hand gedrückt bekommt, den gibt es auch. Aber der macht gesamtwirtschaftlich nicht den Kohl fett. Der arbeitet nämlich im Normalfall auch noch "richtig" und "schwarz" nur nebenher. So viele Omas hat der nämlich gar nicht in seinem Heimatumfeld. Und von den Omas hat die Hälfte eh Angst, erwischt zu werden.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Da bist du falsch informiert. Noch nie wurde so wenig zB auf Baustellen überprüft wie im vergangenen Jahr. Die FKS Zoll kommt so gar nicht mehr hinterher bei den Großbaustellen. Und es sind weiterhin die "großen Truppen", die organisiert von Sub-, Sub-, Subunternehmen beschäftigt werden und eben nicht am Schreibtisch von den Finanzämtern erfasst werden. So jedenfalls die Standesorganisation der Baubranche zum Jahr 2016. Und die Gruppe Zoll der GdP stößt ins gleiche Horn.
    Auf den Baustellen hat es im vergangenen Jahr 1/3 weniger Kontrollen gegeben. Die Summe der verhängten Bußgelder ist noch niedriger. Und wo man Leute erwischt wird klar: Hier geht es um organisiertes Verbrechen.
    In den Büchern steht da ein Alfred, der für die Stunde den Mindestlohn bezieht. Dass der aber 12 Stunden arbeitet und ein Bert auf dem selben Listenticket mit - dass kann man in den "Büchern" nicht feststellen. Die Macher sind organisiert, aber nicht doof ...


    Das ist aber Sozialbetrug und ein Verstoß gegen die Mindestlohn- Bestimmungen auf dem Bau. Das ist keine Schwarzarbeit bei der die Umsatzsteuer dem Staat flöten geht.


    Und solange Sub- Sub- Sub unternehmen zulässig sind wird das auch so weiter laufen, irgendwo am Ende ist ein albanischer Bauarbeiter der mit 500€ Monatslohn zufrieden ist und seine Familie davon ernähren kann...
    Die gelackmeierten sind die örtlichen Betriebe die mit hohen Lohnkosten da nicht mehr mithalten können...


    Das gleiche hast ja auch bei den Billigfliegern, Firmen in Irland die Piloten ausbilden, die vergeben die Kredite, Piloten sind selbständige Unternehmer, ohne Lohnfortzahlung, müssen die Kredite ihrer Ausbildung selbst bezahlen und der Kunde freut sich dass er für 19,90€ nach London fliegen kann...


    lg Thomas

  • Schwarzarbeit ist also nicht unbedingt ein Problem von "großen Verbrechersyndikaten" wie hier dargestellt sondern ein Problem der "kleinen Leute"...



    Schwarzarbeit ist ein gewöhnlicher Volkswirtschaftlicher Faktor...


    Ist in diesem Themenstrang einfach nicht plaziert. :winken:


    Den der Gesellschaft in der wir hier Leben entsprechenden Maßstäben, sind mehr Menschen und damit auch Kinder arm als notwendig.


    Die sollen dann aber mit der 4 Jahre alten, fliesend deutsch und englisch sprechenden, perfekt Violine spielenden chinesischen "Nachbarstochter" konkurieren, deren Eltern es ganz normal finden, nur 10 Tage Urlaub zu haben.


    Also soll ich als Individuum die Globalisierung ausgleichen?


    Dabei sind andere schon viel viel weiter...
    Es ist genug für alle da. Die Angst, dass die Welt stehen bleibt, wenn alle in Würde überleben können ist unbegründet.
    In einem 1. Welt Land, schlicht deplatziert....


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • :blume


    Danke für die Blumen :) .


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    Interessant ist, dass meist sehr schnell eine Menge Gründe gefunden werden, warum etwas nicht geht, nicht geändert werden kann, nicht erreicht werden kann und auch erst gar nicht ausprobiert werden sollte.


    Grundeinkommen für alle wäre auch lächerlich, da dann wieder Ausnahmen kommen müssten für kranke ,große Familien und Renter .


    So kann man das natürlich schnell vom Tisch wischen :frag


    Es gibt zu dieser Idee viele verschiedene Modelle. Vielleicht hast du ja irgendwann mal Lust, dich zu informieren, bevor du diese ganze Arbeit als lächerlich abtust. Hier sind mal drei Modelle aufgeführt.


    Das bedingungslose Grundeinkommen - drei Modelle


    Klar muss man das immer auf das jeweilige Land anpassen. Einfach wäre das ganz sicher nicht. Eine riesen Umstellung, die auch Zeit braucht.
    Mag sein, dass wir davon gar nicht mehr großartig profitieren könnten. Aber vielleicht ja unsere Kinder?!


    Verschiedene Länder sind nicht so ängstlich und probieren es mal aus. Die Versuche sind sehr unterschiedlich, da


    - die Länder sehr unterschiedlich sind
    - die Voraussetzungen sich unterscheiden
    - verschiedene Ziele erreicht werden wollen
    - unterschiedliche Dinge heraus gefunden werden wollen


    Finnland
    Kenia
    Utrecht/Niederlande


    (In den Niederlanden: auch Maastricht, Enschede, Tilburg, Groningen und Nijmegen haben bereits angekündigt, ähnliche Tests starten zu wollen.)


    Kanada startet in diesem Jahr


    In Kanada wurde ein solches Experiment übrigens 1974 schon einmal gestartet. Hier ein sehr interessanter Artikel dazu:


    Die Stadt ohne Armut


    Ich bin sicher nicht so naiv zu denken, das wäre die Rettung unserer Welt und alle Probleme lösen sich dann in Luft auf. Ich will hier bestimmt auch niemanden missionieren oder sowas.
    Ich denke aber, es ist eine Möglichkeit, die man nicht einfach pauschal vom Tisch wischen darf.

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    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • Grundeinkommen für alle wäre auch lächerlich


    Hier kannst du es ja mal ausprobieren, was so ein bedingungsloses Grundeinkommen bei dir selbst auslösen würde:
    Jeder kann mitmachen. Bedingungslos :)


    Mein Grundeinkommen - eine Berlinder Initiative



    In der ARD läuft ein Bericht über einige der Gewinner.

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    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
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  • Lilli


    Du unterschätzt den Menschen in seiner Bandbreite, dessen wie Menschen auf sowas reagieren, die Beispiele mögen hier und da einen Hinweis darauf geben was möglich ist, letztendlich wissen wir nicht wie sowas in der Realität ausschauen würde.


    ich selbst habe mein ganzen Leben schon ein "Grundeinkommen", meinst du dass mich das zu einem anderen Menschen gemacht hat?


    Wenn jeder Bürger 1000€/Monat zur Verfügung haben soll dann wäre das 1 Billion €/ Jahr also 25% des gesammten BIP.
    Die gesamten Einnahmen des Staates betrugen 2016 gerade mal 0,33 Billionen Euro, wir reden also von 700 Mrd € die irgendwo herkommen müssen um jedem Bürger ein Grundeinkommen zu gewähren.


    Woher soll das kommen ??? Zwangsläufig nur aus einer massiven Inflation die dann am Schluss eben das Grundeinkommen wieder sinnlos macht...


    lg Thomas

  • Woher soll das kommen ???


    Das werde ich jetzt nicht im einzelnen für dich auseinander pflücken. Das Thema hier ist ja auch nicht das bedingungslose Grundeinkommen, sondern Kinderarmut / Armut.
    Es wäre vielleicht nur mal ein Denkanstoß in diese Richtung, dass sich etwas ändern kann - im großen Umfang, nicht nur minimal und ohne große Wirkung.


    Es gibt schon Menschen, die sich sehr intensiv damit beschäftigen (daher auch schon die vielen, verschiedenen Modelle) und wenn du dich wirklich dafür interessierst, findest du im Netz jede Menge Information.
    Auch dazu, wie das finanziert werden kann.


    Natürlich weiß niemand, welche Auswirkungen das hat. Sagst ja auch niemand, dass wir das ab Morgen mal probieren sollten.
    Aber vielleicht bist du es ja auch, der die Menschen unterschätzt :frag .


    Ich find's unklug, solche Möglichkeiten nicht in Betracht zu ziehen, nur weil man es sich nicht vorstellen kann und schon im Vorfeld 1000 Gründe sucht, die dagegen sprechen - ohne sich wirklich damit auseinander zu setzen.


    Und ich bin's auch leid, ernsthaft mit Menschen darüber zu diskutieren, die mich nur als Dummchen, Utopistin oder Aluhut-Trägerin milde belächeln wollen... ;-)

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    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

    Einmal editiert, zuletzt von Lilli ()

  • Und ich bin's auch leid, ernsthaft mit Menschen darüber zu diskutieren, die mich nur als Dummchen, Utopistin oder Aluhut-Trägerin milde belächeln wollen... ;-)


    Hab ich nicht gemacht, habe lediglich mal einen Link von dir als "Verschwörungstheorie" bezeichnet, wenn du das so aufgefasst hast dann tut mir das Leid und ich entschuldige mich hier an der Stelle !!!


    lg Thomas

  • gtom: Entschuldigung angenommen.


    Ich werde dir trotzdem kein Berechnungsmodell auf dem Silbertablett präsentieren, das du dann mit deinem Taschenrechner auseinander zu pflücken versuchst ;-) .
    Aber frag doch mal Herrn Götz Werner, den Unternehmer und Gründer der dm-Drogieriekette. Er ist überzeugt von diesem Model und unterstützt unter anderem die Berliner Initiative zum BGE.

    Hier eins von vielen Interviews mit ihm:


    dm - Gründer Götz Werner zum bedingungslosen Grundeinkommen

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    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • Hab ich nicht gemacht, habe lediglich mal einen Link von dir als "Verschwörungstheorie" bezeichnet, wenn du das so aufgefasst hast dann tut mir das Leid und ich entschuldige mich hier an der Stelle !!!


    lg Thomas


    Na ja, ich empfinde deinen Ton auch als recht gönnerhaft (oh, sie hat Ton geschrieben, weiß sie denn nicht, dass man die Antworten hier gar nicht hören kann),
    dass du Lilli erklärst, dass sie irgendwelches geheimes Unternehmerwissen ja nicht haben kann und
    sich die Welt zu rosig vorstellt und ein zu romantisches Bild von den Menschen hat,
    habe ich jetzt aus so vielen Fragen rausgelesen, dass es mir schwer fällt, da an ein Missverständnis zu glauben.
    Wenn man diese Einschätzung, die bei dir rüberkommt, mal ganz doll zusammenfasst,
    könnte man schon auf das Wort Dummchen kommen.
    Immerhin hältst du Lilli nicht für eine Aluhut-Trägerin, noch mehr ernstgenommen zu werden, ist doch fast nicht vorstellbar. ;-)

    Träumen bis wir bei Vernunft sind

  • Immerhin hältst du Lilli nicht für eine Aluhut-Trägerin, noch mehr ernstgenommen zu werden, ist doch fast nicht vorstellbar.


    :D

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    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
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  • Der Geselle, der am Samstag der Oma das Bad neu fließt und das Geld in die Hand gedrückt bekommt, den gibt es auch. Aber der macht gesamtwirtschaftlich nicht den Kohl fett. Der arbeitet nämlich im Normalfall auch noch "richtig" und "schwarz" nur nebenher. So viele Omas hat der nämlich gar nicht in seinem Heimatumfeld. Und von den Omas hat die Hälfte eh Angst, erwischt zu werden.


    Ich würde diesen Bereich der Schwarzarbeit nicht in diesem Maße bagatellisieren.
    Die Schätzungen dazu halte ich für sehr deutlich untertrieben.


    Wenn man anklagend auf die Möglichkeiten gehobener Einkommensklassen hinweist, sich vor Steuern zu drücken,
    gehört es zur Ehrlichkeit dazu, auch die schwarzen Schafe in den eigenen Reihen nicht zu übersehen.


    In meinem Umfeld geben Personen offen zu, "Umsätze" (bei Schwarzarbeit ist Umsatz = Gewinn) zwischen 6.000 bis zu 30.000 € jährlich zu erzielen.
    Aus einem Nettoverdienst von ca. 30.000 € jährlich wird auf diese Weise 60.000 € gemacht.
    Dass der gekaufte Altbau dann in Rekordzeit abgezahlt werden kann, obwohl für die Modernisierung eine Menge Geld drauf geht, man weiterhin mit einer 4-köpfigen Familie in Urlaub fliegt, wundert dann nicht.


    Und die Omis, die da teilweise die Auftraggeber sind, sind beileibe nicht alle die armen Omis mit dem alten Häuschen und einer kl. Rente.
    Eine hier ständig in Erscheinung tretende ältere Dame aus der Nachbarschaft verfügt immerhin über eine Rente von 3.600 €, zuzüglich Pflegegeld iHv. ca. 250 € zuzüglich Blindengeld iHv. ca. 500 €.


    Der Schaden durch diese Form der Schwarzarbeit entsteht bei Handwerksbetrieben, denen diese Aufträge fehlen.


    Der (Steuer)Betrug des kl. Mannes kennt viele Formen.
    Ich habe gerade hier im Ort den Verkauf eines Baugrundstücks organisiert.
    Als Käufer traten einige Selbstständige aus unserem Ort auf, die das Grundstück erwerben wollten, um ein MFH darauf zu errichten, als Altersvorsorge.
    Darunter z.B. der Besitzer einer Pizzeria. Seit 4 Jahren selbstständig. Er bot an, den Kaufpreis iHv. 80.000 € zu bezahlen, wenn wir 40.000 in den Notarvertrag schreiben und er die Restsumme von ebenfalls 40.000 € bar auf die Hand ohne Rechnung bezahlen kann.
    Gefragt, wie man in dieser Branche zu Schwarzgeld kommt, antwortete er:
    "Achim, wie will das Finanzamt prüfen, ob ich am Abend 200 oder 300 Pizzas verkaufe? Die Hälfte geht bei uns nicht über die Kasse."
    Der Porsche in der Garage gehört natürlich der Ehefrau.


    Ich kenne alleine hier im Ort 6 kl. Betriebe in der Größenordnung Heizungsbauer, Containervermietung, Heizöllieferanten, zwischen 5 - 20 Mitarbeiter, die in Calpe (Spanien) ein Ferienhaus besitzen.
    Ich weiß von den Besitzern selbst, dass diese Häuser nur aus Schwarzgeld gebaut worden sind. Da sind Hütten dabei, da schlackert man mit den Ohren, wenn man die Fotos sieht. Echt Villen auf 4.000 qm Grundstück mit Meerblick.


    LG
    Joachim

  • Den Gesellen, der der Oma am Wochenende das Bad neu fließt, sehe ich auch weiterhin nicht als das grundlegende Problem (schön ist es nicht, aber nicht der Weltuntergang). Wohl aber den von dir beschriebenen organisierten, firmenmäßig organisierten Steuerbetrug "in Vollzeit".


    Andererseits kenne ich auch genug Leute, die es für den eigenen Ego brauchen, ihre angeblichen Reichtümer überall an die große Glocke zu hängen. (Wer 30.000 Euro Umsatz mit Schwarzarbeit erzielt und sich die Stunde 20 Euro holt, ist 1500 Stunden aktiv gewesen. Das ist ein Vollzeitjob ...) . Aber gut. Das nur am Rande über manche Popanze. Die soll es ja überall geben ...


    Nur: Selbst von dieser Quelle sind AEs ausgeschlossen. Einmal, weil Leute mit Kids gewisse Risiken nicht gern eingehen. Dann, weil sie ja für Dritte Verantwortung tragen. Und dann, weil sie ja schon geregelte Arbeit kaum leisten können, weil die Kinderbetreuung nicht funzt. Dazu möchte ich den AE-Elternteil sehen, der neben dem Job noch groß draufsatteln kann. Also auch da wäre das Kind letztlich vom "schwarzen" Zusatzeinkommen abgehängt, wäre ärmer dran als der betrügerische Nachbar ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Den Gesellen, der der Oma am Wochenende das Bad neu fließt, sehe ich auch weiterhin nicht als das grundlegende Problem (schön ist es nicht, aber nicht der Weltuntergang).


    Naja, der Handwerksbetrieb, dem dieser Auftrag durch die Lappen geht, der seine Leute auch bei schlechter Auftragslage bezahlen muss, wird das anders sehen.


    (Wer 30.000 Euro Umsatz mit Schwarzarbeit erzielt und sich die Stunde 20 Euro holt, ist 1500 Stunden aktiv gewesen.


    Du kennst dich ev. zu wenig aus auf diesem Sektor.
    Diese Jungs arbeiten nur noch selten im Stundenlohn.
    Die arbeiten im Festpreis.
    Beispiel, zufällig von oben zitierter Omi:


    150 lfm. Hecke zu schneiden. Heckenhöhe 3.0 m.
    Der örtliche Gala-Bauer hat bisher 2.400 € berechnet, incl. Abtransport und Entsorgung des Schnittgutes.
    Der Schwarzarbeiter vereinbart mit der Omi 2.000 €, ebenfalls incl. Abtransport des Schnittgutes.
    Das Schnittgut transportiert er mit seinem Pkw-Anhänger ab und es landet irgendwo im Wald.


    Exakt so geschehen Mitte 2016. Nur ein Beispiel aus der dem realen Leben.


    Es ist sogar häufig so, dass diese Typen zuerst die Auftraggeber drängen, sich ein Angebot hiesiger Handwerker einzuholen.
    Die Handwerker kommen vorbei, erstellen ein schriftliches Angebot und geben es brav ab.
    Dieses Angebot ist dann die Berechnungsgrundlage für den eigenen Festpreis.


    Selbiger Schwarzarbeiter hatte im Jahr 2016 bereits bei der Omi die Garage renoviert, für 2.600 €, und weitere Gartenarbeiten 2.200 € erledigt, ebenfalls nach diesem Muster.
    Für keine der Arbeiten hat er mehr als 3 Tage benötigt.
    Einen kl. Auftrag habe ich mal nachgerechnet. Stundenlohn 100 €. Nicht schlecht für "Nebenbei", oder?


    Da die Omi meine Nachbarin ist, Karl in ihrem Schwimmbad jederzeit schwimmen und spielen kann und ich ihr eine Vertrauensperson bin, hab ich dafür gesorgt, dass dieser Vogel hier keinen Handschlag mehr macht.
    Ein Einzelfall ist das leider eben nicht.


    Unterschätze nicht, was in diesem Bereich läuft.


    Hauptberuflich ist der Kerl im Außendienst, arbeitet aber viel über´s Telefon. Ab Mittag startet er mit seinen "Tätigkeiten" im Bereich der Schwarzarbeit.

    Einmal editiert, zuletzt von bay-of-russel ()