Darf ich Umgang an Weihnachten verwehren?

  • Folgende Situation:
    Im Sommer gab es eine Vereinbarung (schriftlich), an die der KV sich nicht hält bisher.
    Jetzt habe ich ihm mal wieder eine Mail geschickt (alles andere wird konsequent ignoriert, auf Mails antwortet er immerhin meist nach einiger Zeit), wie wir den Umgang in den Weihnachtsferien gestalten wollen und ihm zwei Alternativen vorgeschlagen.
    Die Frist die ich in der Mail gesetzt habe ist nun gestern abgelaufen und es kam nichts bisher.
    Er ist nicht einverstanden mit unserem Umzug, das ist das letzte was ich von ihm gehört habe (4 Wochen nachdem ich ihm die neue Adresse mitgeteilt habe).
    Nun muss ich aber langsam die Planung mit sämtlichen Großeltern usw für Weihnachten fix machen und er meldet sich absolut nicht.
    Kann ich ihm noch mal eine Woche Frist setzen und wenn er die wieder verstreichen lässt die Planung einfach ohne ihn gestalten? Oder muss ich das Kind raus geben auch wenn er sich wieder nur einen Tag vorher meldet?
    Ich möchte meiner Tochter den Umgang mit ihrem Vater nicht verwehren, aber so wie es zur Zeit läuft, greift es in unseren Alltag ein und ist für uns als Familie kaum tragbar weil Planungen unmöglich gemacht werden.

  • hi,


    wer nicht will, der hat schon...


    wenn er jetzt nicht reagiert und kurz vorher Ansprüche anmeldet musst du gar nix.


    Mima

  • Die letzten Jahre hatte er sie immer am 2. Feiertag und dann für eine Übernachtung oder zwischen den tagen für zwei Übernachtungen.
    Wenn ich ihn anrufe werde ich seit Jahren weggedrückt, versuch ich nicht mehr. Mail ging mit Lesebestätigung raus, gelesen wurde sie.
    Er ist eingeschnappt weil wir umgezogen sind.
    Beim letzten Treffen ging einiges schief (er will, dass sie alleine mit dem Zug zu ihm fährt und ich noch nicht nach nur zwei Fahrten in Begleitung, seine Argumente sind nur finanzieller Natur).
    Besuchskontakte einmal im Monat wie im Sommer vereinbart klappen nicht, weil er sehr kurzfristig absagt oder nicht erreichbar ist, zwei Besuche (der erste bei dem die Vereinbarung getroffen wurde und ein weiterer) haben seitdem nur stattgefunden und der eine Besuch war einen Tag vorher von ihm angefragt.
    Die Vereinbarung wurde handschriftlich unter Zeugen von uns beiden getroffen.

  • Umgang sollte in geregelten Bahnen verlaufen, sonst funktioniert er nicht.
    Umgangsrecht bedeutet auch Pflicht zur Umgangsplanung.
    Wie der KV das derzeit regelt, entspricht nicht deinem Interesse?
    Dann teile ihm das mit. Ändert er sein Verhalten nicht, hat er keinen Umgang.
    Du musst nicht nach seiner Pfeife tanzen und daraus kann er dir auch keinen Strick drehen.


    LG
    Joachim

  • Ich stimme bay-of-Russen zu.


    Und ich kann sogar berichten:


    Bei uns ist noch eine Umgangsbegleitung dabei, weil der Umgang erst vor kurzem verselbständigt wurde.
    Und auch da gilt: wenn der Vater sich nicht äußert, also entweder gar nix kommt oder nur Gräepöbel bleibt alles so, wie es ist bzw ich vorgeschlagen hab.



    Mima

  • So leid es mir für deine Tochter tut (ich habe jetzt mal alte Threads nachgelesen): Ich würde die Besuchskontakte demnächst "aussitzen" bzw. der Tochter den Telefonhörer in die Hand drücken.
    Wenn er dich am Telefon wegdrückt, alles ignoriert und sich mit den Terminen auskäst, was sollst du denn noch tun?
    Ich habe gelesen, dass du ihm das Kind seit quasi 8 Jahren hinterher trägst, ohne dass sich wirklich was bei ihm tut.
    Und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr das einen selbst beschäftigen kann... das ist auch irgendwie SEINE Taktik, bei dir seit Jahren im Kopf präsent zu sein, obwohl sich deine Lebenssituation ja nun völlig verändert hat.


    Mein Rat: Belass es bei dieser letzten Mail mit der Weihnachtsanfrage und plane euer Leben, in diesem Fall euer Weihnachtsfest.
    Wenn von ihm bisher nicht gekommen ist, dann ist das halt so.


    Vielleicht ist es sinnvoll (aber NUR im Sinne der Tochter) einen Plan B in petto zu haben. Also er meldet sich kurz vor knapp bei euch und will sie am 2. Weihnachtsfeiertag haben, Tochter will unbedingt...

  • Weihnachten hat sich erledigt und auf seine Mail werde ich nicht antworten.
    Alles was jetzt noch kommen kann geht garantiert nicht mehr von mir aus.
    Wenn er das Kind sehen will muss er sich kümmern und ich werde im neuen Jahr alles angehen um vielleicht mal von außen Ordnung in alles rein bringen zu lassen.
    Von mir wird nach dieser Antwort Mail nichts mehr kommen... ich werde als schlechteste Mutter der Welt hingestellt und er stellt sich als Übervater hin... Er beschwert sich über die Kosten die ihm durch den Umgang entstehen, zahlt aber keinen Unterhalt. Er ist nicht mehr bereit sich nach meinen Plänen zu richten ( wann auch immer er das je getan hat).
    Mein Verlobter, meine Eltern und auch gemeinsame Freunde von ihm und mir können bezeugen wie es bisher gelaufen ist.
    Mein Verlobter und meine Eltern sind nicht mehr bereit ihm noch mal entgegen zu kommen.

  • Glückwunsch ;-)


    So eine ähnliche Mail habe ich vom 22.12.14 hier liegen. Beschimpfungen gehen an mich, Eigenlob für ihn selbst.
    Auch hier die Beschwerde, er sei alle 2-3 Monate 500 km gefahren; Unterhalt zahlt er aber keinen.
    Und ich bin Schuld, dass er nicht in der Geburtsurkunde steht.
    Geht klar!


    Abhaken. Mir gelingt das auch nicht unbedingt.

  • Was mache ich denn jetzt wenn meine Tochter total unglücklich ist? Sie will ihn so gerne mal wieder sehen. Ich hab ihr jetzt gesagt, dass er gerade keine Zeit hat und sich bestimmt meldet, wenn es wieder passt bei ihm und dass ich ihn leider nicht anrufen kann gerade. Das wird wohl erstmal ein paar Tage so gehen, aber was sag ich beim nächsten Mal?
    Ich will ihr nicht sagen, was er mir so alles an den Kopf wirft und auch nicht, dass er sich wie ein Idiot benimmt oft (um niemanden zu beleidigen, sag ich er benimmt sich so, nicht er ist einer...). Irgendwann wird sie selbst mitkriegen was Sache ist denke ich, aber ich werde ihr meine Meinung über ihn nicht so sagen wie sie derzeit ist.

  • Wir hatten das Spielchen ja vor einem Jahr. Meine Tochter hat es sich nicht SO anmerken lassen, dafür war Weihnachten zu viel los.
    Ich habe nur (mehrfach, auch dieses Jahr) gesagt, dass ich nicht weiß, was da los ist und warum er das tut.
    Beleidigende Mails habe ich ihr auch verschwiegen. Irgendwie sind das Erwachsenen-Mails. Sie würde das nicht verstehen.
    Sie hat nur seine dummen Karten hier, die aber genauso unlogisch klingen.


    Und da ich wirklich nicht weiß, welcher Teufel ihn reitet und nicht verstehen kann, wie man sein eigenes Kind so sch... behandeln kann, ist "ich weiß es einfach nicht" die ehrlichste Antwort, die ich ihr geben kann.