Und nun? Ausziehen?

  • Was würdet Ihr tun?


    So wie es aussieht, kommt der Ex mit dem Geld nicht längs.
    Diesen Monat haben wir nur 158€ Kindergeld bekommen.
    Ich rechne damit, daß wir nächsten Monat eh nix mehr bekommen werden.


    Er wird irgendwann (grob geschätzt in den nächsten 3 Monaten) den Abtrag für das Haus nicht mehr zahlen können... und dann muß ich mit den Kindern eh ausziehen.


    Ich habe ein komisches Gefühl dabei, einfach hier auszuziehen, mir eine Wohnung zu suchen und auf die zwangsvollstreckung zu warten.


    Andererseits war es bisher ich, die ein paar Kaufinteressenten aufgetan hat und jetzt hier renoviert, damit das haus gut aussieht, wenn es jemand ansieht.
    Ich habe einfach keine Lust mehr, mich alleine drum zu kümmern.


    Es ist doch auch sein Haus, weshalb hat er damit vollkommen abgeschlossen?


    Parallel dazu halte ich Kontakt mit Anwalt und Arge, versuche seit Tagen, jemanden auf dem Jugendamt zu erreichen.


    Ihr wißt ja selber, das schlaucht, zumal zuhause ständig ein Kind krank ist.


    *Jammermodusoff*


    Also, was meint ihr?


    Was kann uns passieren, wenn wir hier ausziehen?
    (Hoffe, ich hab das allgemein verständlich ausgedrückt)

  • Hoffe das ich jetz das treffe, was Du meinst... Angst vor dem Unbekannten!?


    Oder gibt es die Möglichkeit das Haus zu halten ohne ihn!? Du hast aber weder sichere Zusage noch weisst Du woher!?


    Wenn es die Angst ist, kann ich nur von mir jetz reden... ich habe mich vor drei Jahren getrennt...nein es war ich wurde getrennt!... ich wollte in der Wohnung bleiben, weil sie bis dahin mein Zuhause war und habe alles so verändert, das ich mich wieder wohl fühle!


    ^^hat nich geklappt, ich bin nach 9 Monaten in eine andere Wohnung gezogen, habe mich mittlerweile nach und nach neu möbiliert, um mit der Zeit völlig abschliessen zu können und so für mich und die Zwerge einen Neustart hin zu legen...
    Hat wunderbar geklappt... Es ist nicht leicht! Wird einem auch nirgends leichter gemacht... man kann sich nur Zuhörer für seine Sorgen holen.. *nickt* Und den Hintern zusammen kneifen!


    Mit der anderen sache kenn ich mich nicht aus... srry!


    LG Kati3

  • Also was Kindergeld anbelangt bzw. Unterhalt fürs Kind, wende dich ans Jugendamt oder schreibe mit der Bitte um Termin....


    Das mit dem Haus........ Makler ???


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Kann dir nur erzählen, was mir passiert ist.


    Mein Mann ist im August ausgezogen. Ich saß mit drei Kindern in der hochverschuldeten Eigentumswohnung.
    Habe mich mit der Sparkasse in Verbindung gesetzt, um zu sehen, wo ich finanziell da überhaupt stehe. Weil ich habe nur blind vertraut :wand :rotwerd


    Da sagte man mir, das bereits ein paar Monate die Raten nicht gezahlt wurden und ein Antrag auf Zwangsversteigerung nun anstehe ( da war bereits vorher einiges gelaufen- aber das sprengt hier den Rahme)
    Mein Mann zahlte keinen Unterhalt, hat er zwar versprochen, aber es kam nix und nachdem ich einen Monat irgendwie mit Kindergeld und Unterstützung mener Familie über die Runden gekommen war, hab ich Alg 2 beantragen müssen.
    Zeitgleich habe ich mich nach einer Wohnung umgeschaut. Habe eine in der Nähe meiner Familie gefunden.


    Jetzt lebe ich mit den Kindern in einer Mietwohnung, die mir das Amt zahlt. Ich hatte Glück, es ist ne echt schöne Wohnung.
    Die Zwangsversteigerung der Wohnung läuft, morgen habe ich einen Anwalttermin wegen meiner Privatinsolvenz.
    Nächsten Monat fange ich einen 400 Euro(ein Anfang- hurra) Job an - ich gehe im Restaurant eine Küche und die Toiletten putzen.


    Ich könnte manchmal echt heulen, vor Wut und Enttäuschung, aber ich bin auch stolz, das ich das alles alleine geschultert habe bis hierher (o.k. hatte tolle Unterstützung von meinen Leuten).


    Was ich sagen will, ist , es geht immer irgendwie weiter.
    Das was kommt, wird sicherlich nicht leicht, aber ab und an stehen bleiben und schauen, was man schon alles gepackt hat, ist gut.


    :troest :troest

  • ^^ WORD! Ausserdem wächst man MIT seinen Aufgaben!


    Traurig finde ich aber immer wieder, dass wir die sind, die mit den Kids rudern und bei null anfangen MÜSSEN!


    Für mich war es gut so... aber für die Kidz hätte ich mir weniger stress und Umstellung gewünscht! Aber auch sie wachsen...


    Drück Dir die Daumen, dass alles gut wird! :bigkiss



    Zitat meiner Mama: Gut wird es nie....aber immer besser!!!

  • Bei mir ist es schon 10 1/2 Jahre her, aber vergessen habe ich es nicht. Meine Tochter war 1/2 Jahr alt. In meinen Job konnte ich nicht zurück, ging mit den Zeiten nicht. Also habe ich bis zum Ende der Erziehungszeit ( 2 Jahre) tagsüber mich um mein Kind gekümmert, nachts gekellnert und das 7 Tage die Woche. Unterhalt habe ich auch nicht bekommen.


    Man muß dadurch, leicht ist es nicht, aber jetzt habe ich es geschafft.
    Und wenn man dann zurückdenkt, ist man schon stolz auf sich.


    Meiner Tochter hat das, so glaube ich, ganz gut getan. Nach dem Motto " Starke Eltern, starke Kinder " habe ich nun eine selbbewußte, selbstständige und vor allem Dingen mit beiden Beinen im Leben stehende Tochter von 11 Jahren. Die scheut sich auch nicht, eine Bohrmaschine in die Hand zu nehmen.


    Laß dich nicht hängen, wenn ein WEg zu Ende ist, mußt du einen neuen einschlagen...und es gibt sehr viele Wege.


    LG


    Fibbi

  • Hi Kohlpudding!


    Ich bin in einer ähnlichen Situation, wobei bei mir die Raten fürs Haus noch(!) gezahlt werden, geht auf Dauer aber auch nicht.


    Wenn ich das, was meine Anwältin mir gesagt hat, richtig verstanden habe, würde ich dir folgendes raten:


    Geh so schnell wie möglich zur Arge, schildere denen die Situation. So hast du die Chance, dass du länger als die restlichen drei Monate, die dein Mann noch zahlt, im Haus bleiben kannst. Du hast dann wesentlich mehr Zeit, dir eine Wohnung zu suchen und den Verkauf des Hauses zu organisieren. Kosten für die Bank werden dir dann für eine gewisse Zeit von der Arge als Darlehen gestellt, das du zurückzahlen musst, sofern das Haus mit entsprechendem Gewinn verkauft wird. So hast du eine gute Chance, eine Zwangsversteigerung und die damit verbundenen Verluste und Restschulden zu vermeiden.


    Den Verkauf würde ich einem Makler überlassen, du hast bestimmt mit allem anderen schon mehr als genug zu tun. Solltest darauf achten, dass dir keine Kosten entstehen für Vorarbeiten des Maklers, das wird unterschiedlich gehandhabt. Wir haben jetzt z.B. einen, der die Hausschätzung und Beratungsgespräch auf eigenes Risiko macht, sein Geld bekommt er dann bei Vertragsabschluss vom Käufer.


    Theoretisch gibt es auch noch die Möglichkeit, das Haus zu verkaufen, selber aber in Miete drin zu wohnen (ist die Frage, wie hoch der Käufer dann die Miete ansetzt). Oder es jetzt befristet zu vermieten. Miete etwas höher ansetzen, sodass die Bank ihr Geld sieht. So kannst du Zeit schinden, in Ruhe verkaufen und so die Zwangsversteigerung verhindern.
    Diese beiden Möglichkeiten müssen aber sehr gut überlegt sein und gelingen selten.


    Edith: Ist halt auch die Frage, ob in dem Fall, dass du vermietest, du noch nen Euro von der Arge zum Leben bekommst, hast ja dann theoretisch Einkommen.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

    Einmal editiert, zuletzt von varecia ()

  • Phew!
    Ihr seid toughe Frauen, die ihr mir geschrieben habt.
    Vielen lieben Dank für die vielen Ratschläge.


    Angst vor der Umstellung habe ich wenig.
    Ich habe Angst davor, was passieren kann, wenn ich mir einfach eine Wohnung suche und ausziehe.


    Kann mir denn was passieren?


    Meine große Tochter von 15 Jahren sagte mir vorhin, daß sie sich sehr freuen würde über einen Neuanfang.
    So geht es mir auch.


    Mein Junior (10) möchte ebenfalls gern hier weg.
    Und der kleine (5) geht mit. Wir bleiben ja in der Umgebung.


    Bei der Arge war ich, ich habe Alg2 beantragt. Wir bekommen etwas Unterstützung, worüber ich sehr froh bin.


    Ich suche nach einer neuen Arbeit.


    Es sieht also nicht schlecht aus und ich weiß, daß ich ein Aufstehfrauchen bin.


    Dennoch habe ich Angst, daß hier eines Tages einer steht, der mir den PC, den TV wegpfändet, mehr an Dingen haben wir nicht.
    Wir leben trotz selbstgebautem Haus in uralten Möbeln und hätten nichts zuuzsetzen.

  • Zitat

    Original von Kohlpudding
    Dennoch habe ich Angst, daß hier eines Tages einer steht, der mir den PC, den TV wegpfändet, mehr an Dingen haben wir nicht.
    Wir leben trotz selbstgebautem Haus in uralten Möbeln und hätten nichts zuuzsetzen.


    Keine Angst mit zwei Kindern liegt die Pfändungsgrenze bei 1770,- Euro Netto! Und ein TV oder PC pfändet auch keiner. Du solltest dir aber mal einen Termin bei der Schuldnerberatung geben lassen die können dir das genau erklären.


    Pfändungstabelle

  • ich würde mir überlegen ob ich das Haus alleine halten kann, ob es für mich okay wäre drin wohnen zu bleiben, an die neuen Besitzer Geld zu zahlen wo es doch mal MEIN Haus war - hier müssen auch die neuen Besitzer mitmachen.


    An der Arge kommst Du nicht vorbei, hier bist Du aber schon, hier kannst Du auch gleich angeben dass er weniger Unterzahlt zahlt (Kontoauszug mitnehmen) und auf den Busch klopfen dass Du in der Zeit von der Arge Unterstützung brauchst. Lieber zahlst Du dort was nach wenn er wieder zahlt bzw. nachzahlt.


    Um einen wirklichen Neuanfang nach der Trennung zu starten wäre es besser auszuziehen und Dir was eigenes zu suchen. Könntest Du in der Übergangszeit bei Verwandten Unterschlupf finden wenn Du so schnell nichts neues findest?


    Es gibt auch sogenannte Wohnzuweisungsverfahren bei gemeinsamem Haus bzw. Wohnung und Trennung, hier den Anwalt fragen.


    Viele raten kann man Dir hier nicht, nur sagen wie man selbst es in der Situation machen würde.
    Für meine Tochter und mich war es besser auszuziehen und in einer eigenen Wohnung neu anzufangen. Habe zwar ein halbes Jahr gebraucht bis ich eine Wohnung hatte - diese Zeit mit ihm zusammen im Haus wenn auch jeder getrennt gewirtschaftet hat war nicht schön - doch ich war sehr stolz auf mich es alleine geschafft zu haben. Ich schaffe es jetzt seit einem Jahr alleine. :-)


    Mein Ex ist um Haus geblieben, wird es alleine aber auch nicht halten können. Es wird wohl verkauft werden. Hier bekomme ich über den Anwalt Bescheid wenn es soweit ist.


    Toi,toi,toi


  • NEIN!!!..eigentlich nich... Es ist halt eine Umstellung und Unbekanntes schmeckt anfangs etwas komisch! Aber Deine Zwerge stehen doch hinter Dir und ihr als Familie seid gemeinsam stark!


    Gib Dir nen Ruck und ZIEH DEIN!!! DING DURCH MIT DEINEN KIDZ!!!

  • Ist dein Ex denn mit einem Verkauf des Hauses einverstanden?
    Wenn es euch beiden gehört würde ich auf jeden Fall so schnell wie möglich verkaufen. Sprich mit der Bank, wieviel an Restschuld + Vorfälligkeitsentschädigung noch offen ist. Wenn dein Mann nicht mit Geld umgehen kann, wird er immer wieder schulden machen und dann wird die Bank das Haus doch irgendwann versteigern. Bringt dir also nichts es zu halten.
    Vielleicht kannst du so zumindest eine Privatinsolvenz vermeiden. Dann ist der Neuanfang etwas einfacher.