Ob eine Taufe eine Angelegenheit von erheblicher Bedeutung hat, das liegt bei einem selbst. Für mich ist die Frage im Vergleich zu anderen Entscheidungen für das Kind definitiv von untergeordneter Bedeutung. Aber wie gesagt, muss jeder selbst entscheiden.
Was sollte denn sonst eine objektive Rolle spielen, wenn nicht die Religiosität der Mutter? Zunächst einmal haben wir 2 unterschiedliche Meinungen der Eltern zur Taufe. Die Mutter möchte, der Vater nicht. Beide Meinungen sind zunächst gleich gewichtet. Wenn ein Gericht jetzt eine Entscheidung treffen soll, dann versucht es, objektive Gründe zu finden, warum in der einen oder anderen Richtung entschieden werden soll. Dabei spielt es meiner Meinung nach keine Rolle, ob ein weiteres Kind getauft werden soll (was wir so ja auch gar nicht wissen, wenn ich mich nicht irre), und es spielt auch keine Rolle, ob ein Elternteil seine Meinung aus Prinzip hat. Es sollte also ein anderer Grund gefunden werden. Und bleibt für mich nur als Grund, wie die Eltern selbst ihre Religiosität ausleben bzw. ob diese zu dem Wunsch für das Kind passt.
Ein Feiern von Weihnachten und Ostern ist dabei allerdings bestimmt kein Gradmesser, ob ich religiös bin oder nicht. Auch wenn es religiöse Feiertage sind, hat man wohl kaum eine Möglichkeit, sich dem komplett zu entziehen, wenn man nicht religiös ist...und warum auch. Ich feiere Feiertage auch wenn ich nicht gläubig bin. Die Feiertage als Grund für eine Taufe heranzuziehen, sehe ich als nicht durchsetzbar.