Umgangsanbahnung läuft völlig schief

  • Hallo liebe Foris,


    kurz die Randinfos:
    Trennung in der Schwangerschaft,
    Entfernung seitdem ca 3,5-4h Autostunden,
    KV kümmerte sich 2,5 Jahre gar nicht und es gab nun zwei Umgangstermine (Oktober 1,5h und November 3h),
    KV will zukünftig einmal monatlich zum Umgang kommen (oder ich soll in eine Pension in seine Nähe kommen),
    Junior ist 3,5 Jahre.


    Reaktion des Juniors waren Einnässen, akute Belastungssituation (laut Kita, auch meine Beobachtung) mit vielen Tränen, Klammern, Ängsten.


    Ich bin bei den Umgängen in Sichtweite dabei gewesen, da Junior sehr unsicher in neuen Situationen ist. Seinen Vater betitelt er als "der alte Opa/ der da", obwohl ich ihn auf Bildern immer als "Papa/Vater" bezeichnet habe.
    Kind fragt nie nach KV, erwähne ich ihn, folgen Trotzanfälle oder Tränen.


    Beim Umgang selbst agiert KV frei mit Kind, macht also, was er will.
    Auf meine Wünsche/ Hinweise wird keine Rücksicht genommen, Bsp.: Kind legt Schal ab, KV bringt ihn mir, ich bitte ihn, Kind wieder mit Schal einzupacken, da Kind sehr empfindliche Bronchien hat. KV meint, Kind brauche das nicht. Schlussendlich saß ich 2 Wochen mit krankem Kind mal wieder zu Hause.
    Habe KV darüber informiert - keine Reaktion.


    KV plant nächsten Umgangstermin in einem Indoorspielplatz, der zur Umgangszeit geschlossen ist, ...


    Fazit: Umgang tut Kind nicht gut und die Elternebene ist eine Katastrophe.


    Habt ihr Tipps zur Umgangsgestaltung?
    Beim JA war ich kurz nach dem ersten Umgang. Die meinten, alle zwei Wochen 1h in Beratungsstelle mit Kinderpsychologen, aber ohne mich wäre in dieser Situation üblich. Finde ich aber auch als Zumutung für Kind und KV, zumal KV nur einmal im Monat kommen will...


    Bin ratlos...

  • Unsere Situation war ein bisschen ähnlich, auch Trennung in der Schwangerschaft, Umgang war von Anfang an schwierig, zwischendurch eine längere Pause. Meiner ist erst 2, reagiert aber ähnlich wie deiner, trotzig, wenn ich ihn darauf anspreche, ängstlich und klammernd, wenn sein Vater kommt. Eine Zeitlang hat sich das auch noch lange nach dem Umgang geäußert. Ich bin innerlich vor jedem Umgang verkrampft und das hat der Kleine eben auch bemerkt und es war nur noch schlimmer, für alle 3 Beteiligten. Freunde und Bekannte haben mir entweder geraten, den Kontakt einzustellen oder gemeint, ich sollte sie mal alleine machen lassen. Also hab ich sie alleine mit Kinderwagen losgeschickt, der Kleine hat sich die Handschuhe ausgezogen und sie sind 1 1/2 Stunden übers Feld gelaufen, danach waren seine Finger blau (ohne Übertreibung) und er hat geschrien wie am Spieß. Ich habe echt nur noch gezweifelt.


    Inzwischen haben wir so ein Mittelding gefunden, er kommt gelegentlich vorbei, wenn er Zeit hat und wir auch. Er möchte gar nicht mehr alleine mit dem Kleinen sein und mich stört es nicht mehr dabei zu sein, bis er etwas größer ist und etwas anderes dran sein wird. Aber ich habe innerlich irgendwie losgelassen. Kleine "Fehler" aus meiner Sicht lasse ich ihn einfach machen, denn die mache ich auch. Wenn es um die Gesundheit geht (Mütze anziehen, nicht kiloweise Schokolade futtern...) dann sorge ich irgendwie unauffällig selber dafür, aber ohne bevormundend einzugreifen oder ihm vorzuhalten, dass er etwas falsch macht. Wenn ich die Mütze unkommentiert immer wieder aufziehe, sieht er das auch und nimmt es eher an als Vorhaltungen von mir.


    Durch seinen Dienstplan kann unser KV auch nicht sehr oft vorbeikommen, deshalb ist der Start jedes Mal wieder schwierig für unseren Kleinen. Aber ich selber bin entspannt, strahle das auch aus und das überträgt sich ganz schnell. Wird in den ersten Minuten noch geschrien nur beim Anblick des KVs und sogar Kuchen verschmäht, so läuft er eine halbe Stunde später schon munter mit an seiner Hand und zeigt ihm seine Welt. Ich finde das generell das Wichtigste, dass wir erst mal schauen, wie wir den Kontakt positiv gestalten und er Spaß macht, ob andere das nun doof finden, dass ich dabei bin oder nicht. Ich bin da ehrlich ganz optimistisch, dass irgendwann von alleine der Zeitpunkt kommt, wo der Kleine alleine mit ihm mitgeht und ich ohne Sorgen loslassen kann.

  • @zweimännerhaushalt: ja, die trennung war kurz vor entbindung. Es gab sporadisch besuche, die mit umgang nichts zu tun hatten (vaterschaftstest, spaziergänge, wo er sich weigerte, den kiwa zu schieben).


    Malina: ja, ich bin unentspannt wegen des kv. bisher lief alles glatt und seit kv in kind's leben trat, gibt es theater und trennungsängste.


    beim umgang selbst ist kind entspannt und offen. da sieht sich kv natürlich in seinem handeln bestätigt. ich denke über einen gemeinsamen termin beim jugendamt nach, wo wir beide unsere ansichten und vorstellungen auf den punkt bringen und ein gemeinsames ziel finden können. aber kann ich kv diese vorgabe für künftige umgänge machen?

  • Reaktion des Juniors waren Einnässen, akute Belastungssituation (laut Kita, auch meine Beobachtung) mit vielen Tränen, Klammern, Ängsten.


    Wenn das 3,5 jährige Kind seinen Vater praktisch nicht kennt und vor/nach einem kurzen normalen Kontakt tritt das auf, was du schilderst, dann liegt das nicht am Kind, sondern an dir.


    Welches 3,5 jährige Kind reagiert denn mit Tränen, Klammern, Ängsten, wenn es mal 1 - 2 Stunden zu einem ihm fremden netten Onkel (Vater) geht, wenn die Mutter dem Kind nicht vermittelt (hat), dass da etwas ganz großes, unheimliches, komisches passiert, so dass die Mama unbedingt daneben sitzen und aufpassen muss.


    Armes Kind.



    Solange du den Kontakt des Kindes zu seinem Vater nicht positiv siehst (und das tust du nicht, du willst es ja schon jetzt wieder unterbinden), solange wird das Kind einnässen, weinen, klammern, Angst haben.


    Du klammerst. Wenn das Kind bei seinem Vater ist, dann solltest du nicht in Reichweite sein, sondern weggehen. Sonst wird das nie was.

  • Segelpapa:
    ich wüsste nicht, wie ich ein kind zu solchen verhaltensweisen bringen sollte.
    kv nahm kind sofort an die hand, redete auf ihn ein, sprach von sich ständig als "dein papa" und führte ihn von mir weg.
    am ende der beiden umgänge gab es riesige geschenke vom kv.


    ich wusste nicht, wie ich kind auf umgang nach 2,5 jahren vorbereiten sollte. ich habe bilder genutzt, vom papa erzählt, aber kind hat das alles nicht interessiert. kind betitelt seitdem gelegentlich meinen dad als papa. ich habe das sicher weder initiiert, noch unterstützt.


    kind's erste reaktion auf die ankündigung "dein papa kommt" war, dass er minutenlang weinte, sich richtig reinsteigerte. er hat eine feste lebenwelt, in der unerwartet jemand einbricht. in einer hochsensiblen entwicklungsphase.


    du unterstellst zwischen den zeilen, ich wolle keinen umgang. das ist nur bedingt richtig. ich will keinen umgang, der dem kind schadet. ich möchte umgang, den kind unbeschwert genießen kann. dafür ist empatie von allen seiten nötig.
    weißt du, kv meldete sich nach 2,5 jahren und ich lud ihn gleich zum wunschtermin wenige tage nach dieser ersten kontaktaufnahme zu uns ein. weil ich eine vaterfigur wichtig für die entwicklung eines kindes finde.

  • sangreal83,
    Dein Kind kann nur gut entspannen, wenn auch Du entspannt bist.
    Als bei uns der Umgang wieder los ging, habe ich mich die ersten Male im Cafe getroffen.
    Wir haben Kaffee bzw. Kakao getrunken, geredet und so dem Kind den Übergang erleichtert.
    Das ist dann ja praktisch ein neutraler Ort, wo das Kind in der bekannten Situation langsam und allmählich überwechseln könnte.
    Leider ist es dann bei uns an anderen Dingen letztendlich gescheitert.

  • Welches 3,5 jährige Kind reagiert denn mit Tränen, Klammern, Ängsten, wenn es mal 1 - 2 Stunden zu einem ihm fremden netten Onkel (Vater) geht, wenn die Mutter dem Kind nicht vermittelt (hat), dass da etwas ganz großes, unheimliches, komisches passiert, so dass die Mama unbedingt daneben sitzen und aufpassen muss.



    Ich würde sehr wohl sagen, dass es Kinder gibt die in dem Alter extrem schlecht auf eine Trennung von der Haupt - Bezugsperson reagieren.


    Mit Schaudern denke ich an die Einschulung meines Sohnes zurück. Da war ein Kind in der Klasse, das war nicht Kindergarten & sonst auch kaum Kontakt außerhalb der Familie - da gab es solche Szenen mit 6 Jahren. (Kind nässte vor Trennungsangst IN der Schule ein)



    Aber Hauptsache es ist gleich einmal der BET Schuld, wenn der Umgang nicht so gut läuft. Diese Einstellung finde ich sowas von :kotz

  • Simbaby


    überwechseln ist bei uns ja nicht thema. kv sucht umgangsort aus, ich fahre kind hin und halte mich im hintergrund.
    es fand vorher kein umgang statt, sodass kv - abgesehen von den genen und fotos, um die ich monatelang betteln musste - für kind praktisch ein fremder ist.
    umgang in unserer wohnung wäre theoretisch günstig, steht aber aufgund von übergriffigkeiten des kv nicht zur debatte. cafè finde ich für 3h mit kind ziemlich anstrengend. :frag

  • Offensichtlich ist das ganze emotional total überfrachtet, anstatt es einfach mal als 1 - 3 lockere Spielstunden zu sehen.


    Allein die Frage, wie man das Kind "vorbereiten" solle, beinhaltet schon, dass hier emotional bei dir etwas abläuft, das sich dann auf das Kind überträgt.


    Der Schlüssel zur Normalität liegt also bei dir. Hör auf, das ganze zu dramatisieren, zum Jugendamt zur rennen, daneben zu sitzen, davon zu sprechen, dass ein paar Spielstunden dem Kind schaden könnten etc.


    Wenn das Kind mal 1 - 3 Stunden bei Freunden zum Spielen ist, dann ist das auch kein emotionales Weltereignis, das zum Einnässen führt. Genau so geht das Kind auch zum papa und fertig.

  • Segelpapa,
    ich finde es ziemlich unverschämt, wie Du hier argumentierst.
    Die TS war zu einigen gut genug und durfte dann sich um alles allein und ohne Hilfe des KV kümmern und dann fällt dem Vater nach Jahren ein, dass er ja ein Kind hat und- RATSCH!.................alles soll vergessen sein und ja so anfangen, wie es der "Herr" KV es möchte.
    Echt mal, hier sollte mal ein Segelpapa ne Runde Emphatie tanken
    Sorry

  • Segelpapa:


    ich war beim jugendamt, um mir hilfe zu holen, in einer situation, die mich überfordert und um eine sachliche meinung zu erhalten, die eben nicht emotional geladen ist.
    aufgrund der vorgeschichte riet man dort zu zweiwöchentlichen, einstündigen treffen unter beobachtung eines kinderpsychologen. das scheitert schon am wille des kv, der immer wieder betont, dass er nie zweiwöchentlichen kontakt wolle, sondern nur einmal im monat. häufigerer kontakt ist ihm zu anstrengend/ kostenintensiv.


    ich tu, was ich kann. aber es soll umgang im sinne des kindes sein. da mir dazu nicht viel einfiel, fragte ich hier nach.


  • ich war beim jugendamt, um mir hilfe zu holen, in einer situation, die mich überfordert und um eine sachliche meinung zu erhalten, die eben nicht emotional geladen ist.
    aufgrund der vorgeschichte riet man dort zu zweiwöchentlichen, einstündigen treffen unter beobachtung eines kinderpsychologen. das scheitert schon am wille des kv, der immer wieder betont, dass er nie zweiwöchentlichen kontakt wolle, sondern nur einmal im monat. häufigerer kontakt ist ihm zu anstrengend/ kostenintensiv.


    und was sagt das Jugendamt zu 1x im Monat?

  • da mir dazu nicht viel einfiel, fragte ich hier nach.


    Ja und du bekommst antworten.


    Meine Antwort ist, dass du das ganze emotional drei Etagen tiefer hängst, beim Vater-Kind-Kontakt nicht mehr anwesend bist, sondern z.B. in der Zeit einkaufen gehst. Wenn du das ganze gegenüber dem Kind wie eine normale Spielstunde betrachtest, dann wird sich das ganze in kürzester Zeit normalisieren.


    Es liegt bei dir, was du aus den Antworten, die kommen, machst. Es ist dein Leben.

  • Rhoenschaf:
    jugendamt ist für deutlich kürzere abstände. wäre mir auch lieber, aber ich kann kv ja nicht hierher tragen.


    Segelpapa:
    bei dieser situation geht es aber vorrangig um kind, nicht um mich.
    du hast deine meinung kund getan, vielen dank dafür.


    ich würde kind im übrigen auch nicht ohne weiteres bei entfernteren familienmitgliedern einfach absetzen. ebensowenig einem völlig fremden übergeben. warum sollte ich das bei einem mensch ohne weiteres machen, der jahrelang keinerlei interesse an kind gezeigt hat und ihm fremd ist.
    ich suche wege zu gesundem umgang. sollte eigentlich kv's sache sein. aber da er sich nicht rührt, bin ich mal wieder am zug.

  • Zitat

    Rhoenschaf:
    jugendamt ist für deutlich kürzere abstände. wäre mir auch lieber, aber ich kann kv ja nicht hierher tragen.


    Auch wenn ich mich hier wieder unbeliebt mache weil ich dir nicht zu Munde rede:
    Das liest sich aber etwas anders, es kommt so bei mir an als wolltest du schonmal gar nicht das der KV das Kind sieht und machst es nur weil du musst. Tschuldigung mag in echt anders sein aber so liest sich das für mich an und DAS wiederum könnte ich vollkommen verstehen, der Typ hat es in 2,5 Jahren 2x geschafft den Knirps zu sehen.....hätte er sich eher überlegen sollen.
    Ums Kind geht es in der Hauptsache aber sind wir doch mal ehrlich wenn mama auf 180 ist und mit nem dicken Hals durch die Gegendläuft kriegt das Kind das doch auch mit und verhält sich entsprechend. Die sind doch nicht blöd.

  • natürlich mache ich das, weil ich das für's kind muss.
    ohne kind könnte er von mir aus am nächsten laster kleben, oder auch nicht. mir egal.


    aber da kind da ist, will ich, dass es seelisch gesund aus der situation herausgeht.


    ich denke, man sollte trennen können zwischen ex und kv.

  • aber da kind da ist, will ich, dass es seelisch gesund aus der situation herausgeht.


    Aber so wie du schreibst geht es schon seelisch angeknackst da rein, das spürt ja das du voll unter strom stehst. Zumindest bie mir ist es so wenn ich irgendwie komisch bin merkt das mein kleiner sofort.

  • nun, auch ich bin nur mensch. :frag


    nach außen zeige ich naturlich nicht, was ich von ihm als mensch halte. als kv des kindes möchte ich ihm schon einen guten start mit kind ermöglichen.


    es fällt mir nicht schwer, sie spielen zu sehen. aber die vielen tränen etc. danach sind das, was mich zweifeln lässt.

  • Wie reagiert das Kind auf andere Erwachsene, die neu in sein Leben treten z.B. der Vater eines Freundes o.ä. - ist das auch so ein Dra


    Mit Schaudern denke ich an die Einschulung meines Sohnes zurück. Da war ein Kind in der Klasse, das war nicht Kindergarten & sonst auch kaum Kontakt außerhalb der Familie - da gab es solche Szenen mit 6 Jahren. (Kind nässte vor Trennungsangst IN der Schule ein)
    Aber Hauptsache es ist gleich einmal der BET Schuld, wenn der Umgang nicht so gut läuft. Diese Einstellung finde ich sowas von :kotz


    Naja, aber im Fall des Klassenkameraden ist wohl auch etwas "schief" gelaufen, wenn ein Kind solche Ängste hat.