Er hat einen unglaublichen Dickkopf

  • Hallo allerseits,


    ich könnte ein paar gute Ratschläge gebrauchen.


    Mein Sohn ist gerade 3 Jahre alt geworden und hat unglaublichen Dickkopf. Er versucht sich immer überall durchzusetzen und ich weiss nicht so recht wie ich darauf reagieren soll.
    Es gibt daher häufig Streit weil er etwas nicht essen oder nicht anziehen will oder beim Einkaufen wenn er etwas umbedingt haben will.
    Ich versuche ihm immer gut zuzureden und ihm zu erklären warum ich etwas tue, das hilft leider gar nicht. Natürlich kann man ihn bestrafen, aber ich weiss nie wirklich wie ich ihn denn bestrafen soll damit er seine Lektion damit auch lernt.


    Ich hoffe ihr habt ein paar gute Tipps für mich wie man in so schwierigen Situationen angemessen reagieren kann.


    LG Gabi

  • Ich denke, es gibt keine Standard-Tipps, weil jedes Kind anders ist. Ich kenne das Problem, meine Tochter hat auch einen ziemlichen Dickkopf, seit ich denken kann. Ich würde ein paar Grundregeln ausmachen:


    1) Gegessen wird, was auf den Tisch kommt
    2) Eingekauft wird, was Mama beschließt


    Mach ihm immer wieder klar, dass Du die Chefin bist. Und wenn er ungut reagiert (bzw. indem er Dich schlägt oder herumbrüllt), würde ich ihm die Gelegenheit geben, sich zu beruhigen, indem er 3 Minuten Auszeit bekommt.


    Wenn ich die Tochter von ihrer Auszeit wieder hole, dann frage ich sie, ob sie verstanden hat, warum ich sie weggeschickt hatte. Ob sie längerfristig etwas daraus lernt, weiß ich nicht.


    Für manches erwarte ich, dass die Tochter sich entschuldigt. Dann frage ich immer, ob sie denn auch weiß, wofür.


    Und ja, ich muss immer wieder Grenzen setzen, Nein sagen. Und ein Nein muss dann auch ein Nein bleiben, sonst denkt das Kind, es kann nur genug diskutieren und aus dem Nein wird ein Ja. Aber so wird Dein Kind lernen, dass Du verlässlich bist.

  • Hei


    Man muss einem dreijaehrigen kind nicht alles erklaeren und schon gar nicht mit ihm diskutieren.
    Da muessen oft auch klare ansagen her. Demokratie funktioniert mit den kleinen nicht gut und sie entwickeln sich recht schnell zu diktatoren :D
    Und der trotz in dem alter fuehrt fast automatisch immer zu einem nein oder das will ich nicht.


    Bei meinen hat es immer geklappt das ich ihnen eine wahl gelassen habe.
    Es gab katroffeln mit erbsen und moehren mit sauce! Da lautete die frage nicht willst du das essen oder nicht sondern
    moechtest du die sauce ueber die kartoffeln oder auch ueber das gemuese!


    Oder moechtest du dein essen mit sauce oder lieber mit butter.


    Moechtest du deine michlch warm oder kalt usw.
    Das eigendliche wird gar nicht in frage gestellt sondern nur eine variationsmoeglichkeit gelassen.
    Wird das kind zum totalverweigerer braucht es nicht zu essen, es gibt aber auch nichts anderes. Essen abdecken und in den kuehlschrank.
    Kommt der hunger werden sie es schon essen.


    Das groesste problem ist hat die konsequenz, du kleinen monster registrieren sofort wenn du wankelmuetig wirst und finden deine schwachstelle.
    Du solltest wirklich eine sehr konsequente linie fahren um ihm das abzugewoehnen.


    Beim thema einkaufen ist es aehnlich, es ist schon ein horror wenn die kleinen durch die gaenke stoebern und die verfuehrerischen dinge in augenhoehe der kleinen plaziert werden.
    Ich bin mit meinen immer am eingang zum baecker gegangen und dort durften sie sich ne semmel oder auch ein teilchen (amerikaner, berliner oder so) aussuchen. Das wurde zum ritual
    und ich konnte argumentieren das es ja schon etwas gab und mehr ist nicht.


    gruesse
    Johann

  • Bestrafen ist erstmal quatsch, damit wirst Du nicht weit kommen bei einer ganz normalen kindlichen Entwicklung, er wird den Sinn gar nicht verstehen und auch keine "Lektion" dadurch lernen.


    Bei uns funktioniert am besten eine klare Linie zu zeigen, konsequent bei einem nein bleiben wenn man einmal eins gesagt hat, AUSSER es gibt vernünftige Gründe dagegen.
    Soll heissen, es gibt durchaus Dinge die ich verhandeln lassen, zb das Lieblingsshirt oder welche Wurst aufs Brot soll. Das tut mir nicht weh und das Kind fühlt sich ernstgenommen. Nicht verhandelt werden grundlegende Sachen wie überhaupt anziehen, Essensregeln etc. Dann müssen die Regeln aber auch immer gleich bleiben, zb vor dem Frühstück wird angezogen, Kleidung darf das Kind abends mit aussuchen. Oder beim einkaufen wird vorher festgelegt, dass es ein kleines Geschenk gibt (evt. ein Ü-Ei oder was weiss ich), IM Laden wird dann nicht mehr diskutiert. Da ist es dann wichtig konsequent zu bleiben und nicht angesichts eines schreienden Kindes einzuknicken.
    Ich würde übrigens nicht mit einem Kleinkind streiten oder diskutieren und meine Entscheidungen auch nur sehr elementar begründen. Du bist die Mutter, Du bestimmst.


    Beim Essen lasse ich mich nicht auf Kämpfe ein. Das Essen steht auf dem Tisch, jeder nimmt sich wovon und wieviel er will. Wer nicht essen will, hat halt schon. Süsses oder Ersatzessen gibt es für Mäkler nicht. :bldgt:

    Einmal editiert, zuletzt von ledameblanche ()

  • Ich weiß soooo gut, was Du meinst... heute hatte ich einen Terrorzwerg im Vorgarten auf und ab hüpfen, der sich jedem Zugriff entzogen hat und sich dramatischst auf den Boden hat fallen lassen... er wollte wieder zurück ins Auto... :rolleyes3: Er war halt müde und da ist es bei uns besonders schlimm, weil halt mit Reden oder Pädagogik da nichts zu machen ist. Meistens hilft "unter den Arm klemmen" und einfach aus der Situation bringen, was manchmal (heute!) nicht so einfach ist, wenn Mutter zum Beispiel bepackt von oben bis unten ist.


    Wenn er in seiner Bockstimmung ist, bringt auch Mareritts Vorschlag bei uns nichts, die Auswahl zu lassen. Er will dann einfach bocken, stimme ich dem einen zu, will er das andere, stimme ich dem dann zu (weil es mir eigentlich total wurscht ist, hauptsache er hört auf mit dem Gequake), will er das andere...


    Anziehen ist fast jeden Morgen ein Drama und geht nach wie vor nur mit Festhalten und einfach anziehen. Ich würde es gerne anders machen, aber er lässt nicht mit sich reden - weder locken noch schimpfen hilft. Er sitzt dann auf dem Boden, trotzt und sagt einfach "nein". Und mir läuft die Zeit weg.


    Ich bin unglücklich damit, wie es manchmal läuft - ich nutze halt meine körperliche Überlegenheit und setze mich durch (also durch Wegtragen oder Festhalten, nicht dass ihr denkt er wird gehauen). Lieber wäre mir vernünftiges Reden. Ich habe halt dann heute abend mit ihm geredet, dass ich traurig bin wenn wir uns streiten und dass wir morgen mal versuchen wollen, nicht zu streiten. Dem hat er dann zugestimmt und mich gedrückt. Mal sehen, wie es wird.


    Übrigens ist er schon 4... kann also noch ne Weile anhalten, das Ganze...


    Viele Grüße


    Stern

  • Konsequent bleiben, auch wenn es manchmal schwer ist. Sonst tanzt er dir auf der Nase rum.
    Diskutieren bringt nix, dringt bis zu denen gar nicht durch.
    Klare kurze Ansage und durchziehen!


    Es wird immer Phasen geben, die schwieriger sind oder besser gehen.
    Viel kraft - bist nicht alleine

  • Dickkopf, ist doch gut. Ist zwar anstrengend, aber lieber so als handzahm. :)


    Mit Sinn in dem Alter funktioniert nicht wirklich viel, die Erfahrung habe ich auch gemacht.


    Da gab es Tipps wie runterfahren, oder stilles Kissen oder autorität ausbauen. War alles witzlos für uns irgendwie, bis mir dann die Hutschnur hochgegangen ist und es ne neue Regel gab. Wenn Knirps wütend wird und ich auch, dann ab in den Wald und einfach laufen lassen. Eigene Grenzen erleben, das Thema war dann auf einmal nach 2 Wochen grob durch bei uns. Seit dem zoffen wir uns zwar noch gerne mit unseren Dickschädeln, aber auf ne ganze andere Art, das es nicht wirklich so weit kommt. :nawarte: :lach


    Finde deinen eigenen klaren Weg damit umzugehen und er wird ihn dadurch vermutlich auch schnell finden. Weil er ne Richtung hat an der er sich orientieren kann. Gibt viele Wege, pädagogische Ansätze die gut sind, oder auch direkte Wege. Manchmal ist glaube ich aber viel entscheidener das man selbst da 100% hinter stehen kann. Dann können es die Kids auch.


    Zeugt aber glaube ich auch von guten Uvertrauen, wenn die Kids so weit die Grenzen austesten. Zwar doppelt anstrengend aber auch richtig. ^^

    Leben ist das was passiert und was ich daraus mache. :daumen

    Einmal editiert, zuletzt von Halvar ()

  • War alles witzlos für uns irgendwie, bis mir dann die Hutschnur hochgegangen ist und es ne neue Regel gab. Wenn Knirps wütend wird und ich auch, dann ab in den Wald und einfach laufen lassen. Eigene Grenzen erleben, das Thema war dann auf einmal nach 2 Wochen grob durch bei uns. Seit dem zoffen wir uns zwar noch gerne mit unseren Dickschädeln, aber auf ne ganze andere Art, das es nicht wirklich so weit kommt. :nawarte: :lach


    Aber da war Knirps dann schon älter als 4 oder ? Und wo nehm ich den Wald her ? :hae: :-D Nein, im Ernst, ich versteh schon was Du meinst - nur ist meiner, glaube ich, noch nicht so weit, so eine Regel zu verstehen bzw. denn Sinn, dass man da Dampf ablässt.


    Was bei uns dann funktioniert ist, dass er dann in der Wohnung in sein Zimmer geht und sich da ausschreit - und er kommt dann meistens raus und sagt "Alles wieder gut". So war es heute. Nur morgens geht das nicht, weil wir halt leider zu einer bestimmten Zeit aus dem Haus sein müssen. Dann kommt schon mal eine schreiendes Kind im Kindergarten an, aber die Erzieherinnen kennen sowas und fangen das dann ganz gut ab. Nur ich fühl mich dann immer megasch... wenn ich in Richtung Arbeit fahre... :-(



  • Ich kann nur absolut aus Erfahrung raten, nicht zu viel zu diskutieren oder gut zu zureden. Ich würde das - wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte - definitiv nicht mehr machen. Weiß auch nicht, wie ich es ausdrücken soll. Ich würde klare Ansagen machen und sie konsequent durchziehen. Hört sich hart an, aber ist in dem Alter bestimmt besser.


    Bestrafen muss man gar nicht, wenn man einfach ohne Diskussion seine Ansagen durchsetzt, ist es - bis er gelernt hat, dass mit Dir nicht zu diskutieren ist - schon "Strafe" genug. Fang schnell an damit.


    P.S. Natürlich alles ruhig und mit Liebe - aber bestimmt und konsequent. Packst Du, aber fang jetzt an, jeden Tag ein Stück mehr. :thumbsup: :-D



    NACHTRAG: Was absolut wichtig ist "Gewünschtes Verhalten belobigen und unerwünschtes Verhalten ignorieren" - außer natürlich wenn es um Gewalt geht

    Nobody is perfect :wink

    Einmal editiert, zuletzt von backy ()

  • Aber da war Knirps dann schon älter als 4 oder ? Und wo nehm ich den Wald her ? :hae: :-D Nein, im Ernst, ich versteh schon was Du meinst - nur ist meiner, glaube ich, noch nicht so weit, so eine Regel zu verstehen bzw. denn Sinn, dass man da Dampf ablässt.

    Ne er war 3, hat nichts akzeptiert und gegen alles rebelliert. Selbst wenn ich mich mal richtig aufgebaut habe hat er noch gelächelt. Die Regel war glaube ich auch mehr für mich als für ihn :lgh Ging einfach nur darum, das er wirklich Raum sich auszupowern und merkt ok hier ist Schluss für mich.


    Beneidenswert, dass er das im Zimmer für sich regeln kann. Und je öfter desto besser wird es, dass er das auch irgendwann morgens hinbekommt mit der Impulskontrolle. Glaube es geht euch beiden, damit morgens nicht gut. Aber das kriegt ihr schon hin und wie immer nach sowas ist man nen besseres Team als vorher.

    Leben ist das was passiert und was ich daraus mache. :daumen

  • NACHTRAG: Was absolut wichtig ist "Gewünschtes Verhalten belobigen und unerwünschtes Verhalten ignorieren" - außer natürlich wenn es um Gewalt geht


    Also wie beim Hund! :rainbow:

  • ich bin auch eher von der fraktion "mein kind will eigene dinge ausprobieren und besteht auf seine meinung. und prinzipiell finde ich das sehr gut". deswegen gibt es bei uns einige dinge, die ich entscheide und viele, bei denen mein kind mitentscheiden darf - so bspw. auch was es von den dingen, die auf dem tisch sind, isst (mit ausnahmen - will kind wurst, gemüse und nudeln und isst nur die wurst und will dann noch eine, wird erst der andere kram gegessen, und wenn dann noch hunger da ist, gibt es noch wurst). mein kind sucht sich, seit es drei ist, seine klamotten selber raus. entstresst enorm und ich will mir auch nicht vorschreiben lassen, was ich anzieh.


    aber: das sorgt natürlich nicht dafür, dass nie getrotzt wird. das ist auch nicht das ziel, trotzen ist sehr wichtig. also kann das kind trotzen, ich biete dem kind trost/erklärungen und danach besprechen wir die situation nochmal. natürlich sage ich nicht, wenn kind im laden einen anfall bekommt "achso, das willst du alles? ja klar, kauf ich". aber auch da kann mein kind mitentscheiden - was für obst un gemüse möchte es, welche wurst, eine sache darf es sich beim wocheneinkauf immer frei aussuchen. das wurde ewig jedes mal angekündigt, irgendwann ist es in 's blut übergegangen. unmöglich finde ich es, das kind zu "strafen", wenn es trotzt. meistens sind die kinder damit auch nicht froh. und die lektion lernen sie von ganz selber. indem sie auch trotzen dürfen - denn das ist entwicklungsmäßigf unglaublich wichtig!
    und ganz wichtig finde ich, wie schon von jemand anderem geschrieben: ich kann durchaus mal irren. und wenn mein kind mich berechtigt darauf hinweist, dann handel ich dementsprechend. das möchte ich ja auch bei meinem kind erreichen.


    aber ja, ich will auch, dass mein kind argumentativ seine meinung vertreten kann und für seine bedürfnisse einsteht. und deswegen darf hier viel diskutiert werden (auch wenn ich das manchmal verfluche :D).

    wer einem alles geben kann, kann einem auch alles nehmen.
    kettcar, "in deinen armen"

  • Also was bei uns hilft, es gibt klare Ansagen bei bestimmten Dingen ohne jeglichen Verhandlunsspielraum, da muss ich den Wutanfall dann halt aussitzen ansonsten hilft bei uns, maus viel miteinbeziehen. Z.bdp. Im Supermarkt kann sie sich ihr Obst und Gemüse aussuchen, Pfandflaschen aus Plastik darf sie zurückgeben im Automaten, naturjoghurts darf sie die Sorte aussuchen, Brezeln auch, was kleines süßes gibt es immer nur am Samstag beim Großeinkauf, dass darf sie aber auch selber aussuchen und so kommen wir inzwischen völlig bettelfrei an Chips, Zucker und Co vorbei
    Beim kochen ist es auch so, sie "kocht" mit und dann wird es immer von ihr gegessen oder sie hilft beim Tischdecken in dem sie Sachen aus dem Kühlschrank mit aussucht
    Klamotten sucht sie sich am Abend vorher aus, ich ergänze lediglich wettergerecht. Sie halt manchmal etwas wirdo aus, aber das ist ja wurscht


    Es dauert natürlich bis die kleenen sowas raffen, aber mit jedem Tag den sie älter werden....

  • Buchtipp wäre Jesper Juul - Nein aus Liebe


    Und nicht zu vergessen - wir als Eltern machen einen Entwicklungsprozeß durch hin zu den Werten die uns wirklich wichtig sind ....


    Authenzität ist dabei das wichtigste Werkzeug - ich habe von meinem Sohn gelernt, das stures konsequent sein bei den Kindern zu wenig Einfühlungsvermögen führt. dann geht es manchmal plötzlich ums rechthaben, da sollte man umschwenken möglichst .....
    Ein Dreijähriger verfügt über kein wirkliches Zeitgefühl, was er jetzt nicht kriegt, kriegt er für sein Gefühl nie .... hab Verständnis .... aber kauf nix was du falsch findest :D


    Und morgens .... wir hatten auch jahrelang Geschrei .... wenn du früher aufstehst ? Das Kind eher ins Bett bringst ? Solche Änderungen bringen bei uns manchmal viel. Bei Sohnemann hat man früher morgens jede Viertelstunde gemerkt, die er später ins Bett gegangen ist !
    Eine Viertelstunde früher, dann lässt sich manches in Ruhe klären.

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • Was bei uns dann funktioniert ist, dass er dann in der Wohnung in sein Zimmer geht und sich da ausschreit - und er kommt dann meistens raus und sagt "Alles wieder gut".


    Finde ich prima. Nur möchte ich für uns nicht, dass das Kinderzimmer als negative Ausweichmöglichkeit aufgefasst wird.

    Ich kann nur absolut aus Erfahrung raten, nicht zu viel zu diskutieren oder gut zu zureden. Ich würde das - wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte - definitiv nicht mehr machen. Weiß auch nicht, wie ich es ausdrücken soll. Ich würde klare Ansagen machen und sie konsequent durchziehen. Hört sich hart an, aber ist in dem Alter bestimmt besser.


    Kinder sind nun mal keine Partner, mit denen man das meiste aushandelt. Manchmal habe ich den Eindruck, meine Tochter hat das so noch nicht verinnerlicht. Aber da hilft nur, konsequent zu bleiben und den Verhandlungsspielraum überschaubar zu halten.

    Bestrafen muss man gar nicht, wenn man einfach ohne Diskussion seine Ansagen durchsetzt, ist es - bis er gelernt hat, dass mit Dir nicht zu diskutieren ist - schon "Strafe" genug. Fang schnell an damit.


    Finde ich wichtig, dass das Kind weiß, welches die Konsequenzen für sein Handeln sind, je nach Alter natürlich. Manchmal gibt es auch ganz "natürliche" Konsequenzen: z. B. wenn das Kind abends trödelt, ist eben keine Zeit mehr für eine Gutenachtgeschichte.

    aber: das sorgt natürlich nicht dafür, dass nie getrotzt wird. das ist auch nicht das ziel, trotzen ist sehr wichtig. also kann das kind trotzen, ich biete dem kind trost/erklärungen und danach besprechen wir die situation nochmal.


    Wie meinst Du das? Für mich stellt sich immer die Frage: wie lebt das Kind seine (negativen) Gefühle aus? Wenn z. B. das in (wüste) Beschimpfungen ausartet, geht das m. E. überhaupt nicht. Das geschieht oft nicht überlegt, sondern ist ein Reflex. Gar nicht gut, wie ich meine. Auch da wäre meine klare Ansage, immer und immer wieder: das geht nicht. Ohne Erklärung. Ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, Grenzen zu zeigen. Ich finde es wichtig, dass Kinder lernen, mit ihren Emotionen gut umzugehen. Wenn eine Frustphase vorbei ist, dann erkläre ich kurz und bündig nochmal die Situation bzw. frage nach, ob das Kind verstanden hat, warum ich so gehandelt habe. Ohne Diskussion. Manchmal frage ich noch nach, wie das das nächste Mal besser werden kann.

    aber ja, ich will auch, dass mein kind argumentativ seine meinung vertreten kann und für seine bedürfnisse einsteht. und deswegen darf hier viel diskutiert werden


    Ich fürchte, dass Du über kurz oder lang dann nicht mehr viel zu sagen haben wirst.

    Im Supermarkt kann sie sich ihr Obst und Gemüse aussuchen, Pfandflaschen aus Plastik darf sie zurückgeben im Automaten, naturjoghurts darf sie die Sorte aussuchen


    Ich sage meiner Tochter, was wir brauchen, manche Aufgaben übernimmt sie dann selbst, meistens, weil sie selber möchte. Manchmal lasse ich ihr die Entscheidung als ja/nein-Alternative. Wenn sie z. B. keine Zwetschgen essen möchte, dann ist es sinnlos, wenn ich einen 2kg-Korb davon kaufe, auch wenn er im Sonderangebot ist.

    wenn du früher aufstehst ? Das Kind eher ins Bett bringst ? Solche Änderungen bringen bei uns manchmal viel.


    Eher kontraproduktiv bei uns. Genügend Zeit morgens, finde ich, sollte schon sein, ein gewisser Zeitpuffer verhindert einen gestressten Morgen. Wenn der Zeitpuffer größer wird (z. B. eine halbe Stunde), wird oft noch mehr getrödelt. Ich sehe es auch nicht ein, mein Verhalten auf die Eigensinnigkeiten des Kindes anzupassen. Wenn morgens getrödelt wird, ist eben keine Zeit mehr zum Frühstücken (für das Kind).

    kauf nix was du falsch findest


    Bei uns gibt es z. B. unter der Woche keine Säfte, und Softdrinks kommen sowieso nicht auf den Tisch. Dazu gibt es deshalb bei uns auch keine Diskussionen. Bei Entscheidungen, wo Du Dein Kind mit einbeziehen möchtest, würde ich mich auf Ja/Nein-Entscheidungen beschränken.


  • Dein Sohn hat keinen Dickkopf, sondern er entdeckt seine Autonomität. Das ist gut und wichtig. ER fängt an, sich von dir zu lösen, zu entdecken, dass Menschen unterschiedliche Bedürfnisse haben und seine sich nicht immer mit denen der anderen decken.


    Gleichzeitig ist er noch nicht in der Lage, mit dieser Tatsache umzugehen, da sich die Rechte und die Linke Gehirnhälfte die Verbindung zwischen Emotionen und rationalem Handeln) verknüpft haben. Insbesondere in einer Frust / Wutphase übernimmt die emotionale Seite die Kontrolle.
    Perspektivwechsel, Impulskontrolle, Empathie sind noch nicht ausgebildet und müssen sich erst entwickeln, bzw im Zuge der Vorbildfunktion von dir beigebracht werden ( Empathie, Impulskontrolle).


    Du hast also jetzt ebenfalls eine neue Situation vor dir. Der kleine äußert seine Bedürfnisse.


    Diesen sollte man auch nachgeben, soweit möglich. Im Idealfall bedeutet es, dass eurer beider Bedürfnisse gestillt werden. Manchmal ist die Strategie -insbesondere eben bei Kindern- der Bedürfnissbefriedigung eben nicht so optimal.


    Er wird dir keinesfalls auf der Nase rumtanzen, wenn du seine Bedürfnisse erfüllst, denn es geht auch nicht darum, dass er seinen Willen bekommt, im Gegenteil, er lernt, dass du ihn und seine Bedürfnisse ernst nimmst und sich die Familie Mühe gibt, die aller Mitglieder gleichermassen zu berücksichtigen.


    Das wird er übernehmen.


    Im Gegensatz zu den Meinungen einiger funktioniert das hervorragend auch mit 3jährigen, wenn man es von Anfang an so hält. Sie lernen von klein auf zu argumentieren, Mittelwege, Kompromisse zu finden.


    Strafen ist völlig kontraproduktiv in jeder Hinsicht, zumal du wie auch schon hier erwähnt wurdest, die Emotionen von ihm bestrafst. Die Tatsache, dass er nicht damit umgehen kann. Besser ist, ihm zu zeigen, wie er damit adäquat umgehen kann.


    Zunächst solltest du dir daher überlegen, welche Regeln dir wirklich, wirklich wichtig sind. Das sollten so wenig wie möglich, so viele wie nötig sein. Je weniger du hast , umso eher erkennt er auch die Dringlichkeit und ist bereit , diesen zu folgen. Andererseits hat der kleine Mann das Gefühl, dass er völlig machtlos ist, dass seine Wünsche nicht berücksichtigt werden.



    Bei mir ist das zb Händewaschen, nach dem Nachhause kommen, kein Weglaufen auf der Straße.


    Andere Regeln, die dir nicht so wichtig sind, kannst du mit ihm gemeinsam aufstellen. Dann halten sie sich auch daran, weil sie ja schließlich daran beteiligt waren. Bei uns sind das die Vereinbarungen, die können im Rahmen fester Regeln dehnbar sein.


    Bspw gibt es bei uns jeden Tag eine Handvoll süsses, eine halbe Std fernsehen. Das steht, aber er darf Vereinbarungen treffen. Die schlägt er dann auch schon selber vor. Wenn er sagt, ich möchte noch eine Sendung schauen, ( und es ist bspw WE) und ich sage, aber du darfst nur 30 Minuten am Tag, sagt er: Und wenn wir das so machen: Ich schaue heute noch die eine Sendung, dafür lege ich morgen eine Pause ein, ist das ein vernünftiger Lösungsvorschlag eines 3jährigen. Und wir sind beide zufrieden. Tatsächlich klappt das auch am nächsten Tag.


    Statt auf deinen Standpunkt zu beharren, beziehe ihn mit ein.


    Er will etwas nicht anziehen? Das Warum bietet die Lösung. Gefällt ihm das Tshirt nicht, schaut er vielleicht gerade ein Buch an? Sei flexibel. Bei uns ist es jeden Morgen anders. Mal zieh ich mich an, mal er, mal erst Frühstück. Er weiß nur, dass es passieren muss. Er sagt dann einfach, Mama, hast du noch was anders zu tun, ich würde gerne das Buch noch zuende anschauen, kuscheln, oder ich komme gleich etc.


    Biete ihm 2 Tshirts zur Auswahl.


    Ich hatte noch nie Ärger pünktlich loszukommen.


    Ist dein Kind eher ein Strukturmensch und jeder Morgen sollte gleich sein, probiers mit Sanduhren zur Zeiteinteilung, eine Aufgabentafel, wo er jeden Schritt abhakt ( Ohne Belohnung!!!!!)


    Er will was nicht essen? Warum muss er das denn? Lässt man Kinder, können sie das komplett selbst regulieren.


    Es reicht, wenn du einen Rahmen bietest, und manipuliere, zwinge nicht zum essen. Das führt nur zu Abneigungen und Essstörungen.


    Hier ist es, wie gesagt so, dass er eine Handvoll süsses darf, egal, ob er sonst am Tag isst oder nicht.
    Morgens und Abends stelle ich eine Auswahl auf den Tisch. Brot, Aufschnitt, Obst, Rohkost, Milch, Cornflakes und jeder nimmt sich, was er mag. Jeder findet etwas. Und wenn nicht, dann nicht.
    Obst und Gemüse darf zwischendurch immer gegessen werden.


    Koch ich, kommt das ebenfalls auf den Tisch, zusätzlich wieder Obst und Rohkost. Er darf das Essen oder nicht. Brot darf er immer als Alternative.


    Das einzige, was ich ablehne, ist, extra zu kochen.


    War Nachtisch oder Kuchen sowieso vorgesehen, darf er das. Es beeinflusst sein Essverhalten nicht, zumal er meißt eh nicht vorher weiß, dass es noch was gibt.


    Sei da ein bißchen lockerer. Es wird immer Phasen geben. Mal schaufelt Junior alles in sich hinein, mal lebt er von Äpfeln und Milch, mal von trocken Brötchen. ES geht nicht darum, dass einer die Oberhand behält. Wen er das auch merkt, wird er im großen auch die Dinge respektieren, die dir wirklich wichtig sind und du wirst erstaunt sein, wie schnell er lernt, ebenfalls zu versuchen, allen gerecht zu werden.


    Einen wirklichen Lerneffekt wird er nur haben, wenn er versteht und aus eigener Motivation handelt.


    So, nun gibt's aber selbstverständlich Phasen, da wird er auch mal versuchen, die Oberhand zu haben. Völlig normal. Schließlich wird es ihnen ja von uns Erwachsenen vorgelebt. Hier heißt es tatsächlich Konsequent sein ( was aber NICHT Konsequenzen bedeutet!!!)


    Bsp: Das Kind, weiß die Ration süsses gibt's frühestens nach dem Frühstück, und fragt nun penetrant morgens um 5 Uhr danach und macht beim "Nein" einen riesen Krach, versucht sogar zu erpressen ( Hat er in der Kita ja auch so kennengelernt: Das unglückliche Wenn.... Dann...)Also: Wenn du mir nicht, dann..... haue ich den Stuhl kaputt, hau ich dich....


    Hier musst du tatsächlich fest bleiben. Das ist in der Tat wichtig. Durch sowas darf er keinen Erfolg haben.


    Dennoch darfst und musst du sogar empathisch reagieren, statt das mit gleicher Münze heimzuzahlen.


    Sowas in der Art wie, ich verstehe, dass dich das jetzt ärgert. Du hättest so gerne jetzt süsses, aber du weißt, vor dem.... Wenn er dann Terror macht: Ich möchte nicht, dass du.... ich sehe, dass du wütend bist, dass wird meine Entscheidung aber nicht ändern.


    Es bedarf zudem keine Strafe, da er, wenn er sieht, dass das zu nichts führt, sowieso lässt. Und es entweder aufgibt, oder eine andere Strategie, zum Bspw Kompromisse vorschlagen wechselt.


    Das hat bei uns ca. 1 Woche gedauert.


    Bestrafen löst nur noch mehr Frust aus und führt zu Unverständnis, da du ja gerade das, was du bei ihm nicht möchtest ( Machtdemonstration, unerwünschtes Wutablassen ) auch noch selber aufzeigst. Statt dessen, musst du versuchen durch Empathie, die Emotionsseite des Hirnes zu beruhigen, damit du dann die rationale Seite ansprechen kannst, was mache ich, wenn ich frustriert, wütend bin. Wie komme ich meinem Ziel näher.


    So, dass fällt mir jetzt erstmal dazu ein.


    LG,


    Borte

    Einmal editiert, zuletzt von Borte ()

  • Ich schließe mich an: nicht großartig erklären, entscheiden und damit hat es sich. Eine Wahl anzubieten, finde ich gut. Auch, sich eine Kleinigkeit im Supermarkt aussuchen zu dürfen, eine und dann ist gut.


    Wenn man das klar macht, hört das Theater schnell auf.