Anzeige Körperverletzung

  • Hey...
    da denkt man alles läuft mal ganz gut und dann kommt das nächste.
    Ich habe meinen Ex im April angezeigt wegen Körperverletzung. Es war so:Ich war gerade einen Tag aus der Kur zuhause und mein Kleiner musste zum Kinderarzt weil er Durchfall hatte.Dort wartete schon sein Vater.Wir haben GSR.Er war total unsensibel zu dem Kleinen und riss ihm mir aus dem Arm obwohl er ihn 3 Wochen nicht gesehen hat.
    Während wir dort alleine im Behandlugsraum waren fing er an mich zu beschimpfen von wegen jetzt hätte ich ja meinen Willen bekommen,der Kleine würde ihn nicht mehr erkennen und ich wär so eine schlechte Mutter....
    Okay.Dann standen wir nachher draussen vor der Praxis.Er hätte an dem Tag eigentlich Umgang gehabt aber da der Kleine Durchfall hatte und der Zugang eh nur noch einenStunde gewesen wäre habe ich gesagt das er ihn am nächsten Tag nehmen soll.
    Er hatte den Kleinen auf dem Arm.Als ich zu ihm sagte er solle ihn mir geben verneinte er es.Dann sagte ich das ich die Polizei rufen werde und holte mein Handy aus der Tasche.Da stellte er sich auf meinen Fluss und drehte mir das Handgelenk m so das ich ihm das Handy geben musste.Er meinte das es sein Handy sei.Was nicht stimmt. Er hat es mir geschenkt.
    Das hat der Kleine alles mitbekommen.Habe direkt bei der Polizei angerufen und die haben auch eine Anzeige wegen häuslicher Gewalt gestellt.
    Der KV hat in der Zwischenzeit versucht mich um zustimmen ich solle die Anzeige zurück ziehen.Andernfalls müsse er sich einen Anwalt nehmen und es wurden ja nicht stimmen was ich sage.
    Jetzt ist im Moment die Stimmung ganz okay zwischen uns,d.h. die Übergaben klappen ohne Streit usw.
    Nun muss ich nächste Woche die Aussage machen und hab Angst das wenn ich die Anzeige bestehen lasse sich alles wieder zum schlechten wendet.

  • Das befürchte ich auch.Vor allem wenn er merkt er kommt damit durch.
    Man denkt halt nur er tut es nicht weil im Moment alles gut ist.

  • hi,


    zieh die Anzeige nicht zurück. Egal, was daraus wird, der Vorfall ist aktenkundig und falls nochmal ein Übergriff stattfindet kannst du auf diesen Vorfall verweisen.
    Mein Ex meinte auch, ich solle die Anzeige zurückziehen und wie ich es denn "verantworten könnte, dass unsere Kinder einen vorbestraften Daddy hätten"-


    Äh, ja :amok:


    mmm

    Egal, was passiert - weitertanzen!!! :tanz

  • Ja dieser Satz könnte auch von meinem Ex kommen.
    Hat sich euer Verhältnis danach denn noch arg verschlechtert?

  • Ziehe sie nicht zurück.
    Mein Ex wurde auch handgreiflich und ich rief die Polizei, wo er erst alles gestand und inzwischen heißt es ich würde überall rumerzählen was er getan hat, dabei erzählt es leider wenn das Kind allen leuten (hab ich mehrfach mitbekommen), für die knirpse ist das auch ein einschneidendes erlebnis - hier erwähnt es mein Kind nach einem Jahr ab und zu noch..... Aber ich stehe dazu, mir hat keiner wehzutun und meinem Kind auch nicht und da werde ich immer meine rechte geltend machen.

  • Guten Morgen,
    ich hatte dies vergangenes Jahr...
    Klar war er erst mal in die Schranken verwiesen aufgrund der Anzeige. Da war dann auch Ruhe und wie von einigen erwähnt, er hat gemerkt, dass irgendwann eine Grenze überschritten ist.
    Meine Aussage, seine Aussage, Fotos die den Übergriff dokumentiert haben.
    Allerdings wurde die Anzeige fallengelassen - wenn Du nicht blutend und mit gebrochenen Knochen in der Notaufnahme landest passiert nämlich hier in unserem Rechtsstaat überhaupt nichts.


    Soweit so gut. Tätlich angegriffen hat er mich nicht mehr.
    Nein - er hatte andere Knöpfe die er drücken konnte, um mich zu verletzen.


    Mein Fazit - klar ist es ein ganz klares Zeichen an ihn gewesen. Unterm Strich hat es mir jedoch dennoch mehr Ärger und Stress eingebracht, als die Auswirkung seines Angriffs der zur Anzeige geführt hat.


    Von daher....ich stehe dem zwiegespalten gegenüber.
    Überlege Dir, was genau Du mit der Anzeige erreichen willst, bzw. was Du evtl. schon erreicht hast bis heute und was Du Dir zukünftig für Euer Verhältnis und den Umgang mit Eurem Kind wünschst.


    Ich will keinesfalls etwas verharmlosen. Allerdings gibt es sicherlich schlimmere tätliche Übergriffe, als den von Dir beschriebenen und ich denke, die Aussicht auf Erfolg ist gering. Von daher :frag

  • Hallo


    Jeder aber auch JEDER körperliche übergriff ist gewalt. Jeder aber JEDER hat das recht auf körperliche unversehrtheit.
    Und jeder hat das recht ohne angst auf einen solchen uebergriff leben zu koennen.


    Jemand der im beisein seines kindes dermassen die kontrolle ueber sich verliert? Wie wird das erst wenn das kind nicht anwesens ist, wenn keine reglierende oder
    einwirkende person da ist?
    Kommt man damit durch, den angegriffenen so zu manipulieren dies nicht zu ahnden, wie wird der umgang in zukunft bei strittigen fragen? Der oder die ex wird weiterhin versuchen zu beeinflussen zu manipulieren.


    Auch wenn es keine strafrechtlich auswirkungen hat wenn du ihn anzeigst, so wird er doch lernen das es grenzen gibt. Das du bereit bist ihn fuer gewalt zur rechenschaft zu ziehen.
    Du staerke und vor allem standhaftigkeit zeigt. Und diese Standhaftigkeit zu zeigen ist im hinblick auf kommende auseinadersetzungen noch wichtiger als das ahnden selbst.


    Dein ex ist dich körperlich angegangen, er hat dir etwas weggenommen. Er hat dich gezwungen.
    Er gehoert dafuer zur rechenschaft gezogen.


    johann

  • Für manche Männer hat es aber, wenn nicht von hochoffizieller Stelle geahndet, eben keinen Lerneffekt im Sinne von "es gibt Grenzen"...
    Die finden dann andere Wege, um Dir das Leben zur Hölle zu machen.
    Und die Amtsschimmel laufen nun mal anders - wie schon geschrieben, da muss viel mehr passieren als das Beschriebenen - sonst geschieht nichts.


    Mein Ex war nie ein Mensch, der die Kontrolle verliert. Welche Synapsen in den Wochen unserer Trennung fehlgeschalten waren weiß ich nicht.
    Fakt ist, ich war immer der gleichen Meinung wie alle hier - sofort zur Anzeige bringen, egal wie leicht oder schwer der Übergriff ist.
    Fakt ist, ich habe es getan und das Ergebnis war nicht wie erwartet ein zurückhaltenderes Verhalten von ihm, sondern ein Echo auf anderer Ebene, welches sich gewaschen hat.


    Rückblickend hätte ich also lieber dieses Echo eingetauscht gegen den tätlichen Übergriff....

  • Fiocca, Du hast ja Recht.


    Bei uns war es genau anders herum. Nach jahrelangem und unbeweisbarem Psychokrieg und Terror ist der Mann ausgetickt. Nur hat es leider eins unserer Kinder getroffen und nicht mich. Die Anzeige wurde auch eingestellt, weil er, Mittäterin und Kind die Aussage verweigert haben und ich blöde Kuh nicht sofort zum Arzt bin um die Verletzungen zu dokumentieren.


    Aber trotzdem habe ich volles Programm aufgefahren, Polizei und Kinderschutzmeldung JA --> Herausnahme. Das war zwar traumatisch für uns alle, aber seitdem ist Ruhe. Richtig Ruhe.


    Ich würde es jederzeit wieder tun, inklusive Arztbesuch.


    Nicht immer muss es so schlecht laufen wie bei Dir, Fiocca. Es tut mir leid, dass Du nicht erreicht hast, was Dein Ziel war. Aber trotzdem darf man vor der Gewalt nicht einknicken. Damit gibt man ihnen freie Hand.

  • Ich will damit gewalttätige Übergriffe auch nicht verharmlosen.
    Aber man soll einfach abwägen...und zwischen Erwachsenen ist es in meinen Augen auch noch mal etwas anderes als bei Erwachsenen gegenüber Kindern.

  • Es war so:Ich war gerade einen Tag aus der Kur zuhause und mein Kleiner musste zum Kinderarzt weil er Durchfall hatte.Dort wartete schon sein Vater.Wir haben GSR.

    Wie war denn eure Kommunikation ?
    Wie hat er denn erfahren dass der Umgang ausfällt ? - Wie gut war er über die Erkrankung eures Kindes informiert ?


    Natürlich ist körperliche Gewalt unter keinen Umständen akzeptabel, aber je nachdem wie die Vorgeschichte war könnte man Dir (vielleicht fälschlich) eine psychische Gewalt vorwerfen ....


    Wie sieht denn eure normale Umgangsregelung aus ?
    Kann es sein, dass er gerne mehr Umgang wahrnehmen würde als ihm derzeit möglich ist ?

  • Na ja ich hab ihn sogar aus der Kur schon angerufen.Da beschimpfte er mich schon am Telefon ich sei ein schlechter Mensch usw. das ich ihm seinen Sohn so lange vor enthalte.
    In der Kur hab ich es nicht für nötig gehalten ihn unnötig in Sorge zu bringen wegen des Durch falls.Da war das Kind in Behandlung.
    WENN hier einer psychische Gewalt angewendet hat dann er.
    Wir hatten die Regelung das er den Kleinen am Donnerstag 3 Stunden hat und am Samstag 5 Stunden.Ab September hat er ihn jetzt von 10-18 Uhr.Ich fand es super wenn wir nach und nach so machen könnten das er ihn halt auch zwischendurch mal abholen kann.

  • Ohne ein Für und Wider in Deinem Fall abzuwägen, möchte ich kurz meine Erfahrung schreiben, und damit >Fiocca< zustimmen.
    Leider.


    Nach meiner Anzeige, wir wohnen in einer Kleinstadt, bekam ich Wochen später eine Vorladung, alles nochmal zu Papier gebracht, als ich rauskam, saß derjenige, gegen den ich Anzeige erstattete, da, um seinerseits alles protokollieren zu lassen.
    Ich war auch der Meinung, Hauptsache, aktenkundig.


    Schon als ich die Polizei rief, zum Tatzeitpunkt, eilte ihm jemand zu Hilfe und verbreitete vor der Polizei Lügen über mich.
    Die ich unkommentiert ließ.
    Das Ganze wurde dann "mangels öffentl. Interesse" eingestellt.


    Im Nachhinein habe ich mitgekriegt, dass er ganz schön viel (sehr persönliches, vermutlich nochmal viel Unsinn) Mist erzählt haben muß.
    Jedenfalls schämte ich mich im Nachhinein für die Sachen, die der Wirklichkeit entsprachen, weil sie nun, genau wie der ganze Fall, aktenkundig geworden waren ... Ohne Ergebnis.


    Hat wirklich wenig Sinn, so meine ganz persönliche Erfahrung.

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • Gibt es denn hier auch den Fall das jemand die Anzeige hat fallenlassen und dann wirklich alles besser wurde?


    Weil eine Anzeige nicht geholfen hat lässt sich ja nicht wirklich sagen ob es ohne besser gewesen wäre.


    Ich persönlich bin auf jedenfall für Anzeigen und durchziehen. Ich möchte meinen Kindern keine Opferrolle vorleben.

  • Wenn gegen den Beschuldigten vorher noch nichts vorliegt (Führungszeugnis), werden so kleinere Delikte wegen "Mangels öffentl. Interesses" meist eingestellt, sind aber noch ein paar Jahre aktenkundig. Kommen öfters solche Vorfälle vor, ermittelt die Staatsanwaltschaft.


    Ich würde die Anzeige bestehen lassen. Du schadest in dem Sinne keinem damit, bist aber abgesichert, wenn nochmal etwas vorkommt.

  • Hallo!

    Gibt es denn hier auch den Fall das jemand die Anzeige hat fallenlassen und dann wirklich alles besser wurde?


    Weil eine Anzeige nicht geholfen hat lässt sich ja nicht wirklich sagen ob es ohne besser gewesen wäre.


    GENAU so ist es!
    Ich kann die Sicht einiger hier versteen, die eine Anzeige gemacht haben ohne das große Konsequenzen aus der einen Anzeige erfolgt sind. Erfolgt keine Anzeige und der (Psycho-)terror geht weiter ist eine Handhabe ohne die Anzeige belastender und schwieriger bis unmöglich. Ich habe bereut damals um den lieben Friedenswillen keine Anzeige zu machen. Offizielle Stellen kannten Übergriffe und trotzdem die Frage, wo sind die Beweise :crazy
    Je nachdem wie sich der Psychoterror zeigt, kann man auch irgendwann dagegen vorgehen. Auch da spreche ich aus Erfahrung. Es ist halt alles kein Zuckerschlecken und wird einem auf den Silbertablett präsentiert. Man brauch viel Durchhaltevermögen und Willen.


    Ich persönlich bin auf jedenfall für Anzeigen und durchziehen. Ich möchte meinen Kindern keine Opferrolle vorleben.


    :thumbsup:


    lg,
    cola

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