Muss ich dem Ex Respekt entgegen bringen?

  • Hallo zusammen,


    wage mich mal, die zugegeben etwas polarisierende Frage mal in die Runde zu werfen:


    Muss ich meinem Ex Respekt entgegen bringen?


    Hintergrund: Das klang mal so in einer Diskussion hier an, das hatte mich beschäftigt.


    Dazu:
    Keine Frage, es wäre optimal.
    Und: Vor den Kindern geht man respektvoll miteinander um. Das ist die Voraussetzung. Das heißt, ich bin höflich und halte allgemein die Regeln guten Benehmens ein, mehr aber auch nicht. Für mich persönlich gehört für die Kinder auch dazu: Ich lade zu Geburtstagen ein, dann bekommt Ex auch n Kaffee und n Stück Kuchen von mir. Alles keine Frage.


    Aber: Gibt es nicht Entwicklungen in Beziehungen und danach, Verhaltensweisen des Anderen, die dazu führen, dass der Respekt eben nicht mehr da ist? Krasses Beispiel: Wenn z.B. Gewalt in einer Beziehung herrschte oder ähnliches.


    Kurz: Wenn der Ex sich so verhält, dass ich, wenn er eben nicht mein Ex wäre, mir gar keine Gedanken darüber machen würde und ich ihm eben keinen Respekt entgegen bringen würde. Auch so einen Menschen würde ich ja nicht anpöbeln oder so, aber er würde schon merken, dass ich ihn nicht respektiere.
    Heißt auch: Wenn die Kinder nicht dabei sind, gibts keinen Kaffee und in den Gedanken würde die Torte nicht auf dem Teller landen, sondern komplett im Gesicht.


    Wie seht ihr das? Respekt entwickelt sich doch. Und er entwickelt sich halt auch wieder weg... Manchmal. Leider.


    Freue mich auf eure Ansichten!


    Sommersonne :strahlen

  • Was glaubst du denn was er tut wenn du respektlos wirst?
    Wird es dann besser?


    Man sollte vor jedem Menschen respekt haben.


    Man kann seinen Respekt verlieren sollte es aber nicht unbedingt zeigen. Denn vermutlich wird der Gegenüber das selbe tun und auch respektlos einem gegenüber treten.

  • Ich erachte es für wichtig, jedem Mensch Respekt entgegen zu bringen, den er als Mensch verdient hat...aber ich muss nicht alles gutheissen...letztendlich verliere ich mein Gesicht, wenn ich respektlos werde...und dann öffne ich jedem die Tür mich ebenfalls respektlos zu behandeln...
    Man muss nicht alles gutheißen und man darf seine eigene Meinung haben und, wenn angebracht, äußern...aber oft ist besser, sich einfach seinen Teil zu denken und so zu handeln, wie man selber behandelt werden möchte...

  • Man sollte sich immer die positiven Dinge vor Augen halten. Die Gründe, weshalb man mit diesem Menschen lange zusammen war und ein Kind gezeugt hat. Man darf nicht vergessen, das gemeinsame Kind ein Teil des Partners ist und sich mit diesem auch identifiziert.


    Leicht ist das auf keinen Fall, gerade am Anfang. Bei Dir ist es ja noch recht frisch, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.


    Am Ende unserer Beziehung gab es viele Respektlosigkeiten, von beiden Seiten und leider auch gegenüber dem Kind. Psychische Gewalt und am Ende leider auch körperliche Gewalt (weil ich ZU SPÄT GRENZEN GESETZT HABE!!! :-( ) seinerseits, viele Lügen, Betrug und Demütigungen... Lügen leider immer noch. Ich versuche trotzdem über den Vater respektvoll zu sprechen. Kommunikation mit ihm findet sehr, sehr selten statt. Es ist schwer, aber es geht. Die Kinder werden auch größer und man muss weniger miteinander reden.

  • Ich erachte es für wichtig, jedem Mensch Respekt entgegen zu bringen, den er als Mensch verdient hat..

    Guter Punkt: Den Respekt den er (als Mensch) verdient. Ich würde niemanden menschenverachtend behandeln, das mal vorweg. Mag sein, dass manche das schon als Respekt verstehen. Ich verstehe unter Respekt Wertschätzung und Ehrerbietung (vgl Wikipedia).


    Aber:
    Keinem Menschen, der mich betrügt (finanziell), bestiehlt oder/und anlügt, würde ich Respekt entgegen bringen.


    Muss ich es aber tun, wenn ich ein Kind mit diesem Menschen habe?

  • Bei 'Hintergrund:..' habe ich aufgehört zu lesen. Warum? Weil ich bis dorthin alle Infos hatte, die notwendig sind, um die Eingangsfrage zu beantworten. ;)

  • Ich versuche trotzdem über den Vater respektvoll zu sprechen.

    Auch das sehe ich für mich als Mutter als selbstverständlich an. Vor den Kindern wird nicht schlecht über Papa gesprochen. Über niemanden, den sie lieben.
    Und wir reden auch ganz normal über ihn. ("Ja, der Papa ist wirklich groß. Willst du auch mal so groß werden wie Papa?"... und andere Dinge).

  • :lgh
    ich bin gestalkt worden vom EX, bedroht, eingesperrt, belogen, betrogen etc....
    Ich habe mich immer Ihm gegenüber korrekt verhalten und das auch hinterfragt.
    Meine Kinder, die kein Respekt von Ihm bekamen, die sich anhören mussten, was für ein "billiges Säugetier" ich wäre und Er ja Gott, haben den Respekt zu diesen Menschen verloren.


    Wir sind hier nicht beim Drill, wir bewegen uns in einer Wirklichkeit!
    M.E. muss sich jeder Mensch Respekt auf langen Weg verdienen.
    Und wer kein Respekt bekommt, sollte anfangen, sich bei sich zu hinterfragen.
    PUNKT!

  • Können wir mal bitte den Begriff 'Respekt' eingrenzen? Ich hege die Vermutung, dass hier einige meinen, Respekt hätte etwas mit Werten zu tun?

  • Von mir aus können wir hier auch über WERTE sprechen.
    Ich frage mich nur gerade, was Du als "Werte" meinst :cursing:
    Muss ein KInd trainiert sein, um Werte selber einschätzen zu können?
    ........................................................................................................
    Was für einen Wert hat ein ET, das nächtens Stundenlang den eigenen Säugling am Schlafen hindert, weil er mit nem Stahlrohr auf die Rollos
    schlägt- und abhaut, wenn die Rollos hochgezogen werden.
    Was für einen Wert ............
    Erklär mir das Wort "Wert" im Interesse von gemeinsamen Schutzbefohlenen.
    Erkläre mir auch den "Freifahrtsschein", den Du zu glauben hast, aber die Kinder immer komischerweise woanders leben (leben müssen?)
    Du verbreitest so viel Dummheit, warum gibt es dafür kein Zeugnis und ein End-Urteil?
    Soll ich Dir sagen, warum.
    Du bist einfach nur zu Feige, um den wirklichen Sachen gekonnt nachzugehen.
    Du kannst das nicht.
    Dein Leben ist stänkern,
    ich konzentriere mich eher auf die Kinder......................

  • Ich habe keinerlei Respekt vor meinem Exmann, lasse mir das aber nicht anmerken. Bei Zusammentreffen bin ich höflich, er bekommt immer sein Bitte und Danke, Schimpfwörter oder Schreien werden die Kinder von mir nicht hören.
    Aber: ich finde nicht, dass es eine Frage des Respekts ist, dem Herrn bei mir auf dem Sofa Kaffee und Kuchen zu servieren und ich glaube auch nicht, dass die Kinder das von mir erwarten würden bzw. dass es ihnen schadet, dass ich strikt auf meine persönlichen Grenzen bestehe.
    Die Vergangenheit blende ich allerdings aus.


  • Ah so, sorry... habe überlesen, dass es hier um Missbrauch der Sprache geht. Und dies auf DE Domänen limitiert ist. ;)


    Schon mal überlegt, dass Respekt vielleicht auch etwas mit 'Berücksichtigung', 'berücksichtigen' und 'Rückschau' am Hut hat? Dass daraus auch Wertschätzung hervorgehen kann ist gut und schön. ;) Aber (zum Glück) nicht zwangsläufig. Wie könnte man sonst seinen Feind respektieren?

  • Aber: ich finde nicht, dass es eine Frage des Respekts ist, dem Herrn bei mir auf dem Sofa Kaffee und Kuchen zu servieren und ich glaube auch nicht, dass die Kinder das von mir erwarten würden bzw. dass es ihnen schadet, dass ich strikt auf meine persönlichen Grenzen bestehe.

    Gebe ich dir vollkommen Recht! Kaffee und Kuchen zum Geburtstag fällt bei mir auch nicht unter das Notwendige, was ich dem Herren entgegenbringen MUSS.
    Ich finde es in meinem Fall gut für die Kinder, dass es hier zum Geburtstag klappt, weil die halt noch sehr klein sind.

  • Gebe ich dir vollkommen Recht! Kaffee und Kuchen zum Geburtstag fällt bei mir auch nicht unter das Notwendige, was ich dem Herren entgegenbringen MUSS.
    Ich finde es in meinem Fall gut für die Kinder, dass es hier zum Geburtstag klappt, weil die halt noch sehr klein sind.



    Mein Ex hätte es auch gern so, leider würde ich den Respekt vor mir selbst verlieren, wenn ich an diesem Punkt nachgeben würde. Er hat hier Hausverbot.

  • Ah so, sorry... habe überlesen, dass es hier um Missbrauch der Sprache geht. Und dies auf DE Domänen limitiert ist. ;)

    Was genau meinst du? Dass das Wort aus dem Lateinischen kommt und was es dort bedeutet, ist mir dank humanistischer Ausbildung geläufig. ;)
    Dennoch schließe ich mich der Bedeutung des DUDEN an, der da sagt:

    • auf Anerkennung, Bewunderung beruhende Achtung
      Beispiele

      • [großen, keinen, einigen] Respekt vor jemandem, etwas haben
      • jemandem seinen Respekt erweisen, zollen
      • Respekt vor jemandes Leistung, Alter haben
      • eine [großen] Respekt einflößende Persönlichkeit
      • Respekt [Respekt]! (sehr beachtlich, anerkennenswert!)


    Schon mal überlegt, dass Respekt vielleicht auch etwas mit 'Berücksichtigung', 'berücksichtigen' und 'Rückschau' am Hut hat?

    Ja, das ist die ursprüngliche Wortbedeutung. Aber das ist nicht das, was ich darunter verstehe.

  • Für mich gibt es zwei Arten von Respekt, auch in Bezug auf meinen Ex.


    Zum einen ist da der Respekt vor dem Menschen an sich. Das bedeutet, ich beleidige ihn nicht, bemühe mich ihm gegenüber um einen freundlichen und höflichen Umgangston, und versuche, die Belange unserer Tochter auch aus seiner Sicht zu sehen und das in mein Handeln einfließen zu lassen.



    Andererseits der Respekt vor der Persönlichkeit, und da ist leider nur noch relativ wenig übrig geblieben. Jemanden ohne Rückgrat, der Abmachungen und Versprechen nicht einhält, sich von seinem Umfeld derart beeinflussen lässt, dass er das reinste Fähnchen im Wind ist, nötigt mir leider nicht allzu viel Respekt ab. Jemand, der alles will und auch nimmt bzw. anleiert, und dann davon ausgeht, dass, wenn er nur konsequent genug den Kopf in den Sand steckt, es die anderen schon richten werden (seien es Schulden bzw. Leben über die Verhältnisse, oder permanentes Ja-Sagen, um allen Konflikten aus dem Weg zu gehen) ist in meinen Augen eigentlich selber nur ein großes Kind und kein Partner.


    Dementsprechend bin ich ihm gegenüber zwar immer höflich und freundlich, höre mir seine Versprechen und Ausführungen an und sage auch meine Meinung dazu, messe dem Ganzen aber nicht allzu viel Bedeutung bei, ganz zu schweigen davon, dass ich mich drauf verlasse. Ich behalte es einfach im Hinterkopf, meistens wird eh nichts draus.


    Dass ich mich unserer Tochter gegenüber möglichst niemals despektierlich über unseren KV äußere, versteht sich von selbst. Wenn sie mich mal was fragt, antworte ich so neutral ich kann. Meist gelingt mir das, selten mal nicht 100%ig - ich bin ja kein Roboter. Von selbst spreche ich das Thema - Dinge, die mich an ihm stören - natürlich niemals an. Für sie ist sie der Papa und damit eine Respektsperson, und das will ich nicht untergraben.


    Ändern würde sich das erst, falls er mir oder unserer Tochter gegenüber ausfallend oder gar gewalttätig werden würde (wozu er aber nicht der Typ ist). Dann wäre der Respekt vor ihm als Menschen auch noch weg.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Hm. Ich finde es auch schwierig, den Begriff Respekt genau einzugrenzen, bzw. auf konkrete Verhaltensweisen zu beziehen.
    Wenn es respektvoll ist, jemanden zu begrüßen und sich zu verabschieden, dann gehe ich respektvoll mit meinem Ex um. Auch, wenn beides sehr knapp und alles andere als herzlich ausfällt. Ich gehe insofern respektvoll mit ihm um, als dass ich versuche, fair zu ihm zu sein. Dazu gehört für mich eine Kommunikation ohne Beleidigungen und Bemerkungen, die unter die Gürtellinie gehen.
    Also, auch wenn ich keinen wirklichen Respekt ihm gegenüber empfinde, halte ich allgemeine Benimmregeln ein. Allerdings nicht so sehr aus Respekt ihm gegenüber, sondern, weil alles andere die Situation nur verschlimmern würde. Und damit wäre dann auch keinem geholfen.

  • Hat nur 5 weitere Kommentare gebraucht, um die Diskussion um den Begriff Respekt ad adsurdum zu führen. Respekt! :-D