spielen Unkosten bei der Unterhaltsberechnung für die Kinder eine Rolle?

  • Hallo,


    meine Frage steht schon im Betreff. Ich bin noch ziemlich neu hier, mitten in der ersten heißen Phase der Trennung (Mann Anfang März zu seiner Freundin gezogen) und habe viele Fragen.
    Eine davon gehört - denke ich - in dieses Unterforum.
    Ich wohne momentan (noch) im "gemeinsamen" Haus, Riesengrundstück, großes Haus, alles hier war allerdings schon vor der Ehe da und gehört mir also nicht wirklich.
    Nun möchte ich folgendes wissen:
    Spielen bei der Unterhaltsberechnung (für die Kinder) Unkosten eine Rolle? Immerhin zahle ich ja für´s Wohnen nichts, inkl. Auto,Telefon, Nebenkosten usw.


    Eigentlich würde ich für meine Seelenruhe lieber umziehen in ein kleineres Häuschen mit kleinerem Grundstück. Leider ist aber kein Gespräch zur Klärung der weiteren Umstände möglich, und solange ich nicht weiß, was definitiv auf meinem Konto landet, traue ich mich das nicht. Immerhin sind auch noch zwei Kinder da, 13 und 11.
    Ich lebe materiell hier sehr gut, momentan bezahlt mein Mann auch noch alles. Für die Kinder wäre es vermutlich auch besser, erstmal im gewohnten Umfeld zu bleiben. Er hat aber einen Schlüssel und kann also jederzeit auf der Matte stehen. Das stört und belastet mich ungemein. Auf der anderen Seite kann ich so etwas an Rücklagen aufbauen, ich habe sonst kaum Reserven.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Stünde mir der Unterhalt für die Kinder in
    Form von Zahlungen zu, oder wird das mit der Nutzung des Hauses
    verrechnet?


    Vielen Dank schonmal



    Sonya :wink

  • Hallo Sonya,
    ich hatte letztes Jahr ähnliches.....

    Mann ist im Januar zur Freundin abgehauen und hat mich mit drei Kindern Haus und Auto sitzen lassen und ich muss bis heute alles alleine bezahlen

    :motz:


    und das geht man kann viel beantragen und bekommt auch Wohngeld das heißt bei Eigenheim Lastkostenzuschuss im Moment hast du es ja noch gut wenn er alles zahlt das ist bei mir nicht so !!

    Versuche dich zu erkundigen auf Ämtern oder bei der Caritas die sagen was geht und was nicht!

    Der
    Verstand ist wie eine Fahrkarte! Sie hat nur dann einen Sinn,


    wenn sie
    benutzt wird.

  • Guck mal hier im Leitfaden (oben Leiste hier auf der Forenseite) die Begriffe Trennungsunterhalt und Unterhalt Kinder durch. In Kurzform ist es so, dass den Kindern Unterhalt zusteht (Höhe kannst du ungefähr an der sog. Düsseldorfer Tabelle ablesen, die auch im Leitfaden steht.) Dir stehen bis zur Scheidung 3/7 seines Einkommens zu, ihm 4/7 (und umgekehrt von deinem Einkommen im 3/7 und dir 4/7). Nach der Scheidung ist alles wieder anderes.


    Von dem Geld ist dann aber auch erst einmal alles zu bestreiten.


    Ihr könnt natürlich auch andere Absprachen treffen - wenn ihr denn miteinander sprechen könnt. Aber so ist die rechtliche Situation.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Stünde mir der Unterhalt für die Kinder in Form von Zahlungen zu, oder wird das mit der Nutzung des Hauses verrechnet?

    Ja, dir steht natürlich Kindesunterhalt zu. Beim Trennungsunterhalt könnte das mit der Nutzung des Hauses verrechnet werden


    Ich würde mich von einem Familienrechtsanwalt beraten lassen

  • So wie Sahummel es sagt, beim KU spielt es keine Rolle....so ganz richtig ist das auch nicht...seine Zahlungen verringern sein Einkommen und der zu zahlende Kindesunterhalt verringert sich dadurch auch (geringere Stufe in der Düsseldorfer Tabelle).


    Beim Trennungsunterhalt ist dein kostenfreies Wohnen dir als "fiktives Einkommen" zuzurechnen (oder ihm als Ausgaben abzuziehen).

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


  • Hallo sonya,


    Ich wohne momentan (noch) im "gemeinsamen" Haus, Riesengrundstück, großes Haus, alles hier war allerdings schon vor der Ehe da und gehört mir also nicht wirklich.


    Also gehört das Haus deinem Mann, weil es ja schon vor der Ehe sein Eigentum war. Wenn er das große Haus mit Riesengrundstück, nach deinem Umzug vermieten würde, wird ihm ein Teil der Mieteinnahmen als Einkommen angerechnet!


    Spielen bei der Unterhaltsberechnung (für die Kinder) Unkosten eine Rolle? Immerhin zahle ich ja für´s Wohnen nichts, inkl. Auto,Telefon, Nebenkosten usw.


    Ich lebe materiell hier sehr gut, momentan bezahlt mein Mann auch noch alles.


    Zahlt dein Mann denn auch die Lebensmittel für euch und alle anfallenden Kosten für die Kinder z.B.: Schulgebühren?


    Gruß Vater 1971

  • solange ihr getrennt seit, und da Du Mietfrei wohnst, sie m.E.n. die Berechnung von Kindsunterhalt zur Zeit (ganz grob) folgendermaßen aus:


    sein Netto abzgl. berufsbedingter Aufwendungen abzgl. der Kosten für das Eigenheim- von dem Rest KU entsprechend der DDorferTabelle-


    für TU ein wenig anders-


    Hier wäre sein Netto abzgl. berufsbedingter Aufwendungen abzgl. der Kosten für das Eigenheim (insbesondere der NK, die er nicht zahlen müsste)-
    Dein Netto abzgl. berufsbedingter Aufwendungen zzgl. Wohnvorteil (KU und KG bleiben unberücksichtigt)-


    also entweder bei ihm abziehen, oder Dir fiktiv zuschlagen-


    und die Differenz würde zu 3/7 ausgeglichen werden (von ihm zu Dir- aber es könnte auch sein, von Dir zu ihm)

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Hallo Vater, (lustige Anrede)
    ja, momentan wohl (noch). Neulich hatte ich in so einem zwischen-Tür-und -Angel-Gespräch die Aussage bekommen, dass Geld für ihn keine Rolle spielt, ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen. Zehn Tage später allerdings kam schon so´n Spruch: Du kannst jetzt nicht alles von meinem Geld bezahlen und deins behalten, nimm mal von deinem Konto. Auf die Frage, wie ich denn das Geld für z.B. Kaution für eine Wohnung zurücklegen sollte (ganz zu schweigen von einer generellen Reserve für Unvorhergesehenes oder für das Alter) kam dann : Erstmal gar nicht.
    Also wieder mal nichts Konkretes, auf das ich mich verlassen könnte.


    Gruß


    Sonya :frag