Tochter vermisst ihren Papa

  • Hallo zusammen,




    meine Tochter (4) vermisst ihren Papa, obwohl sie ihn oft sieht. Wir sind seit über 6 Monaten getrennt. Wir wohnen noch in der gleichen Stadt.




    Sie ist bei ihm jedes 2. Wochenende von Freitag nachmittag bis Montag früh, so dass er sie in die Kita bringen kann. Darüber hinaus ist sie jeden Mittwoch nachmittag mit seiner Mutter (Oma) und übernachtet bei ihm. Jede 2. Woche bringt er sie also 2 x in die Kita morgens. Und an den WE, wo sie bei mir ist, haben wir abgemacht, dass er sie zum Schwimmen abholt (für 2-3 Stunden), wenn es mir passt (wenn ich nichts mit ihr vor habe).




    Sie wohnt also 2/3 der Zeit bei mir, 1/3 bei ihm ca.




    Sie fragt im Moment, warum sie mehr bei mir wohnt, weniger bei ihm. Am Liebsten würde sie nur bei ihm wohnen, habe ich den Eindruck. Das macht mich natürlich sehr traurig, aber ich zeige es ihr nicht.




    Wir haben es gemeinsam mit meinem Ex so entschieden, weil ich 30 Stunden arbeite, und er abends lange arbeitet.




    Meine Maus kann ihn ansonsten immer anrufen. Und er und ich streiten uns nicht. Es läuft ziemlich neutral, wenn auch noch etwas angespannt vielleicht.




    Ich rede viel mit meiner Tochter, über ihre Gefühle. Und ich versichere ihr immer, dass wir beide sie lieb haben. Dass sie keine Schuld hat, dass eigentlich keiner die Schlud hat an der Situation.




    Sie weißt aber, dass ich ausziehen wollte. Er ist halt in der alten Wohnung geblieben, wo sie geboren wurde. Und er bringt ihr viel Sicherheit. Sie war schon immer ein Papamädchen.




    Nun ich bringe ihr auch viel Sicherheit, Liebe, Aufmerksamkeit, Geduld entgegen. Wir haben ein tolles Verhältnis.




    Was soll ich tun? Wie kann ich ihr helfen? Ich möchte nämlich mein Kind auch sehen, und es erleben, und diesen Rhytmus behalten. Ich arbeite auch jeden Tag, wenn auch bis 15 Uhr. Vielleicht wird sie sich noch daran gewöhnen. Sie hat sich schon daran gewöhnt, findet es aber wohl ungerecht. Dass es nicht fifty/fifty ist.




    Das kann ich auch verstehen.




    Ich denke, ich lasse erstmal noch etwas Zeit verstreichen. Es hat schon mal gut getan, hier mal wieder ein bißchen zu schreiben.




    Euch einen schönen Abend!

  • Ich stelle da einfach mal eine Frage: Was würde dagegen sprechen, daß ihr unter den gegebenen Umständen das Wechselmodell einführt und der Umgang 50/50 geteilt wird? Ließe sich so etwas zum Wohle des Kindes regeln?

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


  • dafür müsste sich der KV etwas einfallen lassen, weniger arbeiten auf jeden Fall


    bis jetzt ist es für ihn gar nicht in Frage gekommen



    ich selbst zweifele auch etwas an diesem Modell, 50/50
    das Kind hat dann kein richtiges Zuhause, oder?


    oder sind 2 Zuhause ok für ein Kind? 2 Zuhause mit viel Liebe...



    Viele Fragen...



    für mich wäre es nicht leicht, wobei ich weiß, dass es erstmal um die Maus geht



    sie ist übrigens ziemlich ausgeglichen ansonsten, denn außer die Trennung (und mein Auszug) ist alles gleich geblieben: Kita, Omanachmittag, Turnen, Spielgruppe usw.


    Sie vermisst halt ihren Papa manchmal, und da ich ihr beigebracht habe, über ihre Gefühle zu reden, spricht sie es halt aus



    also ich weiß nicht


    ich werde aber auf jeden Fall darüber nachdenken

  • Wir haben das so gehandhabt, dass unsere Kinder den Papa immer angerufen haben, wenn sie Ihn vermißt haben.
    Egal wann, zu jeder Tages und Nacht Zeit. Das hat Ihnen wohl die nötige Sicherheit gegeben.
    Mit der Zeit wurden die Anrufe bei Ihm weniger und mittlerweile haben Sie gar nicht mehr das verlangen danach. :crazy



    Ich finde Eure Betreuung des Kindes ganz gut muss ich sagen. Gib Ihr noch etwas Zeit. Die Trennung fand (erst) vor etwas über 6 Monate statt. Oft realisieren die Kinder das erst etwas später und Kinder haben ja auch nicht das Zeitgefühl wie wir Erwachsene es haben. :knuddel





    Edit: Wie alt ist denn die Kleine überhaupt?

    Einmal editiert, zuletzt von Enitsirhc ()

  • Meine möchte nach 5 Jahren das wir unter einem Dach wohnen :-) - eine Sehnsucht der Kinder - sei froh das dein Kind dies offen ausspricht.
    Ob es starr 50/50 sein muss, ich glaube nicht.
    Ansonsten finde ich das ihr das schon gut macht - auch mal spontan mit dem anderen ET zwei, drei Stunden raus.
    Ich denke es wird "normaler" mit der Zeit, das Kind größer und kann es besser verstehen.

  • Wir haben es gemeinsam mit meinem Ex so entschieden, weil ich 30 Stunden arbeite, und er abends lange arbeitet.


    Ich denke, es ist gut, dass Ihr Euch in der Betreuung einig seid und dass Euer Kind viel Zeit mit seinem Papa verbringen kann. Wichtig scheint mir zu sein, dass Ihr Eurem Kind das auch (gemeinsam) so vermittelt, warum die Regelung so ist, wie sie ist. Ich finde es völlig in Ordnung, dass Eure Tochter ihre Wünsche offen ausspricht - nur seid Ihr eben nicht dazu da, jeden Wunsch zu erfüllen.


    Ihr legt Euch keine Steine in den Weg - so habe ich das jetzt mal herausgelesen. Das sind die allerbesten Voraussetzungen. Aber ich würde das Betreuungsmodell nicht einfach so verändern, weil Eure Tochter das so möchte. Wenn Ihr als Eltern allerdings gut miteinander kommunizieren könnt, dann spricht doch nichts dagegen, dass Ihr gemeinsam über Möglichkeiten nachdenkt, die Betreuung entsprechend der gegebenen Möglichkeiten anzupassen, oder sehe ich das falsch?

  • Zitat

    musicafides: Aber ich würde das Betreuungsmodell nicht einfach so verändern, weil Eure Tochter das so möchte.



    Das kann ich nur unterschreiben.


    Behaltet es so bei wie es ausgemacht ist. Denn so hat eure Tochter einen festen Rahmen und wird mit der Zeit merken, dass sie sich trotzdem auf Euch beide verlassen kann und kann somit Ihre Verlustängste verabeiten.

  • Hi,


    super wie ihr das mit der Betreuung macht.


    Kids möchten immer mehr bei dem anderen sein, der nicht das ist ;)


    Vielleicht ist sie auch ein Papa-Kind ;) ...meine Tochter ist so eine.
    Ihr wäre es am liebsten gewesen bei Beiden zu wohnen. Da war sie aber 10/11.
    Aber da gibt´s sehr unterschiedliche Position zum Wechselmodell.
    Meistens hier :D
    ... Standardaussagen vom JA, ein Kind braucht ein zuhause.
    Das Problem ist, das es dieses Wechselmodell eigentlich nicht gibt ;)


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.