Teilzeitjob, aber doch ergänzend ALG2?

  • Der Antrag wird ja gestellt, ganz klar. Dafür hab ich ja den Termin zur Abgabe nächste Woche.
    Ich frage mich nur, ob ich parallel um einen Ablehnungsbescheid der Wohngeldstelle bitte. Aber nachher wird der Bescheid aufgehoben und das JobCenter zahlt trotzdem nicht, weil irgendwo irgendwelche Rechenfehler vorliegen.


    Ich habe bei den Onlinerechnern gelesen, dass die Heizkosten beim ALG2 nicht berücksichtigt werden, wenn jemand Wohngeld bezieht. Inwieweit das aber korrekt ist, weiss ich nicht. Die nette Dame heute sagte ja auch nicht, dass ich aufgrund des Wohngeldes sowieso keinen Anspruch hätte. Aber beide Zahlungen schliessen sich doch eigentlich aus, dachte ich?!

  • Ich habe das auch mal so gelernt, dass wenn Wohngeldanspruch besteht man kein Anrecht mehr auf ALGII hat. Da überstieg das aber auch die Summe des ALGII. Vielleicht haben sie sich auch verrechnet bei Deinem Wohngeld? Da Du aber dem Grunde nach zu wenig hast, sprich ja das ALGII-Niveau mit Deinem Einkommen nicht erreichst, hast Du Ansprüche. Die würde ich bei dem geringen Einkommen auch durchsetzen.


    Wohngeld wird doch nur noch eine gewisse Zeit gezahlt oder?


  • Wohngeld wird doch nur noch eine gewisse Zeit gezahlt oder?


    Richtig, meins läuft zb Ende Februar aus.
    Wenn ich mein Einkommen mit dem Wohngeld, was ich aktuell erhalte, gegenüberstelle zu meinem damaligen Arbeitslosengeld 1 und der damaligen Wohngeldsumme, ist das in etwa der gleiche Betrag. Nur hatte ich natürlich durch die nicht vorhandene Arbeit weniger Ausgaben, vor allem keine Spritkosten.

  • Der Bezug von ALG II schliesst Wohngeldbezug aus.
    Wenn TS selber den Wohbgeldantrag zurückzieht, dann hat sie theoretisch ihre Bedürftigkeit vorsätzlich vergrößert und ist somit sanktionswürdig (ähnlich, wie wenn man eine Arbeit selber kündigt und Sperrzeit bekommt)....

  • Hi!


    Bei aller Rechnerei ist nicht zu vergessen, dass Wohngeldbezug etwas anderes bedeutet, als ALG 2 zu beziehen. Wir hätten auch noch Anspruch auf etwa 100€ ALG 2 vs. 30 € Wohngeld. Da nehme ich lieber Wohngeld oder auch nichts. Die Rückzahlung aus dem Jahresausgleich wird beim Wohngeld nicht angerechnet. Schon sieht die Bilanz wieder anders aus. Und man ist geschützt davor, dass man als Mensch 2. Klasse behandelt wird, dass man sich auch als Aufstocker in einer Maßnahme wiederfindet, die einem noch mehr Stunden vom Kind trennt und zu nichts führt, etc.


    LG

  • als Aufstocker in einer Maßnahme wiederfindet, die einem noch mehr Stunden vom Kind trennt und zu nichts führt, etc.


    Ich kenne keinen Aufstocker mit Kind, der in eine Maßnahme gesteckt wurde und teilweise stocken die Damen seit Jahren auf.


    Ich würde lieber 100 Euro ALG nehmen, denn 12 * 70 = 840 Éuro würde ich nie als Rückzahlung bekommen.

  • Lena
    Also ich war 4 Monate von ALG 2 abhängig und hatte insgesamt 7 Termine. Antragstellung, Unterlagenabgabe, Termin 1 Mit dem SB für Alleinerziehende, Erstellung eines Profilings. Befunden, dass ich trotz des Status AE arbeitsmarktnah vermittelbar bin, bekam dann einen besonderen Vermittler für Akademiker, besondere Dichte der Kontakte, also alle 4 Wochen. Der Vermittler hat während dieser Kontakte nichts anderes getan als auf die Homepage der Jobbörse geschaut und mir ausgedruckt, was ich mir sowieso schon ausgedruckt hatte. Die Eingliederungsvereinbarung beinhaltete 4 Bewerbungen pro Monat und mein Kind war da noch keine drei Jahre alt. Ich weiß nicht, wie man in Ruhe gelassen wird, mich hat mich nicht in Ruhe gelassen. Im Gegenteil.


    Meine Rechnung jetzt war folgende: 100€ Aufstockung pro Monat = in 6 Monaten 600€. Entspricht nicht ganz der Rückzahlung. Wohngeld etwa 30€ in 6 Monaten, also etwa ein plus von 150€.


    Ich bin davon ausgegangen, dass man 6 Monate Jobcenter unbeschadet aushält, bevor mit der 2. EV der Zirkus erst richtig losgeht


    LG

  • Naja, die TS hat ja einen Job- d.h. das Amt müßte einen Job in Aussicht stellen, der mehr netto bringt - in der Regel klappt das nicht.
    4 Standartbewerbungen haue ich auch für einen Huni im Monat per Mail raus.
    Ich kenne einige Damen die seit Jahren aufstocken und nur alle 6 Monate einen Termin haben, plus das Profiling bei Antragsstellung,
    ansonsten passiert das nix - der SB fragt immer nur ob es die Chance auf mehr Stunden/Gehalt gibt.


    Ich hab dem Profiler gesagt, das ich gerne einen Job mit mehr Netto annehme, wenn er einen findet - ich hab nie wieder etwas von ihm
    gehört.


    Ist natürlich alles von Amt zu Amt und SB zu SB unterschiedlich.
    Ich war für die Hilfe sehr, sehr dankbar und hab mich nie wie ein Mensch 2. Klasse gefühlt.

  • ich befinde mich wohl in einem ähnlichen Einkommensbereich wie die TS hier und unsere Kind sollten etwa gleich alt sein.


    Ich arbeite 50 % und bekomme aktuell 80 € ALG II.
    Als die Stelle aktuell wurde sagte mir die Wohngeldstelle das ich wohl ZUVIEL verdiene um Wohngeld zu beantragen. Diese telefonische Auskunft genügte meinem Sachbearbeiter, also bekam ich ohne weiteres ALG II weiterhin bewilligt.


    Am Telefon sagte mir die Dame bei der Wohngeldstelle das es durch die unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen von ALG II und Wohngeld auch verzwickte Grenzfälle gäbe. Letztendlich kann das sogar bedeuten das man mit weniger Einkommen besser weg kommt.
    Ich hab jetzt 100 € mehr als vorher mit 400 € Job um die Ecke. Diese 100€ decken nicht mal meine Kosten um zum Arbeitsplatz zu kommen, aber so ist es halt.


    Mensch zweiter klasse bin ich absolut nicht !! Ich hatte in 1 1/2 Jahren ALG II Bezug ( aufstockend ) genau 2 Termine !! Und mein Sachbearbeiter sagte mir das ich mit meiner Teilzeitstelle und Kind im Kiga Alter in Ruhe gelassen werde - und das ist bisher auch so !


    Kindergartenkosten werden übrigens auch vom Jobcenter bezahlt !

  • Lena
    Die TS ist Soz. Päd, so wie ich auch. Ich habe auch eine TZ Stelle. Mir könnte man zum Beispiel eine Vollzeitstelle bei einem Bildungsträger anbieten. 40 Stunden Arbeit, 200€ brutto mehr als jetzt, befristet. Das würde hier so passieren. Man würde mir eine Liste von 4-6 Bildungsträgern ausdrucken und ich müsste mich bewerben. Mein Kind ist ja durch die Kita theoretisch betreut. Sie ist über drei. Das ich sie mit einer Teilzeitstelle nach nur 5,5 Stunden wieder abholen kann, dass die Bildungsträger unterirdisch bezahlen, dass es so etwas wie TVöD dort nicht gibt...interessiert nicht.


    Das man eine unbefristete Stelle in der man glücklich ist gegen eine befristete VZ Stelle mit viel geringerem Gehalt tauschen müsste, interessiert auch nicht. Ich finde es heikel.


    LG

  • Mein Kind ist unter 3 udn die Dame, die mir den Antrag gab (nicht die Unfreundliche^^), meinte, da würde erstmal nichts weiter passieren, weil die meisten mit Kindern unter 3 überhaupt nicht arbeiten würden udn wenn, dann nur auf 400€-Basis. Gerade die AEs würden noch länger nicht arbeiten gehen. Ich solle mir daher keine Gedanken erstmal machen.
    Aber wer weiss, vielleicht bekomme ich durch den Wohnegldbezug sowieso kein ALG2 udn dann brauch ich mir darüber garkeine Gedanken machen.

  • Ein kleines Update.
    Ich hab heute den Antrag abgegeben, nun fehlen noch Unterlagen und dann wird der Antrag bearbeitet. Inwieweit ich überhaupt Anspruch habe, konnte die Dame mir nicht sagen. Das berechnet eine andere Abteilung... jedenfalls klärte sie mich auf, dass das Wohngeld zwar eine vorrangige Leistung hat, aber man nicht zwangsläufig keinen Anspruch auf ALG2 hat, wenn man Wohngeld bezieht. Wenn jedoch der Wohngeldanspruch mit dem ALG2-Anspruch gleich ist, muss die Wohngeldstelle zahlen. Wenn der ALG2-Anspruch höher ist als der Wohngeldbezug, zahlt das JC ganz normal den Anspruch, die Wohngeldstelle fordert dann aber das Wohngeld für den jeweiligen Zeitraum komplett ein.


    Einen Termin bei meiner Arbeitsvermittlung hab ich vorgestern auch schon bekommen, der ist dann nächste Woche...

  • Nun hatte ich den Termin bei der Arbeitsvermittlerin. Was die mir für Jobangebote nahelegen möchte, ist beinahe lächerlich.
    Ich soll jetzt 1 Bewerbung im Monat schreiben. Klar, kein Problem, mach ich. Aber sie meinte immer wieder, ich solle mich als Arbeitsvermittlerin in einem JC bewerben, da würden immer mal wieder welche gesucht. Das wäre doch viel besser, feste Arbeitszeiten zu haben (ich schätze gerade in meinem Job die flexible Zeiteinteilung, mit Kleinkind ist das Gold wert, finde ich). Außerdem solle ich doch zusehen, dass ich in einer KiTa einen Job finde, dann könne ich dort auch meinen Sohn mit anmelden udn wir verbringen die Zeit dort zusammen. Ich finde, mein Sohn ist in seiner KiTa gut aufgehoben und ich wüsste nicht, wieso ich einen Job "unter Wert" (nicht falsch verstehen, aber ich bin Sozialarbeiterin und habe einen Job in meinem studierten Beruf) annehmen sollte. Und ich hab nun ein Jobangebot mit 30 Stunden mitbekommen. Der ist befristet auf 1 Jahr, wird nicht nach TVÖD bezahlt (also ggfls weniger als ich jetzt bekomme) und ich bin aufgrund der Fahrtwege zeitlich solange unterwegs, als würde ich Vollzeit arbeiten. Kann mir mal bitte jemand die Denkweise solcher Arbeitsvermittler erklären?

  • Was ist an einem Job als Arbeitsvermittler falsch? Du verdienst gutes Geld, kannst für dich selbst sorgen und hast genug Zeit für dich und dein Kind. Es spricht doch nichts dagegen das du Vollzeit arbeitest. Wenn die Fahrtwege zu lang sind, dann ziehst du halt um. Ich kenne genügend Fallmanager oder Leistungs-SB die auch Teilzeit arbeiten. Hm und ob du nun ein Studium hast oder nicht, Du benötigst Arbeit. Die wächst aber momentan nicht auf Bäumen. Du bist alleinerziehend mit Kind, die habens schwieriger überhaupt einen Arbeitgeber zu finden, der sich darauf einlässt. Also höre auf dein Studium überzubewerten und sei froh das SBchen dir einen Hinweis gibt. Bewirb dich und sei froh wenn du da rein kommst.


    Du redest gerade so, als würden die SB auf dich herunter schauen oder das Jobcenter dir was böses wollen. Reflektiere mal deine Verhaltensweise. Wie es in den Wald hereinschallt, so schallts auch raus. Vielleicht fässt du dich also zuallererst an deine eigene Nase.

  • Was ist an einem Job als Arbeitsvermittler falsch? Du verdienst gutes Geld, kannst für dich selbst sorgen und hast genug Zeit für dich und dein Kind. Es spricht doch nichts dagegen das du Vollzeit arbeitest.


    Ich bin froh, dass ich überhaupt erst einmal arbeite und einen Vollzeitjob packe ich mit Kleinkind momentan nicht.




    Warum sollte Alessandria ihren Job wechseln? Sie sucht ja nicht jetzt seit Jahren und setzt sich auf ihrem
    "gelernten" Beruf fest. Sie arbeitet, ist mit ihrem Job zufrieden und schafft auch im Moment nicht
    mehr.

  • Sie wird es müssen über kurz oder lang. Sie ist vorrangig verpflichtet ihre Bedürftigkeit zu senken. Wenn also der Job nicht genügend Geld rausbringt, dann wird sie sich entweder kümmern müssen, dass Chef mehr zahlt oder sich anderweitig umschauen. Es wird auch in naher Zukunft nicht nur bei einer Bewerbung im Monat bleiben. Wenn sie einen Platz als Arbeitsvermittler bekommen würde, wäre das doch immer noch in ihrem erlernten Beruf.

  • Nana,
    ich stell mich nicht hier hin und sage, dass ich die nächsten 10 Jahre nur in TZ arbeiten will. 30 Stunden wären durchaus möglich - solange ich mich durch den Jobwechsel nicht verschlechtere.
    Mir ist schon klar, dass ich, längerfristig gesehen, aus der Bedürftigkeit raus sollte, sofern ich überhaupt bedürftig bin. Das ist ja bisher noch nichtmal geklärt.


    Für mich gilt der Job als Arbeitsvermittlerin eben nunmal nicht als Traumjob. Wenn das für dich der Fall ist, ist das ja auch in Ordnung. Meine beruflichen Kenntnisse liegen in ganz anderen Bereichen und in einem davon arbeite ich gerade. Sozialarbeiter sind nunmal nicht gleich Sozialarbeiter. Das wird gerne vergessen.



    Finja,
    richtig, der Kleien ist gerade mal 2 Jahre. Die Dame vom JC, die mir den Antrag aushändigte, meinte auch, idR (aus ihren Erfahrungen) arbeiten AEs mit so kleinen Kindern überhaupt nicht und bleiben 3 Jahre zu Hause.
    Aber wie ich vorher schonmal schrieb, grundsätzlich möchte ich ja auch arbeiten. Nur die Bedingungen müssen halt auch passen.