Hallo zusammen,
wie in einem anderen Thread bereits beschrieben frage ich mich seit einigen Wochen ob ein Rückzug in meine alte heimat/zur Familie nicht doch über kurz oder lang die einzige lösung sein wird - die Amtworten hier im Forum gingen überwiegend in die Richtung bzw stammten von Forumsteilenhmerinnen, die irgendwann den "Schritt zurück"zur Familie gegangen sind.
Deshalb wüsste ich jetzt gern nochmal explizit, gibt es hier auch AEs die sowohl ohne das andere Elternteil (als auch ohne neuen Partner) als auch ohne ihre eigene Familie in räumlicher Nähe das Ganze "wuppen" (und womöglich schon seit Geburt oder kurz danach gewuppt haben) ?
Meine eltern leben gut 300 km weg, der kv 70 und ich hab echt inzwischen sehr häufig das gefühl, dass das nicht machbar ist.
es ist NIE jemand da, der auch mal den Müll rausbringt, der auch mal ne Ladung Wäsche aus der Maschine holt usw... und es ist eben auch fast nie jemand da, der einem mal das kind abnimmt, um genau diese Dinge IN RUHE zu erledigen.... oder auch nur um einem zu ermöglichen, mal für 30 Minuten die Füße hochzulegen und Löcher in die Luft zu starren...
Und ganz abgesehen von der fehlenden praktischen Entlastung würde mich auch interessieren, wie Ihr emotional damit umgeht, dass Eure Familien, insbesondere Eure Eltern, Ihr enkelkind/Ihre Enkelkinder verhältnismäßig selten sehen.
Bei mir ist es definitiv so, dass meine Tochter den Gedanken an meine eigene Vergänglichkeit, besonders aber auch an die meiner Eltern, ganz ganz stark wachgerufen hat. Jeden Tag macht sie riesige Entwicklungsschritte, sieht jetzt schon so anders als vor zwei Monaten aus und immer wieder merke ich so deutlich, wie unwiderruflich gestern vorbei ist... und frage mich oft, wie viele gemeinsame Jahre wir "drei Generationen" eigentlich noch miteinander haben werden und im Zuge dessen dann auch, was mich letztlich eigentlich noch hier hält?
Klar, würde ich jetzt hier meinen Traum vom heileWeltKleinfamilienleben leben wäre das was anderes - dann wüsste ich, was mich hier hielte, nämlich das was mein Partner und ich uns hier gemeinsam aufgebaut hätten. Aber so ist die Situation ja nunmal nicht.
Deshalb die Frage an alle, die sich "trotz" AE-Status entschieden haben, "in der Ferne"/"Wahlheimat", fernab der Familie zu bleiben - wie kriegt Ihr das praktisch und emotional auf die reihe? Wer und was unterstützt, entlastet Euch, packt praktisch mit an, wer gibt Euch "Nestwärme", ein "zu Hause"-Gefühl wenn Ihr das mal braucht, bei wem könnt Ihr Euch einfach nur der Gesellschaft wegen auf die Couch pflanzen und wirklich "wie zu Hause" fühlen, und wie kommt Ihr mit dem Gefühl zurecht, womöglich ganz viele Chancen für schöne Momente mit der Familie "verstreichen" zu lassen ?
Beste Grüße
Linn