Vaterschaft, BGB und der leidige Test

  • Die Problematik mit

    Eingriff in die Persönlichkeitsrechte

    bleibt aber trotzdem bestehen. Wer garantiert die (daten-)sichere Verfahrung bis zum Testergebnis? Uva. die Vernichtung der vorliegenden DNA-Schnipsel? Sowohl von Vätern als auch den mutmaßlichen Kindern? Ich erinnere mich dunkel, das es vor Jahrzehnten eine hitzige Diskussion gab, ob jeder Ladendieb künftig in einer Verbrecherkartei erfasst werden sollte. Wie wäre erst der Aufschrei, wenn ehrbare Männer ihr "Bestes" geben müßten? Über DNA lassen sich auch bestimmte Krankheiten nachweisen, sehr vorteilhaft für AG die z.B. keine künftiger Diabetiker einstellen wollen, oder Krankenkassen. Ein Abbild der Volksgesundheit.
    Das nur mal als Beispiel was Datenschützern spontan dazu einfallen könnte. Und eine Gender-Diskussion wäre auch fällig, denn Frauen müssten nicht zwangsläufig zum speicheln eingeladen werden.


    So einfach ist das alles nicht, meint Orwell. Ich denke, der Preis ist einfach zu hoch, um eine 100% sichere Vaterschaft für einige in Relation wenige festzustellen. Immer aufpassen was man sich wünscht :tuschel.
    Ich war schon heilfroh als das mit Elena den Bach runterging, und jetzt mit der NSA-Thematik usw.? Diese Naivität bzgl. eigener Daten wird es wohl nicht wieder geben.


    Edit: Was zum Teufel habe ich mir bei "Verfahrung" gedacht :Hm? Verwahrung sollte es heißen :-)

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  • Hallo,


    Aber eines finde ich nicht Richtig, warum kann der Betrogene Mann dem ein Kuckuckskind untergeschoben wurde, nicht diese Frau direkt zur Kasse bitten?


    Zitat

    :frag Kann man das nicht


    Die Mutter nicht, aber den biologischen Vater! Und wen der nicht bekannt ist, weil das Kind durch einen ONS entstanden ist, siehst du keinen Cent mehr wieder und dann hast für die Gene eines anderen Mannes vielleicht 18 Jahre lang bezahlt!


    Mit freundlichen Grüßen
    Vater 1971

  • Hallo Monsterkrümel,


    Zitat

    Ich finde übrigens, daß ein Vater für einen DNA Test NICHT das Einverständnis der Mutter brauchen sollte.


    Dass finde ich auch und wenn wollte man denn nun wirklich mit diesem Verbot schützen? Ging es wirklich um die persönlichkeitsrechte des Kindes oder sollte es einem Vater erschwert werden Gewissheit zu erlangen, ob er der leibliche Vater ist!


    Mir scheint als ob es unserem Staat vollkommen egal ist, dass es ca. 10 Prozent Kuckuckskinder gibt, Hautsache einer bezahlt für die Kinder! Dass ein Vater unter umständen dann keine leiblichen Kinder mehr haben kann, interessiert unseren Staat auch nicht!


    Mit freundlichen Grüßen
    Vater 1971

  • Dass finde ich auch und wen wollte man denn nun wirklich mit diesem Verbot schützen? Ging es wirklich um die persönlichkeitsrechte des Kindes oder sollte es einem Vater erschwert werden Gewissheit zu erlangen, ob er der leibliche Vater ist!


    Und auch darin liegt doch immer noch eine moralische Bewertung, oder?


    So weit kommen doch die meisten erst gar nicht und wenn sicher nicht, und es klappt prima mit der Mutter.


    Der Zweifel den ein Vater empfindet, führt geäußert doch schon zur Aufrüstung zum Rosenkrieg.
    Warum?


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • , siehst du keinen Cent mehr wieder und dann hast für die Gene eines anderen Mannes vielleicht 18 Jahre lang bezahlt!


    ... und dieses Kind, dass Du 18 Jahre geliebt, begleitet, erzogen .... hast ist dann plötzlich nicht mehr "dein Kind"?


    Ich denke mir dass das für mich Konsequenzen hätte was die Beziehung zur Mutter angeht - schließlich hat sie mich betrogen und belogen - aber das Kind bleibt doch immer noch das gleiche Kind....

  • Der Zweifel den ein Vater empfindet, führt geäußert doch schon zur Aufrüstung zum Rosenkrieg.
    Warum?

    Weil der Mutter damit ja schon ein eventueller Betrug unterstellt wird,
    dieser Gedankengang muss erst mal aus den Kopf der Mütter.
    Bis auf wenige ausnahmen ist sich eine Mutter immer sicher wer der Vater ist,
    zweifelt ein Vater an dieser Aussage wird der Mutter somit eine Lüge unterstellt.


    Und die Mutter sieht nicht das der Vater einfach Sicherheit möchte,
    mit einem Kind hat auch der Vater für den Rest seines Lebens eine Verantwortung
    vor allem sollte man das vom finanziellen Azpekt trennen


    Zitat

    Ich denke mir dass das für mich Konsequenzen hätte was die Beziehung zur
    Mutter angeht - schließlich hat sie mich betrogen und belogen - aber
    das Kind bleibt doch immer noch das gleiche Kind....

    :tuedelue Und auch das Kind wurde 18 Jahre lang belogen und betrogen

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

    Einmal editiert, zuletzt von luvi ()

  • Bis auf wenige ausnahmen ist sich eine Mutter immer sicher wer der Vater ist,
    zweifelt ein Vater an dieser Aussage wird der Mutter somit eine Lüge unterstellt.


    :hae: mmh, ob es nicht vielleicht sogar "normal" ist, dass Väter zweifeln?


    Also will meinen, dass es eben ein Gefühl ist, dass trotz Verstand und wieder besseren Wissens einfach da ist.
    So wie Pickel in der Pubertät :-)


    Also nicht zu ändern sondern hin zu nehmen. Dann wäre es ja zu tolerieren, gerade in einer Trennungssituation.


    lg von overtherainbow :rainbow:


  • Also warum ist der Wunsch nach einer Vaterschaftsfestellung so ein Bruch?:


    Ich kann das sehr gut nachvollziehen.
    Grundsätzlich finde ich es gut und richtig dass die Väter die gleiche Sicherheit haben wollen.
    Das können sie auch machen und es sollte jedem zustehen ohne Einverständnis der Mutter.


    Aber: wenn ich mit einem Partner lebe, wie haben ein Kind zusammen und eines Tages kommt er und sagt ich habe Zweifel ob ich der Vater bin und will einen Test, würde ich lächeln, sagen aber natürlich, ihm sogar den Test bezahlen und das positive Vaterschaftsergebnis einrahmen und zusammen mit all seinen Sachen in seine Koffer packen und diese vor die Tür stellen.


    Die Beziehung wäre für mich an der Stelle beendet.
    Ich weiß zwar sehr wohl dass es Millionen von Kuckuckskindern auf der Welt gibt (und die meisten davon glücklich in ihrer Kuckucksfamilie), aber von einem Partner erwarte ich dann doch soviel Vertrauen dass er einfach WEISS dass ICH nicht zu den Menschen gehöre die ein Kind unterschieben.
    Und was andere Millionen von Menschen so machen wäre mir total egal.
    Mit Wunsch nach einem Test wirft man der Frau automatisch Betrug vor, denn man betrachtet ja diese Möglichkeit als wahrscheinlich.
    Und so ein Vertrauensbruch würde mich extrem verletzen.


    Mit einem grundsätzlichen Test für alle hätte ich an sich kein Problem, nur ist es meiner Meinung nach nicht umsetzbar.

  • Aber: wenn ich mit einem Partner lebe, wie haben ein Kind zusammen und eines Tages kommt er und sagt ich habe Zweifel ob ich der Vater bin und will einen Test, würde ich lächeln, sagen aber natürlich, ihm sogar den Test bezahlen und das positive Vaterschaftsergebnis einrahmen und zusammen mit all seinen Sachen in seine Koffer packen und diese vor die Tür stellen.


    Sehe ich genau so.


    Trotzdem schaffen es Eltern immer wieder, zumindest lese ich es hier stetig, in einer Situation die nicht so klar ist wie die von Dir geschilderte, den zukünftigen Vater zu kicken,
    weil er entweder gegen das Kind ist und dann doch die Entscheidung mit trägt oder eben weil er Gewissheit möchte :frag



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Na wenn er gegen das Kind ist dann ist es noch viel schlimmer.
    Das führt auch zu einem sofortigen Ende der Beziehung.
    Kein Mann der eine Frau wirklich liebt, würde von ihr fordern, das Kind zu töten.

  • Kein Mann der eine Frau wirklich liebt, würde von ihr fordern, das Kind zu töten.


    Nein natürlich nicht.


    Wie oft fordert ein Mann das und wie oft wird er gefragt, was er will und was sie tun soll?
    Wann ist es Dein Extrem, wann hängt er sich den Strick selbst um den Hals, weil er nicht sagt: Das kann ich nicht (mit-)entscheiden, ich kann nur Deine Entscheidung mit Dir tragen.



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Na doch gefragt wird man ziemlich oft und zwar am Anfang einer Beziehung.
    Nur sollte man da gleichzeitig besprechen was passiert wenn doch ein Kind entsteht, auch wenn man es nicht wollte.

  • Nee finde das nicht normal und hängt viel davon ab wie eine Beziehung gelebt und geführt wird.


    Und auch wie eine Trennung zustande kommt und wie weit das Vertrauen in den ehemaligen Partner noch besteht.


    Und dann gibt es noch so kleine Teufel die einen diesen Gedanken "ist man wirklich der Vater" immer wieder ein flüstert



    Mit Wunsch nach einem Test wirft man der Frau automatisch Betrug vor, denn man betrachtet ja diese Möglichkeit als wahrscheinlich.
    Und so ein Vertrauensbruch würde mich extrem verletzen.

    Kein Zweifel das solch ein Vorwurf verletzend ist, ist es anderseits wiederum nicht verständlich das ein Vater sich hier Sicherheit erwünscht vor allem wenn man sich eh schon trennt

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • Na doch gefragt wird man ziemlich oft und zwar am Anfang einer Beziehung.


    Ja klar redet man mal darüber.


    Ich meinte aber schon eher, die Frage nach dem was tun, wenn zu einer Schwangerschaft gekommen ist.
    Wenn Du das als Mann ne Meinung hast ist es ja schon oft die falsche, hast Du keine, lässt du die werdende Mutter im Stich.


    So nach dem Motto immer nie richtig...


    Im Zuge einer Trennung oder eine Schwangerschaft ohne Beziehung, kommen doch erst Probleme nach oben....


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Und wen der nicht bekannt ist, weil das Kind durch einen ONS entstanden ist, siehst du keinen Cent mehr wieder und dann hast für die Gene eines anderen Mannes vielleicht 18 Jahre lang bezahlt!


    Fiktiver Dialog.

    • Vater: Jetzt, wo ich weiß, daß Du nicht meine Gene in Dir trägst, bereue ich jeden einzelnen Tag der letzten 18 Jahr, in denen ich Zeit, Geld und Gefühle in Dich und unsere Beziehung investiert habe.
    • Kind: Aber es war doch eine schöne Zeit, wir hatten so viel Freude miteinander.
    • Vater: Das ist jetzt alles nichts mehr wert, denn ich bin die ganze Zeit von falschen Vorraussetzungen ausgegangen. Wenn ich könnte, würde ich das alles rückgängig machen. Nun geh mir aus den Augen, Kegelkind.
  • Und zum Glück ist so etwas in den seltensten Fällen möglich.
    Kein normaler Mensch verleugnet ein Kind das er aufgezogen hat, nur wenn er mal erfährt, dass nicht seine Gene in ihm stecken.


    Jedenfalls in intakten Familien. Und der Beziehung Ziehvater-Kind tut es meistens keinen Abbruch.
    Wäre ich das Kind wäre mir völlig egal dass es nicht mein biologischer Vater ist. Denn er hätte mich großgezogen und nur darauf kommt es an.
    Und wäre ich das besagte Elternteil, genauso. Ich würde ganz gewiss nicht um meine investierte Zeit und Geld trauern, denn schließlich hätte ich ein Kind großgezogen, das mich liebt wie mein eigenes. Und Liebe hat nichts mit den Genen zu tun. Sonst wären keine Adoptionen möglich.


    In meiner Famie gibt es wahrscheinlich auch ein Kuckuckskind.
    Jeder weiß es insgeheim, nur würde es nie überprüft, weil es niemand interessiert.

  • Wie soll man das leidige Grundgesetzt und die doofe Verfassung umgehen, die diesen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte nicht zulassen?


    Alles halb so wild und wenn man will durchaus machbar. Beim Sorgerecht konnte man das in den vergangenen Jahren auch und praktiziert es in abgeschwächter Form weiterhin.
    In dem Zusammenhang interessiert das Grundgesetz schließlich auch nicht

    Zitat

    Art 6
    (1) [...]
    (2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.
    [...]


    Außerdem widerspricht sich unser höchstes Gesetz selbst:

    Zitat

    Art 3
    (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
    (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
    (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

    vs.

    Zitat

    Art 6
    [...]
    (4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.
    [...]


    Würde man da "Jede Mutter" durch "alle Eltern" ersetzen wäre das gelebte Gleichberechtigung. So ist es nur eine Lachnummer...

  • Hallo Dr.Dolittle,


    ich habe damit mit Sicherheit nicht gemeint das ein Schalter umgelegt wird und der betrogene Mann, das Kind dass er Großgezogen hat nicht mehr liebt. So etwas wird wohl eher selten der Fall sein! Hier werden zwei Menschen auf schlimmster Weise belogen, der Mann dem ein Kuckuckskind untergeschoben wurde und das Kind das seinen leiblichen Vater vielleicht niemals kennen lernen wird.


    Ein Beispiel: Ein Verheiratetes Paar wünscht sich ein Kind, aber es stellt sich raus der Mann kann kein Kind zeugen. Sie entscheiden sich für eine Samenspende und die Frau bekommt ein Kind. Da weiß der Vater von Anfang an, dass er nicht der leibliche Vater ist und keiner wurde belogen! Anders ist es bei einem Mann der sich z.B. Kinder mit seiner Frau wünscht und auch Zeugungsfähig ist! Der möchte natürlich leibliche Kinder haben (mit seinen Genen) und nicht für das Kind, dass seiner Frau mit ihrem Arbeitskollegen gezeugt hat z.B.18 Jahre lang bezahlen!


    Dr. Dolittle mich würde mal interessieren wie ein Fiktiver Dialog zwischen der verlogenen Mutter und dem Mann dem ein Kuckuckskind untergeschoben wurde aussehen würde und sagen wir einfach der Mann dachte 18 Jahre lang es währe sein Kind! :kotz


    Mit freundlichen Grüßen
    Vater 1971