Das Leben als AE ist scheiße!

  • Hallo!
    Ich finde den Alltag als AE beschissen. Ich fühle mich einsam. Abends sitze ich alleine da. Zusätzlich bin ich Spätgebärende. Ich habe keine Familie vor Ort. Meine Eltern sind tot. Umziehen bringt von daher nichts. In dieser Stadt wohne ich auch erst seit 4 Jahren. Mit dem Netzwerk aufbauen klappt es nicht so wie gehofft. Der KV kommt 2x die Woche, versteht mich aber auch nicht. Mein Sohn ist 17 Monate alt und geht in die Krippe. Irgendwie gibt es kaum AE mit so kleinen Kindern und in meinem Alter. Ich bin zu viel alleine, und das macht mich langsam depressiv. Ich arbeite Teilzeit, aber bei der Arbeit bekommt man auch nicht viel Kontakt.
    Gruß
    Yolanda

    Respekt vor anderen Menschen ist eine Voraussetzung für friedliches Miteinander.

  • Tja, so ist es. Meine kinderlosen Freunde wollen lieber ausgehen. Wird vielleicht besser, wenn mein Sohn älter wird.

    Respekt vor anderen Menschen ist eine Voraussetzung für friedliches Miteinander.

  • Kommt der KV zu euch, bleibt dann da und geht nach einer gewissen Zeit wieder? Nimmt er den Kleinen denn auch mal mit zur Übernachtung?


    Ich mag so grundsätzlich mein Leben als AE und auch die Abende (jedenfalls die meisten) allein auf dem Sofa. Ist Junior beim Papa versuche Freunde aus Jugendtagen zu treffen. Ansonsten geht es mir wie dir es fehlen Sozialkontakte.

  • Hallo!
    Ich finde den Alltag als AE beschissen. Ich fühle mich einsam. Abends sitze ich alleine da. Zusätzlich bin ich Spätgebärende. Ich habe keine Familie vor Ort. Meine Eltern sind tot. Umziehen bringt von daher nichts. In dieser Stadt wohne ich auch erst seit 4 Jahren. Mit dem Netzwerk aufbauen klappt es nicht so wie gehofft. Der KV kommt 2x die Woche, versteht mich aber auch nicht. Mein Sohn ist 17 Monate alt und geht in die Krippe. Irgendwie gibt es kaum AE mit so kleinen Kindern und in meinem Alter. Ich bin zu viel alleine, und das macht mich langsam depressiv. Ich arbeite Teilzeit, aber bei der Arbeit bekommt man auch nicht viel Kontakt.
    Gruß
    Yolanda

    Jepp... Meine Kleine ist jetzt 9 Jahre. Gehe zwar gelegentlich weg, aber halt nur sehr, sehr selten... In den ersten 6 Jahren habe ich schon arg damit kämpfen müssen... Sehr wenig Kontakte bis gar keinen gehabt. Papa meiner kleinen war nie da. Ich hatte Depressionen, aber richtig schlimme, sodass ich beim Psychodoc war. Mittlerweile gehts mir wieder gut; Gott sei Dank!


    Wichtig ist wirklich, den Kontakt zur Außenwelt nicht zu verlieren. Auch wenn man nur Teilzeit arbeitet, man hat wenigstens eine Aufgabe die sich nicht nur auf Muttersein "beschränkt".


    Wenn Du glaubst depressiv zu werden, geh zum Arzt.... Das war zumindest für mich nach all den Jahren die beste Entscheidung...


    Edit:


    Was hälst Du denn von Mutter/Kind Treffs? Sowas gibts bei uns in der AWO.... Vielleicht wäre das eine Möglichkeit Kontakte zu schließen?


    Jup, zu den Zeiten, wo mein Zwerg noch so klein war, war mein Laptop mein bester Freund.


    Zwar hatte ich Freunde, aber die hatten selber Familie oder waren als Singles gerne on Tour.

    :lgh :lgh :lgh Jaaa, war bei mir auch so... :lgh :lgh :lgh

  • Yolanda: wenn Dein Sohn in die Krippe geht, müsste es doch ein Leichtes sein, dort andere Eltern kennenzulernen? Den Hinweis von Mutter-Kind-Treffs finde ich gut. Wer wohnt denn so in Deiner Nachbarschaft? Vielleicht auch Familien mit Kindern?


    Gibt's bei Euch eine Familienbildungsstätte, die Kurse anbietet? Auch da finden sich vielleicht interessante neue Sozialkontakte?

  • Ich habe zwar meine Familie hier und sehr viele soziale Kontakte und finde daher mein Leben als AE wunderbar, aber wenn ich mir vorstelle ich hätte sie nicht...in einer Großstadt wie München ist doch alles möglich.


    - deine Freunde die Familie haben unternehmen bestimmt auch mal was mit ihren Kindern, warum kommst du da einfach nicht mit? Oder sie einfach besuchen am Wochenende? Mache ich oft.


    - die kinderlosen Freunde kann man ansprechen, damit jemand aufs Kind aufpasst, damit du mit anderen kinderlosen Freunden weggehen kannst auch mal


    - alle Freunde zu dir nach Hause einladen. Mache ich auch oft.


    - Fitnessstudios bieten Kinderbetreuung an und auch Mutter-Kind Kurse. Da lernt man bestimmt jemand kennen.


    - ich tanze zum Beispiel Salsa und da kann man zu den Kursen Kinder mitnehmen, auch Babys. Und vielleicht lernt man auch einen netten Mann kennen


    - habe mich für eine Krabbel-Laufgruppe mit dem Kind angemeldet in einem "Haus der Familie" und die haben auch eine Gruppe für AE Mütter. Sowas gibt es bestimmt auch in München und da knüpft man Kontakte und kann ein Betreuungsnetzwerk aufbauen


    - jetzt vor allem im Sommer einfach im Strassencafe mit Kind sitzen und flirten. Lernt man auch Leute kennen ;)


    - übers Internet kann man auch Leute kennenlernen und sich treffen. Auch mit Kind.


    Man braucht nur rauszugehen und auf die Leute zuzugehen. Ist sicherlich nicht einfach aber möglich und nach und nach wird ein neues soziales Netzwerk aufgebaut. Möglichkeiten gibt es viele. Und - positiv denken! ;)

  • Ich kann dich verstehen, also ich meinen Sohn bekam war ich grad mal ein jahr hier in der Stadt. Meine Mutter lebt zwar noch und ist zufällig auch hierher gezogen, aber arbeitet noch voll. Ich bin auch nicht mehr die Jüngste.


    Mittlerweile fühle ich mich ganz wohl so als AE und fehlen tut mir nicht viel. Ich tröste mich damit, dass ich vieles in meinem Leben hatte, manches kommen wird und genieße diese Zeit. Und wenn ich so rundum schaue und wie es in Familien so abgeht, da hat jeder sen Päckchen.


    Viele Grüße,
    Finegirl

    Nicht zu wissen, was man will ist schlimm, schlimmer noch ist jedoch nicht zu wissen was man nicht will.
    (Ich hoffe, das ist kein Zitat)

  • Hallo Yolanda,


    ich kenne das auch zu gut. Ich war zwar, als meine Kids in dem Alter waren, noch - zumindest auf dem Papier - verheiratet, aber trotzdem allein. Und wenn man mal von Freitag nachmittag bis Montag in der Früh mit niemandem über nem Meter geredet hat - oh Mann, da hab ich schon verstanden, dass es Eltern gibt, die irgendwann durchdrehen.


    Freundinnen mit Kindern im gleichen Alter haben am WE mit ihren Männer was unternommen, da war ich entweder unerwünscht oder das 5. Rad am Wagen.
    In AE-Treffs findet man zwar AE-Mütter, die aber oft fast eine Generation jünger sind. Und da ist es manchmal schwierig, ein gemeinsames Gesprächsthema zu finden, das über Windeln und Schnuller hinausgeht.


    Hast Du denn manchmal wenigstens ein WE frei? Obwohl das auch nicht unbedingt Kontakte bringt, siehe oben.


    Kann Dir leider auch nur "Durchhalte-Parolen" anbieten, wenn der Zwerg mal größer ist, kannst Du wenigstens mit ihm mal wieder mehr unternehmen, Berge oder so. Falls Du eine "Bergziege" ;) bist, schau doch mal beim Alpenverein, die machen Einiges für Familien bzw. Erwachsene mit Kindern. Dein Kleiner hat ein "blödes" Alter: Kein Baby mehr, was man überall mit hinnehmen kann und noch kein "richtiges" Kind, mit dem man was "Erwachseneres" unternehmen kann. Es wird besser, aber das dauert...


    :troest:troest:troest


    Wenn's zu schlimm wird, geh zum Doc. Ein/e Therapeut/in kann Dich wenigstens begleiten....

  • Hi!


    Meine Tochter ist jetzt 2,5 Jahre und ich habe einiges mitgemacht: Pekip, Mutter-Kind-schwimmen, Mutter-Kind-Turnen. Klar kommt man ins Gespräch, aber regelmäßige Treffen bzw. Kontakte sind dadurch nicht entstanden.
    Meine Freundinnen von früher wollen sich auch immer gern mal treffen, wenn ich dann aber etwas ausmachen will, klappt es dann doch nicht. Durch die Arbeit habe ich regelmäßig soziale Kontakt, was mir sehr gut tut. Dann eben meine Familie und eine handvoll Freunde, die ich ab und zu sehe. Das wars.


    Um ehrlich zu sein, denke ich, wenn ich mein Kind nicht hätte, wäre es kein Stück besser. Ich würde abends Sport machen und Kurse besuchen, aber es würde Monate oder Jahre dabei bleiben, bis man mal jemand hat, um ins Kino zu gehen. Also "mal" kommt immer mal wieder etwas zu stande, regelmäßig eben nicht.


    Ich gebe mir Mühe, mich damit abzufinden. Ich mache alles, was mir Spaß macht, versuche Gleichgesinnte zu finden dafür, das gelingt ja auch alles und mich mit der allabendlichen Einsamkeit abzufinden.
    Also, hier ist es genauso. Ich würde es bloß nicht auf das AE sein beziehen, sondern auf das "Single-Sein"


    LG

  • Das wird besser! Und ich kenne das ehrlich gesagt auch in glücklichen Ehezeiten! Die ersten 3 Jahre hatte ich das Gefühl, ich bin von der Aussenwelt abgetrennt. Gut, da hatte ich noch eine glückliche Ehe, aber trotzdem fiel mir oft die Decke auf den Kopf. Mit dem Kindergarten hat sich das dann schlagartig geändert. Die Kinder fangen an sich zu verabreden und dadurch finden sich oft Kontakte zu anderen Eltern. So kam mein soziales Netzwerk zustande, dass bis heute Bestand hat.

  • Frau Zausel, das stimmt. Die KiGa-Zeit ist die Zeit, um Kontakte zu knüpfen. Da geht es relativ leicht, weil die Kleinen noch zum Freund gebracht und geholt werden müssen. Außerdem gab es in unserem KiGa die eine oder andere Veranstaltung, bei der Eltern gefragt waren. In der Schulzeit wird es dann schon wieder schwieriger, da werden die Kinder dann schon selbständiger und man ist als Eltern nicht mehr so eingebunden.


    Yolanda, das wird!

  • Liebe Yolanda,


    Du wirst sehen mit der Zeit wird vieles besser, aber für den Augenblick hilft Dir "dieser Trost" auch nur wenig.


    Wir werden in München demnächst wieder öfters was planen, Brunchen oder wieder mal
    Hirschgarten :D klink Dich einfach mit ein :strahlen ich schreibe Dir auch gerne, wenn wieder was ansteht.


    Bytheway, wenn Dein Kind in die Krippe geht, vielleicht mal zum Geburtstag oder einfach so ne Mutter mit Kind
    auf nen Cafe einladen, wenn Du weißt oder siehst, dass Dein Kind mit bestimmten Kindern gut kann :-)


    Geh auf Spielplätze, meist ergibt sich ein Gespräch (smalltalk) von ganz alleine.. kleine Schritte machen


    Trau Dich, das wird schon mit der Zeit.. :knuddel:knuddel


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Stimmt, Kontakte zu finden wird mit zunehmenden Alter immer schwieriger. Ich habe nur einen Studienkollegen, der zum Glück nach seinem Studium in meine Nähe gezogen ist und einen Freund aus derselben Zeit, der auch hier wohnt. Wir treffen uns aber nur 1 Mal im Monat, da mittlerweile beide Familie haben. Hin und wieder lädt man mal Bekanntschaften zu Grillen o.ä. ein. Da habe ich die Erfahrung gemacht, sie kommen gerne, aber eine Gegeneinladung blieb immer aus, auch wenn groß drüber geredet wurde.
    Ich glaube Kontakte zur Außenwelt gehen oft mit dem Übergang in Familie/AE verloren oder verkümmern.
    Und Kollegen möchte ich nach Feierabend nicht mehr sehen, denn es wird doch meist über die Arbeit geredet.

    Sei einfach Du selbst, alle anderen gibt es schon

  • Die KiGa-Zeit ist die Zeit, um Kontakte zu knüpfen


    Das sehe ich nicht so, man fühlt sich als außerirdische Person. Ich war die einzige allein erziehende in der KiGa Gruppe und beim Small Talk auf diversen Veranstaltungen mit anderen Eltern habe ich mich als 5. Rad am Wagen gefühlt. Da sitzen Pärchen zusammen und ich kam dann als Einzelperson dazu, nö....., war nicht schön.
    Heute ist der Bengel fast 11 und es ist um einiges leichter Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.

  • Yolanda


    Ich kann das gut nachvollziehen. Kontakte mit anderen Eltern waren während der Kindergarten und Grundschulzeit so gut wie unmöglich. Sprüche wie "Du hast ja nur einen Vater, mit Dir spielen wir nicht!" mußte da meine Tochter hinnehmen. Tagsüber ging das bei mir alles, abgelenkt durch Abeit, etc., Abends dann die Einsamkeit.


    Zu "realen" Kontakten bin ich erst hier, vor allem durch Eigeninitiative, in diesem Form gekommen.


    Ich kann Dir da nur den Tip geben die hier angebotenen Hilfen zu nutzen, ggf. Treffen zu besuchen bzw. selbst welche ins Leben zu rufen und dadurch "reale" Kontakte zu knüpfen. ;)



    Viele Grüße,


    Czeltik.

  • Ich kann es bedingt verstehen....


    Ich finde meine Situation auch grauenvoll, aber meine Tochter ist 13... wird immer selbständiger, will nichts mit mir machen, aber angebunden bin ich trotzdem, denn kann und will sie ja nicht ständig alleine lassen.


    Mit einem kleinen Kind ist vieles einfacher, zumindest Kontakte zu anderen Müttern/Eltern aufbauen, eben durch Krabbelgruppe, Mutter-Kind-Turnen, Babyschwimmen etc.
    Gerade in München gibt es sehr viele Alternativen. Man muss nur wollen....


    Wir haben das damals versäumt bzw. ich war damals ja noch verheiratet und mein Ex fand alle Leute doof. Somit sind die entsprechenden Kontakte nie entstanden.


    Ich kann dir nur den Rat geben, mach was! Sonst drehst Du irgendwann am Rad!

  • Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit Engagement während der Kindergarten- und Grundschulzeit. Über die Mitarbeit im Elternbeirat und Hilfe auf den Festen und auch den ein oder anderen Plausch beim Bringen und Abholen der Kinder habe ich einige neue Leute kennengelernt. Das hat sich dann ganz nett entwickelt, es gab den ein oder anderen Absacker nach Elternbeiratssitzungen oder auch mal eine Sitzung auf einem Weinfest :tuedelue


    Was ich in den 1,5 Jahren Trennung gelernt habe: man lernt nur Menschen kennen indem man sich raustraut aus dem Haus traut oder über das Internet. So gibt es bei uns eine lokale Single-Frühstücksgruppe auf Facebook, von der ich zufällig im Radio gehört habe. Die Idee dahinter ist sich sonntags zum Frühstücken zu treffen wenn andere Familienzeit haben. Zu diesen Frühstücken bringen manche auch ihre Kinder mit wenn es keine andere Alternative gibt. Ich fand das eine super Idee, habe mich hingetraut und einige interessante Menschen kennengelernt. So habe ich mir inzwischen einen neuen Kreis an Kontakten aufgebaut und finde immer jemand zum Ausgehen oder für Unternehmungen.


    Was ich noch gelernt habe - man sollte nicht immer und überall gleich abscannen ob der Traumprinz dabei ist und die Leute danach selektieren. Das habe ich auch bei unserer Frühstücksgruppe mitbekommen dass manche einmal erscheinen und dann enttäuscht von dannen ziehen weil "nichts im Angebot war".
    Ich nehme das gerade sehr locker, habe dadurch einen guten Bekannten der jederzeit mit zum Tanzen geht, eine lustige Clique die sich trifft für Weinfeste oder andere Unternehmungen am Wochenende und sogar jemand der mir am Auto die Reifen wechselt.