Habe ich etwas falsch gemacht

  • Hallo ihr lieben.


    Ich möchte gern mal unsere momentane Situation beschreiben.
    Ich lebe mit meinem Kind (2,8 Jahre) allein und der Vater kümmert sich alle 2 Wochen für 2 Tage.
    Momentan ist die ganze Lage zwischen meinem Kind und mir wie ein Pulverfass. Jeden Tag knallt es zwischen uns einige Male. Meistens wegen Kleinigkeiten. Am meisten regt es mich auf das er absolut nicht hören kann und das macht, was er will!!


    Er kann in einem Moment lieb sein und im anderen steht er vor mir und will mich hauen. Er fuchtelt dann mit der Hand vor meinem Gesicht rum und zieht seine hand immer wieder weg, wie beim Boxen, nur das er mich nicht trifft (nicht treffen will), weiß auch nicht. Aber er sagt dann, "Mama hauen, ja, hauen" ich sage dann das er es nicht soll da es weh tut. Aber er kann nicht hören und tut es dann trotzdem! Ich bin erst immer der Situation aus dem Weg gegangen aber das klappt nicht immer. Ab und an gebe ich ihm eine zurück, nicht doll aber so das er merkt, das es weh tun kann! Ich weiß mir nicht mehr zu helfen

    :kopf




    Oder noch ein größeres Problem ist es das er nie hören kann. Wenn wir aus dem Haus wollen, trödelt er rum, muss dies noch und das noch. Wenn ich ihn aus der Kita hole, sagen die Erzieher schon immer, Mama hat dich gerufen und du musst mitkommen

    :rotwerd

    Oder im Supermarkt, er will nur noch ungern in den Wagen, also probierten wir es einige male ohne. Ich sagte ihm vorher immer wieder das er bei mir bleiben soll und der Markt kein Spielplatz ist. Nie klappte es und ich habe angedroht den Wagen zu holen. Wenn es mir dann zu bunt wurde, habe ich den Wagen geholt und dann war Ruhe. Zwar erst Gebrüll und schiefe Blicke, aber dann ging es.




    Und er weint wegen wirklich jeder Kleinigkeit! Wegen allem! Wenn er etwas nicht darf, weint er. Wenn er heute nicht mehr kneten soll, weil er es den ganzen tag gemacht hat und nunn Schlafenszeit ist, weint er. Wenn er etwas soll, wozu er nun kein Bock hat, weint er und stellt auf stur, legt sich schreiend auf den Boden und ich darf mir das wieder anhören und das beste draus machen. Bei seinem Vater ist er NIE so!! Er weint vielleicht mal, aber das wars dann.


    Er hatte hier mal einen Wutausbruch als der Vater da war und der erschrack richtig weil er so ein Verhalten von dem Kind nicht kennt! Ich kam/komme mir vor wie eine schlechte mutter bei der alles schief läuft!!




    Warum hört er denn nicht wenn ich etwas sage und auch etwas androhe?? Ich habe das Gefühl das er mich kein Stück ernst nimmt und auch nicht respektiert

    :flenn

    Er tut und macht alles, was ihm grad in den Kram passt, nach dem Motto, lass Mama man schimpfen, die beruhigt sich auch wohl wieder

    :kopf

    Ich habe eigentlich ein gutes Durchsetzungsvermögen, aber bei meinem Kind fällt es mir immer schwerer. Und die Kraft habe ich auch irgendwie nicht mehr. Ich frage mich immer, wofür soll ich noch etwas tun, es wird ja nicht mal ansatzweise besser

    :hm...


  • Warum hört er denn nicht wenn ich etwas sage und auch etwas androhe??


    weil er kein Hund ist ;)


    hört sich jetzt vielleicht hart an.... ich persönlich denke, die Kunst ist, nur das zu fordern, was unbedingt notwendig ist, und das auch (möglichst ohne das Kind merken zu lassen, dass man gestresst ist :brille ) durchzusetzen....


    lass ihn doch mal zuschlagen ;) mal sehen, was passiert :tuedelue
    oder red nicht auf ihn ein, sondern dreh Dich um, und entzieh Dich der Situation-


    niemals (!) zurückschlagen (auch nicht so tun, als ob!).... das kann einen Kreislauf in Gang setzen, der in grober Gewalt enden kann-
    Du bist die Erwachsene, und Du schlägst nicht- wenn er meint :frag sag ihm, dass Du Dich nicht schlagen lässt- und (ist schwer, ich weiss...) immer ruhig und überlegen bleiben-


    Das Trödeln ist oft nervig... klare Ansagen, und die durchziehen-
    lass ihn ohne Schuhe, oder im Schlafi hingehen ;) davon geht die Welt nicht unter


    Das unsinnige Weinen würd ich versuchen, zu ignorieren-


    Vielleicht wäre es ja was für Dich, Hilfe bei einer Erziehungsberatung zu suchen? manchmal hilft es einfach schon, drüber zu reden :troest

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Warum hört er denn nicht wenn ich etwas sage und auch etwas androhe?? Ich habe das Gefühl das er mich kein Stück ernst nimmt und auch nicht respektiert

    Hier ist die Rede von einem nicht mal drei Jährigen, mit einem so kleinen Kind kann man nicht reden, wie mit einem Erwachsenen. In diesem Alter entdecken Kinder ihren eigenen Willen und testen Grenzen aus. Aber vor allem liegt es in der kindlichen Natur, dass sie neugierig sind, sich alles genau ansehen wollen. Das ist völlig normal, er macht das nicht um dich zu ärgern.


    Das trotzige Verhalten muss man aushalten, auch wenn es schwer ist. Wichtig sind ganz kurze Sätze - wenn man Kindern etwas lang und breit erklärt, wissen sie am Ende nicht mehr, was man am Anfang gesagt hat. In kurzen Worten klare Ansagen machen, keine halbherzigen Gängelein. z.B. Wir gehen jetzt einkaufen. Anziehen. Punkt. Nicht: Du kannst später spielen (Kinder haben kein detailliertes Verständnis für Zeit) wir müssen jetzt schnell einkaufen, lass das liegen, komm jetzt bitte... Androhung von Konsequenzen ist gut, muss aber sofort geschehen -, wenn du einkaufen musst, solltest du ihm das Spielzeug abnehmen, wenn er es auf deine Forderung nicht heraus gibt. Zu sagen: Wie gehen jetzt einkaufen oder ich nehme dir das Spielzeug weg - verstehen kleine Kinder nicht, die Konsequenz muss unmittelbar eintreten, damit sie verstehen 'Wenn ich das nicht mache, passiert das.'


  • Er hatte hier mal einen Wutausbruch als der Vater da war und der erschrack richtig weil er so ein Verhalten von dem Kind nicht kennt! Ich kam/komme mir vor wie eine schlechte mutter bei der alles schief läuft!!


    Hi,


    also entweder ist der Vater deutlich konsequenter und der Sohn weiß es, versucht es daher nicht mehr.


    Oder aber das Gegenteil, der Junge kriegt bei ihm immer seinen Willen.


    Kannst Du mit dem Vater mal reden? Wenn das Verhältnis gut genug ist, verbringt doch mal nen Tag gemeinsam und versucht zu vergleichen. Oder redet zumindest drüber.


    Ansonsten darf man nicht vergessen, daß der Zwerg noch nichtmal drei Jahre alt ist.


    So finde ich jedenfalls noch keine großen Abnormalitäten. Geh mal mit meinem 7jährigen Sohn einkaufen... :wand Ich denk da nimmst Du sicher wieder Deinen. ;)


    Bettina

  • Drohst du nur an, oder setzt du die Konsequenzen auch immer durch?
    Kinder müssen sich der Reaktion der Eltern ganz ganz sicher sein. Die wissen eigentlich
    vorher schon wie Mama reagiert, sie müssen es nur immer und immer wieder testen. ;)
    Wenn die gewohnte Reaktion erfolgt, sind Kinder sich wieder sicher in ihrem Umfeld.


    Und dann nicht zu vergessen, das der Kleine noch nichtmal 3 ist. Die haben kein Zeitgefühl.
    Wart mal ab, wenn der in der Schule ist....dann bummeln die erst morgens rum :ohnmacht:

  • Hmm... kommt mir bekannt vor.
    Mein Sohn (5) verhält sich bei der KM genau so, wie du es von deinem Kind beschreibst. Nur ist er leider schon etwas weiter und schlägt wirklich zu. :(
    Bei ihrer Umgangszeit mit ihm, ruft sie mich ständig an, weil sie mit ihm nicht fertig wird und ich geh ihn dann holen, bevor Schlimmeres passiert. Ist natürlich keine Lösung des Problems, das weiß ich selber. Die kann ich dir auch leider nicht präsentieren.


    Die meisten Ratschläge, die ich hier dazu bekommen habe, lauteten, ich soll die KM mit dem Problem alleine lassen und nicht immer helfend zur Stelle sein.
    Ich übe mich noch darin, was mir verdammt schwer fällt. Aber ich kann der KM auch nicht wirklich helfen, denn ich habe keine Ahnung, warum er sich (nur bei ihr) so verhält. Er hat dort die gleichen Regeln wie bei mir, aber ich habe diese Probleme nicht mit ihm. Alles Reden, er soll auf die Mama hören und er darf die Mama nicht schlagen und und und, bringt garnix. Hier null Probleme, bei ihr Dauerzoff bis ich Sie/Ihn erlöse. Frustrierend, nicht nur für sie.
    Sorry, ausser der Gewissheit, dass du mit dem Problem nicht alleine bist, kann dir mein Post leider nichts bieten.

  • Hi Xxxblogy,


    ich erziehe meine Kinder nach der Affen-Methode:
    Affen-Liebe ist wirklich sprichwörtlich, sie lieben ihre Kinder über alles! Sie hegen und pflegen ihre Kinder hingebungsvoll. Sie tragen ihre Kinder, sie beschützen ihre Kinder, sie sorgen für ihre Kinder. Sie streicheln, schmusen und kuscheln ihre Kinder. Affen würden für ihre Kinder jederzeit leben, sterben und töten. :knuddel


    Aber Affen-Eltern ziehen auch Grenzen: klar und eindeutig. Affen-Eltern verlangen Respekt. Affen-Eltern sind niemals Sklaven ihrer Kinder. :respekt


    Meine Kinder bringen mich trotzdem zur Weißglut, sie machen mich den ganzen Tag wahnsinnig, kosten meine ganz Kraft und überfordern mich auch öfters. Aber jeder sagt mir, sie wären wirklich gut erzogen :D
    Und ich bin sicher, wenn ich weniger Kraft in Konsequenz investieren würde, würde ich ein vielfaches der Energie in Konflikten verlieren. :nawarte:


    LG


    Flo

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.

  • ich erziehe meine Kinder nach der Affen-Methode


    bei mir ist es eher die Löwenmutter ;)


    im Groben das gleiche, nur (leider) ohne den riesigen Familienclan.....
    (und die Männer braucht man nur, um grosse Beute zu erlegen :brille )


    sorry für etwas OT-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Ich hab auch so einen Sohn, er ist nur ein Jahr jünger als deiner und, wenn ich so sagen darf, nochmal eine Spur schlimmer.


    Ich habe dazu etwas gelesen, weil Sohni bei mir deutlich ausgeprägter wütet als anderswo. Die Kinder testen bei demjenigen, bei dem sie sich geborgener fühlen, bei dem sie sich ihrer Liebe sicher sind, die eigenen Grenzen und die des anderen (in dem Fall bei dir) stärker und vermehrter aus. IdR ist das einfach die Mutter. Er testet letztendlich nur immer wieder, ob die Grenzen, die du ihm setzt, auch wirklich Bestand haben.


    Ich bin da auch noch in der "Testphase", aber Konsequenz ist da wohl erstmal der einzige Weg.


    Überlege dir, welche Grenzen für dich wirklich wichtig sind, und setze die durch.Begegne ihm dabei immer in Augenhöhe, diskutiere nicht mit ihm, erkläre ihm aber deutlich, dass er das gerade nicht darf. Und wenn du etwas androhst nach dem Motto: du kommst in den Einkaufswagen, wenn du nicht hörst, musst du das auch umsetzen.


    Zum thema Trödeln: Rechtzeitig ankündigen. Zb du darfst noch 3mal rutschen, dann gehen wir nach Hause.

  • Ich vermute, Dein Sohn erlebt Dich als eine schwache Mutter, weshalb er ausprobiert, selber die Führungsrolle zu übernehmen. Das tut ihm nicht gut und ist ein deutliches Signal für Dich, klare Vorgaben zu machen und diese auch konsequent umzusetzen. Ich denke, eine Erziehungsberatung, bzw. ein Elternkurs würde Dir da erheblich weiterhelfen. Frag mal beim Kinderschutzbund, die bieten sowas flächendeckend an.

  • Manchmal habe ich den Eindruck, dass gewisse Verhaltensweisen, z. B. Trödeln, allen Kindern gemeinsam ist. Auch ich muss immer wieder Grenzen setzen, auch ich habe oft den Eindruck, dass meine vierjähige Tochter nicht hört. Das sind wiederkehrende, aber keine chronischen Probleme. Ich benutze oft die Maßnahme des Auszählens, und wenn dann nicht gehört wird, dann geht es für fünf Minuten ins Zimmer, auch wenn sie brüllt oder sich danebenbenimmt.


    Wenn sie beispielsweise nicht gleich mitkommt, dann entferne ich mich und verabschiede mich demonstrativ. Es reicht schon, außer Reichweite zu gehen, dann kann das zu Tränen führen, aber meistens klappt es schon, dass sie dann schneller mitkommt, als wenn ich solange warten würde, bis sie sich bequemt hätte, mitzukommen.


    Auf jeden Fall eine gute Idee, mal zur Erziehungsberatungsstelle zu gehen und Deine Fragen dort zu stellen.