AE ohne Unterstützung von Familie und co.

  • Oha, das klingt nach einer wirklich harten Zeit für Dich und Deine Kleine!
    Ich hatte es aus verschiedenen Gründen leichter als Du: Vor allem habe ich seeeehr verständnisvolle und soziale Kollegen bei meinem Hauptauftraggeber (bin aber selbständig). Plus: Ich kann mir zweimal die Woche einen Babysitter leisten, der für meinen Sohn eine weitere wichtig Bezugsperson ist.
    Trotzdem kann ich Deinen Stress, das Zuvielgefühl, die Angst um Deine Tochter gut nachvollziehen.
    Was letzteres betrifft: Für Deine Kleine ist das jetzt (noch) tatsächlich eine sehr harte Zeit, 8 Stunden sind sehr lang (eigentlich zu lang). Ich hab meinen Sohn schon mit 9 Monaten in seine erste Kita gebracht/bringen müssen, da teilweise auch schon für 7-8 Stunden. Er hat zwar nie protestiert/geweint, war aber die Hälfte der Zeit einfach krank. Nach vier Monaten Wechsel in eine kleine Elterninitiative mit sehr gutem Betreuer–Kinderzahl Verhältnis (5-6:20), wo mich die Erzieherinnen deutlich gebeten haben, ihn früher abzuholen (nach 6 Stunden). Ich habe gelernt zu erkennen, wann ihm etwas zu viel wird bzw ich zu wenig für ihn da bin – und tatsächlich stresst es einen ja nur noch mehr, wenn man in der wenigen Zeit, die man sein Kind sieht, auch noch mit dessen Tränen, Müdigkeit, Unruhe zu kämpfen hat. Kurz: Vertrau Deinem Gefühl: Wenn es zuviel Kita ist, ist es wirklich zuviel. So krass es vielleicht klingt: Lieber einen anderen Job suchen und die Zeit dazwischen mit Hartz IV überbrücken. (Ich hab erst als mein Sohn schon 2 war gelesen und kapiert, dass es für die 1-3 Jährigen nachweislich megastressig ist, in die Kita zu gehen bzw von ihrer Hauptbezugsperson Gertent zu sein...) Und ich glaube wirklich fest daran: Je besser ein Kind gebunden ist, desto selbstständiger kann es gleichzeitig und später auch sein.
    Zumal: Es ist ja nicht für ewig. Mit 3 sind die Kleinen schon deutlich robuster, und je älter sie werden, desto mehr Abwesenheit kann man ihnen zumuten (theoretisch:-).
    Eine Sache hat sich bei uns auch als toll herausgestellt: Verabreden nach der Kita (geht natürlich auch nur bei entsprechend kürzeren Arbeitszeiten). Aus diesen zunächst von den Erwachsenen gepflegten Kinderfreundschaften entstehen auch 1-A-Co-Babysitter und Zweitfamilien:-) Mittlerweile – ungefähr, seit sie >2,5 Jahre alt sind – geben wir (ca. 5 Eltern) uns unsere Kinder abwechselnd gegenseitig mit, um längeres Arbeiten zu ermöglichen. In einem halben Jahr wird das sicher auch mal über Nacht gehen;-) Also, diese Kita-Freundschaften unbedingt pflegen, wenn es geht!!
    Und gaaanz wichtig: Auch mal einen Abend für Dich verbringen, oder mit Freund*innen, Nixtun, Ausgehen. Mit Babysitters Hilfe. Vielleicht findest Du jemand Zuverlässiges und Günstiges über ebay-Kleinzeigen... oder in der Nachbarschaft... Jugendliche machen das manchmal ganz toll. Das kann sehr viel Kraft und gute Laune geben, die Du dann an Dein Kind weitergeben kannst.
    Das alles sind rückblickend die Dinge, die für uns und mich wichtig waren. Natürlich alles komplett subjektiv;-) Ich drücke Dir/Ecuh die Daumen, dass Ihr einen guten und auch finanzierbaren Modus für Euch findet! – Toitoitoi wünscht Lasimone

  • Lasimone, ich hatte Tränen in den Augen als ich deine Antwort las. Genau das ist es was ich empfinde.
    Ich weiß genau wie wichtig die ersten Jahre sind und das sie einfach noch zu jung ist für eine so lange Fremdbetreuung. Ich bin Heilerziehungspflegerin (hatte jahrelang Entwicklungspsychologie) und arbeite derzeit im Kindergarten.
    Aber auf der anderen Seite ist eben immer noch dieses Gefühl es schaffen zu müssen (6h Arbeit +2h Fahrzeit täglich) und die Angst vor der Arbeitslosigkeit.


    Einen Babysitter kam für mich bisher finanziell nie in Frage, vor allem weil ich auch skeptisch wäre ob ich dieser Person auch mein größtes Glück anvertrauen kann. Aber vielleicht sollte ich mich doch noch mal mit diesem Gedanken befassen. Danke!




    Die Bezugsbetreuerin meiner Tochter hat mir heute "gestanden" das sie auch an ihr sehr klammert. Wenn sie den Gruppenraum verlässt weint das kleine Äffchen. Bisher hieß es immer in den KITA sei alles prima :motz:
    Nachdem ich mich also letzte Woche damit abgefunden habe den Job bis Ende Juni durchzuziehen, bin ich jetzt wieder völlig verzweifelt.

    Einmal editiert, zuletzt von anri ()

  • ... bis Juni/Juli ist ja nun nicht mehr so lange, und der Mai ist eh voller Feier- und Brückentage. Wenn Du dann etwas ändern kannst, ist es sicher auch noch gut!
    Kopf hoch und liebe Grüße!!

  • Hallo,


    ich habe eine ähnliche Situation wie du gehabt.
    Wohne alleine mit meiner Tochter in Berlin. Meine Familie wohnt in Spanien. Ich weiss wie sich das anfühlt wenn man nicht mehr kann. Ich hatte aufeinmal Migräne mit Sehstörung, es war ganz schlimm. Als Sophia 1 Jahr ein alt war hab Ich sie in eine Tagespflege gebracht ( die beiden Tagesmütter sin super) und Ich habe widerangefangen zu arbeiten Vollzeit als Regiassitentin. Das war der Horror , ich habe es schon gesürt. Ich habe manchmal über 40 St die Woche gearbeitet. ALles mit Babysitter kombiniert und überbrückt. Hatt noch keine richtigen Netzwerke. Meine kleine hat noch nicht durchgschlafen, Ich war fix und fertig , und dann hat es bum gemacht ich habe angehlaten nach 6 Monate , ich konnte nicht mehr. Musste stop sagen die Migräne war auch mit Lähmung. Ich hatte einen kleinen Nervenzusammenbruch , wurde krank geschrieben. Mein ARbeitgeber hat mich unterstützt . 3 Monate war ich Krank geschreiben , Zeit zum erholen, und meine vorheriges Leben loszulassen. Jetzt bin froh , habe eine 25 stunden stelle als Kassiererin im Theater. SOphia geht es sehr gut. Mir auch , bekomme Zuschuss vom Wohnungsamt. HAbe tolle Netzwerke, LASimone hat recht es entstehen Zweitfamilien , und es tut gut zu sehen das dein Kind anderen vertraut, und du Leute hast bei denen Du sie lassen kannst.


    Im August kommt Sophia in eine neue Kita , eine Grössere, ich muss auch entscheiden ob ich auf 30St aufstocke, ( ich weiss es noch nicht).


    Liebe Anri, alles geht vorbei, ich weiß das wenn man mittendrin ist , nicht weiß wie man ne Lösung finden kann. Vertraue auf Deine Gefühle. Und wenn Du eine Chance hast lass Dich von anderen helfen.


    Wegen Babysitter frag im Jugendamt ob du eine erweitert Pflege bekommen kannst. Dann hast Du recht auf eine Aushilfe und die wird vom Juegndamt bezahlt.


    Liebe Grüße und Kraft

  • Ich komme (oder bin schon) auch in so eine Situation. Bei mir wohnt die komplette Verwandtschaft ca. 100 km entfernt. Meine Mutter lebt nicht mehr, mein Vater hatte einen Schlaganfall und ist schon über 70. Meine Geschwister arbeiten und sind z.T. auch alleinerziehend.
    Die Seite des Kindsvaters ist nicht ganz so weit weg. Schwiemu lebt im Nachbarort. Mit dieser Frau habe ich aber im Februar abgeschlossen. Seitdem keinen Kontakt mehr. Der eine Bruder des Kindsvaters lebt in der Schweiz, die Schwester auch nicht gerade um die Ecke. Abgesehen davon sind sie berufstätig und hätten auch keine Zeit.


    Der Kindsvater hat sich seit wir zusammen wohnen nicht mehr um mich und auch später nicht um seinen Sohn gekümmert. Er sah und sieht seine Aufgabe darin, Geld ranzuschaffen. Das macht er dann exzessiv, so dass sein Sohn ihn zum Frühstück ne halbe Stunde sieht. Das wars dann bis zum nächsten Morgen. An Wochenenden und Feiertagen ist es ähnlich.


    Gesundheitlich geht es mir seit Monaten nicht gut. Kümmert ihn aber auch nicht. Hab teilweise massive Schwindelanfälle und kann mich auch nicht mehr immer so gut um Söhnchen kümmern. Vielleicht würde es schon helfen, wenn ich einfach mal einen einzigen Tag ausschlafen dürfte - geht aber nicht, der Mann braucht ja schließlich seinen Schlaf - er muss ja arbeiten...


    Unterstützung habe ich keine. Stattdessen ist nichts was ich mache gut genug. An allem wird rumgemeckert und alles besser gewusst (Thema Kindererziehung: Schlafen, Stillen, welche Kleidung, Freizeitaktivitäten, Impfungen,...)


    Ich hab es lange mit reden und dem geäußerten Wunsch nach Änderung versucht. Wir sind auch noch in einer Paarberatung. Obwohl der gute Mann am Tag vor der Geburt seines Sohnes einen Herzinfarkt hatte und allen Grund hätte, mal endlich langsam zu machen, macht er weiter wie zuvor und hatte auch schon den nächsten Krankenhausaufenthalt deswegen.


    Inzwischen freue ich mich auf unsere eigene Wohnung, besser heute als morgen. Weiß nur noch nicht, wie ich das alles finanziell stemmen soll. Vor allem, wenn Söhnchens Papa dann bald den nächsten Herzinfarkt hat und ihn evtl. nicht überlebt...

    2 Mal editiert, zuletzt von 3samm ()

  • Aber auf der anderen Seite ist eben immer noch dieses Gefühl es schaffen zu müssen (6h Arbeit +2h Fahrzeit täglich) und die Angst vor der Arbeitslosigkeit.


    Wenn du an deinem jetzigen Wohnort eh ohne Unterstützung bist, dann zieh um.
    Es gibt gegegend da gibt ein mit Kußhand viele Jobs, mit Wunscharbeitszeiten und
    Festanstellung.
    Vielleicht gehen dann auch 30 Stunden mit ein paar Minuten Fußweg .... dann seit
    ihr gegen 14/15 Uhr zuhause.

  • Vielen Dank an euch für eure Worte. Es tut gut zu lesen, dass man nicht allein ist.



    Wegen Babysitter frag im Jugendamt ob du eine erweitert Pflege bekommen kannst. Dann hast Du recht auf eine Aushilfe und die wird vom Juegndamt bezahlt.


    Verstehe ich das richtig, dass es sich dabei um Pflegeeltern handelt, die Töchterchen für ein paar Tage die Woche oder mal ein Wochenende zu sich nehmen würden?

  • heyhey,


    bei mir war es so, das meine kinder und ich nen langen tag hatten, als sie noch in die kita gingen, da hatte ich noch ne andere arbeitsstelle. ich brachte sie schon 06.30 uhr hin, bin zur arbeit gerannt, habe meine 5-6 std gearbeitet, dann wieder zur kita gehetzt um sie ab zu holen, sämtliche ämtergänge erlädigt in na woche und arzt besuche. einkaufen und anwaltstermine. alles mit den kindern gemeinsam. abendbrot essen und ins bett. irgendwann läuft man nur noch mechanich. jetzt wo sie größer sind, hat sich das nicht wirkl gebessert. zu 08.00 uhr zur schule, ich zur arbeit, dann nach hause, 2 mal die woche zum schwimmtraining beide kinder. einen wöchendl arzttermin und einkaufen geht leider kein anderer. ich bin keinen abend vor 22 uhr im bett. mein haushalt is nich der beste, weil die kraft und der elan in der woche oft fehlen. ich schaue oft neidisch auf andere, die zu zweit sind und sich sämtliche sachen die erlädigt werden müssen teilen. wenn ich freie tage habe, im mai gab es ja mehrere verl woen, dann erlädige ich das, was in der woche liegen bleibt. ich bin praktisch ständig und immer am routieren, machen und tun...

  • Ich auch ganz allein. Finde es auch hammer anstrengend. Mir ging es zwei Mal so, dass ich so ausgebrannt war, dass einfach nichts mehr ging. Beide Male nach einem Unfall (das eine Mal hatte ich den Ellbogen gebrochen, das andere Mal die Hand). Wenn sowas noch dazu kommt, dann wird aus dem mechanischen Funktionieren ein Zusammenbruch. Ich kann auch nicht sagen, dass es leichter wird. Finde es mit der Betreuung noch schwieriger in den ersten Jahren der Grundschule. Wenn ich die Zeit nochmal zurueck drehen koennte, wuerde ich mir eine Liste machen mit "wer hilft", "wer hilft nur gegen Gegenleistung", "wer hilft garnicht" und dann dahin, wo definitive Hilfe ist. War zwei Mal in Orten, wo Babysitter Fehlanzeige waren, Kita Plaetze auch und Ganztag ein Gluecksfall. Grosser Fehler meinerseits. Wie waere eine WG mit einer anderen Alleinerziehenden? Du hast ja noch ein paar Jahre vor dir.

  • leider sind irgendwann die Batterien alle oder die Kids aus dem Haus...ist die Frage, welcher Fakt zuerst eintritt...
    Aufgaben teilen ist nicht schlecht...von der Idee her. Doch leider ist das meist ein unausgewogenes Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen...entweder man fühlt sich ausgenutzt oder man hat ein schlechtes Gewissen, "schon" wieder nach Hilfe betteln zu müssen...
    Ist bei einer WG, so gut wie Idee auch klingt, denke ich, nicht anders...
    Netzwerke sind wichtig... viele Eltern (ob nun AE oder nicht) sind manchmal ganz froh, wenn sie ihre Brut für ein oder zwei Übernachtungen bei uns haben...dann hab ich zwar den schwarzen Peter, aber dann rentiert sich das Kochen so richtig... ganz selten, dass meine Grazien nicht irgendwie eine Freundin zum Übernachten da haben...


    Manchmal geht dann das Ganze anders herum....vor drei Wochen waren alle meine Grazien übers WE ausgeflogen....endlich Zeit, mal auszuschlafen und die Hütte auf Vordermann zu bringen...

  • Hallo,


    meine Kleine und ich sind auch auf uns gestellt. Ich bin seit meiner Jugend Vollwaise und die Großeltern seitens des KV wissen zwar vom Enkelkind, allerdings besteht kein Interesse. Der KV hat selber keinen Kontakt zu seinen Eltern und selbst wenn, aufgrund der Entfernung von mehreren 100km bräuchte ich von deren Seite auch keine Unterstützung erwarten.
    Ich habe zwar Geschwister, aber die wohnen alle ziemlich gut verteilt - und eben auch nicht nah genug, um unterstützend da sein zu können. Spontan erst recht nicht. Meine Freunde und Bekannte haben oft selber sehr viel mit sich, den Jobs und ihren Familien zu tun und brauchen teilweise selber Unterstützung. Also frage ich da gar nicht erst nach...
    Der KV besucht die Kleine zwar immer mal (ca. 3h nachmittags in unregelmäßigen Abständen) und nimmt sie evtl. mal 1-2x im Monat von vormittags bis frühen abend zu sich, aber mehr geht seinerseits nicht. Er möchte das auch nicht.
    Haushaltstechnisch bleibt bei mir viel liegen, bzw. wird oft aufgeschoben, da die Kleine ganztags daheim ist und viel Zuwendung und Aufmerksamkeit braucht. Ich nehme mir oft vor alles abends nachzuholen, aber meist bin ich dann echt k.o. oder auch wirklich zu faul noch was zu stemmen :rolleyes2: .
    Ab September geht´s dann hoffentlich anders weiter. Ich werde hoffentlich eine Umschulung beginnen und die Kleine geht dann in eine Krippe.
    Ich liebe meine Kleine Maus unheimlich - sie ist, ohne übertreiben zu wollen, das BESTE was mir in meinem Leben passiert ist, dennoch hoffe, dass ich bald mal wieder was für mich tun kann, einen sinnvollen Job nachgehe, geistig gefordert werde und auch wieder mal etwas Geld ins Haus kommt (KV zahlt nicht, ich erhalte ALG2).
    Die Tatsache dass die Kleine und ich Tag und Nacht - fast ununterbrochen - aufeinander hocken, macht es nicht leicht. Einen Babysitter habe ich nicht (um evtl. mal rauszukommen), da ich mir das nicht leisten kann.
    Es gibt Tage, wo ich nachmittags schon die Zeit ersehne, dass die Kleine abends im Bett ist (vor allem bei den hochtourigen Bockphasen) und es gibt Tage, da liegt die Kleine im Bett und ich vermisse sie und würde sie am liebsten aus dem Bett zerren und knuddeln.
    Ich habe mittlerweile wieder einen Freund. Wir sehen uns allerdings unregelmäßig und eher selten, auch aufgrund seiner Dienstpläne. Wenn er bei uns ist, oder wir mal bei ihm, versucht er mich schon zu unterstützen, nur manchmal habe ich ein schlechtes Gefühl dabei und kann das nicht immer so zulassen.
    Glücklicherweise springt er auch mal als Babysitter ein, wenn ich dringende Termine habe (Ärzte, Jobcenter usw.), damit ich den kleinen Radaubolzen nicht mitnehmen muss. Warten ist so gar nicht ihr Ding und gerade im Arztzimmern kann es echt anstrengend werden :rolleyes2: .


    Ich gebe zu dass ich mich phasenweise oft überfordert fühle, andererseits habe ich meine Maus und ich weiß wofür ich "schwitze" ;) .
    Ich habe auch mal über eine AE-WG nachgedacht, aber verunsichert bin ich auch, weil ich nicht weiß, ob das wirklich so gut ist. Man weiß ja nie, wen man sich da ins Haus holt :rolleyes2: ...


    Hachja... es wird auch wieder ganz tolle blühende Zeiten geben, nicht nur für die Kleine, sondern auch für mich, davon gehe ich stark aus.
    Bis dahin mache ich das Beste aus unserer -für mich- schwierigen Situation ;) .




    Viele Grüße...

  • Wintersonne, wieso denn eine AE-WG?
    Also bevor ich mit wildfremden Menschen zusammenziehe, würde ich lieber mit meinem Freund zusammenziehen.
    Wie steht er denn zu dem Thema? Wäre doch eine große Entlastung.

  • NemesisLady,


    ich habe mal über eine AE-WG nachgedacht, aber mich dann eben dagegen entschieden, eben weil man nie weiß was draus wird.
    Mit meinem Freund bin ich "recht frisch" zusammen und wir sehen uns ja auch nicht so oft, insofern kommt ein zusammenziehen meinerseits derzeit nicht in Frage. Dafür ist es mir noch zu früh und ich bin noch "geschädigt" vom letzten Flop mit dem KV.
    Da bin ich lieber alleine und weiß das mein Chaos nur von mir verursacht wird (im überzogenen Sinne) ;) .



    VG

  • Eine WG wäre absolut nichts für mich.


    Aber vielen Dank für die ganzen Anregungen. Es tut schon gut zu lesen, dass man nicht ganz allein unter den Alleinerziehenden ist, die wirklich ganz allein sind. Was für ein Satz :schiel


    Hat jemand Erfahrungen mit den sogenannten "Leihoma's/-opa's"?



    Es gibt Tage, wo ich nachmittags schon die Zeit ersehne, dass die Kleine abends im Bett ist (vor allem bei den hochtourigen Bockphasen) und es gibt Tage, da liegt die Kleine im Bett und ich vermisse sie und würde sie am liebsten aus dem Bett zerren und knuddeln.


    Dieser Satz trifft es so was von gut! :daumen

  • Ich bin in einer ähnlichen Situation.
    Meine Tochter ist 21 Monate alt, wir leben seit sie 1 Jahr alt war, alleine. Meine Familie lebt 500km weit weg, Freunde und Bekannte habe ich hier (noch) nicht, da ich erst vor kurzer Zeit hergezogen war.
    Die ersten Monate waren die Hölle. Die Kleine musste täglich 8 Stunden in die Kita und ich musste arbeiten. Die Kleine hat abends nur geweint, gebrüllt, getobt.
    Mit dem KV hatte ich ganz große Schwierigkeiten was die Besuche anging, erstens wollte er die Kleine immer nur spontan sehen und auch nur für ganz wenige Stunden und zweitens haben die Besuche bei der Kleinen jedes Mal ein Riesendrama ausgelöst.
    Sie hat monatelang (!) nachts Theater gemacht, war ständig krank und hat nur an mir geklebt wie ein Saugnapf. Ich hatte keine Chance irgendwas zu machen.
    Freie Tage? Fehlanzeige. Ich musste alle Urlaubstage und mühsam erarbeitete Plusstunden für die vielen Krankheitstage / Arztbesuche der Kleinen opfern.
    Im Frühjahr, nach ca. 6 Monaten alleine, war ich kurz davor, von der Brücke zu springen.


    Tja, und dann? Dann wurde es besser. Ich habe alles, was nicht absolut nötig war, liegen lassen. Ich habe die Nachmittag 100% nur mit der Kleinen verbracht, mit ihr auf dem Spielteppich gesessen und mich nur um sie gekümmert.
    Ich habe eine Weile gar nicht mehr versucht, abends noch mal aufzustehen, sondern bin direkt mit ihr um 18:30 ins Bett gegangen. Und schon nach ein paar Tagen wurde es besser. SIe hat das erste Mal überhaupt durchgeschlafen. Sie fing an, mit mir zu kommen, wenn ich was im Haushalt gemacht habe und mir zu "helfen" anstatt an meinem Hosenbein zu hängen und zu brüllen.
    Dann wurde es zum Glück auch besser mit dem ständigen Kranksein und ich konnte normal arbeiten gehen. Inzwischen habe ich einen Rhythmus gefunden, so dass ich alle 2 Wochen einen Tag frei nehmen kann....


    Naja, was ich Dir damit sagen will: Es wird bestimmt besser, aber die schlimme Zeit musst Du irgendwie überstehen. Lass alles weg, was irgendwie geht. Wasche nur das nötigste, beziehe die Kleine in alles ein, was Du machst. Versuche jeden nötigen Handgriff so gut es geht zu optimieren und halte einfach durch!


    Mit Leihoma/-opa habe ich keine Erfahrung. Nach dem Mist der letzten Monate will ich meiner Tochter nicht noch eine neue Bezugsperson zumuten. Meine Vorstellung ist, dass ich so jemanden (Leihoma, Babysitter, wat weiß ich) suche, wenn sie besser spricht und mehr versteht. Meine Hoffnung ist, wenn sie 2 oder 2,5 Jahre alt ist. Bis dahin verzichte ich....

  • Hallo erstmal, zuerst solltest du dich verabschieden immer zu schauen, wie "toll" es die anderen schaffen. Du musst es für dich vertreten können. Wenn du mit 20-25 Stunden besser zurecht kommst dann reduziere halt. Da ich es auch nicht geschafft habe ein Netzwerk aufzubauen, bin ich zurück in meine Heimatstadt gezogen. Wie soll man arbeiten gehen, wenn die Kita um 17h schließt aber der Arbeitgeber möchte, das du bist 18:30h arbeitest. Da brauch man Hilfe. Bis jetzt hat die Jobsuche bei mir nicht wegen der Kita Zeiten nicht geklappt. In meiner Heimatstadt suche ich jetzt weiter, da meine Mama mir hier helfen kann.
    Vielleicht lernst du ja sonst andere, nette Mamis in der Kita kennen, die deine Kleine mal nehmen können. Ohne verläßliche Menschen an der Seite, ist es für allein erziehende meiner Meinung sonst schwer zu schaffen.
    Ich wünsche ir viel Kraft und hoffe, das du für dich einen Weg finden wirst.

  • Hallo Anri,


    wie viele meiner Vorschreiber schon sagten, vergleich Dich nicht mit anderen.


    Ich sage Dir mal, was ich denke. Das Kind hat Priorität und wenn es dem Kind nicht gut geht und es weint und schreit, dann muß die Arbeit warten. Vor allem wenn die Kinder noch so klein sind und hinzu kommt, dass Du völlig alleine bist. Im Ernst, mir auch egal, ob ich mit Dreck beworfen werden, lieber von Hartz 4 leben, wenn das Kind noch so klein ist (oder 20 Stunden Stelle suchen, mit Wohngeld) anstatt vom schlechten Gewissen zerpflückt werden


    Hartz 4 ist nicht schön und im Grunde nicht erstrebenswert. Aber Alleinerziehende sind in einer Ausnahmesituation. Da ist niemand, der abend heimkommt und einem hilft, das Kind zu beruhigen, zu kochen oder Rechnungen zu begleichen.


    Bevor ich selbst Mutter wurde, hatte ich im Übrigen eine ganz andere Einstellung (auch gegenüber Alleinerziehenden und "Stütze"). Dachte, mir könnte das nie passieren. Ha, falsch gedacht.


    Jedenfalls habe ich so eine ähnliche Situation wie Du, bin mutterseeleinalleinerziehend. Meine ist jetzt 3, die ersten 2 Jahre habe ich komplett von Hartz 4 gelebt, arbeite jetzt wieder Teilzeit und Kind ist etwa 6 Stunden täglich in Kita, was mit 3 Jahren zu schaffen ist - obwohl ich meiner anmerke, dass es noch zuviel ist.


    Die ersten 2 Jahre war ich komplett mit meinem Kind zusammen (auf Toilette, beim Arzt, beim Anwalt). Sie kann sich gut von mir lösen, wenn ich sie in die Kita bringe aber ist dann auch echt fertig, wenn ich sie um 14.30 abhole. Und nein, ich werde nicht 30 Stunden arbeiten, so lange ich merke, dass es meinem Kind (und mir) nicht gut tut. Kann ja jeder so machen, wie er meint. Mit mir nicht. Dazu ist mir mein Kind zu wichtig. Und in einigen Jahren gehen die eh ihren Weg und da ist dann auch wieder genug Zeit, Vollzeit arbeiten zu gehen.


    Denk daran, Du hast nur ein Leben, mach das Beste draus. Und das Beste ist das Euer Wohl, Eure Gesundheit.

    Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln. (Astrid Lindgren)


    Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie Ungerechtigkeit. (Charles Dickens)



  • Hallo,


    eines kann ich Dir mit auf dem Weg geben, je älter Dein Kind wird, desto einfacher wird es!!! Deine Tpcher ist noch sehr jung, aber warte mal ab in einem Jahr. Da lachst Du über Deine jetztige Situation. Denn Sie fordert dich sehr. Und jeder der selbst ein Kind alleine groß gezogen hat, weiß was Du da leistest.
    Ich bin übrigens in der selben Situation wie Du. Keine Familie, kein Partner, aber die Zeit arbeitet für mich. Mein Sohn ist jetzt 2,5 Jahre und es ist um einiges leichter als letztes Jahr als er noch 18 Monate alt war.


    Lass den Kopf nicht hängen!!!


    Und wenn Du jetzt die Stunden verringerst, kann Dich jeder sehr gut verstehen. Das muss ja nicht so bleiben. Ich bin mir sicher, wenn die Kleine sich mehr gewöhnt hat und immer selbstständiger wird, dann hast Du auch wieder die Kraft mehr Stunden zu arbeiten.


    Aber sich selbst fertig zu machen, weil irgendwelche Leute hier im Forum vielleicht viel mehr schaffen. Nun ja, weißt Du denn anhand des hier geschriebenen wirklich alles??? Danach würde ich meine Entscheidung nicht richten. Was gilt ist, was Du denkst, was richtig ist.


    LG
    Lale

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

  • Du hast also ein soziales Netzwerk, aber nicht bezogen auf deine Tochter. Dann mach es dazu. ;-) auch da hilft dir die Zeit und Freundschaften, die dein Kind eingehen wird, die du dringend besonders fördern solltest.


    Ich hab eine enge Freundin, die genau in deiner Situation lebt sozusagen. Tochter ist nun 8 und die beiden sind viiiiiiel zu eng aufeinander. Mutter müsste sich etwas forcierter lösen und auch Tochter darin bestärken auch mal bei jemandem zu übernachten, damit Mama mal zum Atmen kommt. Die beiden haben das sanfte sich dahin entwickeln verpasst und Mama steht nun mittlerweile recht stark unter Druck und ich bedränge sie da auch ein Stück weit, ihre Tochter da ein Stück weit zu "zwingen", mal woanders zu schlafen zB.


    Was ich die also sagen wollte: soziales Netzwerk ist wichtig. Richtig. Und wenn du dir das schaffst oder ausbaust und auch wirklich nutzt!!! dann wird sicher alles gut werden.:-)


    Ansonsten: wenn du mit weniger Geld leben kannst und das geht, tu es.

    :winken: