Liebe AE´s,
ich bin auf der Suche nach Rat, auf dieser Seite gelandet und würde mich sehr über Euren Rat/Eure Meinung bezüglich meines Problems freuen.
Vielleicht ist es erstmal gut, die Ecktdaten zu nennen, damit eine Einordnung der Situtation leichter fällt.
Vor einem halben Jahr habe ich meine Partnerin kennen gelernt, sie hat ein Tochter die gerade 7 geworden ist und dieses Jahr zur Schule kommt.
Wir führen eine Fernbeziehung (rund 1,5 h Fahrtzeit trennen uns) und können uns so nur an den Wochenenden sehen. Ich bin voll berufstätig und mache eine schulische Fortbildung, so dass ich von morgens 7 Uhr bis abends 22 Uhr auf Achse bin. Meine Partnerin arbeitet im sozialen Bereich auf 3/4 Basis, die Lütte geht in die Kita.
Es herrscht überhaupt kein Kontakt zum KV, der sich nicht für sein Kind interessiert. Vor mir gab es (wenn ich das richtig behalten haben) ca 4 oder 5 Partner/innen, die die Lütte auch kennengelernt haben, mit einer hat sie auch zusammen gewohnt.
Ich habe die Lütte auch recht fix kennengelernt und mich sofort gut mit ihr verstanden, wir mögen uns gern. Sie freut sich wenn ich zu Besuch komme und dass ein Kind halt auch mal anstrengend sein kann, ist für mich kein Problem und kein Thema. Nur tauchen in letzter Zeit Schwierigkeiten auf, die ich als eher schwerwiegend einschätzen würde und nun kommt der Teil, wo ich Euch um Eure Erfahrungen und Meinungen bitte.
Die Lütte scheint mir stark nach Aufmerksamkeit zu buhlen, in welcher Form auch immer. Das führt zu Ausrastern und sehr auffälligem Verhalten. Beispielsweise war die erste Übernachtung mit Mama bei mir super gelaufen, das nächste mal aber, kam sie immer wieder ins Wohnzimmer, weil sie meinte sie könne nicht schlafen, wobei sie vorher am Abendbrottisch schon von selbst sagte, sie möchte gern ins Bett. Nochmal kuscheln und etwas mit ihr im Bett liegen hat sie sich gewünscht, was aber auch nichts brachte, sie kam immer wieder, aber hatte weder Schmerzen noch Angst, noch sonst irgendwas (jedenfalls nichts was sie äußern wollte). Irgendwann war meine Partnerin dann stinksauer und ich auch genervt.
Beim Entenfüttern fängt die Lütte auf einmal lautstark zu Brüllen und zu Weinen an, weil ihr ein Tier zu nahe gekommen ist und ließ sich nicht mehr beruhigen, obwohl sie vorher absolut begeistert war, vom wir gehen raus zum Entenfüttern.
Zu Silvester wollte sie gern Knallererbsen haben und ist dann wieder komplett ausgerastet mit Brüllen und Heulen als wir damit gespielt haben. Nach ner halben Stunde heranführen, wollt sie gar nicht mehr aufhören Knallerbsen zu werfen und wiederrum eine Stunde später wieder komplettes ausrasten.
Mit Nasenspray und Hustensaft das gleiche, mal absolutes Theater, dann nachdem ich mir ganz viel Zeit mit ihr nehme, hat sie gern Hustensaft genommen, war stolz, dass sie Nasenspray allein nehmen kann und einen Monat später wieder absolutes Drama und Untröstlichkeit die ganze Nacht als würde man sie versuchen abzuschlachten, wieder Engelszungen und ewige Geduld und am nächsten Tag "ich glaub ich brauch nen Hustensaft und guck mal wie ich Nasenspray nehmen kann".
Das versteh ich nicht.
Auch scheint sie sehr unselbstständig zu sein, wir unternehmen gern was mit ihr und sie wird immer einbezogen, aber mal allein spielen geht nicht, dann sitzt sie im Türrahmen vom Kinderzimmer zum Wohnzimmer und spielt dort. Sie traut sich fast nichts zu, es ist immer sofort ein "ich kann das nicht" und der Mamaautomatismus der es dann macht. Die Lütte benimmt sich fürchterlich daneben, die Mama verbietet zum Beispiel das Eis und dann tuts ihr doch leid und die Lütte kriegt ein Eis.
Mutti versucht der Lütten beizubringen, dass sie kleine Aufgaben im Haushalt übernimmt, aber wenn die Lütte sagt, sie müsse grad was malen, oder sie hat keine Lust, dann braucht sie auch nicht helfen.
Ich habe auch ein wenig das Gefühl, dass sie obwohl sie mich mag, ein wenig daran zu arbeiten scheint, die Mama doch lieber für sich allein haben zu wollen, durch ihr aus der Reihe tanzen und das ist leider schon fast ein Dauerzustand untröstliche weinen.
Wenn ich mit meiner Partnerin drüber sprechen möchte, dann heißt es "Es gibt ja aber auch viel schlimmere Kinder und sie kann doch auch ganz lieb sein". Hin und wieder kommt dann auch ne Aktion wie das Hustensaftdrama, dass meine Partnerin aus dem Kinderzimmer kommt, völlig verzweifelt und sich dann die Ohren zu hält, während ich den Gegenpart als GoodCop versuche, weil sie das Drama, dass die Lütte veranstaltet nicht mehr erträgt.
Also um mal so langsam auf den Punkt zu kommen. Meine Partnerin sagt selbst, dass sie teilweise überfordert ist und weiß, dass sie oft inkonsequent ist und vielleicht auch etwas viel gluckt. (Mal kurz 5 Minuten aus der Tür zum Bäcker gehen, ist eine Seltenheit, ohne dass die Lütte auf die Barrikaden geht). Ich möchte gern den Platz an der Seite meiner Partnerin einnehmen, ich mag die Lütte auch total gern, aber ich weiß grad nicht, wie man sich in solchen Situationen verhalten kann, ohne dass man sich dem Kind zu doll aufdrückt und sich in die Erziehung einmischt (obwohl meine Partnerin das sehr befürwortet und mich oft fragt, ob dieses oder jenes gut war).
Im KiGa scheint es überhaupt keine Probleme zu geben und den Tag den die Lütte und ich ganz allein hatten lief auch super, sie hat sich auch richtig viel zugetraut und hatte Spass dabei mir zur Hand zu gehen, was sie von selbst wollte.
Und nochmal, ich weiß dass Kinder auch mal bockig und trotzig sind, Grenzen austesten und soweiter, aber es häuft sich extrem. Meine Partnerin und ich haben kaum 10 Minuten in denen mal nichts ist. Wie kann ich mich am besten verhalten?
Vielen Dank schon im Voraus zu Euren Meinungen.