Das Wechselmodell zum Wohl der Kinder?

  • Das ist kein Angriff sondern die Entscheidende Frage....
    Mache ich es mir nicht verdammt einfach wenn ich sage, "das Kind leidet unter dem Abschied" also schaffe ich den Abschied ab.
    Wenn das Kind bei dem Abschied leidet, bestätigt es doch nur das, dass es auch den anderen Elternteil braucht und verlangt, und sorry, wenn ich diesen dann "entsorge" habe ich lediglich etwas am Lack gekratzt, aber bin dem verlangen nach dem anderen Elternteil nicht ansatzweise nachgekommen.


    Sorry wenn es nach Angriff klang, aber ich finde hier machen es sich viele viel zu einfach und das ist nicht zum wohle des Kindes.

  • Ich wollte hier keine Front zwischen KM und KV aufbauen und habe mich deshalb sehr bemueht geschlechterneutral zu schreiben.


    Wenn das Kind eine dermassene emotionale Achterbahn mitmacht und jeder Abschied so ist, als ob es die Trennung der Elternteile wieder und wieder durch lebt. Wenn es einfach keinen Frieden in sich findet und die Wunde damit immer wieder aufgerissen wird: dann MUSS was an diesem MODELL geaendert werden. Und das beinhaltet moeglicherweise, dass erstmal der Umgang ausfaellt, das Kind sich stabilisiert und man wieder anknuepft, wenn das Kind aelter ist und anders verarbeiten kann!!

  • So und wer bitte hat dann das Recht den lieben Gott zu spielen und zu entscheiden von welchem Abschied wir das Kind zu seinem Wohle befreien??????


    Sorry wenn es nach Angriff klang, aber ich finde hier machen es sich viele viel zu einfach und das ist nicht zum wohle des Kindes.


    Beantworte doch bitte mal ganz konkret Deine Frage von oben. WER soll dann entscheiden? Komm mir jetzt aber nicht mit dem Richter. Verantwortung für das eigene Kind auf DRITTE abzuschieben, ist für mich auch....na ja.


    Es kommen für mich nur 2 Personen in Frage: BET oder UET.


    Und das Kind selbst später natürlich auch. Das sind auch mündige Menschen, die irgendwann auch wissen, wer und was ihnen gut tut und was nicht.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Aus den Augen aus dem Sinn ? nun du siehst vieleicht die Tränen nicht mehr und fühlst dich dann Besser , nur verursacht das wahrscheinlich viel
    tiefere Wunden. Denn bei dir scheint die Einzige PRoblem lösung strategie drin zu bestehen den umgang auszusetzen , was dann mehr oder weniger zum Verlust
    eines ET führt , mit all seinen Dramatischen Konsequenzen.

  • Wenn das Kind eine dermassene emotionale Achterbahn mitmacht und jeder Abschied so ist, als ob es die Trennung der Elternteile wieder und wieder durch lebt. Wenn es einfach keinen Frieden in sich findet und die Wunde damit immer wieder aufgerissen wird: dann MUSS was an diesem MODELL geaendert werden.


    Man kann entweder das Modell/ den Umgang ändern - oder die Protagonisten/die Eltern jeder für sich, ändern ihre Einstellung. Es ist leider in der Natur der Sache, dass Änderungen immer von anderen gefordert werden, Fehler dort gesucht werden. Auf den einen Thread, das eine Posting, wo hier ein User schreibt: Da habe ich Fehler gemacht. Die habe ich abgestellt. Jetzt funktioniert die Sache, kommen gefühlt 1000 Postings und Threads, wo die Ursache für Probleme bei einem/dem anderen ausgemacht werden.


    Da der Ex-Partner genauso denkt, wird es schwer.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

    Einmal editiert, zuletzt von Volleybap ()

  • ich denke das es bei so einem Fall besonders auf das Elternteil ankommt, welches die Kinder nicht dauerhaft bei sich zu Hause hat.
    In deinem Fall Malindi war es ja so, dass der KV sich gegen einen regelmäßigen Umgang wehrt. Wahrscheinlich würde ich da genauso reagieren... Wenn ich nach jedem Treffe merke wie mein Kind leitet, alles in meiner Macht stehende versuche und der KV sich einfach strikt weigert einen regelmäßigen Umgang zu pflegen (Ich bin nämlich der Meinung das hier die Beiträge nicht gelesen oder zum Teil nicht verstanden werden, da Malindi hier ständig angegangen wird, weil sie sagt, man soll ein bissel nachdenken und in bestimmten Fällen vielleicht besser auf Umgang verzichten. Sie selbst hat aber auch alles möglich getan, um einen häufigeren Umgang zum KV zu ermöglichen bevor sie den Umgang verwährte!!!)
    Auf der anderen Seite finde ich es aber auch mehr als sch***e, wenn ein Elternteil bewusst aus dem Leben des Kindes ausgeschlossen wird. Gerade bei einer Trennung von KV und Kind schafft man so eine Distanz die nur schwer wieder aufzubauen ist, und das finde ich unverantwortlich.


    Selbstverständlich gilt das nur für die Allgemeinsitution. Wenn ein Härtefall vorliegt, muss die Entscheidung unter neuen Gesichtspunkten betrachtet werden und man muss schauen, welche "schlechte" Lösung einfach am wenigsten schlecht für das Kind ist....

  • Zat: Bist du wirklich so unempathisch und wenig feinfuehlig den Gefuehlen von Kindern gegenueber, wie du hier tust?


    Aus den Augen aus dem Sinn? JA, denn dann hat das Kind endlich mal Gelegenheit zu verarbeiten!!! Und zwar in RUHE. Bei einem Elternteil, wo es HARMONISCH ist, wo es nicht hin und hergerissen wird. Und ja, das Kind fuehlt sich dann wirklich erstmal besser! Es erfaehrt naemlich Stabilitaet. Aus eigener Erfahrung verursacht das Hin und Herschieben viel mehr Wunden. Was denn fuer wirklich DRAMATISCHE Konsequenzen, wenn der Umgang mit einem Elternteil erstmal ausfaellt. Beschreib mal. Beschreib mal, was das echt fuer Konsequenzen hat, ausser, dass der Elternteil beleidigt ist, sich abgeschoben fuehlt etc. Was hat es fuer das Kind wirklich fuer schlimme schlimme Konsequenzen? Optimal ist was anderes. Das wissen wir alle. Naemlich garnicht erst trennen. Aber fuer mich stellt sich das Hin und Hergeschiebe teilweise einfach nur als Unruheherd im Leben eines Kindes dar.


    Ich kenn nur erwachsene Scheidungskinder, die von sich aus sagen: mit Elternteil a oder b wollte ich garnicht mehr wirklich was zu tun haben. Ich hab die Wochenenden da gehasst (meist ist das bei dem Elternteil, wo garnichts kindgerecht war, weil der Elternteil ansonsten ein Batchelor- Leben gefuehrt hat). Ich kenne keinen persoenlich, der sagt: mir wurde immer ein Elternteil vorenthalten. Gibt es sicher auch, aber ich kenn nunmal nur die andere Variante.

  • Aus den Augen aus dem Sinn ? nun du siehst vieleicht die Tränen nicht mehr und fühlst dich dann Besser , nur verursacht das wahrscheinlich viel
    tiefere Wunden. Denn bei dir scheint die Einzige PRoblem lösung strategie drin zu bestehen den umgang auszusetzen , was dann mehr oder weniger zum Verlust
    eines ET führt , mit all seinen Dramatischen Konsequenzen.


    Muss nicht sein. Aus den Augen aus dem Sinn kann auch helfen, in meinem Fall hat es jedenfalls geholfen.
    Meine Eltern haben sich getrennt als ich zwei war. Mein Vater hat ne Neue gefunden, meine Mutter hat es rausgefunden und hat die Beziehung beendet. Er war darüber nicht traurig. Mit der Frau ist dann zwar nichts geworden, er hat eine andere kennengelernt und ist zu ihr gezogen in eine andere Stadt. Seitdem kam er nur ein paar mal im Jahr für ein paar Tage. Ich habe mich immer tierisch gefreut als er kam und fürchterlich geweint wenn er wieder weg war. Aber soweit ging es noch und dann kam der Supergau - er hat eine andere Tochter bekommen. Mit der Konsequenz dass ich anfing, Aggressionen zu entwickeln, nach dem Motto "warum darf sie ihn immer haben und ich nicht? Ich will auch einen Papa". Dabei ging es mir gar nicht um ihn als Person, sondern darum dass ich wie jedes Kind eine Mama und einen Papa haben wollte. Und obwohl ich theoretisch den Papa hatte, war er praktisch nie da. Für mich war es als ob ich keinen hätte. Und dann hat meine Mutter das entschieden und ihm gesagt er soll gefälligst ganz weg bleiben, er hat seine Wahl getroffen, hat eine neue Familie, und sie wird dafür sorgen dass ich auch eine habe. Und das hat sie dann auch getan. Für meinen Stiefvater würde ich mein Leben geben. Und seitdem ging es mir wieder gut, denn ich konnte in stabilen Verhältnissen aufwachsen und würde nicht mehr durcheinander gebracht. Und meine biologischen Wurzeln waren für mich komplett ohne Bedeutung. Es war wichtiger, Menschen um mich zu haben, die IMMER da waren. Und mein biologischer Vater hätte es beim besten Willen nicht machen können, nicht mal wenn er wollte. Wie denn auch? Er hatte eine neue Familie.
    Daher - aus den Augen aus dem Sinn muss nicht schlecht sein.

  • @Nemesis:


    Ich stimme dir ja eigentlich zu, bin ja ein ähnlicher Fall,
    aber oh oh, das gibt wieder böses Blut: Böse Mama, stattdessen hätte sie neben deinen Vater ziehen können, und gefälligst dafür sorgen, dass du ihn mind. jede Woche siehst, dann wär es dir bestimmt auch besser gegangen, oder du wärst ganz zu ihm gezogen, ihr purer Egoismus.
    dann wär das nicht passiert und du hättest den lebensnotwendigen Kontakt zum biologischen Vater behalten.


    Überzogen dargestellt, wie man es auch betrachten kann.


    Man kann also jedes Modell, jede Entscheidung eines BET oder UET auf unterschiedliche Weise darstellen, je nach der Grundeinstellung, den eigenen persönlichen Erfahrungen und des eigenen Bedürfnisses.


    Ich bin ja übrigens ein Pflegekind und hab null Kontakt zu meinen biologischen Eltern, da zum Glück in diesem Fall tatsächlich mal as Kindeswohl entscheidet.
    Ich und nur ich und sonst keiner durfte ( auch mit 5 schon) entscheiden, ob ich Kontakt zu ihnen möchte oder nicht.


    Meine mutter hat immer versucht, mich zu überzeugen. Ich wollte nie. Auch Kinder sind manchmal schon in der Lage, einen Willen zu äüßern, klar auf andere Weise und klar, muß man sie unterstützen, aber selbst kleine Kinder können schon äußern, wenn sie eine Änderung der Situation benötigen.


    Eine Änderung des Umgangs kann in beide Richtungen gehen, weniger oder mehr, je nachdem, was das Kind signalisiert, nur stur daran festhalten, weil Kind hat ja grundsätzlich kein Mitspracherecht, ist falsch.


    Das Problem ist eben oft tatsächlich, dass es nicht um das Kindeswohl sondern das Elternwohl geht, deswegen behaart jeder so stur auf die festgesetzte Regelung. Keiner möchte nachgeben, was ja auch verständlich ist, aber eben nicht wirklich ehrlich.


    LG,


    Borte

    2 Mal editiert, zuletzt von Borte ()

  • Meiner Meinung nach gibt es nur EIN Zuhause.


    Und wo das gefälligst zu sein hat wissen wir ja alle...


    Manchmal ist es für das Kind auch besser, keinen Umgang zum anderen ET zu haben.


    Definiere "anderer ET"


    Natuerlich sollte der Abschied, der das Kind in tiefe Abgruende stuerzt, wegfallen!


    Wenn ein Kind nach einem Umgangs-WE zurück kommt und weint:

    • Weint es dann, weil das WE nicht schön war?
    • Weint es, weil das WE (schon) rum ist?
    • Weint es, weil es weiß es sieht den anderen ET jetzt für X Tage nicht mehr?

    Wenn ein Kind beim Abholen zum Umgang weint:

    • Weint es, weil es nicht zum UET will?
    • Weint es, weil es jetzt X Tage den BET nicht sieht?
    • Weint es, weil es eigentlich gerade so schön am spielen war?

    Das sind jetzt nur einige wenige Fragen die sich dabei auftun.

  • Wenn ein Kind nach einem Umgangs-WE zurück kommt und weint:•Weint es dann, weil das WE nicht schön war?


    •Weint es, weil das WE (schon) rum ist?


    •Weint es, weil es weiß es sieht den anderen ET jetzt für X Tage nicht mehr?
    Wenn ein Kind beim Abholen zum Umgang weint:•Weint es, weil es nicht zum UET will?


    •Weint es, weil es jetzt X Tage den BET nicht sieht?


    •Weint es, weil es eigentlich gerade so schön am spielen war?
    Das sind jetzt nur einige wenige Fragen die sich dabei auftun.


    Gute Eltern sind ( eventuell mit Hilfe dritter) in der Lage genau das herauszufinden, wenn es ihnen lediglich um das Kindeswohl ginge und den Umgang entsprechend anzupassen.
    Das aber ist anstrengend und einer hätte das Nachsehen, also sagen viele, das Kind weiß doch gar nicht, was es will / macht, wird nur manipuliert und alles wird beibehalten und das Kind ohne Rücksicht weiter nach gutdünken der Eltern verteilt.

  • Ich beantworte die Frage jetzt nur fuer mein Kind. Mein Kind hat nicht geweint, weil es den Papa nicht mag. Es LIEBT ihren Papa. Da bin ich mir sicher. Mein Kind hat schon mit zweieinhalb Jahren geaeussert, dass es ihn aber nicht sehen will. Ich war damals von den Socken, hatte den extra einfliegen lassen und hab gedacht: was hat die denn ploetzlich. Danach (als ob sie es vorher geahnt haette) ist sie in das tiefste Loch aller Zeiten gefallen. Sie kam nicht mehr im Kindergarten zurecht, wir brauchten therapeutische Hilfe. Warum das so war? Weil es in dem Alter garnicht abschaetzen kann, ob und wann es den Papa wiedersieht. Da war wieder ein grosser Abschied und er ist weg. Fuer so ein kleines Kind ist alles eine kleine Ewigkeit. Dass der Papa nicht mehr zuhause lebt, weiss es. Verwirrend ist: er kommt noch ab und an und geht dann aber wieder: aber fuer wie LANGE? Das Kind schoepft bei jedem Umgang neue Hoffnung (vielleicht auch die Hoffnung, dass Mama und Papa ja vielleicht doch nochmal irgendwann wieder zusammen kommen), die immer wieder boese zerschlagen wird. Im Fall eines aelteren Kindes: das Kind hat sich zuhaus eingerichtet mit Freunden, Schule etc. Ich kenne es von Kindern (speziell Maedels!), die beim Papa nicht mehr sein wollen, weil es da nicht maedchengerecht ist, weil die Mama einfach gerade fuer die Maedels (beginnende Pubertaet wichtiger ist), weil sie einfach am Wochenende lieber mit den Maedels aus dem Nachbarhaus losziehen wollen, als wieder zu Papa in einen ganz anderen Stadtteil... Und das gibt es GANZ sicher auch andersrum. Ich kenne auch einige BET Vaeter, wo das andersrum mit der UET Mutter so laeuft, dass sie eigentlich gar keine Lust mehr haben, da hin zu gehen, aber eben muessen, weil es das Umgangsmodell so vorsieht.


    Neulich meinte ein UET Papa zu mir: ich hab mich jetzt entschlossen, die Kinder nicht mehr weiter zu zwingen am Wochenende bei mir zu schlafen. Wie bitte? Da werden Kinder gezwungen, beim UET zu schlafen, obwohl sie garnicht wollen und das soll dann alles zum Wohl des Kindes sein, denn das Kind kann ja unmoeglich in dem Alter seine Wuensche aeussern (oder ist alternativ ganz sicher manipuliert worden vom BET). :kopf

    Einmal editiert, zuletzt von Malindi ()

  • Ich und nur ich und sonst keiner durfte ( auch mit 5 schon) entscheiden, ob ich Kontakt zu ihnen möchte oder nicht.


    :daumen



    Zitat von »tanimami73«
    Meiner Meinung nach gibt es nur EIN Zuhause.



    Und wo das gefälligst zu sein hat wissen wir ja alle...



    Klar. Beim BET - aber den gibts ja so konkret beim WM nicht.


    kurz OT:
    Aber jetzt mal ohne WM gedacht (darauf willst Du ja hinaus):
    Warum ist denn der BET der BET und der UET der UET. In den meisten Fällen wurde das schon bei der Trennung beredet und beschlossen. Und verantwortungsvolle Eltern wissen auch noch, warum sie was beschlossen haben und was die Gründe dafür waren.
    Wenn man im Nachhinein feststellt, dass man damals eine falsche Entscheidung getroffen hat, kann man das ja wieder rückgängig machen - gemeinsam.
    Aber ganz oft hat man nicht mal die Wahl. Und die Gründe dafür sind total verschieden.


    Zitat von »tanimami73«
    Manchmal ist es für das Kind auch besser, keinen Umgang zum anderen ET zu haben.



    Definiere "anderer ET"


    Bezieht sich ja auch nicht auf das WM, aber ich meinte damit den UET (wie Du weisst). Kontakt zum BET wird wohl bestehen. Ich gehe zumindest mal davon aus :brille


    Aber hier gehts um WM - da ist man ja manchmal BET und manchmal UET - wie Du ganz genau weisst.
    Und meiner Meinung nach ist Kind beim WM überall auf Besuch - und nirgends zu Hause.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Gute Eltern sind ( eventuell mit Hilfe dritter) in der Lage genau das herauszufinden, wenn es ihnen lediglich um das Kindeswohl ginge und den Umgang entsprechend anzupassen.


    Oder vielleicht sogar gleich den ständigen Wohnort?!


    Ich hatte meinerseits bisher noch nie etwas dagegen, wenn Tochterkind mal länger bei ihrer Mutter bleiben wollte oder früher hin.
    Umgekehrt dürfen die Jungs das nicht. Die müssen sonntags wieder zurück sein. Mit einer Ausnahme: Wenn es Ex in den Kram passt, weil sie anderweitig was vor hat, dann dürfen die Jungs auch mal früher kommen oder länger bleiben.

  • Hallo zusammen,


    das ist aber wohl keine Diskussion mehr über das ''Wechselmodell''.


    Die ''Lebensmittelpunkt'' - Forderung ist aus der Luft gegriffen und wissenschaftlich nicht belegt~eher das Gegenteil.


    Alleinerziehen ist eher eine neuzeitliche Folge von durch Weltkriege verkrüppelte Gesellschaften. Kinder brauchen jenseits vermuteter ''Lebensmittelpunkte'' die Erfahrung, dass es mehr als nur einen vertrauten Ort auf der Welt gibt. Die ''Verwurzelung'' in einem ''Lebensmittelpunkt'' macht auch weltängstlich vor der ''Welt da draußen''. Kinder brauchen für Lebensoptimismus die Erfahrung, dass Welt für sie offen und nicht Einpersonen-zentriert verschlossen ist.


    MfG krypa

  • In den meisten Fällen wurde das schon bei der Trennung beredet und beschlossen. Und verantwortungsvolle Eltern wissen auch noch, warum sie was beschlossen haben und was die Gründe dafür waren.


    Ich kann dir mal kurz beschreiben, wie das bei mir/uns war:


    Ex meinte "Die Kinder kommen natürlich mit mir".
    Gegenfrage von mir: "Hast du dazu auch mal die Kinder angehört?"
    Antwort: "Nein, warum sollte ich?"
    Ich: "Dann mach es bitte."


    Also hat sie dann die Kinder gefragt.
    Frage an mittleren Sohn: "Würdest du lieber beim Papa oder bei Mama bleiben?"
    Antwort von Sohn: "Ich bleibe beim Papa."
    Frage an Tochter: "Und bei wem willst du bleiben? Und sag jetzt bloß nichts falsches!"
    Tochter schluckt, weint und antwortet: "Bei dir."
    Der jüngste war noch zu klein um überhaupt zu verstehen um was es geht.


    Das war der Moment in dem ich entschieden habe das ABR zu beantragen. Leider vergebens.

  • @3er Papa: das ist ja dann mal gruendlich schief gelaufen!


    krypa: es gibt noch gar keine ausreichenden Forschungen dazu, wie sich Wechsel- oder Wochenendmodell auswirken. Dazu ist das ganze noch zu "neu".


    Alleinerziehend ist auch nicht unbedingt eine Folge verkrueppelter Gesellschaften, sondern vielmehr der Emanzipation (ist meine Meinung). Die groesste Anzahl Alleinerziehender findet sich in Laendern wie Neuseeland und Australien.


    Ich stimme dir zu, dass Kinder, die z.B. nie in den Kindergarten gehen oder nie reisen eine gewisse Verschlossenheit aufweisen und aengstlicher der aeusseren Welt gegenueber sind. Auf der anderen Seite sind aber auch Kinder, die keine Stabilitaet innerhalb der Familie finden nach aussen hin verunsichert. Mangelndes Selbstwertgefuehl ist ja bei Scheidungskindern ein Riesenthema. Das Kind braucht diese innere Stabilitaet im Familienkreis, um dort draussen in der Welt sicher zu agieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Malindi ()

  • Hi!


    Also ich habe meinen "Vater" nie zu Gesicht bekommen. Für mich ist er ein großes Lebensfragezeichen geblieben. Auch wenn ich später einen zuverlässigen beständigen Stiefvater hatte, mich hat das "da fehlt eine ganze Familie, die ich nicht kenne" phasenweise immer wieder beschäftigt. Mit 25 Jahren habe ich meinen "Vater", den Mann in Anführungszeichen gefunden, meinen Stammbaum vervollständigt, recherchiert, mir Unterlagen und Geburtsurkunden besorgt. Dann habe ich ihn kontaktiert. Keine Antwort. Nun bin ich durch damit. Er hat Pech und ich eine Schachtel Fotos.


    Für meine Tochter will ich das nicht. Sie weint etwa 4mal im Jahr nach dem Umgang. Ich denke, für sie wäre es besser, sie hätte mehr Kontakt mit ihrem Vater. So das die Wochen nicht so lang werden, er mehr Alltag mit ihr hätte, sie mal von der TaMu abholen würde, mit ihr zum Kinderarzt gehen würde. Und das nicht, weil ich das dann nicht machen muss, sondern weil das gut ist, wenn man solche Erlebnisse hat. Das bindet und ist so schön normal, nicht nur Honeymoon am Wochenende.


    Aber gut, Wunschkonzert. Wenn sie denn nun weint, sei es weil sie nicht zur TaMu will, sondern bei mir bleiben oder umgekehrt oder bei mir bleiben will oder beim Papa, habe ich Gelegenheit ihr zu zeigen, dass Gefühle kommen und gehen, sich wieder lösen, und wir lernen gemeinsam, unsere negativen Gefühle zu bewältigen. Ich denke, dass sie damit im Leben eine Menge wird anfangen können.


    LG

  • Oder vielleicht sogar gleich den ständigen Wohnort?!

    Oder auch das.
    Eben. Aber darum geht es eben nicht.
    Eltern sind auch nur Menschen. Kinder brauchen eine männliche Bezugsperson und eine weibliche.
    Es ist ein Írrtum, dass diese nur durch die leiblichen Eltern wargenommen werden können oder im selben Haushalt leben müssen.


    Die Eltern wollen aber meißt ihre Kinder, also kämpfen beide darum. Aber dann soll man zugeben, dass es mehr um einen selbst geht.
    Bei mir ist es zum Bsp so, dass für mich ein Wechselmodell nie in Frage kommen würde.
    Aus rein egoistischen Gründen.
    ZUm Glück ist bei uns aber auch die Konstellation nicht so, dass es durchführbar wäre und zu meinem Glück, weniger für den Kleinen hat der KV null Interesse daran.
    Und zu meinem Glück war ich schon immer / auch vor der Trennung die Bezugsperson.


    Tja, wenn wir ( wir verstehen uns nachwievor ausgesprochen gut) nun feststellen würden, dass eine Änderung der bisherigen Situation erforderlich wäre ( wobei etwas mehr Umgang tasächlich schön wäre)
    käme nun von mir bestimmt nicht der Vorschlag des Wechselmodells.
    Irgendwann kommt vielleicht der Punkt, wo Kindeswohl tatsächlich nicht mehr mit meinen Bedürfnissen übereinstimmt, tja, da kann ich nur sagen, von der Theorie her würde ich jetzt sagen, würde ich den Kleinen ziehen lassen ( bsp er möchte zu Papa), und jetzt kommts halt,


    ob ich es in der Praxis tatsächlich schaffe, kann ich nicht vorher mit 100 prozentiger Sicherheit sagen.


    Jetzt mal andersrum: Das Kind lebt bei ihm, bei mir würde es, warum auch immer nicht gehen.
    Was meinst, wie toll ich das Wechselmodell plötzlich finden würde.


    Nun bin ich mal ehrlich gewesen.
    WEnn es darum ginge, etws erreichen zu wollen, würde ich natürlich auch sagen, alles andere dient nicht dem Kindeswohl.
    Wo wir zu einer weiteren Schwäche auf der Elternebene kommen.
    Alle ütter, alle Väter sind der Meihnung, keiner kann sich so gut ums Kind kümmern, wie er / oder sie selbst.
    Daher ist man natürlich überzeugt, dass sein Modell das richtige fürs Kind ist. Erst recht dem / der Ex gegenüber, man hat sich ja nicht grundlos getrennt.


    Das ist doch die Realität, die am meißten vertreten ist. Das Ideal sieht anders aus.
    Ich bewundere die, die es tatsächlich schaffen.


    Und das genau ist doch der Punkt.


  • Worum gehts in dem thread? Umgangsrecht abschaffen!
    Passt ja auch ins Gesamtkonzept, dem von der KM festgelegten Kindeswohl.


    Ein abgelegter KV stört einfach. Man (also Frau) müsste sich mit ihm auseinandersetzen. Entweder direkt oder aber über das Kind bspw. wenn selbiges Fragen hat.
    Des Weiteren lässt sich der ggf. vorhandene Next/ Trennungsgrund viel problemloser als *Papa* installieren.
    Ein weiterer Vorteil wäre dann auch, dass der NUET (Nichtumgangselternteil) erstens keine (ohnehin völlig unnötige) Anrechnung des hälftigen Kindergeldes vornehmen könnte und zweitens die gesparten Umgangskosten unterhaltserhöhend einbringen könnte. Eine dementsprechende Änderung des fortschrittlichsten Familienrechts der Welt sollte doch machbar sein.


    Sayonara
    Musashi

    Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie. (A. Einstein)