wie werde ich alleinerziehender Vater?

  • Hallo,
    Ich habe eine Tochter, 14 Jahre alt. Letzten Freitag stand sie bei mir vor der Tür und sagt sie möchte nun bei mir leben und wohnen.
    Ich muss dazu sagen, ich durfte 13 Jahre keinen Kontakt zu ihr haben. Ihre Mutter hat alles dafür getan, das meine Tochter nichts von mir erfahren konnte, oder überhaupt wusste, das es mich gibt. Meine Exfrau hat vor ein paar Jahren geheiratet im Raum Karlsruhe. Meine Tochter dachte nun das der neue Ehemann ihr Vater ist.
    Bis vor ca. 6 Wochen erfuhr meine Tochter durch einen dummen Zufall, das sie einen anderen Vater hat. Sie wollte nun mich kennen lernen. Es gestaltet sich aber schwierig,
    weil ich 630 km von Karlsruhe weg wohne ( Bremerhaven). Es blieb uns nur das Telefonieren. Das reichte meiner Tochter aber nicht aus, sie wollte mich nun persönlich kennen lernen und fing an zu rebellieren. Sie machte, was sie wollte. Auf Ihre Mutter hörte sie nun gar nicht mehr. Ihr "Papa", der ja nun nicht ihrer war, hatte nun gar nichts mehr zu sagen und musste sich den bekannten Spruch anhören,.... "Du bist nicht mein Papa, Du hast mir gar nichts zu sagen". Meine Tochter packte Ihre Sachen, zog sich an und setzte sich abholbereit in die Küche. Sie war sogar bereit in ein Heim zu gehen, nur nicht zu Hause zu bleiben.Meine Exfrau wusste keinen Rat mehr. Meine Tochter hat mit vollen 1,5 l Flaschen nach Ihr geschmissen und Sie sogar mit einem Küchenmesser bedroht. Nun hat meine Exfrau Angst vor Ihr. Sie holte sich einen Termin beim Jugendamt und nahm unsere Tochter mit zum Termin. Die Mitarbeiter vom Jugendamt sagten : Das Mädchen ist 14 Jahre alt, sie können sie nicht zwingen, sie darf selbst entscheiden.Also setzte meine Exfrau das Kind in den Zug nach Bremerhaven. Da war sie nun, meine Tochter, nach 13 Jahren. Und nun? ich weiss nicht wo ich zuerst anfangen soll mit den Laufereien, sie muss ja auch zur Schule, ab heute sind die Ferien zu ende. Ich habe nun eine Woche Urlaub. Ich bin Berufskraftfahrer und normal die ganze Woche unterwegs. Was soll ich tun? Kann man mir einen Rat geben, wie es weiter geht?
    LG Rowdy1307

  • Hallo Rowdy,
    erstmal herzlichen Glückwunsch und willkommen in der Welt der Alleinerziehenden.
    Als erstes zum Jugendamt, Unterstützung holen, Kindergeld bei der Kindergeldkasse beantragen (der Arbeitsagentur angeschlossen).
    Den Fernverkehr wirst du dir knicken können. Sprich am besten mit deinem Chef, ob er dich im Nahverkehr einsetzen kann.
    Kein Beruf ist so ungeeignet zur Kindererziehung wie der des Kraftfahrers...
    Du kannst dich von deinem bisherigen Leben wohl mehr oder minder verabschieden...
    Sorry, das das krass und negativ klingt, aber das sind die Fakten. Du hast da einen weiblichen pubertären Stachelkaktus vor die Tür gesetzt bekommen, der dir noch reichlich die Nerven klauen und dir massig graue Haare verpassen wird.
    Wie ist deine Familiäre Situation? Eltern? Geschwister die dich bei der Betreuung unterstützen können???
    Ich wünsch dir viel Glück und gute Nerven
    lg
    Kila

    Homo homini lupus est


    Gott vergibt, ich nicht

  • Hallo :blume und herzlich willkommen...


    das ist eine nicht ganz einfache Situation. Mama hat Töchterlein komplett von dir abgeschottet und bekommt nun das Resultat- mitten in der Pubizeit.
    Das deine Tochter dich kennenlernen will- ganz verständlich.
    Das du so bereitwillig alles umkrempeln willst- finde ich super :sonne


    Die Grundfragen für mich wären: Kannst du das überhaupt stemmen mit deinem Job?
    Was tust du, wenn die Kleine nach 2-3 Monaten wieder zurückwill und du dich komplett anders wegen ihr organisiert hast?


    Hier sind meiner Meinung nach ganz viele Dinge zu klären und wenn Tochterkind bei dir leben soll v.a. mit der Mutter abzusprechen, sonst wird es noch einen ganz großen Knall geben.


    Habt ihr denn gemeinsames Sorgerecht?
    Könnt ihr noch miteinander reden und Vereinbarungen treffen?
    Wird die Mutter Unterhalt bezahlen.
    Reichen deine Wohnverhältnisse aus um deine Tochter mit aufzunehmen.
    Was wird mit deiner Arbeit- kannst du eine Betreuung organisieren?


    Und für mich ein ganz wichtiger Punkt: ihr müsst erst eine Beziehung zueinander aufbauen- ihr habt euch 13 Jahre nicht gekannt. Das braucht Zeit und wird nicht ohne Reibereien abgehen.


    LG Finchen

    Egal, wie tief man die Meßlatte für den menschlichen Verstand legt, es gibt jeden Tag mindestens einen, der aufrecht drunter durchgehen kann! :pfeif:tuedelue

  • Die Mitarbeiter vom Jugendamt sagten : Das Mädchen ist 14 Jahre alt, sie können sie nicht zwingen, sie darf selbst entscheiden.Also setzte meine Exfrau das Kind in den Zug nach Bremerhaven. Da war sie nun, meine Tochter, nach 13 Jahren. Und nun? ich weiss nicht wo ich zuerst anfangen soll mit den Laufereien, sie muss ja auch zur Schule, ab heute sind die Ferien zu ende. Ich habe nun eine Woche Urlaub. Ich bin Berufskraftfahrer und normal die ganze Woche unterwegs. Was soll ich tun? Kann man mir einen Rat geben, wie es weiter geht?
    LG Rowdy1307


    :welcome und :respekt Vater von 0 auf 100


    Melde dich beim Amt


    http://www.bremerhaven.de/buer…e-und-familien.10910.html


    bitte um Hilfe


    - welche Schule ist zuständig (vielleicht kannst du das auch selbst rausfinden)
    - bitte um aktive Hilfe für deine Tochter, das ist eine schwere Phase Pubertät, Gewalt, Abnabelung zur Urspungsfamilie
    - kläre Krankenversicherung
    - kläre Kindergeld
    - besorge dir die Steuerklasse II
    - richte eine Beistandschaft beim Jugendamt ein, die sollen sich bei der Mutter um das Thema Unterhalt kümmern


    Falls es zu einer Meinungsänderung der Mutter kommt, ist es wichtig das ihr euren Alltag gut organisiert habt


    Fährst du Tagestouren oder bist du die ganze Woche außer Haus ? Sprich mit deinem Chef das du abends/nachts daheim sein mußt.

  • Hallo erstmal,


    na das nenne ich mal ein Wandel in Deinem Leben.
    Ok, ich kann das Verhalten Deiner Tochter voll und ganz verstehen. So etwas in der Art kommt dann heraus, wenn man als Elternteil versucht, das andere Elternteil zu verschweigen bzw. dessen Rechte und die Rechte des Kindes auf Umgang miteinander zu verhindern. Also zunächst einmal Respekt für Deine Tochter, sie ist sehr willensstark und das halte ich grundsätzlich für gut.


    Was Eurer Tochter aber klar sein muss, auch bei Dir wird es nicht immer eitel Sonnenschein geben, auch bei Dir ist der Himmel nicht blauer oder der Tag hat mehr als 24 Stunden. Was ich damit sagen will, lass Alltag einziehen und dann müsst Ihr zusammen einen Weg finden. Dann wird sich zeigen, ob sie dauerhaft bei Dir wohnen bleiben will und wie Ihr den Alltag zusammen meistern wollt.


    Bist Du denn als Berufskraftfahrer die komplette Woche nicht zuhause oder hast Du "nur" Tagestouren, wärst also abends zuhause? Wenn Du die gesamte Woche unterwegs bist (einschließlich nachts), dann stelle ich mir den Alltag schwierig vor.


    Als erste Punkte für Dich wichtig wären natürlich die Schulanmeldung und dann eine Ummeldung beim Meldeamt. Da würde ich mal hingehen und sagen, dass Eure Tochter jetzt bei Dir als alleinerziehendem Vater lebt. Dann solltest Du sie auch ohne Bestätigung der Mutter ummelden können. Nimm Eure Tochter ruhig mit zum Amt, das kann nicht schaden.

    Einmal editiert, zuletzt von Shielover ()

  • :welcome


    Hm, ich würde an Deiner Stelle erstmal ein Probewohnen mit Tochter vereinbaren.


    Im Moment ist sie (und das zu Recht) stinksauer auf ihre Mutter und den bislang vermeintlichen Vater und Du ihr neuer Held. Sie hat Dich wahrscheinlich auf ein unheimliches Podest gestellt so nach dem Motto bei ihm ist alles anders und vor allem besser.


    Ihr kennt Euch nicht, wer weiß ob ihr überhaupt miteinander klar kommt. :frag Nur weil ihr halt biologisch verbandelt seit, muss das ja zwangsläufig nicht wie geschmiert laufen.


    Was ist wenn Tochter in 8 Wochen feststellt das bei Dir nix anders ist, sie wird wenn ihre Wut verraucht ist auch gewisse Dinge vermissen. Freunde, eventuell Großeltern, Tanten, Onkel usw.


    Warte ab bis Kind wieder in der Realität gelandet ist und fang dann erst an Dein Leben komplett zu ändern. Nicht das Du alles drehst und Kind ist wieder weg und Du im schlimmsten Fall arbeitslos.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Hallo und auch von mir ein herzliches Willkommen ;)


    Ehrlichgesagt zieht es mir bei der Story schlichtweg die Socken aus!
    Da wird der jungen Dame jahrelang was vorgemacht, dann fliegt die Geschichte
    auf, sie rebelliert und JA und Mutter fällt nichts besseres ein als ohne vorherige Absprache
    das Mädchen zu dir zu verfrachten.
    Punkt eins : Die Enttäuschung deiner Tochter ist absolut nachvollziehbar. Dennoch hat sie
    niemanden mit einem Messer zu bedrohen oder Flaschen hinterher zu werfen. Dass das zum Resultat hat,
    dass sie ohne Rücksicht auf Andere - dich zum Beispiel- ihren Willen durchsetzt, macht mich betroffen, weil was
    passiert denn wenn es das erste Mal Probleme zwischen dir und ihr gibt - nutzt sie dann den bewährten Weg?
    Und da ihr ja fatalerweise vom JA gesagt wurde, dass sie selbst entscheiden kann, wo sie wohnt ( wobei diese Info auch
    noch falsch ist!), kann das wirklich noch heiter werden.


    Schnellstmöglich zum ansässigen JA. Vieles von dem was du machen musst kannst du nur mit Zustimmung der KM machen (ich
    vermute sie hat das alleinige Sorgerecht). Es besteht Schulpflicht, d.h. die junge Dame musst auch hier schnellstens angemeldet werden.
    Wo ist die krankenversichert? Liegt dir die Karte vor?
    Sie muss bei dir gemeldet werden, ohne SR ist auch das schwierig!


    Ansonsten lege ich dir nahe ein ernstes Gespräch mit deiner Tochter zu führen. Auch bei dir gibt es Regeln an die sie sich zu halten hat.


    Ich finde es schlichtweg unglaublich, was mit dir da gerade gemacht wird und hoffe wirklich, dass das gut geht!


    Lg
    Mami2511

  • ich schließe mich Kilashandra an...
    dein bisheriges Leben wirst du knicken können... war bei mir nicht anders...Vollzeitdaddy von null auf hundert...
    die Wege wurden dir ja von den Vorrednern gut beschrieben.
    Eines möchte ich dir aus Erfahrung ans Herz legen: zum Glück haben wir Väter es bei den pubertären Stachelkakteen etwas leichter, weil wir vermutlich alles ein wenig gelassener sehen.
    Dennoch braucht die junge Dame Struktur: also versuche Rituale einzuführen wie gemeinsames Essen/KOchen, feste Zeiten der Bettruhe (auch mit 14), Hausaufgaben kontrollieren, usw...
    Ohne Struktur läuft sie völlig aus dem Ruder, dann werden Flaschen werfen und Messer zücken noch harmlos sein, vor allem wenn die junge Dame dann noch die "richtigen" Freunde trifft.
    Also behalte auch da ein Auge, mit wem sie wann und wo abhängt...ein gutes Messinstrument sind die Schulleistungen. Bleibe hier im engen Kontakt mit der Schule, damit dir fallende Leistung und/oder Schulschwänzen gleich gemeldet wird.


    Ansonsten wird es ziemlich lustig: Kauf mal Slipeinlagen und Damenbinden im Supermarkt...oder versuch mal die Spitzenblusen von La Tochta zu bügeln. Auch dürfte es nicht immer einfach sein, den kulinarischen Volltreffer zu landen. Pichelsteiner Eintopf und Ravioli werden mit der Zeit langweilig.
    Dann mach dir einen Kopf wegen Ärzten: Frauenarzt, Augenarzt, usw...sollte alles mal gecheckt werden.


    Die Wut und die Enttäuschung der Tochter ist nachvollziehbar: es gibt nichts Schlimmeres, als ein Kind anzulügen und ihm etwas vorzugaukeln...auch du solltest von Anfang an die Karten auf den Tisch legen. Nicht dass la Tochta versucht, die Gelegenheit auszunutzen und sich von dir kaufen lässt. Die Töchter haben ein ganz feines Gespür, wie sie Daddy um den Finger wickeln können. Auch hier gilt es Grenzen aufzuzeigen...


    Vielleicht solltest du den Job nicht ganz hinschmeißen, denn wer weiss, ob sie sich das nicht noch anders überlegt. Aber Tagestouren zu fahren dürfte halt nicht so einfach sein, weil dann anschließend die zweite Schicht auf dich wartet...aber Stunden schrubben bist du vermutlich gewohnt...


    Wünsch dir Glück und Kraft...

  • Erstmal :welcome
    Die Geschichte ist ja wirklich hart. Kam die Tochter denn allein zu dir??? Hat die Mutter sie gar nicht begleitet???
    Dass die Tochter sauer ist, ist schon klar. Allerdings würde ich erstmal die Mutter dazu holen und ein ernstes Gespräch zu dritt führen. Ob es wirklich sinnvoll ist, dass sie bei dir lebt. Ihr ist wahrscheinlich gar nicht bewusst, dass sie durch den Umzug nicht nur die Mutter zurück lässt, sondern ihr gesamtes Leben - Freunde, Schule usw. Ihr Verhalten (mit Flaschen werfen usw) verheißt nichts Gutes.


    Biete ihr erstmal an, zur Probe bei dir zu wohnen. Und vielleicht auch nicht sofort, sondern in den Ferien. Du musst dein Leben auch nicht von einem Tag auf den anderen umkrempeln, nur weil die Tochter sich was in den Kopf gesetzt hat. Und es sofort bekommen muss sie schon mal gar nicht. Vereinbart einen Zeitraum und probiert es aus, zum Beispiel in den Sommerferien. Und wenn sie es dann immer noch will, kannst du weitere Schritte einleiten. Bis dahin kannst du ihr ja vorschlagen, regelmäßig Kontakt zu haben, um sich erstmal kennenzulernen.

  • auch von mir ein herzliches :welcome


    Bist du dir sicher,das deine Tochter dies ernst meint ? Nicht das sie nach ein paar Wochen wieder die Schecke packt und
    zurück zu KM macht. (Was ich dir nicht wünsche)


    Den Kraftfahrerjob kannste ja nun fast in die Tonne kloppen. Mehr als Tagesfahrten( im Frühschichtbereich) sind
    nicht mehr drinne. Das mit dem Probewohnen finde ich eine gute Idee.


    Besprich mit der KM alles. Desweiteren würde ich mir Unterstützung beim JA holen. Dein Leben wird sich jetzt
    grundlegend ändern.


    Wie tex-berlin schon schrieb, stelle gemeinsam mit deiner Tochter Regeln auf an die sie sich halten muss.
    Ich kann dir hier aus aktueller Erfahrung sagen, die kleinen Zicken haben es faustdick hinter den Ohren
    was Manipulation der Eltern zu ihren Gunsten, betrifft.


    Wünsche dir eine schöne Zeit mit deiner tochter.



    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • Hi,


    ich winke mal in meine alte Heimat, ich bin auch gebürtig aus Bremerhaven.


    Die Story finde ich echt krass. Die erste Frage ist, warum durftest Du keinen Kontakt zu Deinem Kind haben?


    Selbstverständlich hat Deine Tochter ein recht Dich kennenzulernen, aber gleich bei Dir einziehen? Ich fürchte, dass kann auch nach hintn losgehen. Vor Allem wenn ich bedenke, sie will ihr gewohntes Umfeld einfach so aufgeben, da kann sie schnell merken, dass es keine gute Idee ist. Ein Probe-Wohnen wäre wirklich am Besten, müsste man natürlich sehen, wie man das in gute Bahnen lenken kann. Ich würd mich auch vom JA beraten lassen.


    In der Zeit des Probewohnens kannst Du hinter den Kulissen schon mal anfangen zu organisieren, ob sich Dein Beruf mit einem Kind weiterhin vereinbaren lässt. Schau wie ihr harmoniert. Fühlst Du Dich dem plötzlichen Papasein auch gewachsen? Ich stelle es mir nicht leicht vor. Vielleicht hast Du Glück und kannst evtl. erstmal etwas Urlaub nehmen? Zwecks Kennenlernen?


    Aber Deiner Tochter würde ich auch sagen, dass sie nicht ständig ihren Wohnort wechseln kann, weil es ihr dann bei Dir auch nicht gefällt...und ihr auch sagen, dass Gewalt keine Lösung ist. Wenn eins meiner Kinder mich mit nem Messer bedrohen würde, würde ich die Polizei holen und das Kind auf der Wache mal nachdenken lassen. Mit 14 sollte man eine gewisse Reife erwarten können....


    Ich wünsche Euch alles Gute!!!!

    Das Leben ist wie Brot, irgendwann wirds hart :nawarte: