Alleinerziehender Vater hat eine Frage zum Umgangsrecht bei Säuglingen

  • hallo...


    kurze vorgeschichte:
    meine tochter wurde am 30.03 diesen jahres geboren. schon während der schwangerschaft konnte die mutter (wir waren nicht verheiratet) keine wirkliche bindung zum kind aufbauen.
    direkt nach der entbindung hat sich dieser zustand eher noch verschlimmert. man hat sie dann auf anraten in eine psychatrische mutter-kind einrichtung geschickt. (zu diesem zeitpunkt waren wir bereits getrennt...)


    scheinbar hat sich dort aber die situation zwischen mutter und kind eher verschlimmert, so das man mich gebeten hatte für einen "kurzen" zeitraum das kind zu übernehmen (ich arbeite selbstständig von zuhause aus...von daher war dies kein problem)
    da die mutter auch nicht gestillt hatte war für mich natürlich auch ein vorteil....also habe ich sie mit etwas über 6 wochen übernommen


    aus diesem "kurzen zeitraum" sind mittlerweile knapp 6 monate geworden. mir wurde auch sehr schnell das GSR zugesprochen. mittlerweile befindet sich die mutter nach mehreren therapieabbrüchen wieder in einer psychatrischen einrichtung.


    jetzt zu meiner frage:
    die momentane umgangsregelung lt. JA ist wie folgt: mittwoch nachmittag, sowie samstag/sonntag mit übernachtung. mir ist das schlicht und ergreifend zuviel, da die kleine (vor allem nach dem wochenende) erstmal komplett verwirrt ist. mir würde eher 2-3 mal die woche für 1-2 stunden zusagen, nach möglichkeit sogar auch nur in der gewohnten umgebung der kleinen. (wobei das durch den klinikaufenthalt der mutter natürlich schwierig ist....aber mittwochs und über das wochenende darf sie ja auch raus)


    gibt es einen anhaltspunkt, wie das umgangsrecht bei säuglingen im normalfall geregelt ist?


    vielen dank

  • Hallo


    Ach je, das klingt ja für alle Beteiligten sehr traurig.


    Ich kenne es so, dass gesagt wird eher häufigere Kontakte, dafür kürzer und natürlich gerne in gewohnter Umgebung, wenn das für den BET (denjenigen, der betreut) in Ordnung ist. Wie ist denn Euer Verhältnis, mal abgesehen von den sicher bei der Mutter vorhandenen, psychischen Baustellen?


    Frag mal beim JuA nach. Wie stellt sich die Mutter überhaupt zum Umgang. Hat sie Interesse, oder macht sie das, weil es erwartet wrid?


    Gruß

  • gibt es einen anhaltspunkt, wie das umgangsrecht bei säuglingen im normalfall geregelt ist?

    Es gibt IMHO gar keine Standards für Umgangsregelungen. Die Gerichte tendieren aber dazu dem Umgangselternteil alle 14 Tage ein Wochenende von Freitag Mittag bis Sonntag Nachmittag zu zu sprechen. Dies ist oft das Ergebnis einer Gerichtsverhandlung.


    Grundsätzlich könnt ihr aber jede beliebige andere Regelung treffen. Solange ihr beide diese Regelung einvernehmlich unterschreibt ist es gut, aber nicht bindend. Sprich es kann jeder von euch beiden trotzdem eine gerichtliche Umgangsregelung anstrengen. Du bist eh schon ein Sonderfall, daß du als MANN einen Säugling betreust. Meistens werden so kleine Kinder von der Mutter betreut...


    Dein spezielles Problem ist jedoch, daß du den Umgang verkürzen willst. Dazu brauchst du aber wirklich schlagkräftige und vor allem OBJEKTIVE Argumente warum der Umgang plötzlich auf 2 bis 3 Mal wöchentlich ein bis zwei Stunden eingeschränkt werden soll. Alleine der Hinweis auf "psychologische Probleme" reicht da meines Erachtens nicht aus. Schließlich ist die Therapie ein Zeichen dafür, daß die Mutter ihre Lebenssituation verbessern will. Dazu gehört nach meinem Verständnis auch ein geregelter Umgang mit eurem Kind.


    Wie ist denn deine Intention? Möchtest du, daß eure Tochter auch zukünftig bei dir lebt oder soll eure Tochter nach Genesung der Mutter wieder zu dieser ziehen?


    Gruß,
    PapaT

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

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  • Das JA hat diese Regellung vorgeschlagen ?
    Dann brauchst du schon etwas mehr als , Tochter ist verwirrt nach dem Umgang....
    Grundsätzlich finde ich es immer Bedenklich wenn ein ET meint den Umgang des anderen Einschränken zu müssen.

  • Wie ist denn Euer Verhältnis, mal abgesehen von den sicher bei der Mutter vorhandenen, psychischen Baustellen?


    Wie stellt sich die Mutter überhaupt zum Umgang. Hat sie Interesse, oder macht sie das, weil es erwartet wrid?

    das vehältniss zwischen der kindesmutter und mir ist extrem schwierig, da sie die trennung nicht akzeptiert, mich seit monaten mit telefonanrufen und SMS terrorisiert (300 SMS in 2 wochen) und letzen endes eher versucht über das kind wieder die beziehung zu kitten.


    sie wurde immer wieder seitens des jugendamtes gefragt, ob sie das kind selbst großziehen möchte, hat dies aber verneint mit der begründung derzeit psychisch und physisch nicht dazu in der lage zu sein. es wurde von ihr auch schon ein paar mal suizid angedeutet...von daher finde ich es auch befremdlich, das das jugendamt solch großzügige umgangsregelungen befürwortet. zumal außer den großeltern keine begleitung anwesend ist

  • Wie ist denn deine Intention? Möchtest du, daß eure Tochter auch zukünftig bei dir lebt oder soll eure Tochter nach Genesung der Mutter wieder zu dieser ziehen?

    natürlich soll meine tochter bei mir bleiben

  • Hallo


    Naja, Telefonate etc wirst Du wohl akzeptieren müssen, solange sie (vielleicht nur scheinbar) Interesse am Kind zeigen. Die Mutter kann ja nunmal nur über Dich etwas über das Kind erfahren und das wird noch lange so bleiben.


    Du könntest beim JuA erklären, weshalb Du den Kontakt zu Dir einschränken möchtest und um begleitete Umgänge bitten, wobei das schon das Baby belasten wird. Außerdem kannst Du anbieten zum Beispiel einmal / Woche oder abendlich (jedenfalls regelmäßig) einen kurzen Bericht zur Tochter zu verfassen (ein Tagebuch über das Leben des Kindes). Dann muß die Mutter Dich nicht mehr anrufen.


    Gruß

  • sie ruft ja nicht wegen dem kind an...jedes telefonat und jede SMS drehen sich nur um die gescheiterte beziehung. ich wäre ja froh wenn fragen zur tochter gestellt würden :(

  • Moin - um den Umgang noch mehr zu minimieren bedarf es deutlich mehr als das die Kleine komisch reagiert.


    Wie Papa T schrieb - die Therapie kann ihr mehr als zu gute gehalten werden.


    Was mir auffällt, Du trennst noch nicht Eltern- und Paarebene, vermisch das nicht! (Ist nicht leicht und auch kein Vorwurf von mir, nur werden alle amtlichen Stellen so argumentieren.)


    Sie ist die Mutter zu diesem Kind und wird es immer bleiben!


    Auf der anderen Seite - stell Dir vor sie hätte die Tochter und würde Dir den Umgang kürzen wollen - wärst damit einverstanden??? Vorallem wenn sie sagt, nach den Papa-Zeiten ist die Kleine seltsam? Wohl nicht, oder?

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

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  • Hallo Ishido,


    unsere Umgangsregelung ist durch ein Gericht festgelegt worden. Auch das Jugendamt wurde um Stellungnahme bemüht.
    In den geraden Wochen bekommt der Papa die Kinder von Samstag morgen bis Sonntag abend und in den ungeraden Wochen kommt er immer mittwochs von 14-18 Uhr um mit den Kindern etwas zu unternehmen.


    Bei Festlegung des Umgangs waren unsere Kinder 11 Monate und 2,5 Jahre alt. Der Richter hat während der Verhandlung ständig im Internet gesurft weil er selbst etwas hilflos war... er hat nach anderen Urteilen Ausschau gehalten und dann einen Präzedenzfall gefunden. Dabei ging es allerdings um ein Kind mit 2 Jahren.


    Jedenfall finde ich unsere Regelung ganz gut, auch wenn ich am Anfang skeptisch war (weil ich dachte, dass es noch zu früh für eine Übernachtung sei, zumal wir über eine Entfernung von 150km zwischen den beiden Wohnorten sprechen). Die Kinder kamen anfangs auch immer wieder etwas verwirrt und teilweise auch aggressiv zurück. Letztendlich haben sie sich dann aber doch sehr schnell an die Situation gewöhnt und mittlerweile lieben sie die Umgänge mit ihrem Papa. Und ich bin sehr froh dass allen Beteiligten damit geholfen ist!


    Versuche die Anrufe und sms von deiner Ex so gut es geht zu ignorieren. Es sollte nun primär um das Wohlergehen Eures Kindes gehen. Vielleicht kannst du oder eine andere Bezugsperson ihr das irgendwie klarmachen? Ansonsten bin ich der Meinung, dass die Zeit alle Wunden heilen wird und hoffentlich die Vernunft siegen wird.


    Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen.


    Alles Liebe für Euch drei!


    Viele Grüße,
    Kiki :sonne

  • also ich kenne das aus zahlreichen anderen Threads hier gar nicht, dass ein Säugling sogar über das Wochenende+Nacht Umgang mit dem UET hat. Kommt natürlich immer auf das Verhältnis an. Mein Plan wäre hier, mal auf der Frauenseite zu schauen, welche Umgangsregelung dort Standard ist, und dann nochmals neu regeln lassen. Lieber öfter+kürzer.


    Muss allerdings gerade zugeben, dass ich aufgrund deiner Schilderung negativ gegen die Mutter eingestellt bin. Normalerweise bin ich für 50/50 von Anfang an, wenns sich angenehm für Kind und alle anderen Beteiligten machen lässt.

    Kindergarten sind immer die Anderen.

  • Hallo,


    ich finde es etwas merkwürdig, dass dem TS hier vorgeworfen wird, dass er den Umgang verringern möchte. Das kann ich aus dem Eingangsthread nicht erkennen.


    Die bestehende Umgangsregelung ist für einen Säugling/Kleinkind eher unüblich. Hier wäre ein Umgang mit mehreren wöchendlichen, kurzen Umgangszeiten angemessen. Nicht aber eine Umgang über 2 oder 3 Tage mit Übernachtung.


    Selbst wenn das JA diesen so vorgeschlagen hat, ist das in keinem Fall bindend. Sollte der Umgang über das FamG geregelt werden, würde mit sehr großer Wahrscheinlkichkeit ein Modell mit vielen kürzeren Umgangszeiten ausgeurteilt werden.


    Da es hier wohl keine gerichtliche Regelung gibt, würde ich der KM und dem JA mitteilen, dass der Umgang zukünftig an 3 oder 4 Wochentagen für 3 bis 4 Stunden statt findet.


    LG nero

  • Naja , die Mutter ist halt krank und in behandlung also gehe ich erstmal davon aus das eine verbesserung ihres Zustandes eintreten wird.
    Suizid angedeutet ... naja ich finde das nun nicht so ausagekräftig .. ich denke das eine Übernachtung schon vertretbar ist.


    Wenn es ihr wirklich nicht ums kind geht , und sie möglichst viel Kontakt zum TS haben will ... wäre seine vorstellung ja eher an dem was sie
    Ereichen will , sie hat das kind weniger .. sieht ihn dafür häufiger.

  • ich finde es etwas merkwürdig, dass dem TS hier vorgeworfen wird, dass er den Umgang verringern möchte. Das kann ich aus dem Eingangsthread nicht erkennen.

    danke

  • danke


    mittwoch nachmittag, sowie samstag/sonntag mit übernachtung. mir ist das schlicht und ergreifend zuviel,


    mir würde eher 2-3 mal die woche für 1-2 stunden zusagen


    Das heißt doch statt aktuell Mittwoch Nachmittag (3 Stunden) + Samstag auf Sonntag (min. 24 Stunden) = Summe 27 Stunden pro Wochen (knapp gerechnet)


    Neu wäre dann 2 X 1 Stunde bis zu max 3 x 2 Stunden = max 6 Stunden pro Woche


    Für mich ist das eine Einschränkung / Kürzung um über 20 Stunden!
    Das ist definitiv eine Verringerung des Umgangs :frag


    BTW: Oma und Opa sind i.d.R. sehr wohl geeignet den Umgang zu betreuen.


    Gruß,
    PapaT

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

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  • natürlich verringert sich die stundenanzahl.....bin ich jetzt der böse?


    es bleiben trotzdem 3 besuchstage jede woche. da ist auf frauenseite schon ganz anders entschieden worden....weiß ich aus eigener erfahrung.


    egal...das thema entwickelt sich komisch. ich wollte einfach nur wissen, ob es bei säuglingen einen unterschied im umgangsrecht gibt. scheinbar ist das nicht so. und vielleicht wartet das jugendamt ja auch nur gemütlich ab, bis die mutter wieder "hergestellt" ist, um dann das kind wieder an sie zu übergeben.

  • bin ich jetzt der böse?

    Von "böse" hat niemand gesprochen.


    Es muss halt OBJEKTIV begründet sein warum und wieso der Umgang gekürzt werden soll.
    Grundsätzlich hat es auch für Jugendämter / Richter etc. immer ein "Gschmäckle"wenn eine bestehende Umgangsregelung zum Nachteil des Umgangselternteiles und mithin auch des Kindes abgeändert werden soll.


    IMHO tut es mir leid, daß der Thread sich anders entwickelt als du dachtest. Aber hier sind viele User die immer wieder ähnliche Fragen lesen. Und einer der Klassiker ist numal "Wie kann ich den Umgang einschränken?" Genau darum geht es hier letztendlich.


    Gruß,
    PapaT

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

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  • Ishido was sagt denn die Mutter selbst dazu? Wie oft möchte sie ihr Kind sehen? Hat sie sich dazu überhaupt geäußert?
    Die Regelung mit der Übernachtung am Wochenende finde ich persönlich ziemlich merkwürdig, erstens ist es meiner Meinung nach generell zuviel für einen Säugling, zweitens macht die Mutter ja keine Therapie, sondern wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Wo soll das Kind denn schlafen? In einer Psychoklinik??? :ohnmacht: Also ich wäre definitiv dagegen und hätte Angst ums Kind.
    Wenn du sie ein paar mal die Woche mit dem Kind besuchst, ist es völlig ok. Der Vorschlag vom JA ist nicht bindend, ist ja kein Gerichtsbeschluss.
    Eine eindeutige Regelung bei Säuglingen gibt es nicht, manche machen es mehrmals die Woche für ein paar Stunden, andere dagegen nur alle 2 Wochen am WE für ein paar Stunden und das auch durch Gerichtsbeschlüsse.
    Jeder Fall ist anders und muss auch anders gehandhabt werden.


    P.S. Sorry habe nicht gesehen dass sie am WE raus darf. Trotzdem halte ich eine Übernachtung unter diesen Umständen (psychiatrische Klinik) für zuviel. Lass dir durch einen Anwalt beraten, was man als Argumentation besser bringen sollte.

    Einmal editiert, zuletzt von NemesisLady ()