Auffälliges EEG

  • Nachdem mir empfohlen wurde, dass ich mit meinem Kind, weil es grobmotorisch etwas auffällig ist- zum Orthopäden und/oder Neurologen gehen soll, habe ich beides getan. Ich habe eigentlich daran geglaubt, dass neurologisch alles in Ordnung ist. Im EEG zeigten sich aber Auffälligkeiten, die wohl auf eine Epilepsie hindeuten könnten.
    Es sollen jetzt stationär Untersuchungen folgen. Wenn ich es richtig verstanden habe, soll mein Kind bei einer Untersuchung einige Zeit nicht schlafen dürfen.
    Die zweite Untersuchung soll eine Kernspintomographie sein. Der Kinderarzt sagte, dass mein Kind wohl dann etwas Sedierendes erhält. Von der Kinderklinik aus ist mir heute am handy gesagt worden, dass mein Kind dafür wohl eine Anästhesie erhält und er bei der Untersuchung schlafen soll. Kinderarzt und die Ärztin des Krankenhauses haben nicht miteinander gesprochen.
    Ich kenne mich überhaupt nicht aus. Ich habe hier schon davon gelesen, dass einige von Epilepie betroffen sind.
    Was muss ich wissen, um mich zum Beispiel auch auf die Gespräche mit den Ärzten vorbereiten zu könnnen?
    Mir ist auch nicht klar: Auch wenn jetzt das EEG auffällig war, kann das bedeuten, dass trotzdem alles in Ordnung ist?
    Der Kinderarzt, der das EEG machte, sagte, solche Auffälligkeiten gäbe es beim Landau-Kleffner Syndrom. Gleichzeitig sagte er aber auch, dass das keine Bedeutung haben muss. Ich habe jetzt etwas über dieses Syndrom gelesen- es ist schrecklich.
    Ich versuche mir erstmal keine Sorgen zu machen, bin es aber trotzdem zwischendurch.


    Romi

  • Hallo Romi,
    es wird ein Schlafentzugs-EEG gemacht, weil dann die typischen Muster einer Epilepsie meist deutlicher zu sehen sind im EEG.
    Man muss die Zeit halt mit Spielen irgendwie rumkriegen...und danach ist Ausschlafen angesagt.
    Beim MRT gibt es für kleinere Kinder eine Sedierung, damit sie still halten. Wie alt ist dein Kind?
    Ich hätte folgende Fragen:
    Wie hoch wird das Risiko eingeschätzt, dass ohne Medikamente ein Anfall auftreten könnte?
    Ist eine dauerhafte Medikation notwendig?
    Welche Art von Epi liegt aller Wahrscheinlichkeit vor? Bzw ist eine Ursache erkennbar?


    Und keine Panik . auch wenn eine Anfallsbereitschaft im EEG festgestellt wird, muss es noch lange nicht dazu kommen.
    EEG's sind immer Momentaufnahmen, wer weiß schon, wieviele Menschen gelegentlich mal kleine Fehlzündungen im Hirn haben, ohne es zu merken..?

  • Hi Sonne,



    mein Sohn ist 4 Jahre.
    Der Kinderarzt (der das EEG machte), nannte "nur" das Landau-Kleffner-Syndrom.
    Unser eigentlicher Kinderarzt erzählte nur, wie du es schreibst, dass mein Kind sediert wird beim MRT.
    Die Ärztin der Kinderklinik sprach aber davon, dass mein Kind beim MRT während des Schlafens stattfinden soll und ein Gespräch mit dem Anästhesisten stattfinden soll. Das Gespräch mit ihr war nur kurz über handy- ich war gerade beim Friseur und habe sie nicht richtig verstanden.
    Es verunsichert mich, dass der Kinderarzt und die Ärztin der Kinderklinik nicht miteinander gesprochen haben. Die Ärztin hat bis jetzt ja keinerlei Unterlagen, ich konnte ihr nur das weitergeben, was ich wusste.
    Ich verstehe es nicht: Gibt es ein MRT, bei dem das Kind dann richtig schlafen muss?


    Romi

  • Soweit ich weiß dauert ein MRT ja doch etwas länger und man muss wirklich STILL liegen, was für ein Kind schon sehr schwierig sein kann. Meine Tochter hatte 2x ein MRT, bei beiden bekam sie eine Narkose, die sie aber sehr gut vertragen hat, da sie wirklich nur kurz war... Sie war damals zwar noch jünger (1), aber ich kann mir gut vorstellen, dass man das auch bei älteren Kindern noch so macht.

    Die Zeit heilt nicht alle Wunden - sie lehrt uns nur mit dem Unbegreiflichen zu leben!

  • o.k., dann ist es
    1. so, dass die Auffälligkeiten quasi nichts zu bedeuten haben müssen.
    2. bekommen kleinere Kinder vielleicht immer eine Anästhesie. Wahrscheinlich meinte die Ärztin das damit, das Kind soll "schlafen".



    Ich werde dann jetzt erstmal das Vorgespräch mit dem Anästhesisten abwarten.


    Danke euch.

  • Mein Spatz hat sowas ähnliches jetzt ja auch grad hinter sich. Bei ihm wurde MRT versucht ( musste leider abgebrochen werden, da er die Sedierung nicht vertragen hat). Er hat dafür noch verschiedene andere Untersuchungen hinter sich und das MRT soll in nem halben Jahr wiederholt werden.
    Wie das sonst so abläuft, weiß ich leider nicht, aber mein Spatz hat freundlicher- und eindeutiger Weise direkt vor den Augen der Ärzte im KH einen Anfall bekommen. Somit stand die Diagnose schon recht gut. Jetzt ist er mit Medi eingestellt (sind jetzt schon knapp 2 Monate und nichts mehr kam).
    Ein Schlaf-EEG haben sie aber nicht gemacht. Ach ja, bei uns sind es Grand Mal anfälle

  • AnFloPow,


    gab es eine Sedierung?
    Oder gibt es keinen Unterschied zwischen Anästhesie und Sedierung. Ich dachte, Anästhesie wäre eher so etwas wie eine Narkose, nur, dass das Kind dabei selbstständig atmet. Ich dachte, eine Sedierung, wäre nur etwas zur Beruhigung.

  • Romi, ich habe noch nicht davon gehört, dass es ein "Schlaf-MRT" gibt, ich denke eher, dass es um eine Sedierung geht, die auch eine kurze Narkose sein kann. Bei meiner Tochter haben sie die ersten Male auch eine kurze Narkose mit Dormicum gemacht, wenn sie in die Röhre sollte. Sie war zwar schon 7, konnte aber aufgrund ihrer Erkrankung mit unkontrollierten ständigen Bewegungen keine Minute still halten. Das war auch beim EEG ein Problem, die Kurven waren immer voller "Artefakte", denn dafür kann man schlecht sedieren, das verfälscht ja das Ergebnis noch mehr... Inzwischen ist sie 10 und macht das seit 2 Jahren ganz prima ohne Sedierung beim MRT.


    Ich habe gerade ein wenig gelesen über Landau-Kleffner, der Begriff war mir noch präsent aber nicht mehr was genau dieses Syndrom ausmacht. Also, das ist SUPER selten! Die Wahrscheinlichkeit ist also ziemlich gering, dass es das wirklich ist! Manche Ärzte sind da sehr unsensibel und voreilig mit irgendwelchen Vermutungen... Ich habe auch eine Weile furchtbare Angst gehabt, meine Tochter könnte eine Rasmussen-Enzephalitis haben...*grusel* Und dann war es "nur" eine Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis...Auch nicht der Hit, aber längst nicht so schlimm.
    Bitte warte erst mal die Untersuchungsergebnisse ab! Ich weiß, das ist leicht gesagt...ich weiß es nur zu gut...aber es bringt einfach nichts, sich bekloppt zu machen, bevor es eine sichere Diagnose gibt.
    Und so ein Landau-Kleffner kann wahrscheinlich eh nur ein Neurologe erkennen - falls es denn tatsächlich in diese Richtung gehen sollte. Hat dein Sohn denn neuerdings Sprachstörungen? Irgendwelche anderen Auffälligkeiten..?


    Ich habe eben die Geschichte von Aljoscha gelesen ( http://www.stern.de/panorama/2…joschas-kampf-701172.html ), die mich sehr berührt hat, weil sie mich zu Teilen so an meine Tochter erinnert hat...
    Zitat: "Es ist, als säße er in einem Boot und triebe auf ein unbekanntes Meer
    hinaus, und seine Eltern und alle, die ihn lieben, bleiben fassungslos
    am Ufer zurück." Da kriege ich Gänsehaut, genau so war es damals...
    ... "Der
    Junge bekommt eine erste Cortisontherapie. Hoch dosiert durchfluten die
    Medikamente seinen kleinen Körper, der aufquillt bis zur
    Unkenntlichkeit, Aljoschas Geist wechselt zwischen Apathie und
    Aggression, die Gefühle schlagen Purzelbaum. Selten ist er fröhlich,
    meistens tritt, beißt und spuckt er wie ein in die Enge getriebenes Tier
    - nach den Ärzten, nach seinen Eltern, nach dem Bruder. Besser wird
    nichts. Nach ewigen acht Wochen wird das Cortison abgesetzt. Aljoscha
    reagiert nicht mehr auf Ansprache, er möchte keine Geschichten mehr
    vorgelesen bekommen, und wenn er spielt, dann redet er nicht mehr mit
    seinen Lego-Männchen."
    Sehr ähnlich war es bei uns - aber dann brachte das Cortison die Wende.


    Ehrlich, ich glaube nicht, dass man aufgrund EINER Auffälligkeit im EEG SO eine seltene Erkrankung erkennen kann, und das als "einfacher" Kinderarzt! Es kann hundert andere Erklärungen dafür geben!
    Ich wünsche dir gute Nerven, es wird schon nicht so katastrophal werden...

  • danke Sonne,


    ich habe mich auch heute wieder abgeregt. Ich habe heute erfahren: Mein Sohn wird wohl nur ein beruhigendes Medikament bekommen. Von Anästhesie war keine Rede mehr.
    Ich weiß jetzt auch, dass so ein MRT so um die 45 lang ist. Ich werde versuchen mein Kind auf die Untersuchung vorzubereiten, ich stelle mir sonst vor, dass er Angst haben könnte, wegen der lauten Geräusche.
    Es stimmt, das Landau-Kleffner-Syndrom gibt es ganz ganz selten. Ich habe auch die traurige Geschichte dieses Jungen gelesen.
    Mein Kind hat sonst überhaupt keine Symptome. Habe mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen: seine grobmotorischen Schwierigkeiten können ja gut ganz andere Ursachen haben. KISS ist ja im Babyalter diagnostiziert worden.
    Ich werde nochmal mit seiner Krankengymastin sprechen. Die Dame muss sich einfach einmal ein bißchen Zeit nehmen, mich aufklären, wie schwerwiegend sie seine Probleme überhaupt einschätzt.


    LG Romi

  • Kinder bekommen in der Regel immer eine Sedierung. A) wenn man aussagekräftige Aufnahmen vom Gehirn machen will, darf sich der Patient keinen mm bewegen. und b) weil Kinder in dieser Röhre + die lauten Geräusche schnell zu Panik und Platzangst neigen. Soweit ich weiß, entspricht es dem Zeug, das Menschen bei Magenspiegelungen o.ä. bekommen. Es ist keine Vollnarkose, wie bei einer OP mit Beatmung und allem Zipp Und Zapp. Der Patient atmet selbst und es ist praktisch wie ein sehr starker Tiefschlaf. Ist nichts dramatisches und zum Besten des Kindes.


    Ich habe sowas selbst schon bekommen. Man kriegt das Zeug gespritzt, ein paar Sek. später war ich schon weg. Danach durfte ich noch eine Stunde in so einem Raum rumsitzen, um richtig wach zu werden. Dann konnte ich schon wieder nach Hause. An dem Tag durfte ich kein Auto fahren oder schweres Gerät führen, aber das steht bei einem 4 Jährigen eher nicht zur Debatte. ;)

  • Hi Kaylinn,


    mein Kind hat auch schon mehrere Magenspiegelungen bekommen und dabei wurde -ohne beatmet zu werden- anästhesiert. Und dann war er auch in diesem Aufwachraum.
    Heute wurde mir aber gesagt, dass er beim MRT nur eine Beruhigung bekommt.
    Ich hoffe, dass ihm das laute Geräusch keine Angst macht, und er dann still liegen bleiben kann. Ich werde ihm die Röhre vorher auf einem Bild zeigen und ihm auch davon erzählen, dass es dort ein lautes Geräusch gibt, um ihn darauf vorzubereiten.


    Grüße, Romi

  • Dann würde ich auf diese Art Sedierung bestehen, eben so das er tief schläft und von all dem nichts mitbekommt. Da sollte man schon Risiko und Nutzen abwägen. Ich persönlich habe lieber den halben Tag ein matschiges Kind, als das es sowas bewusst erleben muss, gerade wenn der Junge schon einen Ärzte- und Untersuchungsmarathon hinter sich hat.


    Die Enge, der Krach... das ist schon für die meisten Erwachsenen schlimm, ein vierjähriges Kind sollte man sowas nicht aussetzen. Und das auch noch 45 Minuten. :wow Das würde ich ihm echt ersparen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kailynn ()

  • Boah, wie ich solche Ärzte hasse, die einem mal eben mit einer voreiligen Bemerkung den Boden unter den Füßen wegziehen...nur weil sie gerade nicht genau wissen, was sie von einem Untersuchungsergebnis halten sollen oder besonders schlau dastehen wollen...
    Romi, gut, dass du wieder "klar" siehst, dass es eigentlich keine Veranlassung gibt, an so schlimme Sachen zu denken! Denn wenn sonst nichts darauf hindeutet, sollte man erst einmal die naheliegenden möglichen Erklärungen abklopfen für eine Unregelmäßigkeit im EEG.


    Mit meiner Tochter hatte ich eine zweimonatige Odyssee durch die Abteilungen und Stationen der Uniklinik (incl. 2x Abschiebung in die Psychiatrie), OBWOHL da jede MENGE Symptome waren - und statt einfach mal zuzugeben, dass sie nicht weiter wissen und evtl andere Kapazitäten hinzuziehen sollten, kamen immer irgendwelche mitunter haarsträubenden "Verdachtsdiagnosen". Währenddessen ging es ihr so ähnlich wie dem Aljoscha in der Stern-Reportage, nur dass sie auch kaum noch laufen und schlafen konnte, ohne Ende Anfälle hatte...
    Also ich kriege da inzwischen echt Pickel, wenn ich sowas mitkriege, wie manche Ärzte so locker-flockig mit "Verdachtsdiagnosen" um sich werfen...!


    Beim MRT bekommt dein Sohn Ohrenstöpsel und der Kopf wird mit einem gepolsterten Gestell fixiert, evtl gibt es auch noch Kontrastmittel über einen Zugang, der vorher gelegt wird. Die Sedierung halte ich in dem Alter auch für absolut wichtig.
    Meine Tochter bekam nach dem ersten MRT ohne Sedierung eine riesige goldene Medaille aus Schokolade und eine Tapferkeitsurkunde überreicht, das war natürlich eine gute Motivation für die nächsten Termine. Auch habe ich öfter Utensilien wie Mundschutz, Spritzen, Verbände, OP-Hauben etc abgestaubt, denn das Arztspielen halte ich für eine gute Art der Verarbeitung. Mal nicht passiv das "opfer" sein, sondern selbst der Arzt!


    Viel Glück für die Untersuchungen und ich drücke die Daumen, dass die Ergebnisse ok sind!

  • Hi Romi,
    ich hab Heut erst Deinen Beitrag gelesen.
    Ich hab och nicht geantwortet, weil der Stift mitunter schneller schreibt....
    Bei einem EEG werden die Gehirnströme gemessen und dann verglichen.
    Dein Sohn hatte doch letztes Jahr erst diese Messung- und die blieb- m.E. - unauffällig........
    Beim MRT kommen die Kinder in ne Röhre und die Geräusche dieser Röhre sind laut.
    Desshalb bekommen die Kinder was zur Beruhigung............
    Meine (damals 6) sah Ratten oben an der Decke.
    .....................................................................
    es ist schon komisch halt und wenn,s ums Kind geht, sowieso.
    Weißt@Romi, im Leben geht nicht immer alles immer gut aus.
    Ich hoffe und wünsche Euch von Herzen alles, alles Gute.
    Aber:
    Du bist als Mensch noch vor der Diagnosestellung.
    Bitte!
    Ich möchte, dass DU über bestimmte Dinge nachdenkst:
    WER geht mit Dir zu den Termin?
    Nein, nicht Mama bitte...........
    Och nicht der Kv, der eh nicht da ist........
    Aber:
    Wer?
    Überleg mal:
    Käme da WER in Betracht?
    Oder übrhaupt nicht?
    .......................................................
    Ich wüde och gern wollen, dass Dich Wer zu Deinen "Kindsterminern" begleitet.
    Hm.............
    det klingt bekloppt!
    "Leben" ist Leben und mitunter halt bekloppt.
    Ich möchte, dass Du einen Plan machst und diesen in Deinem Ineresse abarbeitest- vor!!!!!!!!!!!!!!! dem Termin!
    Hier sind wir und wir sind da.
    Nicht immer und nicht überall.
    Aber och dort!
    Det reden überlass ich Dir, Deine Entscheidung!
    Jeanny

  • Hi,


    mir gee es inzwischen wirklich wieder gut. Heute habe ich mit dem Kinderarzt und eine genaue Erklärung erhalten: Die Kinder in dem Alter bekommen ein Neuoleptikum gespritzt (den Namen des Neuroleptikums hat er mir auch genannt, aber ich habe ihn wieder vergessen.) und schlafen während das MRT gemacht wird.
    Ich bin erleichtert darüber, denn ich stelle es mir auch angsteinflößend vor, in einer Röhre mit lauten Geräuschen so lange still liegen zu müssen.
    Mit der Krankengymnastin habe ich heute auch sprechen können: Sie hält es für möglich, dass die grobmotorischen Auffälligkeiten auch einfach nur darauf zurückzuführen sein könnten, dass das Wachstum so schnell war und deshalb die Koordination schwer für das Kind wird.
    Also, ich bin wieder guter Dinge.



    Liebe Grüße,