Hallo ihr Lieben,
es ist November und damit Monsterhochsaison - ein Grund, mich nach langer Abwesenheit mal wieder hier blicken zu lassen und zu schauen, wie es euch Monstergeplagten so geht.
Dass hier länger nicht geschrieben wurde, beruhigt mich schon mal!
So erstaunlich für mich die Erfahrung vom Februar 2016 war, die ich hier in meiner Geschichte als Themenstart erzählt habe (weil es sich fast wie an- und ausgeknipst angefühlt hat), noch erstaunlicher war die Erfahrung, die ich letztes Jahr gemacht habe (2018): Tatsächlich habe ich mich fast ein Jahr lang so gut gefühlt wie nie zuvor. Es fing schon im Jan/Feb an, dass ich mich wie "aufgewacht" gefühlt habe (und das im dunkelsten Winter!), und dann kam dieser prächtige Sommer und mein Hoch hielt sich parallel zum Wetter bis zum Oktober.
Das war eine ganz neue und fantastische Erfahrung, endlich mal auf der Sonnenseite des Lebens anzukommen, bunt und lebendig!
Und nein, das war keine manische Phase, sondern einfach mal pralles Leben (mit einer großen Bandbreite von Gefühlen), wie es viele andere Menschen die meiste Zeit ihres Lebens genießen dürfen ( - und das womöglich gar nicht zu schätzen wissen, weil es so selbstverständlich ist).
Leider hatte ich dann gesundheitliche Probleme, starke und andauernde Kopfschmerzen (im Dez nur 4 schmerzfreie Tage), und ich bin wieder auf meinem Normalniveau mit vielen hellgrauen und gelegentlich auch mal mittel- bis dunkelgrauen Tagen gelandet.
Und da bin ich jetzt wieder seit einem Jahr. Ich kann mich zwischendurch freuen und das Leben genießen, bin auch meistens eher zuversichtlich, aber ich bin weit entfernt davon, mich so wach und lebendig zu fühlen wie letztes Jahr. Mein Normalzustand eben...
Das Traurige daran: Nachdem ich erfahren habe, dass ich mich auch anders fühlen kann, was ich ja vorher nicht für möglich gehalten hatte, ist es nicht mehr so leicht, mein normales Hellgrau als selbstverständliche Lebenswirklichkeit anzunehmen. Ich sehne mich natürlich zurück nach der bunten Lebendigkeit!
Andererseits bin ich dankbar für diese Erfahrung, denn ich weiß jetzt, dass auch das in mir steckt und vielleicht mal wieder zum Vorschein kommt. Zudem habe ich versucht, einiges aus dieser Zeit zu retten und einfach stur weiter zu betreiben: Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich es geschafft abzunehmen (die 10kg Depri-Speck zu viel bin ich in den letzten 1 1/2 Jahren losgeworden und fühle mich wieder viel ansehnlicher!), und zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Energie übrig gehabt, um tatsächlich Sport zu treiben, und das auch noch freiwillig und ohne vorherige Planung, ist einfach so passiert. Ich habe 50 Jahre lang keinen Sport gemacht und bin dann letztes Jahr im Sommer einfach mal losgelaufen und kann inzwischen 6km laufen (mit kurzen Gehpausen) - unfassbar für mich! Und es fühlt sich richtig gut an, das zu können! Momentan bellt zwar der Schweinehund bei dem fiesen, feuchten Wetter und zunehmender Dunkelheit, aber ich habe schon einen Winter mit regelmäßigem Laufen geschafft und werde es wieder schaffen, durchzuhalten - einfach stur weiter machen, auch wenn ich mir ein paar faule Sofatage zwischendurch gönne, muss ja auch sein.
Und ich bin dankbar dafür, dass es mir soweit ganz gut geht. Das Leben ist gerade mal wieder anstrengend und ich bin oft so müde....aber ich sage mir, dass alles auch viel schlechter sein könnte...halte mich daran fest, dass hellgrau viel besser ist als dunkelgrau.
Ich wünsche euch auch alles Gute, lasst euch nicht unterkriegen, ihr Lieben!