Hallo liebe Forengemeinde,
lange war ich nicht mehr hier, aber ich hab ein dingendes Anliegen und weiß einfach nicht mehr weiter. Vielleicht könnt ihr mir helfen.
Seit 3 Jahren bin ich nun von meinem Ex-Mann getrennt und seit Januar diesen Jahres auch endlich von ihm geschieden. Wir haben eine gemeinsame Tochtere (6 Jaher).
Ich selbst habe noch eine 9jährige Tochter aus einer früheren beziehung, die aber auch bei mir lebt und mit der kleinen aufgewachsen ist.
Die Kleine hat, dass sollte ich dazu sagen, einen Sprachfehler und hat unter der Trennung und den Angriffen meines Ex-Mannes sehr gelitten und ist daher erhöht Förder- und Therapiebedürftig.
Seit Dezember letzten Jahres ist auch der Umgang nur noch die reinste Qual für die Kleine. Wir haben das geteilte Sorgerecht, ich habe das Aufenthaltsbestimmungsrecht und es gibt eine gerichtliche Vereinbarun für den Umgang mit der Kleinen. Diese Vereinbarung ist jetzt 2,5 Jahre her.
Also im Dezember hat mich der Kindergarten gebeten mit der Kleinen zum Arzt zu gehen (gleich Mittags als ich sie geholt habe), weil sie plötzlich anfing zu fiebern. Das habe ich auch getan und dem KV gleich bescheid gegeben, dass ich das erst abklären möchte, denn es war Umgangswochenende, bevor ich sie ihm mitgebe. Sie hatte einen Infekt und hat Bettruhe verordnet bekommen. Trotz allem hat der KV darauf bestanden, sie mitzunehmen, er habe auch ein Bett und Ärzte. Ich habe sie allerdings nicht rausgegeben, weil sie mit 40 Fieber im Bett lag. Da war mir das Ganze zu Riskant, vor allem, weil sie sonst erst mal 1,5 Stunden im Auto verbracht hätte.
Natürlich wurde mir Kindesentzug vorgeworfen vom KV.
Die Weihnachtsferien verliefen ruhig. Auch die Faschingsferien. Alles ganz normal bis Ostern. Da tauschte er einfach mal die Wochen aus und behielt sie die erste Ferienwoche und nicht die zweite wie ausgemacht und sagte mir nicht mal bescheid. Ich habe mir Sorgen gemacht und Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, denn man konnte ihn oder seine Freundin auch nicht erreichen.
Seither möchte die Kleine nicht mehr zu ihrem Papa. Sie steht immer schreiend und kreischend und zitternd vor Angst unten und will einfach nicht mit und da hilft nicht mal gutes zureden von meiner Seite. Sie will einfach nicht. Angeblich (Aussage der Kleinen), weil der Papa immer Arbeiten ist und sie seine Freundin nicht leiden kann, weil die immer böse schaut und immer schimpft (okay, ich bin nicht dabei, aber so schlimm kanns nicht sein).
Vor zwei Wochen ist die Situation so eskaliert, dass sogar die Erzieher im Kindergarten eingeschritten sind (ausnahmsweise wollten wir die kleine direkt von da abholen) und haben Stunden im Kindergarten verbracht. Ich stand teilnahmslos daneben, während er sich in rage geredet hat und die kleine mit gewalt ins auto setzen wollte. Die herbeigerufene Polizei hat zum Wohle des Kindes gehandelt und wollte sie bei mir lassen. Das herbeigerufene Jugendamt wollte sie auch nicht zwingen und bei mir lassen. Da wollte mein Ex, dass die Kleine aus der Familie kommt, weil sie hier soziale Kontakte hat und ihm es nicht passt, dass seine Tochter lieber mit Freunden spielt, als mit zu ihm zu gehen. Auch wollte er grünes Licht vom Jugendamt, dass er sie mit Gewalt mitnehmen darf. Sie blieb also wieder bei mir. Ich bin immer bereit sie mitzugeben, aber wenn sie sich so sehr dagegen wehrt, werde ich sie nicht zwingen und gewalt anwenden, damit sie mitgeht. Ich kann nicht mehr tun, als ihr sagen, dass ihr papa sie ja auch lieb hat und gerne bei sich hat! Aber mir wird immer vorgeworfen, ich würde das Kind negativ beeinflussen.
Diesen Freitag ging sie allerdings bereitwillig mit (nach 10 langen Wochen mal wieder und ich bin ganz froh drum, mal wieder durchatmen zu können), da ihre große Schwester auch zu ihrem Vater gegangen ist (da gibt es keinerlei Probleme). Freitag Abend bekam ich dann einen Anruf von meinem Ex-Mann und er sagte, dass ich die Kleine am Sonntag abholen muss. ER habe keine Zeit sie zu bringen, es wäre nur gerecht, da ich sie ihm ja vorher immer entzogen habe und er umsonst zu mir gefahren ist. Bevor ich was sagen konnte, legte er auf. Tja, ich kann sie aber nicht abholen. Ich besitze keinen Führerschein und kein auto und durch einen Sturm, fährt auch kein Zug, weil die Gleise beschädigt sind. Ausserdem muss ich auf meine Große ja auch noch warten.
Gestern hatte ich dann Post vom Familiengericht im Kasten. Er klagt darauf, dass die Kleine aus der Familie kommt und in eine Pflegefamilie oder ein Heim kommt.
Es is nervenaufreibend. Ich versuche alles, um das Ganze einvernehmlich zu lösen. Mache mehr zugeständnisse als ich müsste. Und immer bin ich die Dumme. Es liegt mittlerweile ein Psychologisches Gutachten vor, die Diagnose ist, dass die Kleine psychisch total kaputt ist und Therapie braucht. Ich würde ihr diese Therapie gern ermöglichen, genauso wie den Hort einer Heilpädagogischen Einrichtung, aber mein Ex-Mann hat aus Rache alle Unterschriften zurückgezogen. Sie sollte dann lieber in ein Heim, als in so eine Therapie, vor allem, weil sie nach seiner Meinung gar nichts hat! Das Jugendamt ist mir keine große Hilfe. Mein Sachbearbeiter will es immer anders lösen und tut eigentlich nichts. Langsam bin ich mit meinen Kräften wirklich am Ende. Mein Ex-Mann möchte mir schaden und sieht nicht, wie er damit dem Kind eigentlich schadet.
Eine Freundin meinte, ich hätte jetzt genug in der Hand, dass ich das alleinige Sorgerecht einklagen sollte, damit die Kleine endlich Therapiert und gefördert werden kann. Ich weiß nicht ob das wirklich so eine gute Idee ist. Daher brauche ich Euren Rat und möchte wissen, was ihr dazu meint! Soll ich wirklich nochmal vor Gericht ziehen?
Ich möchte nur, dass es der kleinen gut geht, und das sie einen normalen Kontakt und ein gutes Verhältnis zu ihrem Vater aufbaut und hat.
Vielen dank schon mal!
LG
negusnegest