Hallo liebe Forengemeinde,
ich hab mich schon lang nicht mehr gemeldet, aber jetzt wächst mir alles irgendwie über den Kopf und ich brauch echt mal Eure Hilfe! Wenn ich das Thema im falschen Forum einstelle, bitte verschieben, ich wusste nur nicht wohin damit!
Also ich fang mal von vorne an.
Ich (31) bin geschieden und alleinerziehende Mutter von zwei Mädels (9 und 7). Das Sorgerecht für die Große habe ich ganz alleine, da sie ein uneheliches Kind ist. Die Kleine ist von meinem Ex-Mann und in der Ehe geboren, daher auch gemeinsames Sorgerecht. Bin seit Januar 2012 geschieden. Seit der Trennung 2009 gibt es immer wieder Probleme mit dem KV der Kleinen.
Eigentlich hat das Jugendamt bisher immer hinter mir gestanden, bis letztes Jahr September. Der KV hat erzählt, ich würde die Klamotten der Kleinen nicht ordentlich waschen, würde die Kinder beide nicht zu Ärzten bringen und sie allgemein vernachlässigen. Und ich würde ihm den Umgang verweigern, weil die Kleine immer nen Aufstand gemacht hat, wenns hieß, sie solle zum Papa-Wochenende. Ich hab in ihrer Gegenwart nie schlecht über ihn geredet oder sonst was versprochen, dass sie nicht hätte mit wollen. Aber sie hat sich immer mit kreischen, schreien und um sich schlagen dagegen gewehrt. Ich kann kein Kind zwingen das nicht will. Also war der Umgang immer recht spärlich! Das komische damals war, dass sie immer dann einen Aufstand gemacht hat, wenn die neue Lebensgefährtin sie holte oder dabei war. Wenn mein Ex allein kam, dann konnte sie gar nicht schnell genug bei ihm sein. Ich hab versucht mit ihm darüber zu reden, dass er sie halt dann alleine holt, wenn sie wegen seiner Lebensgefährtin so nen Aufstand macht. Wollte er nicht, also blieb nichts anderes, als die Kleine dann immer daheim zu lassen. Auch weigerte sich mein Ex-Mann die Zustimmung für eine Therapie der Kleinen zu geben, die sie aber laut Diagnostik, die wir anfertigen ließen, nötig hatte.
Und das erzählte er dem Jugendamt, mit der Begründung, ich würde der Kleinen Versprechungen machen, damit sie nicht mit will und sie ihm so vorenthalten. Das JA wurde Hellhörig und gab mir ein paar Auflagen. Da ich mir aber nichts vorzuwerfen hatte, hab ich die Auflagen erfüllt. Waren ja nur ein paar und nichts schlimmes. Aber es kamen immer mehr dazu und langsam fühlte ich mich in meiner eigenen Freiheit stark eingeschränkt, da ich alles offen legen musste! Sogar wofür ich jeden einzelnen Cent ausgebe. Sogar Atteste mit Diagnosen von meinem Arzt wollten die regelmäßig sehen. Das ging mir dann doch zu weit und ich fing an mich zu weigern, denn das hat nichts mit dem Kindeswohl zu tun.
Ums jetzt Chronologisch richtig zu schreiben passierte folgendes:
Im September letzen Jahres stand dann auf einmal mein Ex-Schwager vor der Tür. Er habe die Kleine dabei (sie war drei wochen bei ihrem Vater, der sie gezwungen hatte mitzukommen, was mir das Herz fast brach) und würde sie mir nur rausgeben wenn er die Wohnung gesehen hätte. Ich hab ihn reingelassen, da ich mir ja nichts vorzuwerfen hatte. Er hat die Wohnung inspiziert und gesehen das es sauber und ordentlich war und auch das was im Kühlschrank war. Denn mein werter Ex-Mann behauptete nämlich das Gegenteil.
Ich fragte meinen Schwager, warum er mir die Kleine bringt. Da erzählte er mir eine Story, die mir die Tränen in die Augen trieb und die Kinnlade fallen ließ:
Die Kleine (mal A. genannt) wurde 10 Tage vorher bei der LG meines Schwagers abgeliefert (wohlgemerkt, A. kannte diese nicht) mit der Bitte auf sie aufzupassen zwei oder drei Tage, da mein Ex-Mann arbeiten müsse und seine LG auch. Und schon war er wieder weg. Natürlich kümmerten sich mein Schwager und seine LG um A. Ihr gefiel es da auch sehr. Sie liebt ihren Onkel eben abgöttisch und er sie, das war immer schon so. Die LG meines Schwagers hat sie erst mal in die Wanne gesetzt und war entsetzt wie dreckig sie war, die Haare total verklebt, die Zähne gelb und über und über mit Zahnbelag bedeckt. Also A erst mal geschrubbt. Als nach drei Tagen mein Ex-Mann sie immer noch nicht holte, haben sie versucht ihn zu erreichen. Keine Chance. Mein Schwager hatte auch keine Adresse oder Telefonnummer von mir, um mir mal bescheid zu geben. A hatte ihnen dann die Adresse gesagt und sie haben sie mir wieder gebracht. Einen Tag zuvor hatte A mit der Katze meines Schwagers gesprochen. Ganz allein und mein Schwager hat es nur zufällig mitbekommen. Darin schilderte sie der Katze, dass die LG meines Ex-Mannes sie immer auf den Kopf haut, wenn der Papa nicht da ist und sie nur den kleinsten Fehler macht. Darum is sie lieber draussen oder bei den Nachbarn. und der papa habe ja immer so viel arbeit und wenn er da ist, dann geht er immer in den Keller und trinke Bier!
Ich war so geschockt von dem Ganzen! Langsam machte also alles Sinn! Darum wollte sie nie mit zu den Umgangswochenenden.
Ich habe also gleich eine Einstweilige Verfügung erwirkt, damit der Umgang ausgesetzt wird, da mein Ex und seine LG ja zusammen leben.
Und damit war für das JA der Startschuss gegeben. Die haben das gar nicht verstanden. So zogen sie wegen Kindeswohlgefährdung vor Gericht.
Bis zum Termin tat sich in Sachen Therapie endlich was. Mein Ex bekam den Termin für die Verhandlung und schon gab er die Einverständnis, so dass A. dann endlich in Teilstationäre Therapie konnte.
Bei Gericht lief es dann darauf hinaus, dass ich die Auflagen bekommen habe, mit dem Therapiezentrum zusammenzuarbeiten und die Elterngesprächstermine einzuhalten, mit dem Jugendamt zusammenzuarbeiten und die SPFH weiter zu behalten. Mein Ex bekam die Auflage sich selbstständig bei Schule und Ärzten über den Stand der Dinge seiner Tochter zu erkundigen und auch mit dem Therapiezentrum zusammenzuarbeiten. Das Ganze wurde auf ein halbes Jahr festgesetzt.
Und dann ging es los: Das JA verlangte von mir, ich solle alle meine Finanzen offen legen, auch Finanzpläne von meiner SPFH erstellen lassen und die musste bericht erstatten für was ich mein Geld ausgebe. (Ja, auch was ich zu essen kaufe und was ich wohin überweise und woher mein Geld kommt.)
Ich musste von jedem Arzttermin ein Attest mit Diagnose bringen (von den Kindern und von mir). Die dinger kosten ja immer Geld und das auch bei schnöden Routineimpfungen musste das sein. Ich musste mir gefallen lassen, dass das JA sich beim Zahnarzt erkundigte, wie der Stand der Spangenbehandlung der Kinder ist. Auch musste ich bei meiner Psychotherapeutin immer einen Bericht mitbringen, wie da die Therapie läuft und um was es ging! (gut, dagegen hab ich mich erfolgreich gewehrt).
Und ich musste mit den Kindern alle 14 Tage eine Kinderaktion machen, bei der die SPFH anwesend ist, damit sichergstellt ist, ich bin fähig dazu, mich mit meinen Kindern zu beschäftigen.
Stromabrechnungen musste ich vorlegen, mit samt auszahlungsscheck. Und alle Bescheide von Ämtern, von denen ich was bekomme.
Es ist schon die Höhe! Fehlt nur noch, dass ich eine Liste machen muss, wann wer von uns auf die Toilette geht.
Auch MUSS ich die Kinder in den Hort stecken, laut JA. Ich habe von meiner Großen eine Diagnostik anfertigen lassen in der sich rausstellte, dass der Hort ihr gar nicht gut tut, da sie dadurch sozial total verkümmert, denn sie kann dadurch keine Freunde mehr sehen! Mit den Kindern im Hort kam sie nicht wirklich klar. Also hab ich sie da auch rausgenommen, sehr zum Ärger des JA. Aber ich hab gesagt, ich lass nicht mein Kind verkümmern, wenn ich sowieso zuhause bin, dann kann sie nach der Schule auch nach hause kommen. Seither haben sich auch ihre Noten schlagartig verbessert! Und es fehlen auch keine Hausaufgaben mehr. Ich habe eben da bessere Kontrolle darüber. Und sie ist wieder fröhlicher und ausgeglichener.
Jetzt steht die nächste Anhörung an. Wenn ich mir jetzt ansehe, was das Gericht verlangt hat und was das Jugendamt verlangt, dann stellt sich mir die Frage, ob das JA nicht seine Kompetenzen überschreitet. Denn ich weiß das ich auch für die psychische Gesundheit meiner Kinder sorge tragen muss, aber muss ich mir dann vom JA vorschreiben lassen, wie ich das mache und mit was? Jetzt wollen sie nämlich, dass ich meine Kinder noch in einen Sportverein stecke, aber das haut zeitlich bei uns im Ort einfach nicht hin. Ich soll sie hinbringen und abholen und bei festen dabei sein. Die fangen aber meist um 19 Uhr an und hören um 20:30 Uhr auf. und die Kinder müssen um 19:30 Uhr ins bett, sonst kommen die Morgens nicht raus und sind total übermüdet! und ich hab keine Lust, dass sie in der Schule dadurch schlechter werden.
Was haltet Ihr von dem Ganzen? Ich fühl mich etwas zu sehr kontrolliert und ich glaub wirklich das JA überschreitet Kompetenzen. Bisher konnte nämlich keiner etwas feststellen, was dem Kindeswohl nicht entspricht! Ich hab fast alles über mich ergehen lassen, nur noch länger als die 6 Monate jetzt würde ich es psychisch nicht mehr ertragen und meine Therapeutin schlägt auch schon die Hände über dem Kopf zusammen, weil mein Zustand dadurch sich eher verschlechtert als verbessert, trotz Therapie!
Oh, bevor ich es vergesse: Zum KV von A. besteht seit September nicht mal Kontakt! Er meldet sich nicht! Und angeblich ist er jetzt verheiratet, aber das hab ich auch nur über dritte gehört.
Würd mich freuen, wenn mir da mal jemand was sagen könnte, oder mir zumindest Tipps gibt, wie ich das leichter überstehe.
Vielen dank schon mal fürs lesen!
LG
Negusnegest