In welcher Situation kommt ein Kind in betreutes Wohnen?

  • Hallo,
    ich weiß nicht, ob hier der richtige Ort für meine Frage ist. Falls nicht bitte ich schon mal um Nachsicht.
    Vor ca. 6 Wochen habe ich (35, 2 Kids) einen Mann kennengelernt.
    Die ersten Treffen waren wunderbar, aber nun reiht sich Ungereimtheit an Ungereimtheit.
    Er sagte, er sei alleinerziehend, die Mutter des Kindes sei nach der Geburt des Kleinen (5) alkoholkrank geworden.
    Nun habe ich erfahren, dass das Kind in einem betreutem Wohnen
    untergebracht ist, das Jugendamt ist einbezogen.
    Der Mann sagt mir die Situation sei so weil die Großeltern (sie hatten sich vorher um den Kleinen gekümmert) in der
    Woche es nicht mehr schaffen und er wolle den Job außerhalb unbedingt behalten.
    Für mich als Mutter ist diese Situation nicht nachvollziehbar und das Jugendamt schaltet sich sicher auch nicht ein
    wenn alles soweit ok läuft (so mein Gedanke dazu).


    Ich bitte um Denkanregungen, irgendwie befinde ich mich grad im absolut schlimmen Kopfkino.
    Fragen zu der Thematik beantworte ich gern soweit ich dies kann.

  • Das kann viele Gründe haben. Wissen warum tuen es nur die Eltern.
    Was sagt denn der KV dazu ? Wäre es doch möglich den Kleinen zu euch zu holen ?



    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale


  • Für mich als Mutter ist diese Situation nicht nachvollziehbar und das Jugendamt schaltet sich sicher auch nicht ein
    wenn alles soweit ok läuft (so mein Gedanke dazu).



    Ich möchte nur den Gedanken anbringen, dass sich vllt. nicht das Jugendamt eingeschaltet hat, sondern die Mutter sich evtl. ans JA gewandt hat mit der Bitte um Hilfe?
    Als es mir gesundheitlich nicht gut ging und ich zufällig Kontakt mit dem JA bekam, habe ich dort angefragt, ob es irgendeine Unterstützung geben kann und habe die auch bekommen.



    Es kann also durchaus positiv sein, Unterstützung vom JA zu haben.




    Vllt. solltest Du das erst mal in Erfahrung bringen, bevor das Kopfkino extrem negative Bilder malt.
    Allerdings gebe ich Dir den Rat, auf Dein Bauchgefühl zu hören. Wenn es Dir nicht "koscher" vorkommt - Finger weg....

  • jenpa:
    Er sagt, er wolle seinen Job außerhalb behalten. Stellen in seinem Beruf gibt es wohl in der Umgebung, die werden aber nicht so gut bezahlt.
    Als wir über das Thema sprachen war er sehr berührt und meinte, er finde die Situation so schlimm und er wolle das alleinige Sorgerecht
    beantragen. Im nächsten Jahr wolle er sich darum kümmern...
    Und ja, aus meiner Sicht gäbe es da nach weiterem kennenlernen einen gemeinsamen Weg mit dem Kleinen.
    Aber wir kennen uns eben erst seit kurzem und das mit dem Kind weiß ich seit 5 Tagen, weil er es vorher anders erzählt hatte...



    @Northern Soul:
    Eigenartig, an "selbst Unterstützung vom Jugendamt holen" habe ich gar nicht gedacht. :thanks:
    Ich war vor 2 Jahren auch in einer Situation, in der ich Unterstützung gebraucht hätte. Wir haben uns mit viel Kraft selbst durchgewuselt
    und jetzt ist alles wieder gut, aber das wäre ja im Notfall auch eine Möglichkeit.

  • Estrella,


    ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, aber in der Situation bot sich einfach die Gelegenheit. Das JA rief mich an, da ich das alleinige SR beantragt habe. In so einem Fall wird wohl immer das JA mit eingeschaltet, um zu sehen, was die genauen Beweggründe für den Antrag sind und um zu sehen, ob es keine andere Lösung gibt.


    Da Du die Alkoholprobleme angesprochen hast, wäre es doch gut möglich, dass die Mutter um Hilfe gebeten hat. Wie alt ist denn der Kleine?


  • Aber wir kennen uns eben erst seit kurzem und das mit dem Kind weiß ich seit 5 Tagen, weil er es vorher anders erzählt hatte...


    Hallo Estrella35,


    ich will jetzt wirklich nicht den Teufel an die Wand malen - aber Ehrlichkeit ist mir in einer Beziehung am wichtigsten.
    Ich verstehe leider nicht warum er dir am Anfang eine andere Version erzählt hat, denn wenn es so stimmt was er erzählt,
    dann ist es ja eigentlich nicht weiter schlimm.


    Und warum will er sich erst im nächsten Jahr darum kümmern, dass er das alleinige Sorgerecht bekommt. Warum hat er es
    bis jetzt nicht getan?


    Ich bin etwas zwigespalten mit dem was ich von dieser Sache denke. Tut mir leid :ohnmacht:

    Der Verstand funktioniert nur in Grenzen...


    ...aber deine Vorstellung kennt keine Grenzen.

  • Hallo Sommerblume2012,


    ein eigenartiges Gefühl habe ich auch, wenn ich daran denke.
    Er hat es vorher anders erzählt (so seine Worte), weil es ihm sehr unangenehm war und er mich in diese Situation
    nicht mit rein ziehen wollte. Da gibt es wohl noch oft Ärger mit der Mutter des Kleinen.


    Warum erst nächstes Jahr kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich habe die Vermutung, dass da noch ein
    Riesenschwanz anderer Probleme mit dranhängt.


    Das mit der Offenheit in einer Beziehung kann ich voll unterschreiben. Ich mag ihn wirklich sehr, aber irgendwie ist da
    jetzt der Wurm drin.

  • Welches Elternteil würde gleich damit hausieren, das daß eigene Kind im Heim ist?, Ich denke der Man wird seine Gründe haben warum er nicht gleich mit der Wahrheit raus gekommen ist.
    Gib dem Mann Zeit und vielleicht wird er Dir irgendwann mal alles erzählen. Wenn ein Kind im Heim ist wird es seine Gründe haben. Und wie Du sagst der Mann kann nicht seinen Job aufgeben der wo anders ist, und hat niemand der das Kind betreuen kann. Da wird das JA sicher mit ne Rolle spielen. Ohne dem JA läuft nicht einfach ne Entscheidung wo ein Kind hin kommt.
    Traurig oder nicht fürs Kind wird es wohl im Moment die beste Lösung sein.

  • Zur Frage in welcher Situation ein Kind ins Heim kommen kann : IMMER !


    Es reicht auch aus, wenn Mutter oder Vater (oder beide) sagen sie haben kein Bock auf Kind und schon kommts ins Heim, ich war nämlich so ein Fall :rolleyes2:


    Es ist aber eher unüblich ein Kind "mal eben" ins Heim zu stecken oder in eine Pflegefamilie zu geben und zu sagen, ach in nem Jahr hol ichs mir wieder weils da besser passt :radab fraglich ob das Jugendamt das auch einfach mitmacht, man kann das Kind doch nich ständig rumreichen ....

  • es gibt kein ,, betreutes Wohnen,, für ein 5 jähriges Kind
    Es ist schlicht weg,in ein Heim gesteckt worden!


    Mmmh, ich hab mal im Internet geschaut, er hat mir gesagt, wo der Kleine ist.
    Das scheint so eine Art Wohngruppe zu sein, mit kirchlichem Träger.



    @cloude: die Mutter ist zur Zeit im Krankenhaus. Durch den Alkohol bedingt geht es ihr körperlich sehr schlecht.


    Holly: sicher geht man mit solch einer Situation nicht hausieren. Dennoch ist die Situation für mich nicht grad vertrauenesfördernd. Dann wäre es von ihm
    geschickter gewesen, hätte er am Anfang gesagt: Tut mir leid, ich kann mit dir jetzt über die Situation mit dem Kleinen nicht sprechen.
    Und ja, ich habe auch den Eindruck, so wie es im Moment ist, wird es am Besten sein für die Beteiligten dort vor Ort.


    @Muc Mami2012: Danke für deine Antwort. Mich berührt das Ganze sehr. Sicher auch deshalb, weil mein Sohn 6 ist und ich bemerke, wie sehr er mich braucht. Und seinen
    Vater. Wir sind zwar als Paar getrennt, haben aber mein alleiniges Sorgerecht in ein geteiltes Sorgerecht ändern lassen. Weil wir Beide als Eltern zu
    gleichen Teilen für ihn da sind.

  • Hat denn der KV auch das Sorgerecht bzw. GSR ?


    Hat er denn Umgang mit dem Kleinen ?
    Was sagt dasJA zu seinen Plänen ?



    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • Es gibt wohl gemeinsames Sorgerecht.
    Er hat Umgang mit dem Kleinen, holt ihn so ca. 2 Mal für einige Stunden die Woche ab.


    Ich denke, an das JA ist er mit seinen Plänen noch nicht herangetreten. Sonst hätte er es erzählt.

  • Ich kann verstehen, dass er am Anfang nicht gleich die ganze Wahrheit auf den Tisch packt. Ich erzähle von mir auch nicht gleich alles am Anfang. Dass er dir jetzt etwas erzählt hat, solltest du auch als Vertrauensbeweis sehen.


    Darf ich mal fragen, was für negatives Kopfkino dich beschäftigt? Was denkst du denn ist der Grund, warum das Kind in einem Heim lebt?

  • Sahummel


    kann ich mir schon vorstellen. Was glaubst du wie viele Leute mich schief anschauen,wenn
    sie erfahren das ich eine FH habe ? Da entstehen dann die wildesten Geschichten, die beste
    ist " die FH kommt zu mir und kümmert sich um die Wohnung".



    Ich persönlich würde auch nicht alles gleich erzählen. Denn ich weiss ja nicht wie mein
    neuer Partner/in darauf reagiert. Und vermutlich weiss er auch nicht alles.



    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • jenpa: Verstehe ich nicht. Was kannst du dir vorstellen? Warum das Kind in einem Heim lebt? Dann verrate es doch bitte. Die TS scheint ja irgendwelche negative Gedanken zu haben, die sie beschäftigen


    Oder, warum der Bekannte der TS nicht am Anfang alles erzählt? Ja, hab doch geschrieben, das kann ich auch gut verstehen

  • Ich kann verstehen, dass er am Anfang nicht gleich die ganze Wahrheit auf den Tisch packt. Ich erzähle von mir auch nicht gleich alles am Anfang. Dass er dir jetzt etwas erzählt hat, solltest du auch als Vertrauensbeweis sehen.


    Darf ich mal fragen, was für negatives Kopfkino dich beschäftigt? Was denkst du denn ist der Grund, warum das Kind in einem Heim lebt?

    Danke für deine Sichtweise :-)


    Zu meinen Bedenken: er hat mir nicht "nicht gleich die ganze Wahrheit auf den Tisch gepackt", sondern er hat mir etwas Anderes erzählt. Und das ist für mich ein Unterschied.
    Aber dennoch bin ich natürlich froh, dass er mir jetzt erzählt hat wie es ist.


    Mein negatives Kopfkino ist wohl irgendwie eher aus mütterlicher Sicht. Ich habe für die Kids auf ein karriereausgerichtetes Berufsleben verzichtet (gerne), es war für mich nie eine Frage, wer an erster Stelle steht.
    Fremdbetreuung... ich weiß, dass es im Leben jederzeit Situationen geben kann, in denen man solche Hilfen benötigt... aber wenn Betreuung durch einen Elternteil möglich wäre, ich weiß nicht...
    Und der Beweggrund dahinter bei ihm ist für mich persönlich nicht nachvollziehbar.



    jenpa:


    Ich gehöre zu den Menschen, die sich selbst ein Urteil bilden. Und wenn ich einen "potenziellen Partner" kennenlerne, gehört seine Familiengeschichte einfach dazu. Ob diese nun geradlinig ist oder holperig mit Ecken und Kanten (wie das Leben insgesamt nun mal so ist) ist mir persönlich egal.
    Nur eben etwas Anderes erzählen find ich nicht so gut. Da ist der Verdacht bei mir, dass andere Dinge auch "geschönt" werden.

  • Wohngruppe is übrigens schon möglich, ich hatte als ich 10 war in dem Heim (das war in Wohngruppenaufgeteilt, diese Häusrr heißen selten Heim )auch 4 jährige rumstampfen :rainbow:


    Trotzdem, er sollte sich schon mal mim Juamt zusammen setzen, es braucht schon Vorbereitung ein Kind wieder ausm Heim zu nehmen und bei sich aufzunehmen, also ich schätze dass auch ein 5/6 Jähriger mich gern ausm Umfeld gerissen wird ...