5 Kinder plus Job

  • Ich war immer davon überzeugt, dass Frauen arbeiten sollten und bin es auch noch. Aber nach all meinen Erfahrungen mit Krippen und Kindergärten muss ich sagen, dass mein Weltbild deutliche Kratzer bekommen hat. Kinder brauchen ihre Eltern. Natürlich ist Quality-Time wichtig und Quantität nicht alles. Aber ohne ausreichend Quantität lässt sich auch kaum Qualität erreichen.


    JAAAA! Würden das doch noch mehr Mütter und Väter so sehen!!!! Bedeutet aber wirklich, dass man die Zeit sinnvoll mit seinen Kindern verbringt und diese nicht vor dem Fernseher absetzt!!

  • Wenn du die Chance hast und die Betreuung gesichert ist, würde ich es versuchen :daumen


    Wer nicht wagt, der nicht gewinnt ;)


    Vor allem hast du Recht, umso länger man aus der Berufswelt draussen ist umso schwerer wird es. Vor allem gibt es echt wenig AG die einen als AE mit Kids einstellen.


    Ich bin durch meine 2 Kids auch ca. 8 Jahre draussen gewesen und hatte massiv Probleme. In meinem Beruf hab ich gar keinen Fuß mehr in die Türe bekommen und hab intensiv 2 Jahre suchen müssen, bis mein Chef mich über die Agentur für Arbeit gefunden hat :D


    Er hat mir trotz bzw. grad wegen meiner Umstände eine Chance in einem Beruf gegeben von dem ich keine Ahnung habe. Ich bin seit einem Jahr dort fest angestellt (allerdings geringfügig).


    Also ich denke auch entweder passende Tagesmutter oder eben Ganztageskindergarten und für die Schulkinder Hort bis abends. Da können sie Mittagessen, Hausaufgaben machen und sind gut versorgt.


    Ich kam in der 5. Klasse auch in eine Ganztagesschule, weil meine Mom AE mit 2 Kindern war und immer Vollzeit, oft auch selbständig gearbeitet hat. Mir hat es nicht gepasst, aber ich hab mich dran gewöhnt und heute bin ich froh darüber, es hat mir nicht geschadet, eher gut getan.
    Und trotzdem war ich öfters alleine zu Hause ab dem 12. Lj (hab auch ältere Schwester) weil wir nicht jeden Tag Unterricht bis nachmittags hatten.


    Hier im LR Ravensburg gibt es Kindergartenbetreuung und Hort bis 16.30 Uhr von 7 bzw. 7.30 Uhr ab.

  • Also ich kann nur von mir schreiebn habe zwei Kids im Grundschulalter und beide gehen Nachmittags in den Hort, da gehen nicht sehr viele Kinder aus der Grundschule hin, aber es geht eben nicht anders. Grundschule hat zwar eine Ganstagsbetreuung, aber eben keine Ferienbetreuung. Ich arbeite 30 Stunde und die Anfahrt ist auch 45 Min. einfach ....auch schon als die Kids noch jünger waren. Habe sonst keine Hilfe, wenn Termine sind. Aber es klappt ganz gut. Sie gehen nicht gerne hin, aber sie wissen beide, dass wenn ich arbeite wir viel mehr Geld haben und wir uns besondere Sachen leisten können. Die Organisation ist einfach alles. Ich arbeite in einem Beruf bei dem ich auch nicht lange zu hause bleiben kann sonst ist der Zug abgefahren und ich gehe gerne arbeiten....und die Zeit, die ich dann mit den Kids habe ist dann umso intensiver. Aber bei mir sind es auch nur zwei Kids, aber ich würde dir raten es zu versuchen und dann siehst du ob es was ist oder nicht.


    flore

  • Zitat von nelli76


    JAAAA! Würden das doch noch mehr Mütter und Väter so sehen!!!! Bedeutet aber wirklich, dass man die Zeit sinnvoll mit seinen Kindern verbringt und diese nicht vor dem Fernseher absetzt!!


    Natürlich, aber leider ist der berühmte Fernseher, vor dem bildungs- und arbeitsmarktferne "Ganztags-Eltern" ihre Kinder absetzen längst zum Todschlag-Argument für das andere Extrem geworden. Das Extrem, in dem postuliert wird, es wäre völlig egal, wieviel Zeit für ein Kind übrig bliebe und nur wichtig, wie sie genutzt wird. So schwankt man "Mütter dürfen auch bei nur 1 Kind sehr lange zuhause bleiben" zu "egal wieviele Kinder versorgt werden müssen, die Mutter soll gefälligst arbeiten gehen". Aber reichen 5 oder 10 Minuten am Tag wirklich für ein Kind? Und wenn nicht, kommt es die Gesellschaft am Ende nicht viel teurer zu stehen, wenn diese Kinder dann Behandlungen und Therapien brauchen oder Schulprobleme bekommen, die vermeidbar gewesen wären? Man wirft den einen vor, dass sie sich nicht um ihre Kinder kümmern (sie vor den Fernseher setzen) und macht es gleichzeitig den anderen unendlich schwer, sich gut kümmern zu können.
    Auch das berühmte "Kindern geht dauerhaft es nur gut, wenn es auch ihren Eltern gut geht" wird gerne sinnentfremdet umgewandelt zu "Was den Eltern gut tut, ist auch für die Kinder gut". Dabei muss man nun wirklich nicht besonders kreativ sein, um Beispiele zu finden, dass das nicht zwangsläufig zutrifft.
    Natürlich ist das nur meine Sicht als Einzelkind-Mama. Mein Kind braucht mehr als 10 oder 20 Minuten am Tag ganz exklusive Zeit. Vielleicht ist das bei mehreren Kindern anders und die heften sich nicht so sehr an Mama? :frag

  • kullerkeks


    Neben den ganzen Fragen nach Logistik solltest Du Dir auch eine Frage der finanziellen Machbarkeit stellen. Von den Einnahmen die Du aus Deinem 35 - Stunden Job hast, bleiben (familienrechtlich) schon mal 495 € auf der Straße liegen, wenn Du mit dem PKW fährst und weiter dort wohnen bleibst, wo Du jetzt wohnst.


    Dazu noch eine TaMu für - zumindest stundenweise - Betreuung durch die Kiddis.


    Ist der Job wenigstens so gut bezahlt, dass Du nicht drauf zahlst, wenn Du ihn machst?


    Kannst Du mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, ohne dann Stunden in Bus oder Bahn zu verbringen?


    Ansonsten hast Du auch bei diesem Job eine Probezeit. Wenn Du es machen willst, dann mach es. Erst dann stellt sich ja heraus, ob Du es auch machen kannst.


    Alles Gute



    Camper

  • Diese Diskussion über arbeiten mit Kind(ern) oder zu Hause bleiben ist schon fast eine fatalistische Diskussion. Hier gibt es so unterschiedliche Meinungen...


    Ich denke, dass die Entscheidung ganz von Deinem Gefühl abhängen sollte. Wenn Du an Dir zweifelst und ein schlechtes Gewissen hast, dann spüren das die Kinder... Wenn Du allerdings ganz selbstverständlich an die Sache gehst und kein Raum für Diskussionen lässt, dann werden es Deine Kinder bald akzeptieren.


    Wichtig ist aber Deine eigene Grundeinstellung und vor allem Dein Energielevel. Was für den einen ein Kraftakt darstellt ist für den anderen ein Leichtes. Ich denke, Du bist so einiges mit 5 Kindern gewohnt. 5 Kinder bedeuten Organisationstalent usw. Ich könnte mir vorstellen, wenn Du Dir den Fahrtweg nett gestaltest (z. Bsp Hörbücher oder gute Lektüre - je nach Transportmittel) dann kann die Fahrt zum Arbeitgeber für Dich eine Entspannung werden. Hinsichtlich der Entfernung: Ich habe früher für 40 km 45 Minuten gebraucht und im nächsten Job für 100 km einfache Fahrt 65 min. Es kommt auch auf die Strassenverhältnisse und das Ballungsgebiet an.


    Fazit meiner Meinung: Mach' es und wenn es nix ist, dann kannst Du immer noch aufgeben.


    Viel Erfolg.

  • Ich bin zwar keine alleineziehende mehr aber fast so weil mein mann ziemlich viel weg von zu hause ist. habe 3 kindern 10, 4 und 2 jahre alt. bin selbstandigt aber letzte 6 monate habe vollzeit gearbeitet und 50km strecke gefahren. es ist mies. schwer und sehr anstrengend, haushalt und kindern danach zu versorgen. ohne meine mutter und paar freunde ware es nicht moglich. bei so kleine kindern du brauchts jemanden vollzeit zu hause. wasche, putzen und kochen, einkaufen und noch spass mit kids zu haben, es war fur mich zu viel! aber bin ich vielleicht zu schwach? ich brauche auch zeit fur mich und meine hobbies. nimm den job wenn es gut bezahlbar ist und stelle kinderfrau und/oder haushaltfuhrerin an. schaffen kann man dann...

  • Ich finde auch du solltest es in jedem Fall versuchen. Ich gebe dir völlig recht- so eine Chance bekommst du nicht wieder.
    Ich würde vorher genau überlegen ob das Gehalt aber auch tatsächlich ausreicht um eine bezahlte Kinderbetreuung über die Kita hinaus zu finanzieren.


    Die Idee mit der Kinderfrau find ich klasse und ebenso die für die Putzfrau (sofern finanzierbar), die dich mit bestimmten Sachen entlasten kann und dir damit auch mehr Zeit mit den Kiddies verschafft.


    Zeit mit den Eltern ist natürlich toll- aber dann lieber Qualitätszeit mit einer Mama, die stolz auf sich ist und auf das was sie leistet als eine Mama, die sich innerlich ärgert auf eine Chance verzichtet zu haben.


    Bin auch aus dem Osten und weiß, dass die Kinderbetreuung hier ein ganzes Stück besser funktioniert. Ich bin auch so großgeworden- Schlüsselkind- hat mir nicht geschadet und Hort bis Nachmittag gab es auch schon zu meinen Zeiten.


    LG
    Finchen

    Egal, wie tief man die Meßlatte für den menschlichen Verstand legt, es gibt jeden Tag mindestens einen, der aufrecht drunter durchgehen kann! :pfeif:tuedelue

  • Auch wenn das mit dem "Job ausprobieren" vielleicht eine nette Idee ist, aber je nachdem wo du wohnst kann es auch böse nach hinten los gehen. Wenn du auf dem Land lebst, wo die Anzahl an Arbeitgebern überschaubar (gering) ist, wäre es sicher nicht so gut, es sich mit einem davon zu verscherzen. Sowas spricht sich herum.


    Deine Angst davor, später nur schwer wieder einsteigen zu können ist sicher nicht unberechtigt. Aber auf der anderen Seite arbeitet auch der demographische Wandel für dich.
    Hast du denn schon mal daran gedacht, die Familienpause für Fortbildung, zusätzliche Kurse, ein Fernstudium o.ä. zu nutzen? So könntest du am Ball bleiben und Zeit gewinnen, ohne dass deine Qualifikationen mit jedem Jahr weniger wert werden.


    Mit 5 Kindern braucht man schon einen extrem gut bezahlten Job um alle hier genannten Dinge (Putzfrau, Kinderfrau, Betreuung usw.) mal eben so finanzieren zu können. Erfahrungsgemäß sind das aber 60-80 Stunden Jobs, die alles andere als familienfreundlich sind.


    Ich kenne einige Doppelverdiener-Paare mit "nur" 2-3 Kindern, bei denen pro Monat über 2000 Euro für Kinderbetreuung, Putzfrau und Co. anfallen. Und das sind in einigen Großstädten keine Mondpreise, sondern die harte Realität (ein Krippenplatz alleine kann da gut und gerne 800-1000 Euro/Monat kosten, der Babysitter 10 Euro/Stunde, usw.). Soviel müssen manch andere erst mal verdienen! Finanziell lohnt sich das kurzfristig kaum, langfristig eher, weil die Kinderbetreuungskosten mit zunehmendem Alter der Kinder sinken und die nächste Karrierestufe wartet. Das sind natürlich Extrembeispiele, aber bei 5 Kindern reicht ja schon viel weniger pro Kind um auf relativ hohe Summen zu kommen.


    Ich bin auch ehrlich etwas verwundert, dass gerade hier sofort von Kinderfrau, Au-Pair, Putzfrau, usw. gesprochen wird. Alle Alleinerziehenden, die ich kenne - mich selbst eingeschlossen - müssen wirklich sehr genau kalkulieren und haben fast immer nicht viel Geld übrig. Der Begriff Kinderfrau ist mir bisher ausschließlich in Kreisen begegnet, wo Geld keine Rolle spielt, sondern ganz einfach millionenfach vorhanden ist.

  • Habt vielen Dank für Eure Unterstützung. Ich habe mich jetzt für den Job entschieden, weil ich einfach Angst habe, es eines Tages doch zu sehr zu bereuen, wenn ich es nicht probiere habe. Startbeginn ist 1. Juni, also habe ich noch ein bischen Zeit, alles in die richtigen Wege zu leiten und klar spielt der geldliche Aspekt schon eine große Rolle. Kinderfrau kann ich mir da nicht leisten. Der Kindergarten tagt gerade, um meine Kleinste dort auch unterzubringen. Und ich bin ganz guter Dinge, dass dieses klappt. Die beiden Großen werden in der Schule bis 13 Uhr betreut und dürfen dann, dass habe ich eben gerade erfahren am Mittagsstisch im Hort teilnehmen und werden dann ca. 13.30Uhr nach Hause gehen. SIe müssen dann ca. eine Stunde warten bis ich eintreffe und werden in dieser Zeit ihre Hausaufgaben erledigen. So wie sie es jetzt auch schon machen. Gegen 15.00Uhr komme ich zu Hause an, nicht später. Zusätzliche Kitakosten habe ich ca 190 Euro, Fahrtkosten mit PKW liegen bei 250 Euro nur Sprit, dann kommen noch 250 Euro Kosten für das Mittagessen, aber dafür koche ich zu Hause ja nicht mehr. So habe ich zusätzliche Kosten von knapp 700 Euro, mein Verdienst liegt bei 1500 Euro Netto. Durch die Steuererklärung hoffe ich doch, da noch was reinzuholen, so dass sich das Ganze auch irgendwo lohnt. Schön wäre, wenn ich mir noch irgendwie eine Putzfrau stundenweise leisten kann, damit ich auch genügend Zeit noch für die Mäuse habe. Momentan bin ich ganz guter Dinge und freue mich auch schon.

  • Ich wünsch dir, dass du das alles schaffst und Spaß an der Arbeit hast. :strahlen

    :wink Samira


    "Das Leben ist bezaubernd, man muss es nur durch die richtige Brille sehen."


    Alexandre Dumas

  • Ich persönlich kann es mir schwer vorstellen,denke aber alles ist machbar.
    Ich habe 3 Kinder und muss sagen das mir mein Teilzeitjob völlig ausreicht.
    Überlege es dir gut und höre auf deinen Bauch.


    Schönen Tag


    Effekt

  • kullerkeks


    Hut ab vor Deiner Entscheidung.


    Aber Du dürftest trotzdem ja fast noch - zumindest ergänzendes - ALG II bekommen. Vor allem dann, wenn Du keinen Unterhalt oder UHV kriegst und angesichts der hohen Fahrtkosten, die ja Dein Nettoeinkommen ja auch noch um 0,10 € je Kilometer bereinigen. Das sind - sozialrechtlich gesehen - auch nochmal 165 €. Und melde die Fahrtkilometer schon vorab beim Finanzamt als Werbungskosten an. Dann wird es zwar weniger mit der Steuerrückerstattung im nächsten Jahr, aber Du hast das Geld auch schon mit dem Juni - Gehalt und den weiteren Gehältern auf dem Konto. Also dann, wenn Du es brauchst.


    Also nicht nur auf den Arbeitgeber schielen, sondern auch auf (ergänzendes) ALG II, Wohngeld, Betreuungskostenübernahme, Finanzamt usw. Damit von Deiner Leistung auch mehr hängen bleibt, als nur ein paar €.




    Camper

  • Hallo,


    ich glückwünsche dir zu deiner Entscheidung.


    Als nächstes gibt es auch verschiedene Hilfen für Alleinerziehende welche du evtl beanspruchen kannst.


    Z.B. gibt es oft vom Jugendamt einen zuschuss zu den Betreuungskosten. Als ich noch weniger verdiente wurde der Kiga und die Tagesmutter voll bezahlt.


    Dann kannst du Wohngeld beantragen. Beim Antrag von Wohngeld unbedingt die realen Fahrtkosten und auch die Betreuungskosten angeben, das macht schon einiges aus.
    Wenn du Wohngeld bekommen solltest, selbst wenns nur n paar Euro sind, *daumen drück* dann steht dir auch dieses Bildungspacket zu. (Essenszuschuss für die Schulspeißung, die 70/30€ schulgeld, Vereinszuschuss usw..)



    @Camper,Wenn sie UVG bekommt oder der Vater Unterhalt zahlt wird es wohl eher nichts mit ergänzendes ALG2 eher Wohngeld