Kind wird operiert, Betreuung während der Heilungsphase, bin ich alleine mit dem Problem????

  • Hallo zusammen,


    irgendwie glaube ich im Moment mit meinem Problem alleine auf der Welt zu sein, kann es mir aber einfach nicht vorstellen.


    Meine Tochter 7 wird operiert, es ist eine schwere OP an der Wirbelsäule. Während des KH Aufenthaltes werde ich komplett bei ihr im KH bleiben (ist 500 km von zu Hause entfernt). Meine Chefin hat das nach einem KH Aufenthalt im letzten Jahr von 2 Wochen ja noch geschluckt. Sie erwartet aber, dass ich direkt danach wieder arbeiten komme. Eine gewisse Zeit nach dem KH Aufenthalt kann ich auch noch mit der Hilfe meiner Mutter überbrücken, die aber selber noch eine 90 Jahre alte Mutter und 96 jährige Schwiegermutter mit betreut. Meine Eltern wohnen 90 km entfernt und somit funktioniert nur die Hilfe wenn sie mehrere Tage bei mir bleibt.


    Ich weiß nicht wie lange die Heilungszeit sein wird, Erwachsene brauchen 9-12 Monate bis sie wieder komplett ins Arbeitsleben einsteigen können, bei Kindern soll es schneller gehen. Da es aber bisher noch nicht so ein kleines Kind gab, das genau dieses Problem hat, gibt es nicht wirklich Erfahrungswerte. Jeder Arzt dem sie vorgestellt wurde hat nur gesagt "das habe ich noch nie gesehen in dem Alter". Gehe ich alleine von 3 Monaten aus bis sie wirklich wieder den ganzen Schultag wuppen kann von 8-15 Uhr damit ich normal arbeiten kann, weiß ich einfach nicht wie es funktionieren soll.


    Die Lebenshilfe habe ich schon kontaktiert die empfahlen eine Tagesmutter. Das JA meinte aber das es schwierig ist, weil eine Tagesmutter nur 4,-- pro Kind bekommt und sich wohl niemand finden lassen wird der dann nur ein Kind nimmt oder sogar zu Hause betreut. Außerdem "gehöre ein krankes Kind in die Betreuung der Eltern oder der Familie"..... Nichts möchte ich lieber tun, aber den Vater interessiert es überhaupt nicht. Er nimmt die Kids alle 14 Tage und fertig, die Große bleibt während des KH Aufenthalts von uns aber zähneknirschend bei ihm bzw seiner Freundin. Er war bei keinem Arzttermin dabei und fragt nicht mal nach, Schwiegervater ist selber krank. Meine Eltern können es auch nicht auf Dauer wuppen s.o. und mehr Familie habe ich nicht. Die KK hat damit nichts zu tun, sie springt nur ein wenn ich krank bin.


    Selber jemanden suchen der es macht aus dem weiten Bekanntenkreis ginge auch, aber die bekommen dann vom JA nur 2,-- die Stunde und dafür kann ich niemanden fragen, ob er sich 7 Std am Tag über evtl 3 Monate um eine 7 jährige kümmert. Ich habe Freunde die gerne helfen würden, aber die sind auch alle arbeiten.


    Selbst die unerlaubte Variante, dass ich mich krank schreiben lasse und die KK somit einspringt für eine HHH und ich trotzdem in die Firma fahre klappt nicht, weil meine Chefin mich nie arbeiten lassen würde wenn ich krank geschrieben bin. Ist ungesetzlich, weiß ich, würde ich eigentlich auch nie tun, aber ich suche nach dem Strohalm.


    Natürlich kann man jetzt sagen "ich habe ein Anrecht auf die Zeit mit meinem Kind, Chefin ist mir egal" aber 1. habe ich nur 20 Tage von der KK in denen ich ja auch nur 70% meines Einkommens bekomme (und das es auch mit 100% knapp ist brauche ich hier wohl niemandem zu erzählen) und 2. werde ich meinen Job verlieren wenn ich zB 10 Wochen nicht kommen kann. Ob sie das darf oder nicht sei mal dahin gestellt, aber so ist es einfach. Würde also bedeuten ich pflege mein Kind bis es wieder gesund ist und habe danach keine Arbeit mehr.


    Es gibt hier doch auch Mamas mit kranken, besonderen Kindern. Wie macht Ihr das wenn das Kind gesund gepflegt werden "muss". Ich weiß erst seit 5 Monaten von der Schädigung die meine Tochter hat und bin vor lauter Terminen und Entscheidungen die ich hier alleine wuppen muss, von allem immer noch überfahren.


    Ich würde mich riesig freuen wenn hier jemand einen Tipp hat oder es selbst schon mal, oder auch im Bekanntenkreis erlebt hat. Montag werde ich erstmal alle karitativen Einrichtugngen abtelefonieren, ob sie irgendwie helfen können. :hilfe


    Vielen Dank für Input
    Andrea

    Das Sonnenkind mit den Mädels `02 und `04 :strahlen

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  • Irgendwo las ich von jemandem der als Begleitung mit einem Kind in eine Kur fährt und dadurch vom Arbeitgeber freigestellt werden muss und auch Lohnausgleich bekommt.
    Ich mein es war sogar hier im Forum.


    Vielleicht kann der Arzt ihr nach der OP eine Reha verschreiben, offenbar braucht sie danach ja Zeit zum regenerieren.

  • Ich würde mit dem Hausarzt nochmal sprechen und mich in einem Fachforum anmelden, vielleicht kann er nach den ersten 4 Wochen eine Fach-Betreuungskraft/Familienhilfe über
    die Krankenkasse von Caritas, Lebenshilfe, Diakonie verschreiben.

  • kannst du vielleicht von deiner Arbeit unbezahlt freigestellt werden und die Kasse übernimmt in diesem zeitraum dein gehalt (Pflegegeld?)


    ich kenne mich nicht aus, aber bei einem befreundeten Paar mit kleinen Kindern war sie an Krebs erkrankt (Chemo) und er wurde ein HALBES Jahr von seiner Arbeit freigestellt und bekamm einen Lohnersatz von der KK


    Alles Gute euch, vor allem auch für die OP!!!!

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Hallo, meine Tochter hat ne Pflegestufe, so dass ich Betreuungsleistungen bei der Lebenshilfe in Anspruch nehmen kann.


    Ich hab überhaupt keine Ahnung, was passiert, wenn dein Kind länger als die 20 Tage krank geschrieben ist. Echt blöde Situation, aber da muss es doch irgend ne Lösung geben. :hae:

    :wink Samira


    "Das Leben ist bezaubernd, man muss es nur durch die richtige Brille sehen."


    Alexandre Dumas

  • Hallo,


    komme auch aus 47***.
    Ich weiß ja nicht wann Deine Tochter operiert wird, aber vielleicht hätte ich ja die Möglichkeit Euch etwas zu unterstützen.
    Muss zwar selber auch arbeiten, aber oft am WE.
    Ich könnte zwar nicht jeden Tag, aber so 1-2 tage in der Woche würde vielleicht je nach Zeitraum machbar sein.


    LG, Lilli