Kopfentscheidungen!

  • In jedem Leben kommt immer wieder ein Scheideweg, auf dem wir uns fragen müssen,
    ist das was wir tun und erwarten richtig.
    Sollen wir uns unseren persönlichen Bedürfnissen hingeben oder müssen wir uns Fragen
    beantworten, die wir hassen und Angst vor der unweigerlichen Antwort darauf haben?


    Ich muss jeden Tag entscheiden, was zu tun und zu lassen ist.
    Unabhängig davon, was ich wirklich möchte und was meine Natur mir vorgibt.


    Jahre der Entbehrungen nach Liebe und Zärtlichkeit, die sich vor wenigen Monaten als greifbares
    Ziel erfüllten, sind nun auf die Waagschale geworfen worden.


    Kopf oder Zahl?


    Ich bin kein Mensch der leichtfertig Herzensentscheidungen trifft oder zulässt.


    Aber nun konnte ich meine Augen nicht mehr verschließen und hab sie getroffen.


    Die Richtung, in die das Leben meiner Kinder und mir´gehen muss lief nicht mehr
    konform mit meiner Beziehung mit einer Frau, die liebevoller und zärtlicher nicht sein konnte.


    Ich brauchte eine Persönlichkeit an meiner Seite, die mich unterstützt und damit meine ich nicht, sie putzt
    mein Haus und versorgt meine Kinder mit, sondern jemand an den ich mich anlehnen kann, wenn ich
    schwach werde und mich mental stützt, wenn ich den Sinn des Ganzen verliere.


    Ich habe nicht die Kraft mich auch noch um die grundlegenden Sorgen und die Aufgabe der Disziplinierung
    meines Partners zu kümmern.


    Ich kann nur und muss voraussetzen, dass mein Partner die Selbstdisziplin aufbringt, seine eigenen Probleme
    konstruktiv angeht.
    Ich konnte nur eine Schulter zum Ausweinen anbieten und signalisieren, dass sie nicht allein ist.


    Leider waren die Bemühungen nur einseitig und seit gestern zog ich schweren Herzens die Konsequenz
    und beendete die Beziehung.


    Mir fehlt sie. Die schönen Stunden, die wir zusammen verbracht haben aber auch, wie die Kinder auf sie
    ansprachen.
    Sie sorgte sich liebevoll um die meinen und lebte förmlich auf. Es war alles so schön und ich konnte es kaum glauben,
    dass es mir nochmal passieren sollte, jemanden teil an meinem Leben zu lassen.


    Ich kann keine Partnerschaft führen, nur um meiner Bedürfnisse wegen, auch wenn die Zweisamkeit so harmonisch und
    liebevoll abgelaufen ist.


    Ich gab Chancen, dieses Problem in den Griff zu bekommen, bot Unterstützung an, aber die Disziplin diese auch anzugehen und
    umzusetzen war nicht da.


    Ich konnte dabei nicht mehr zusehen und entfernte mich.


    Auch meine Kraft ist nun am Ende.


    Mein Herz hat in zweifacher Hinsicht unter den Umständen der letzten Jahre gelitten.


    Organisch gibt es langsam den Geist auf. Herzhinterwand ist unterversorgt und ich muss mich am Freitag, den 11.11.11
    einer Herzkathederuntersuchung unterziehen.
    Der Eingriff ist harmlos, hab nur Angst vor dem Ergebnis.


    Da kann ich mich nun nicht mehr auf die Probleme des Partners einlassen, sondern muss mich rein auf mich konzentrieren.


    Die Welt dreht sich wie sie will und nicht wie du oder ich sie haben möchten.



    Herzlichst Euer Kaza

    Als der liebe Gott die Ehemänner kreierte,
    versprach er den Frauen,
    dass ideale Ehemänner
    an jeder Ecke der Erde zu finden sein werden.
    Und dann machte Gott die Erde rund.

  • Hallo lieber Kazadum,


    manchmal streicheln Kopfentscheidungen die eigene Seele und schützen sie langfristig gut!


    Das hättest du nicht liebevoller und herzenswärmer schreiben können.


    Respekt für dich...dasss du selbst zu dir so verantwortungsvoll bist!*verbeug*


    Ich wünsche dir von Herzen, dass du doch eines Tages jemanden für dich findest, der dich nicht "braucht", sondern für sich selbst sorgen kann! Diese Einstellung teile ich ganz mit dir....


    Und alles Gute für deine Untersuchung!!!!!!! :troest


    Liebe Grüße
    Tinchen

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"

  • Es ist manchmal einfach nicht einfach vernünftig zu sein.


    Danke für die moralische Unterstützung.


    LG Kaza

    Als der liebe Gott die Ehemänner kreierte,
    versprach er den Frauen,
    dass ideale Ehemänner
    an jeder Ecke der Erde zu finden sein werden.
    Und dann machte Gott die Erde rund.

  • hallo kaza ,
    ich selbst bin nicht sehr vernunftbegabt, aber ich wünsche dir alles liebe für deine zukunft .. einen menschen an deiner seite für den nehmen und geben im gleichgewicht ist und an den du dich auch anlehnen kannst ..



    ich wünsche dir alles alles gute für deine untersuchung !


    liebe grüße
    rübli

  • Ich ziehe meinen Hut vor dir! Ich kann das nicht so wie du...


    Alles Gute dir und deinen Kids.


    Elfe

  • Hallo Kaza,


    ich wünsche Dir auch ein gutes Untersuchungsergebnis für den 11.11. !


    Ich wünsche Dir auch die Erholung, die Du brauchst.


    ....und wer weiß, vielleicht wirst Du ja doch noch in naher Zukunft das ein oder andere Gespräch mit der Person führen,
    von der Du Dich nicht so einfach lösen konntest / lösen kannst ! .....


    Gruß Real

  • Wir hatten darüber schon ausführlich gesprochen.


    Es wird nicht leicht für sie und auch nicht für mich.
    Wir sind Nachbarn und laufen uns immer wieder über den Weg.


    Aber ich hab ihr nicht die Floskel angeboten, wir können ja noch Freunde sein.


    Danke für die Zusprüche.


    LG


    Kaza

    Als der liebe Gott die Ehemänner kreierte,
    versprach er den Frauen,
    dass ideale Ehemänner
    an jeder Ecke der Erde zu finden sein werden.
    Und dann machte Gott die Erde rund.

  • kaza......Das tut mir irgendwie auch leid. Warst du doch so euphorisch. Man hat so viele positive Dinge gelesen.


    Ob die Entscheidung richtig war? Mir steht oft der Kopf im Weg und so manche Entscheidung hätte auch mal aus dem Bauch kommen müssen.


    Aber deine Entscheidung ist natürlich sehr rational, sehr überlegt. Du wirst dir sicher ausreichend Gedanken gemacht haben.


    Ich wünsche dir auf jeden Fall für den 11.11. erstmal alles Gute und auch für die Diagnose.

  • Zunächst wünsche ich Dir mal alles Gute für die Untersuchung am 11.11. Ich drück dir die Daumen.


    Zum anderen möchte ich immer wieder an mein Wasserglas erinnern:


    Das Glas ist mein Leben. Das Wasser symbolisiert meine Gefühle. Und der Löffel ist mein Verstand. Zunächst ist da das Glas, das ich selbst befüllen kann. Ich lasse zu welche Gefühle da rein kommen und welche nicht. Wenn ich sie in mein Leben lasse, werden sie wild durcheinander strömen, kurze Zeit Chaos verursachen, Strudel auslösen, in Wellen übereinander brechen und nach und nach zur Ruhe kommen. Nun muss ich aber meinen Verstand einschalten. Der Löffel greift ins Glas und fängt an zu rühren. Die Gefühle geraten wieder durcheinander. Vielleicht schwappt das eine oder andere Gefühl auch über den Rand und ist weg. Auf jeden Fall wird der Löffel die Richtung und die Stärke meiner Gefühle bestimmen. Wenn ich nun verstandesmäßig eine Entscheidung treffe und die Rührrichtung ändere, werden meine Gefühle wieder durcheinander geworfen, es ergeben sich neue Strudel, Wellen entstehen und die Gefühle begraben sich gegenseitig. Doch wenn ich lange genug weiter rühre, werden sich die Gefühle nach und nach angleichen. Sie werden wieder zur Ruhe finden und harmonisch in die von mir vorgegebene Richtung plätschern. Wenn ich den Löffel nun aprupt aus dem Glas ziehe (also meinen Verstand ausschalte und nur noch auf meine Gefühle achte), werden die Gefühle noch eine zeitlang weiterlaufen, doch irgendwann werden sie aufhören ihre Wirkung zu verbreiten. Ich muss wieder eine Willensentscheidung treffen: Ja ich will. Und anfangen zu rühren. Und dann werden die Gefühle auch wieder neu ihre Kreise ziehen.


    Für Deine Situation heisst das: Du hast genau das richtige getan. Du hast nicht nur auf deine Gefühle gehört, die hin und her geschwappt sind und versucht haben, alle bereiche deines Lebens zu berühren (so wie das Wasser im Glas). Du hast den Löffel ins Glas gepackt und hast Dich getrennt. Nun herrscht Gefühlschaos.


    Dennoch: Nicht aufgeben. Weiter rühren. Die Gefühle werden Deinem Kopf folgen. Du darfst nur nicht aufgeben oder die Entscheidung in Frage stellen. Du kannst die Rührrichtung ändern. Aber hör nicht auf zu rühren. Sonst übernehmen die Gefühle die Kontrolle .... und hören irgendwann auf. Und dann? Dann füllt eine langweilige glatte uninteressante Fläche von Gefühlssauce Dein Leben.


    Ich hoffe, das Bild hat Dir ein bisschen Mut gemacht. Mich begleitet es seit längerer Zeit und hat mich immer wieder weiter gebracht, wenn meine Gefühle mal wieder widersprüchlich und verrückt waren. Nimm den Löffel in die Hand - und das Glas. Dein Leben in der einen Hand, den Verstand in der anderen. Damit kannst Du alles erreichen.

  • Hallo Kaza,


    wenn einem alles zu viel wird,sieht man nicht mehr klar,der Boden geht unter den Füßen weg.
    Komme erstmal zu Ruhe,konzentriere Dich auf Deine Energie,Deine Gesundheit...


    Aber in Deinem Text schwingt auch solche Traurigkeit mit,das ich denke,der Mensch den Du jetzt erstmal gehen lässt,bedeutet Dir und Deinem Herzen viel.


    Ich hoffe,Du hast nochmal ein klärendes Gespräch mit Ihr....wenn Dein Herz soweit ist,


    lg ich

    Wie es auch sei,das Leben es ist gut.


    Goethe

  • So viel Achtung, nicht "nur" Selbstachtung, in deinen Worten...
    So viel Poesie...


    ...und doch, ist bei mir ein "Aber..."


    Eine Beziehung aufbauen, leben, lebendig gestalten und halten, ist ja immer mit Arbeit verbunden - spätestens dann, wenn die rosarote Brille die Alltagsfarbe annimmt, erkennt man die wunden Punkte und steht vor einer Entscheidung.


    Bleibt man, macht man sich verwundbarer.
    Geht man, hat man sich auch verwundbarer gemacht.
    Der Unterschied: letzteres ist selbstgemacht und das Ende vorhersehbar.


    *reusper* - mein "Aber"...


    ...es geht mich ja nix an, doch welcher Mangel an Selbstdisziplin wobei war für dich ausschlaggebend?
    Glaub mir bitte, ich wäre die letzte die Helfer-Sein um jeden Preis postuliert, nur was ist, wenn dieses "Gefühl-Helfer-Sein-zu-müssen" bei dir etwas angetriggert hat, was so gar nicht da ist?

  • Auch von mir erstmal *daumdrück* für deine Untersuchung.


    Ich muss mich da Maschenke anschließen :kopf Ich kann es ehrlich gesagt, nicht ganz nachvollziehen und verstehen - auch wenn ich hier gensteinigt werde!
    Eine Beziehung ist doch geben und nehmen und es gibt immer Zeiten wo einer mehr gibt oder nimmt - aber i.d.R. wechselt das. Klar hat der eine mehr Bedürfnisse nach dem einen und der anderen nach etwas anderem. Aber eine Beziehung bedeutet immer Arbeit und Kompromisse und Schritte aufeinander zu gehen.


    Verstand und Herz sollten immer die Waage halten ;) Wobei ich das Bauchgefühl für sehr wichtig erachte, es hat mich noch nie enttäuscht, ich hab nur leider nicht immer drauf gehört ;)


    Trotz dem alles gute für euch :daumen

  • Sei gewiss, liebe Maschenka,


    wegen der üblichen Beziehungskisten, wie, " Du wirst etwas sauberer und ich etwas dreckiger!"


    Daran ist es nicht gescheitert.
    Es ging um Selbstbeherrschung und Vorbildsfunktion für die Kinder.


    Es sind Dinge geschehen, die keiner so hin nehmen würde.
    Es sei, er würde eine Beziehung nur aus der Angst des Alleinseins weiter führen.


    Dies und Jenes bis zur Selbstlüge waren die Auslöser des Scheiterns.
    Ich habe ihr so oft die künftigen Konsequenzen angedroht.


    Nun lies ich mich mit einer Entschuldigung und gelobe Besserung nicht mehr abspeisen.


    Das war keine Affektentscheidung.

    Als der liebe Gott die Ehemänner kreierte,
    versprach er den Frauen,
    dass ideale Ehemänner
    an jeder Ecke der Erde zu finden sein werden.
    Und dann machte Gott die Erde rund.

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  • Da wäre ich auch weg... - wahrscheinlich sogar früher...


    Pass gut auf dich auf!


    Ich wünsche dir viel Kraft für die nächsten Wochen.


    Danke für deine Offenheit.

  • Pass gut auf dich auf!


    Ich wünsche dir viel Kraft für die nächsten Wochen.


    Möchte mich dem einfach mal so anschließen


    :knuddel

    ♥♫ Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ ♫♥
    ☜❤☞ i still haven´t found what i´m looking for ☜❤☞
    LG Jennylee

  • Viel Kraft für die kommende Zeit und viel Glück für den 11.11.


    Mir hat mal jemand gesagt: "Du brauchst mich eigentlich gar nicht". Leider hat er nicht verstanden, dass das auch gut so ist. Menschen sind verschieden und haben verschiedene Ansprüche an sich selbst und manchmal passt es einfach nicht...


    Also Kopf hoch, sonst wird der Hals dreckig

  • Hallo kaza,


    erstmal alles Gute für die Untersuchung am 11.11. :daumen

    Es sei, er würde eine Beziehung nur aus der Angst des Alleinseins weiter führen.

    Eine Beziehung sollte man in der Regel deswegen niemals weiterführen oder eingehen. Finde ich gut daß Du dies so siehst. :daumen

    Dies und Jenes bis zur Selbstlüge waren die Auslöser des Scheiterns.
    Ich habe ihr so oft die künftigen Konsequenzen angedroht.

    Daß Du ihr dies angekündigt hast, bedeutet ja auch das es Thema war. Damit hast Du ihr ja auch die Möglichkeit gegeben darauf einzugehen. Mit dieser Ehrlichkeit im Vorfeld kannst Du Dich auch getrost aufrecht im Spiegel anschauen. ;)



    Schade, daß es nicht geklappt hat. Ich wünsche Dir viel Kraft,


    Czeltik.

  • Es war wirklich schon länger Thema und bisher gab ich ihr immer ne Chance endlich mal
    die eigentlichen Probleme anzugehen.


    Ich konnte irgendwann nicht mehr erkennen, dass unsere Beziehung zu irgendwas führte.


    Sie kam, war schon deprimiert, wegen dies und das.
    Triviale Dinge und das eigentliche Positive war bei ihr nicht zu erkennen.


    Sie hatte sooo viel Liebe und Güte im Herzen aber nur Negatives im Merkfeld ihrer
    Aufmerksamkeit.


    Die einfachsten schönen Dinge waren ihr fremd und sie wollte nicht glauben, dass es diese nun auch
    für sie gibt.


    Das hat mich nur noch runter gezogen und ich hab mich distanziert.

    Als der liebe Gott die Ehemänner kreierte,
    versprach er den Frauen,
    dass ideale Ehemänner
    an jeder Ecke der Erde zu finden sein werden.
    Und dann machte Gott die Erde rund.

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