Abhängig von Mamas Lob??? Wie davon lösen...?

  • Hallo allerseits,


    wie kann ich mich endlich davon lösen vom Lob etc meiner Mutter abhängig zu sein??? Diese Frage spukt mir immer mal wieder im Kopf rum.


    Das gute an der Trennung von meinem Ex ist, das ich endlich mal die Chance nutze meine Kindheit und Vergangenheit etwas aufzuarbeiten und mein eigenes Leben zu führen (lernen). Ich habe auch erkannt, das ein Grund, warum ich mich immer als Versager und mich an allem schuldig fühle, ist das meine Mutter mir das seit meiner Kindheit immer eingeredet hat.


    Hatte ich als Kind streit mit irgendjemanden, hat sie immer gefragt, und, was hast Du gemacht?? So ging es eigentlich immer. Der erste Satz von ihr, nachdem ich ihr im Januar von der Trennung erzählt habe, war: Es ist sowieso ein Wunder, das er es solange mit Dir ausgehalten hat, so wie Du ihn immer behandelt hast.


    Zur Zeit ist meine Lebenssituation ziemlich besch... . Ich kämpfe immer wieder mit Depressionen, meine Arbeit ist Mist, mein Ex lässt mich finanziell und betreuungsmäßig hängen, ich habe hier niemanden der meine Kinder mal nimmt, ich bewege mich am Rand der Erschöpfung.


    Seit gut einem Jahr mache ich eine Therapie und habe mich schon sehr weiterentwickelt, ich habe auch Freundinnen, die zu mir halten und ich arbeite wirklich an mir.


    Aber von diesem Wunsch nach Anerkennung und Hilfe von meiner Mutter komme ich nicht richtig los. Über die äußeren Faktoren meiner aktuellen Sutuation weiss sie schon bescheid, wie es mir geht (innen) weiss sie nicht weil ich nicht offen zu ihr sein kann. Vermutlich möchte ich nicht ihr Bild von mir als Versager bestätigen, und ich habe wahrscheinlich auch Angst vor Ablehnung.


    Heute nun war sie mit meinem Vater so 2 Stunden da, weil mein Vater mir noch bei Handwerkssachen geholfen hat. Sie hat auf dem Sofa gesessen, ein Gesicht gezogen und es kam nichts von ihr. Nichts Mitfühlendes (und ich erwarte echt nicht viel), bis auf eine kurze Frage nach meinem Ex und ob er am WE die Kids nimmt kam zu mir nichts. Ihre Aussage war dann noch, es ist ja so schlimm für die Kinder. Ja es ist schlimm für die Jungs aber für mich auch .... . Sie hat auch irgendwann mal gesagt, bei den Streitereien zwischen uns möchte sie nicht reingezogen werden (ich habe sie nicht vollgelabert!!!), nur was die Jungs betrifft...


    Müsste sie nicht zu mir halten? Aber hat sie ja noch nie, ich vergaß... .


    Also, mein Problem ist, wie kann ich mich endlich davon lösen??? Ich weiss, das ich sie nicht ändern kann. Ich bin zur Zeit etwas geschwächt und fühle mich bedürftig, und gerade da hätte ich wohl gern mal ein wenig Anerkennung von meiner Mutter. Aber die gibts nicht.


    Als meine Eltern heute weg wahren, habe ich noch so gedacht, am liebsten wäre mir, sie wäre gar nicht mitgekommen.


    Ich möchte da auch nicht mehr ewig hinterhertrauern und wie ein Hund um Lob betteln, ich möchte das so gerne abstreifen und das hinter mir lassen. Bloß wie????


    Das fragt sich traurig und erschöpft Leuchtturm....

    möchte mal wieder Palmen sehen


    und immer :sleep:sleep:sleep

  • Hi Leuchtturm,
    schaufel Dich frei, zeig auf, dass Du auch eine Mutter bist, die auf ihre Art und Weise kämpft!
    Schmeiss das alte Bild von all den Vorstellungen weg und gib Dir Zeit und Raum, indem Du das sein kannst, wirst und willst,
    was Du Dir neu erschaffen wirst.
    Behandle sie gut, diese Mutter - genausogut, wie sie erblüht ist an Deiner Unsicherheit und Verletzlichkeit - wirst Du für Dich einen Weg finden, der Dich stark macht gegen "Mutter,s Blicke, Gesten, Aussagen"!
    Behandle sie gut und kandidel sie ab, Du hast für solche NEBENSACHEN keine Zeit mehr !
    Von jetzt ab lernst DU Dein Leben neu zu befüllen.


    Trau Dich, nur Du kannst das tun und nur Du bist dazu in der Lage.
    Du bist gut, weil Du fragst.
    Nach den Fragen kommen oft die Antworten.

  • Leuchtturm, genau das war Thema bei mir in der Tagesklinik, in der ich von Mai-Juli gewesen bin.


    Überlege mal, welches Feedback Dir die Umwelt gibt. Sehen Dich die anderen Leute so wie Deine Mutter Dich sieht? Bestätigen die anderen das Bild, welches Deine Mutter von Dir hat?

  • Das könnte auch fast ich geschreiben haben.


    Solche Situationen sind immer Thema bei mir gewesen.
    meine Mutter ahta cub mir für alles die Schuld gegeben.
    Dabei ist sie diejenige,die mich zu dem gemacht hat,der ich jetzt bin...
    Mitlerweile kann ich aber stolz sagen,das ich mich endlich abgekapselt habe.
    Seit einem jahr habe ich keinen Kontakt mehr zu ihr,denn ich muss mir mit fast 28 Jahren nicht mehr sagen lassen,was ich ihr früher alles angetan habe.
    ich war ein Kind!!!!!
    Und SIE hat mir soviel schlimmes angetan.


    Keine Schläge,aber seelisch hat sie mich geschafft!
    Wegen ihr muss ich versuchen den anderen Weg zu gehen,den sie mir nicht aufgezeigt hat!
    Und es geht!


    Ich kann dir nur raten,den Kontakt zu reduzieren und ihr klipp und klar sagen,wie du dich fühlst.
    Entweder versteht sie das,oder nicht!
    dann muss man die Konsequenzen daras ziehen.


    jeder hat sein eigenes Leben.leider kann man sich seine Familie nicht aussuchen.

    Pinguine bleiben ein Leben lang zusammen!!!

  • Liebe Leuchtturm,


    das ist mir auch als ersten in den Sinn gekommen:


    inneres Kind... und "nachmuttern", das gibt es auch als therapeutisches Angebot.
    Hier kann dein inneres Kind, das bei deiner Mutter immer "zu kurz kam", nicht satt wurde, nicht genug genährt und geliebt, nachgemuttert werden, d.h. dass eine Therapeutin deine Bedürftigkeit zu stillen versucht.


    Ich habe auch gute Erfahrungen damit gemacht, das, in kleinen Schritten und wohldosiert, in meine Liebesbeziehung und meine freundschaften zu tragen und hier das Gefühl zu finden, unterstützt zu werden, überhaupt erst mal bedürftig sein zu dürfen, so gesehen und angenommen zu werden. Muss man aber vorher als "Erwachsene" klären...


    Geholfen hat mir auch ein gewisser Abstand zu meiner Mutter, ich habe den Kontakt für einige Zeit auf Briefkontakt beschränkt.


    :knuddel von meiner Erwachsenen an dein Kind


    Alles Gute, E.


    P.S. Leider weiß ich nicht mehr genau, wie das "nachmuttern" hieß, ich finds grad nicht bei g**gle... vielleicht kann jemand helfen und den richtigen Begriff beisteuern?

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

    2 Mal editiert, zuletzt von elefantendame ()

  • Hier kann dein inneres Kind, das bei deiner Mutter immer "zu kurz kam", nicht satt wurde, nicht genug genährt und geliebt, nachgemuttert werden, d.h. dass eine Therapeutin deine Bedürftigkeit zu stillen versucht.


    So kenne ich das nicht, eher geht es um "selbstbemuttern", einer imaginäreen Mutter diese Aufgabe zu übertragen.

  • abstand zu schaffen wäre sehr wichtig


    und aus eigender erfahrung kann ich nur sagen, dass du mit dem abstand und eventuell mit hilfe, irgendwann eine aussprache suchen solltest
    sonst kann es dir passieren, wie es mir erging, meine mutter starb (mit 58) und ich fiel in ein tiefes loch
    ich hatte es nicht geschafft ihr das alles zu sagen oder zu schreiben was mich bedrückte, belastete, sie hat sich fortgeschlichen
    das war schlimm, ich habe mich geärgert über mich, war wütende auf meine mutter usw.


    dabei hätte es sogar gereicht einen brief zu schreiben, denn weg von ihr war ich ja schon mehr als 400km damals


    vielleicht schaffst du es, dir hier die für dich passenden ratschläge rauaszusuchen und dann machst du es besser als ich, denn für mich ist es zu spät

    übrigens: Man kann sich den ganzen Tag ärgern,
    aber verpflichtet ist man dazu nicht :-)

  • Danke für eure Antworten... :blume Ich kann wirklich mit jeder etwas anfangen.


    Mit dem "inneren Kind" arbeiten wir nicht. Ich habe zwar schon mal davon gehört (nicht im Detail). Ich stelle mir das für mich schwierig vor, da ich eher ein rationeller Typ bin. Mir ist es überhaupt sehr schwer gefallen, mich zu öffnen... . Ich bin ein "Kopf-Mensch" und die Vorstellung, mein inneres Kind müsste jetzt quasi die Zuwendung etc nachholen, fällt mir schwer. Ich bräuchte da schon eine sehr gute Anleitung.


    Habt ihr da Buchempfehlungen, Tips für Links im I-Net oder ähnliches? Wie findet man eine Therapeutin, die das beherrscht? Kann man sich überhaupt in einer Stunde einmal pro Woche auf soetwas einlassen?


    Grüße!

    möchte mal wieder Palmen sehen


    und immer :sleep:sleep:sleep

  • Ach so, und das ich es mal ansprechen sollte, um meinen Frieden zu finden, hab ich auch schon oft überlegt. Vielleicht ist mein Projekt ja mal, einen Brief schreiben. Mal alles rauslassen... . Und dann überlegen, ob er jemals abgeschickt wird.


    Ich hatte auch schon mal überlegt, sowas wie Rollenspiele würde vielleicht auch helfen. Gibt`s das? Wo findet man das?

    möchte mal wieder Palmen sehen


    und immer :sleep:sleep:sleep

  • Hallo, diese Zeilen kommen auch mir bekannt vor. Ich kann dir sagen: man schafft das! Es dauert eben nur. Von Therapie bis man sich wirklich abkapselt koennen gut 2 Jahre vergehen (und meist muss noch mind. einmal richtig was vorfallen). Ob du noch Kontakt haben moechtest oder nicht, ist komplett deine Sache und egal, wie du da entscheidest: minimaler Kontakt, viel Kontakt, wenig Kontakt: fuehl dich bei keiner Variante schuldig. Du tust, was am besten fuer dich ist. Wie es der Zufall will moechte ich gerade das Arbeitsbuch Inneres Kind abtreten (meld dich per pn, falls du interessiert bist). Ich fand es sinnvoller als das eigentliche Buch. Das liest man, aber weiss dann immer noch nicht, wie man es umsetzt. Auch ich fuehlte mich dafuer VIEL zu rational. Ich hab ein paar Mal das Buch zur Seite gelegt und gedacht: ich bin doch nicht spinnert. Mir kam die Geschichte mit dem inneren Kind vor, als ob man mich dazu ermutigt 2 Persoenlichkeiten aufzubauen ;). VIEL spaeter aber hab ich gemerkt, dass mir das geholfen hat. Es war eine ziemlich ueble Situation und statt mich wie ueblich "fertig zu machen" hatte ich eher so eine "ich nehm mich in den Arm" Einstellung.


    Ich habe viele Briefe geschrieben, mich danach furchtbar gefuehlt und es fuehrte jedesmal zum Riesenkrach. Das kann bei dir ja aber ganz anders sein. Wichtig ist: du schaffst es, du bist auf dem besten WEg dazu. Leider geht es nicht ueber Nacht. Mir ist es mittlerweile vollkommen egal, was meine Mutter ueber mich denkt. Und das sag ich nicht nur so, sondern ich fuehle es auch so (nie haette ich gedacht, dass ich diesen Zustand mal erreichen wuerde).


    Familienaufstellung geht in Richtung Rollenspiele. LG

  • Leuchtturm,


    für mich war ausschlaggebend festzustellen, dass das Bild, welches meine Mutter von mir hat, so ganz anders ist als das, was andere in mir sehen.
    Ich habe gekämpft, gehampelt, gemacht und getan um irgendwie mal ein positives Wort von meiner Mutter zu hören. Nothing.
    Weisst Du, welcher Satz mir in der Klinik von der Psychologin mit auf den Weg gegeben wurde? "Sie wären mit der Anerkennung oder Wertschätzung Ihrer Mutter aber kein anderer Mensch!". Ich bin gut so, wie ich bin - und werde nicht besser dadurch, dass meine Mutter erkennt, dass ich nicht der Versager bin, den sie in mir sieht.

  • Habt ihr da Buchempfehlungen, Tips für Links im I-Net oder ähnliches? Wie findet man eine Therapeutin, die das beherrscht? Kann man sich überhaupt in einer Stunde einmal pro Woche auf soetwas einlassen?

    "Die Aussöhnung mit dem Inneren Kind" und das Arbeitsbuch dazu. Von Luise Reddemann gibt es eine CD mit geführten Immaginationen zum Inneren Kind. In vielen größeren Städten gibt es Selbsthilfegruppen dazu.


    Mit einer Stunde/Woche ist es nicht getan... man muss täglich üben. Mehr gern als pn.

  • Das kommt sicher auf die Person an. Ich habe "nur" das Arbeitsbuch durch gearbeitet. In weniger als einer Woche (weil ich ein ungeduldiger Mensch bin). Es hat danach nicht sofort klick gemacht, aber ich habe gemerkt, dass sich in Kriesenzeiten automatisch meine Einstellung mir gegenueber geaendert hat. Nicht immer, aber immer oefter und auch zunehmend in Alltagsdingen. Fuer mich ist das learning by doing.

  • Leuchtturm,
    Meines Erachtens solltest Du Dir innerlich genau klar werden, was Du für Dich ändern willst oder bereit bist zu verändern....
    Deine Weissheit steht noch nicht in einem Buch, Du bist auf dem Weg zu Dir hin, latsch nicht das nach, was andere Dir vorlatschen, bitte....
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    Menschen strben an Gesetzen, weil sie die nicht verstehen!
    Tiere verrecken an Vorgaben an uns Menschen, weil diese Tiere unsere Schriften nicht verstehen!
    Kranke Leute sterben vor Angst, weil die Diagnosestellung unverständlich ist, weil die Leute eine Richtung brauchen um zu überleben wie die Kuh auf der Weide............
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    DU bist NICHT die Kuh auf irgendetwas, Du bist jung, unzufrieden, traurig und ängstlich und/oder sauer!
    Jo!
    Und das darfst Du alles sein und sollst das auch alles sein!
    Mein Tipp:
    Mal bitte nicht schon längst gemalte Bilder nach....
    Du hast die Welt vor Dir,
    nimm Zettel und Stift UND
    gestalte Dir Dein Leben selber.


    Da kann "Kacke" bei rauskommen oder Gesang, Phantasie, Liebe extra neu, alles........
    Du mußt es nur ausprobieren,
    trau Dich.

  • Ich kann dazu nur sagen: ich habe kurz nach Weihnachten 2007/2008 den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen, und seit dem geht es mir ohne sie besser.
    Ich umgebe mich nur mit Leuten, die mich Wertschätzen und mir gut tun, alles andere sortiere ich aus.

    Verzage nicht, es geht immer weiter- ob Du willst oder nicht willst- Also mach das Beste draus