Vollzeit mit Kleinkind! Schaffe ich das...?

  • Hallo,


    bin NEU hier und habe die Seite gefunden, weil ich zur Zeit ziemlich verzweifelt bin und mir 1000 Gedanken mache!!


    Habe einen 3 Jährigen Sohn und habe kurzfristig die Möglichkeit in einer anderen Stadt Vollzeit zu arbeiten. Tolle Konditionen und für mich eine wirkliche Chance mit 37. J. für meinen eigentlichen Beruf, in dem ich normalerweise nicht viel verdienen kann. Der Vater hat leider nicht genug Geld, verdient unregelmäßig, ist mir alles zu unsicher. Angeblich wollte er mich voll unterstützen wenn ich wieder Arbeit finde, aber nun meint er, ich schaffe das eh nicht...toll, sehr motivierend.


    Das Problem ist, dass mein Sohn erst ab August hier in meiner Stadt in eine KiTa Gruppe geht. Ich könnte zu Beginn noch mit Hilfe meines Bruders einigermaßen klarkommen. Aber ich müsste schnell in die neue Stadt ziehen, wegen der langen Fahrtzeit...


    Alles sehr kompliziert, weiß nicht, ob ich das alles organisiert bekomme. Zusätzlich habe ich voll das schlechte Gewissen meinem Söhnchen gegenüber, der bis jetzt sehr viel mit mir war...! Aber ich will ihm ja später was bieten!


    Hat jemand ähnliche Erfahrungen und weiß Tipps, z.B., ob die Ämter bei so einem Umzug helfen eine KiTa oder Tagesmutter zu finden usw....!


    Also wirklich 1000 Gedanken, wie ihr seht..Freue mich auf Nachrichen...!!


    Danke, Claudi

  • Hallo Claudi,
    das ist eine schwierige Frage.
    Ich kann Dir da nicht viel Raten,aber ich kann Dir schreiben,wie das bei mir ist.
    Ich arbeite auf 50%.Mein Sohn ist 10 Jahre alt.Da ich im Schichtdienst arbeite,sind Abend meine Eltern da.Wenn ich voll arbeiten würde,hätte ich das mit der Schule und so nicht so unter Kontrolle.Bei mir in der Firma werden so wie so keine Vollkräfte mehr eingestellt.Ich wolte auf 70%,auch das macht er nicht.Nun bleibt es erstmal wie es ist.Ich kann zwar nicht viel Sparen,aber man kommt über die Runden.
    So,nun weißt Du wie ich das mache.
    Lg Petky

  • Hallo Claudi


    es ist eine Sache, mit welchem Gedanken du dich gut fühlst.


    Wenn dir die Arbeit Spass macht und du gerne finanziell unabhängig sein willst, so zieh mit deinem Kind um.


    Das Kind kommt ja jetzt erst in den Kiga und Kinder können sich schnell umgewöhnen. Als Alleinerziehende mit Job hast du in jeder KITA ganz schnell einen Platz. Da stehst du auf der Liste ganz oben. Und auch Tagesmütter gibt es in jeder Stadt, wenn du nicht gerade so doofe Arbeitszeiten hast , wie ich ( WE, nachts, oder abends) dann findet sich ziemlich bald jemand.


    Das einzige , wo du dir sicher Gedanken machen solltest, ist dein schlechtes Gewissen, dass du ja jetzt schon hast, wenn du das Kind den ganzen Tag in andere Hände gibst. Wenn dieses größer ist, als die Freude über Unabhängigkeit, dann spürt das dein Kind und wird es dir auch zeigen. Wenn du aber selbst überzeugt bist, dass es richtig ist, dann wird es dich sogar auf seine Art und Weise unterstützen.


    Ich habe selbst drei Kinder und zwei davon leben bei mir. Die zwei sind echt klasse und freuen sich über viele neue, nette Menschen. Und ich kann gut arbeiten, da ich weiss, dass es ihnen gut geht.


    Herzlich :wink



    Karen

  • Hi Claudi,


    also mein kleiner Mann geht seid dem er 14 Monate alt ist in die Kita, er hatte überhaupt keine Probleme mit der Umstellung und geht auch gern hin. Als Alleinerziehnde hast du wirklich gute Chancen auf einen Kita oder Tagesmutter platz, besonders wenn du sagst das du jetzt voll arbeiten kannst.
    Ich muss sogar nur das Kostgeld in der Kita zahlen, da ich nicht so viel verdiene.
    Fahr einfach mal zu dem Jugendamt hin in der neuen Stadt. die sagen dir dann wo du einen Platz in der Nähe bekommen kannst und geben dir Telefonnr. usw. auch wenn kein Platz zZ frei ist suchen sie dir dann eine Tagesmutter, war auf jeden Fall bei mir so.
    Und das mit dem schlechten Gewissen, da musst du einfach schauen nach einer Zeit wie fröhlich dein Kind in die Kita geht und sich schon morgens freut mit den anderen Kindern spielen zu können und so fröhlich wie sie morgens hin gehen, so fröhlich kommen sie dir nachmittags auch meist entgegen gelaufen :love obwohl ich sogar jetzt schon ab und an noch mit ihm dort in der Kita bleibe so 10-15 min, da er mir erstmal alle spannenden und total wichtigen Dinge zeigen muss die er den ganzen Tag gemacht hat.


    Es wird eine Umstellung aber das schaffst du :Flowers


    LG Julia


    PS. In einem Jahr währe er doch denke ich mal eh in den Kindergarten gekommen, oder?

  • Ich würde die Chance nutzen und den Job machen.


    Kinder gewöhnen sich sehr schnell in die Kita ein. Man kann es ihnen schmackhaft machen: Mama geht zur Arbeit und du gehst auch zu deiner Arbeit.
    Außerdem hat so ein Kitabesuch auch viele Vorteile: die Kinder werden selbständig, lernen soziale Fähigkeiten, werden geistig und körperlich gefördert und in einer guten Kita auf die Schule vorbereitet.


    Man selbst - zumindest ist das bei mir so - ist auch viel ausgeglichener. Man hat soziale Kontakte außerhalb des Muttidaseins. Man wird gefordert und anerkannt - und nicht zuletzt bekommt man gutes Geld dafür.


    Versuch es positiv zu sehen. Bedenke auch, dass dein Kind größer wird und die Wünsche und Ansprüch steigen, auch wenn man viel lenken und einschränken kann.


    Wenn ihr nach der Arbeit zusammen seid, gestalte die Zeit intensiv. Es kommt nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität an. Man kann auch den ganzen Tag mit dem Kind zu Hause hocken und vor dem Fernseher verblöden... :radab


    Und wenn alle Stricke reißen und du es wider erwarten nicht packst, kannst du evtl. auf Teilzeit o.ä. runtergehen.


    Probieren geht über studieren! :daumen

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Als wir uns trennten war mein kleiner 1 Jahr alt und ich fand sofort einen 50% Job als Krankenschwester und eine Tagesmutter. Bei der ersten Tagesmutter hat er 1 Monat lang viel geweiint habe dann auf eine andere gewechselt bei der er mir am 3. Tag schon fröhlich nachgewunken hat.


    Seit er 2 Jahre alt ist gehe ich jetzt 75% ist bei meinen Diensten schon manchmal sehr streßig aber dann lasse ich halt den Haushalt schleifen aber wir können uns kleine Ausflüge leisten und meine schönen freien Tage intensiver nutzen.


    Hör auf dein Gefühl!

  • Hallo,
    tue es! Du sagst, die Konditionen sind gut. Es klingt so, als ob es ein Job ist, der Dir wirklich gefallen könnte. Am Anfang wird es schwierig sein, sofort eine Betreuung in der neuen Stadt zu finden aber wenn man etwas will, kann man schon (fast) alles. Auch wenn Du am Anfang pendeln musst. Es ist eine grosse Chance für Dich etwas zu machen, was Dir gefällt und unabhängig zu sein. Du musst nur die Zeit bis Du einen neuen Kindergartenplatz bekommst irgendwie überbrücken. Aber wenn man einen guten Job hat, kann man auch jemanden finden und bezahlen, der sich gut um das Kind kümmert. Und kein schlechtes Gewissen wegen Deinem Kind. Er will doch auch kleine Freunde haben und ein Sozialleben ohne die Mama. Er muss doch selbständig werden. Mit 3 Jahren brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen!
    Keine Angst. Du schaffst es, wenn Du es wirklich möchtest. Lass Dir nicht von anderen einreden, Du könntest es nicht schaffen.


    Viele Grüsse,
    d

  • Hi


    bei mir steht das gleiche im Januar an. Panisch wie die junge Mutter so ist, habe ich direkt beim Jugendamt nachgefragt und Kitas abgeklappert.


    Dem Jugenamt habe ich gesagt, wenn ich keinen Betreuungsplatz bekomme, könnte ich nicht zurück zur Arbeit, was eine Kündigung nach sich zeihen würde.
    Sie sagten mir dort, dass jemand in meiner Situation IMMER einen Betreuungsplatz bekommt. In der Kitas sagten sie mir, wenn keine Tagesmutter gefunden werden kann, dann wird ein zusätzlicher "Not"-Platz von Januar bis August (offizieller Kita Beginn) in der Kita eingerichtet.
    Klingt ein bisschen wie 2. Klasse Kita-Platz, aber es heisst ja nichts anderes, dass sich die maximal vorgesehene Gruppengröße für 7 Monate um ein Kind erweitert. Ich denke und hoffe, dass die Gruppe nicht massgeblich darunter leiden wird.


    Allerdings hat man mir gesagt, dass ich in der Eingewöhnungsphase 4 Wochen anwesend sein soll. Keine Ahnung wie ich das hinbekommen soll.


    Ich stimme auch dem zu, dass Kita sehr förderlich für Kinder ist. Sie sind mit gleichaltrigen und älteren zusammen, von denen sie etwas lernen können. Sie müssen sich durchsetzen und werden selbsständiger. Auch wenn ich glücklich verheiratet wäre, hätte ich meine Tochter spätestens mit 18 Monaten Vollzeit in eine Kita gegeben und wäre wieder arbeiten gegangen. Jetzt müssen wir das halt etwas vorziehen.


    In Frankreich gehen fast alle Mütter, egal in welcher familiären Situation sie sich befinden, nach 3 Monaten wieder arbeiten. Man kann sich darüber streiten, obs den Franzosen bekommt. :pfeif Ich pers. habe ja so meine Problemchen mit ihnen, aber ich denke nicht, dass das von einer fühen Kita oder Tagesmutterzeit herrührt.

    Einmal editiert, zuletzt von Paulina Panther ()

  • Hi,
    ich finde auch, Du sollst die Chance ergreifen. Denn wenn es Dir gut geht, dann geht es auch Deinem Kinde gut - und umgekehrt.
    Und Paulina muss ich beipflichten, in Frankreich funktioniert das wirklich hervorragend.
    Ich wuensch Dir alles Gute und bin sicher, Du wirst die richtige Entscheidung treffen!
    Alles Gute und viele Gruesse
    gamau

  • Ich schließe mich meine Vorschreibern an. Tue es, dem Kind schadet es sicherlich nicht in die Kita zu kommen. Das Problem haben nur in Deutschland die Mütter, in anderen Ländern geht es auch und das ohne das den Müttern ein schlechtes Gewissen eingeredet wird von allen Seiten.


    Außerdem ist es für Dich selbst auch wichtig den Job zu machen. Wann wird sich die Chance wieder bieten und vielleicht machst Du dann (unbewußt) Deinen Sohn dafür verantwortlich, weil Du Probleme siehst die vielleicht gar nicht auftreten.


    Das Jugendamt ist bei der Suche nach Plätzen im KiGa und bei Tagesmüttern hilfreich (hab ich grade hinter mir und bin fündig geworden). Mein Kleiner geht ab nächsten Mai in die Krippe und ich ab Juni wieder arbeiten (ich freu mich schon riesig auf meine Kollegen :sonne und meinen Job).


    Viel Glück und laß Dir nur nichts einreden. Es ist für die Entwicklung des Kindes förderlicher in den KiGa zu gehen als mit ner total frustrierten Mutter zu Hause hocken zu müssen.

  • Hallo,
    ich habe mich sehr über die tollen Antworten auf meinen ersten Beitrag gefreut!! Sie waren sehr hilfreich und haben mich in meiner Entscheidung bestätigt!!


    Inzwischen habe ich "fast" eine KiTa Plat und der Job ist wirklich toll!!Jetzt muss ich nur noch umziehen. Naja, nur...! In der Zwischenzeit war mein Sohn hauptsächlich mit seinem Vater in meiner alten Wohnung in Recklinghausen und zeitweise bei meinem Bruder. Ich bin für den Übergang in der Wohnung des Vaters, da ich eben in der Nähe der Stadt arbeite. Ich habe ihn um "mindeste Unterstützung" gebeten!! 10 Tage am Stück mit seinem Sohn sind schon zu viel...obwohl er eh nichts zu tun hat, nicht arbeitet. Es muss nur ein bißchen Zeit überbrückt werden, bis ich meine alte Wohnung gekündigt habe und eine neue habe!! Mein Sohn ist zum Glück guter Dinge, er versteht mich!!! Er hat gute Laune und weiß, dass ich arbeiten muss! Er hat nicht einmal geheult oder gequengelt in dieser Zeit, wo ich öfter weg bin....er freut sich sehr, wenn ich wieder da bin!! Kinder sind einfach super!!! :strahlen :strahlen :strahlen :strahlen


    Liebe Grüße, Claudi!

  • Hallo!


    Ich kann dir auch nur Mut zusprechen...


    Ich hab das auch gemacht...mit 2 Kindern...
    Anspruch auf einen Platz oder Tagesmutter dürftest du sofort haben, wenn etwas frei ist.


    Und zu schaffen ist das auch. Wird nicht immer einfach sein aber es wird dir gut tun.
    Bin 10 Wochen nach der Entbindung wieder voll eingestiegen, weil es nicht anders ging. Da war der Große 4 und der Kleine wie gesagt 10 Wochen alt...


    Das packt man und man wächst auch daran. Und an deinen freien Tagen hast du auch Zeit, deine Kinder mit noch mehr Liebe zu versorgen, als du es so schon machst...


    Ich drück die Daumen...
    ...das wird schon :daumen