Umgang mit dem Vater

  • Zuerst mal an alle ein liebes "Hallo", ich bin neu hier und habe auch gleich eine komplizierte Frage.


    Meine Tochter ist 11 Monate alt, den Vater habe ich seit dem 3. Schwangerschaftsmonat nicht mehr gesehen.


    Jetzt hat er die Vaterschaft anerkannt und meldet sich,weil er sie sehen möchte. Da er aber wegen Betrug bis Januar noch im Gefängnis sitzt, kein geregeltes Leben führt usw möchte ich nicht das er Konatkt mit meiner Tochter hat.


    Dazu muss ich sagen, dass wir uns im Krankenhaus kennen gelernt haben, als es mir ziemlich schlecht ging, er ist 30 Jahre älter als ich, ich wusste wenig über ihn und wir hatten nie eine Beziehung, er hat mich einfach nur für kurze Zeit geblendet und so ist es halt passiert.


    Ich möchte ihn auf keinen Fall sehen, laut Jugendamt könnte er sie unter Aufsicht sehen. Ich kann meine Tochter aber nicht einer fremden Frau in die Arme drücken und sie geht mit ihr zu einem fremden Mann der dann plötzlich ihr Papa sein soll.


    Falls jemand damit Erfahrung, oder irgendeine Idee hat wäre ich sehr, sehr dankbar.


    Viele Grüße, Nicole.

  • Zitat

    Original von nicole130481


    Jetzt hat er die Vaterschaft anerkannt und meldet sich,weil er sie sehen möchte. Da er aber wegen Betrug bis Januar noch im Gefängnis sitzt, kein geregeltes Leben führt usw möchte ich nicht das er Konatkt mit meiner Tochter hat.


    Ich möchte ihn auf keinen Fall sehen, laut Jugendamt könnte er sie unter Aufsicht sehen. Ich kann meine Tochter aber nicht einer fremden Frau in die Arme drücken und sie geht mit ihr zu einem fremden Mann der dann plötzlich ihr Papa sein soll.


    Hallo !


    So verständlich deine Gefühle sind, er IST nun mal ihr Vater. Er hat ein Recht darauf, sie zu sehen, auch wenn es dir unangenehm ist.
    Vielleicht macht er sich als "Vater" trotz allem gut gegenüber dem Kind.... :daumen

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • Nicht nur ER hat Rechte, auch die Tochter... deswegen wirst Du da jetzt wohl oder übel durch müssen... schliesslich hast du ihn ja auch als Vater angegeben. :frag

  • An deiner Stelle würde ich mich überwinden und dem Kind die Chance auf seinen Vater geben.
    Deine Gefühle für bzw. gegen ihn spielen dabei keine Rolle! Dein Kind kann das nicht verstehen.


    Du solltest deinen ganzen Frust, deine Enttäuschung und was du über den Mann denkst außen vor lassen.
    Hier geht es nicht um euch als Paar sondern um euch als ELTERN! Das ist eine ganz andere Ebene.


    Wenn du dein Kind nicht einerm Fremden in die Arme drücken willst, ring dich dazu durch den Umgang selbst zu betreuen. Besucht ihn im Gefängnis. Glaubst du nicht, dass seine Tochter und der Stolz auf sie ihn beflügeln könnten, sein Leben nochmal zu beginnen, die Beine auf die Erde zu kriegen und ein ordentlicher Mensch zu werden?
    Ich würde ihm die Chance geben - als Vater.


    Verweigerst du den Umgang, kann das das Vertrauen zwischen dir und deinem Kind nachhaltig zerstören.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Hallo ,


    sicherlich eine schwirige Situation ,und es zeichnet eine Mutter aus das sie ihr kind nicht in fremde Hände geben will .....doch wenn du dabei bleibst wird er ein fremder bleiben......er ist der Papa und euer Kind hat das Recht ihn als diesen kennenzulernen ....
    kann mich deshalb auf Bezug eurer "Beziehung"nur Kai anschließen .


    Gruß biker

  • Hi...habe so ziemlich dasselbe Problem.


    Und auch wenn es jetzt vielleicht provokant, egoistisch und naiv klingt, ABER: So Sätze wie: er ist nun mal der Vater sind in so einer Situation nicht angebracht. Ich will hier auch ma versuchen zu erklären warum.
    Man wird schwanger von einem Mann, der wirklich nur ein Lebensabschnittspartner war. Damit meine ich, dass die Beziehung zwar anfangs schön zu sein schien, keine Frage...sonst wär ja auch nicht das Kind enstanden...aber sich halt relativ schnell herausstellt, dass man aus was für welchen Gründen auch immer garnicht zusammen passt. das passiert nun mal...egal wie vernünftig man zu sein scheint, sowas kann JEDEM passieren. Nun ist man also schwanger und entscheidet für sich: Hey..ich behalte das Kind, in der heutigen Gesellschaft vielleicht verpöhnt, aber auch nicht unmöglich das Kind großzuziehen.


    Dann gehts los..man ist allein die Schwangerschaft über und auch das Kind entbindet man alleine. man versorgt es alleine, steht nachts alleine auf...macht den Babyblues alleine durch...kann seine Ängste, seine Sorgen mit niemandem teilen...und nu wo das Kind fast ein Jahr alt ist, taucht der sog. Vater auf (das auch nur weil er höchstwahrscheinlich wegen Unterhaltszahlungen angeschrieben wurde) und möchte das Knd sehen. Sagen wir ma der Vater ist jetzt jemand, der mit festen Beinen im Leben steht, hat Job, ein geregeltes Leben und scheint auch nicht gewalttätig zu sein...klar: was spricht dagegen. Aber jemand, der doch schon vorbestraft ist, ja sogar momentan noch in Haft ist und bisher keinerlei Verbindung zu seinem Kind hat, warum sollte man das Kind was man bisher alleine so mühsam versucht hat vor ungerechtem und bösem zu beschützen so etwas aussetzten?? Ich denke dieser Mensch sucht nur einen Anker an dem er sich jetzt festhalten kann um sein Leben wieder in Griff zu bekommen. Berechtigt. Aber ich denke Du als Mama und dein junges Kind solltet nicht die Versuchsobjekte dafür sein. Was denn wenn er überhaupt nicht "resozialisiert" ist und es die nächsten Jahre werden wird, hält aber regelmäßigen Kontakt zu dem Kind...? Was soll das Kind denn von ihm lernen?? Wie man betrügt? Wie man jemanden aufs Ohr haut? Gerade in so einer Situation wo das Kind den Vater noch nie kennengelernt hat, sollte man sich die Zeit nehmen, abzuwarten das der Vater, der ja bis hierher nur der Erzeuger war, ein einigermaßen ordentliches Leben führt um ihm dem Kind als Vater vorzustellen. Könnt Ihr euch vorstellen, was das für Folgen haben kann, wenn das Kind Teil an dem verkorksten Leben dieses Menschen hat? versteht mich nicht falsch, ich habe weder Vorurteile Ex- Häftlingen gegenüber noch Vätern. Doch wenn es um kleine Kinderseelen geht sollte man da schon vorsichtig sein.
    So Menschen müssen erst ihr eigenes Leben in den riff bekommen bevor man sie auf Kinder loslässt.


    Der KV meines Sohnes, jetzt auch fast 11 Monate, hat mich im siebsten Monat der Schwangerschaft verlassen. Dabei haben wir uns ja sooOOooOOOoOo sehr geliebt und als wir erfuhren, dass ich schwanger war, war er erst auch Feuer und Flamme und wollte das als Wende in seinem Leben nutzen, seinen Freundeskreis ändern (hauptsächlich aus dem Düsseldofer Rotlichtmilleu), seine schlechten Angewohnheiten wie den Konsum von Haschisch und Alkohol aufgeben. Sein ausgeprägtes Nachtleben in den Diskotheken wollte er aufgeben um mit seinem Sohn dann auf den Spielplatz zu gehen. Toll. Bis ich ins Krankenhaus kam wegen meinen Frühwehen. Wer hängt da schon gerne im Krankenhaus rum bei 30° grad draussen...da fährt man doch lieber mit seinem dicken BMW Cabrio durch die Städte...also: na einfach sitzen lassen die Frau. Die verzeiht schon wieder....bis mein Kind 3 Monate alt war hab ich nix von ihm gehört. Auch finanziell keinerlei Unterstützung, obwohl er als Selbstständiger recht gut verdiente.


    Plötzlich taucht er vor meiner Wohnung auf, es tut ihm alles sooOOoo leid, er will doch nur die Familie retten, es ist doch nicht zu spät....man macht halt Fehler...er hat ja soviel nachgedacht...er will sein Kind doch nur sehen. Und ich dummie hab natürlich gedacht: Ja gut..es ist ja SEIN Kind und habe ihn hereingelassen. was war? zwei Tage war das Kind interessant, danach hat es gestört. Ich war Putze, Köchin und Seelsorge für ihn und natürlich habe ich ihn auch noch von dem Geld vom Amt miternährt, denn er hatte seine Selbstständigkeit offiziel abgemeldet und sich arbeitslos gemeldet umkeinen Unterhalt zu zahlen.Er zahle doch kein Geld anmich, dass ich dann mit einem andren Typen auf den Kopf haue.... Das Kind sollte ich am besten immer bei meinen Eltern abgeben, damit wir auch ma unsere ruhe haben. so hat er das genannt. Als er auch noch eines Tages auf die Idee kam sich einen Joint in der Gegenwart meines Sohnes anzuzünden, ist bei mir alles durchgebrannt. Habe ihn rausgeschmissen und ihm klargemacht, dass er sich eine Beziehung abschminken kann. Gut, meinte er, er will aber sein Kind sehen, da hat er ein Recht drauf. Gut sage ich, wann hasst du Zeit? Wat soll das denn heissen...muss ich mich terminlich absprechen wenn ich mein Kind sehen will?? hast du nen neuen Stecher oder was? ( Man kann nicht beschreiben was das für ein Gefühl ist, in der Gegenwart seines Sprösslings so angesprochen zu werden, selbst wenn der noch viel zu klein ist, dass zu verstehen.) ABER: Es ist ja sein Kind....er klingelte also zu jeder Tages und Nachtzeit um sein Kind zu sehen...und das mehrmals am Tag und erst recht in der Nacht. Bis ich die Polizei rief. Dann einigten wir uns darauf uns einmal die Woche zu treffen, draussen, denn meine Wohnung verwüstete er jedesmal auf der Suche nach Spuren von irgendwelchen Herren. Draussen kaum getroffen, fing er dann nach wenigen Minuten an, mich lauthals als schlampe zu beschimpfen, ich sei an allem schuld, warum hätte ich es nicht abgetrieben, ich könnte mir den Unterhalt abschminken...er will das Kind mitnehemn, seinen Freunden zeigen ( wo denn? Im Bordell?? Dürfen alle Prostituierten ihn ma auf den Arm nehmen und mit ihn knuddeln oder was?) Nach mehreren solcher Angriffe, habe ich mich schließlich geweigert mit ihm zu treffen bezüglich des Kindes.


    Prompt hatte ich die Einladung von dem Jugendamt. Da bin ich hin, habe denen die Situation geschildert und die meinten dann, wir könnten den Betreuten Umgang warnehmen. Ich bräuchte das Kind auch nicht abgeben, sondern solange das Kind etwa in das Alter von drei Jahren kommt, könne die Mutter auf Wunsch dabei sein. Toll. Super. Eine Woche später bekomme ich die Einladung zum Vorgespräch: Der betreute Umgang ( alle 14 Tage 1 Stunde in einem Raum dort beim Amt kindgerecht eingerichtet) wird also von einem Mitarbeiter betreut des Amtes betreut. Doch: der b. U. arbeitet daraufhin hin, dass der Vater daraufhin arbeitet mit dem Kind richtig umzugehen, damit er eines Tages auch alleine mit dem Kind sein kann. Meint Ihr der hat auch nur ansatzweise Interesse daran zu lernen wie man mit dem Kind umgeht????


    Da habe ich also mein Kind wie eine Tigermama versucht vor diesem Kerl zu beschützen und wofür? Damit das Jugendamt dann nach einigen Treffen ihn dem Vater auf dem silbernen Tablett präsentiert. Es geht mir nicht darum, dass dieser Mensch sein Kind nicht sehen soll, ich möchte mein Kind vor diesem Menschen einfach nur beschützen. Er rast alkoholisiert mit 200 km/h über die Autobahn.....aber: Er ist ja der Vater...er muss ja eine Beziehung zum Kind aufbauen.
    Also mein Rat an dich: Versuch es soweit hinauszuschieben wie es nur geht....am besten solange bis du dir sicher bist, dass er sich geändert hat und sei Dir dessen bewusst dass dies nicht in 2 oder 3 Wochen geschieht.


    Ich werde zu den Termine des betreuten Umgangs nicht erscheinen habe ich mir vorgenommen. Kein Mensch kann mich dazu zwingen diesen Menschen wieder zu sehen...jedenfalls NOCH nicht. Solange das ganze nicht vor Gericht geht und entschieden wird.....wenn ich ma überlege, was ich Mir und vor ALLEM meinem Sohn alles erspart hätte, wenn ich von Anfang etwas egoistischer gedacht hätte und dieses Zusammentreffen mit ihm nicht zugelassen hätte.... :wand

  • Du vergisst, dass das Kind das verdammte Recht auf seinen Vater hat!
    Und dazu gehört, den Vater kennezulernen wie er ist und sich ein eigenes Bild von ihm machen zu können, unabhängig von den Vorurteilen der Mutter.


    Man hat dir betreuten Umgang angeboten - sicherer geht es nicht. Gib deinem Kind die Chance. Wenn dein Ex wirklich so mies drauf ist, sagt dein Kind schnell genug, dass es den Vater nicht mehr sehen will.
    Manipulieren solltest du das aber auf keinen Fall, sonst verlierst du dein Kind womöglich eines Tages.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Hallo coffee-and-milk,
    was Du da schreibst ist ja alles gut und schön,aber auch wenn Du dich so dagegen wehrst,Dein Kind will irgendwann sein Vater kennenlernen.Und wenn er alt genug ist wird er es auch heimlich machen.Ich mag Dir keine Angst machen,aber das wird so sein.
    Ich selber bin Scheidungskind (meine Eltern trennten sich als ich vier jahre alt war) und mein Vater war zu dem Zeitpunkt Alkoholiker,hatte meine Mutter und mich verprügelt,aber ich habe trotzdem die Nähe von meinem Vater gesucht.Meine Mutter hat es mit allen Mitteln zu verhindern versucht,aber ohne Erfolg.Ich wollte meinen Vater selber kennenlernen.Mit 16 jahren habe ich ihn gefragt "warum hast du mich so geschlagen?",da war seine Antwort" hattest es wohl verdient".War aber trotzdem kein Grund für mich Kontakt abzubrechen.Heute ist er trockener Alkoholiker geht einer Arbeit nach und wir haben immer noch Kontakt.Er hat sich geändert.
    Manchmal soll man Menschen eine zweite Chance geben.
    zu Dir Nicole
    auch wenn Du wütend auf ihn bist,es ändert sich nichts daran,dass er der Vater ist und wenn der Umgang wirklich nicht klappen sollte kannst Du immer noch dagegen gehen,aber erst mal wäre wichtig für das Kind die Chance zu nutzen.
    Liebe Grüße Steffi

  • Aber warum muss das so schnell sein? Warum hat eine Mutter nicht das recht zu entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt dafür da ist? Wenn ein Kind zum Beispiel sprechen kann, hat man als Mutter wenigstens die Möglichket ihm kindgerecht (wohlgemerkt) zu erklären, was da los ist mit dem Vater. So bekommt es einfach nur die angespannte, schlechte Stimmung mit und spürt nur dass etwas nicht stimmt. Welches Kind hat es verdient so einem Zustand ausgesetzt zu sein????


    Ich weiss doch wie die Stimmung bei uns war. Das ist eine absolute Zumutung.

  • Abgesehen davon ist da immernoch einen weltenunterschied ob vater oder Erzeuger.


    Es ist ja nicht so, dass das Kind einige Jahre mit diesem Menschen zusammengelebt hätte und plötzlich dem Vater entrissen worden wäre. Immer diese Sprüche das Kind hätte ein rcht auf Vater. Hat es auch. aber auf nen anständigen. Und solange sie Babys sind, liegt es in unserer Verantwortung.

  • Gibt es den richtigen Zeitpunkt?


    Ich denke, es gibt ihn in dieser Sache genauso wenig wie den richtigen Zeitpunkt zum schwanger werden. Irgendwas ist doch immer, wenn man das Haar in der Suppe sucht...

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  • Ja das stimmt Kinder sind kein Besitz :nanana und sollten als eigenständige Wesen bzw Menschen gesehen werden.
    Gruß Steffi (Ameise)

  • Genausowenig sind sie Besitztümer Ihrer Väter. Und wenn ich als Mutter merke, dass meinem Kind das nicht gut tut, wie will jemand vom Jugendamt, der unsere Geschichte einmal gehört und mein Kind einmal gesehen hat, das entscheiden können? ich habe nie gesagt, dass ein Kind keinen Vater braucht. Nicht einmal. Nur darf man nicht immer von dem Idealfall ausgehen. Mensch was glaubt ihr denn das so schön ist alleine mit Kind zu sein? Meint ihr nicht es wäre auch für mich angenehmer einen anderen Elternteil zu haben, der in der Lage ist sich mit mir um das Kind zu kümmern, auch wenn da keine Beziehung mehr ist? So was kann man aber leider auch nicht erzwingen. wenn es nicht geht, dann sollte man einfach etwas abwarten, anstatt die Scheuklappen aufzusetzten und sich und dem Kind dem Stress auszusetzten und das dann damit zu begründen: Es ist doch der Vater...auch wenn er das Kind und sich im Suff auf der Autobahn zu Tode gefahren hat....ES ist doch DeR lEIblIche Vater?? Was soll denn der Quatsch? Immer dieses Pseudo getue von wegen es gehe um das Wohl des Kindes. Also ich kenne eine Familie, in der der Vater jahrelang drogenabhängig war. Und die Mutter hat gemacht und getan und alles zugelassen...HAUPTSACHE die Familie geht nicht zu Bruch...HAUPTsache die Kinder haben Mutter und Vater. Super. Ende der Geschichte. Zwei von den vier Kindern mittlerweile selber 23 und 25 Jahre alt sind mehrfach vorbestraft und haben Probleme mit Drogen. Jetzt nach fast 30 Jahren hat sie sich von ihm getrennt und rate ma was Sie der Mutter vorhalten? Haste nicht gebacken gekriegt zu merken dass er uns alle mit runter zieht oder? Warum biste nicht einfach von ihm abgehauen?


    Also ich bin mir schon dessen bewusst, was ich da schreib...

  • Mela und andere:


    Mir geht heut mal langsam der Hut hoch!


    Sehe Kinder auch als eigenständige Wesen und gebe meinem von uns getrennt lebenden Mann über das Besuchsrecht hinaus ganz oft die Möglichkeit, die Kids zu sehen, wann immer er und sie wollen!
    Soll heißen, er kommt uns auch oft besuchen, was bei getrennt Lebenden wohl nicht selbstverständlich ist.


    Das sind aber auch ganz andere Umstände als die in diesem thread beschriebenen!
    Ich persönlich finde es unglaublich schwierig, mir hier eine Meinung zu bilden und möchte die vorhandenen Sorgen und Probleme erst mal ernst nehmen! Ob es sich vor dem Jugendamt durchsetzen läßt, ist ja eine andere Sache!


    Aber was hier abgeht, erinnert mich schon an Hexenjagd!
    Wo ist denn die in diesem Forum vielgerühmte Toleranz?
    Habe schon mal in einem älteren thread das Gefühl gehabt, einige sehen Mütter hier als quasi mit unglaublicher Geduld und Liebe ausgestattete Wesen, die das Wohl ihrer Kinder immer über ihr eigenes stellen k ö n n e n !


    Ich glaube, ich genüge euren Ansprüchen nicht)-:.


    Nachdenkliche Grüße, Sola

  • @ coffe-and-milk
    Die Geschichte von dir ist schlimm. Daran gibt es keinen Zweifel.
    Doch einige Fragen tauchen beim lesen deines Beitrages für mich auf.
    Als du dich für das heranwachsende Kind in deinem Bauch entschieden hast, hast du dich damit auch zu einem Teil für den biologischen Vater entschieden. Diesen Teil muß man am Kind auch akzeptieren und lieben. Du hast gehofft, er würde sich ändern, und es dir gewünscht. Aber du mußtest auch damit rechnen, dass es nicht so werden könnte. Hast du in dich hineingehört und gefragt, wie du mit diesem "väterlichen Teil" umgehen wirst, solltest du am Ende doch alleine dastehen ? (Ich stand vor vielen Jahren vor genau diesen Fragen, deshalb fallen sie mir hierzu ein.)
    Wie wirst du eines Tages mit den vom biologischen Vater vererbten Eigenschaften an deinem Kind umgehen, wenn du sie mit der Zeit entdeckst ? Willst du sie akzeptieren oder ändern wollen, weil du in manchem "ihn" erkennst ?
    Das klingt momentan sicherlich alles noch sehr weit weg, doch bei den Gefühlen, die du in deinen Beitrag gelegt hast beim schreiben, drängen sich diese Gedanken auf.


    Ich denke, die beiden "Fälle" (mir fällt gerade kein anderes Wort ein) unterscheiden sich sehr voneinander, so dass ich mir nicht erlauben würde, euch beiden, Nicole und dir, einen gemeinsamen Rat zu geben.

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


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    Einmal editiert, zuletzt von chaosmaus ()

  • Also bei der ganzen Diskussion hier sehe ich als einen großen Unterschied "Gewalttätigkeit" an.
    Sollte der KV gewalttätig sein, so gebe ich Coffe-and-milk recht (erinner mal an Dani`s Schicksal) aber ansonsten halte ich einen betreuten Umgang für richtig.
    Und bei Nicole nur wegen "Betrugsverfahren" dem KV sein Kind vorzuenthalten ist einfach zu simpel.

  • Oh je, das sind ja wieder Schicksale, die einem die Gänsehaut über den Rücken laufen läßt.
    @ Nicole. Ich kann verstehen, das dir ein Umgang im Gefängnis nicht gerade sehr zusagt, würde es mir auch nicht. Nur es ist so, das er der Vater ist und sich kümmern möchte, was ja leider nicht alle Väter wollen. Ich denke, wenn du mit dem JA zusammen arbeitest wird sich eine Regelung finden, die euch allen, und vorallem eurem Kind zu Gute kommt.


    @coffe-and-milk deine Geschichte hört sich schlimm an. Ist sie mit Sicherheit auch. Nur, so sehr ich dich verstehen kann, ist die Sachlage eben so, das der Vater ein Recht aufs Kind hat und andersrum. Und solange es im betreuten Umgang mit dem JA ist, hast du auf jedenfall erstmal die Sicherheit, das dem Kind nichts passiert. Und falls das JA irgendwann entscheidet, das er das Kind auch ohne Aufsicht sehen darf, bist immer noch du da, die darauf achten kann, wie sich das Kind verhält, wenn es wiederkommt.
    Die Sache ist eben auch rechtlich so geregelt, das du strafrechtlich zur Konsequenz gezogen werden kannst, wenn du den Umgang verweigerst. Und das würde ich mir schwer überlegen, was machst du dann mit deinem Kind??? Ist alles verdammt schwer und ich würde auch wahnsinnig werden, bei dem Gedanken, mein Kind einem mitzugeben, der auf Droge ist undundund. Aber er ist der Vater und möchte sein Kind sehen. In solchen Fällen wünscht man sich, das er zu der Sorte Vater gehört, die sich überhaupt nicht für ihr Kind interessieren.

  • Ich bleibe nach wie vor dabei, das Kind hat ein Recht auf den Umgang mit seinem Vater, das ist auch gesetzlich so verankert:


    § 1684 Umgang des Kindes mit den Eltern
    (1) Das Kind hat das Recht auf Umgang mit jedem Elternteil; jeder Elternteil ist zum Umgang mit dem Kind verpflichtet und berechtigt.


    (2) Die Eltern haben alles zu unterlassen, was das Verhältnis des Kindes zum jeweils anderen Elternteil beeinträchtigt oder die Erziehung erschwert. Entsprechendes gilt, wenn sich das Kind in der Obhut einer anderen Person befindet.


    (Quelle: BGB)


    Sicherlich muss dabei beachtet werden, dass jeder Fall individuell zu regeln ist - dafür gibt es geschultes Personal beim JA bzw. Anwälte und Richter.


    Ich sehe die Gefahr bei der Verweigerung des Umgangs mit dem Vater vor allem darin, dass das Kind eines Tages entdecken könnte, dass der ihm vorenthaltene Vater sein Leben in den Griff bekommen hat und nicht der schlechte Mensch ist, wie es die Mutter vermittelt oder mit Ausreden unterschwellig rübergebracht hat. Dann ist die Beziehung zur Mutter nachhaltig gestört und alles Vertrauen verloren. Wie soll denn ein Kind einer Mutter noch vertrauen, die es jahrelang über den Vater belogen hat?


    Das Beispiel der Familie mit dem drogensüchtgen Vater hinkt übrigens gewaltig. Die Kinder haben den Vater von Anfang an gekannt und keine Änderung seines Verhaltens gemerkt, während die Kinder der beiden hier angefragten Fälle ihre Väter nicht kennen (sollen?).
    Sicher wäre es besser gewesen, die Mutter hätte den Vater mit den Kindern verlassen. Das heißt aber nicht, dass sie dauerhaft den Umgang unterbinden darf, sondern sie muss eine für die Kinder sichere Lösung finden, und die heißt in so einem Fall nunmal betreuter Umgang.


    Straffälligkeit ist kein Grund, den Umgang zu verweigern. Schon für Fehler beim Auto fahren kann man vor Gericht gestellt werden. Und wie viele Fälle gibt es, die ein Fehlverhalten mit fahrlässiger Körperverletzung nach sich ziehen, wofür man auch ganz schnell vor dem Kadi steht? Es könnte jeden von uns treffen...

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


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    Einmal editiert, zuletzt von Kaj ()

  • Ich weiss nicht Leute.


    Also ich kann eben nur davon berichten, was ich in der Hinsicht für Erfahrungen gesammelt habe. Wie gesagt, am Anfang hab ich genauso gedacht, nur bin halt echt voll gegen die Wand damit gefahren. Das ist einfach der Grund warum ich das Thema jetzt ganz anders, oder besser: vorsichtiger sehe. Der betreute Umgang ist ja schön und gut, ist nur leider keine Lösung für die Dauer. Das sind zehn Termine, und danach ist man wieder mit dem Vater auf sich alleine gestellt. Und eins möchte ich hier nocheinmal betonen:
    HABE NIE GESAGT; DASS EIN KIND SEINEN VATER NICHT SEHEN SOLL, ODER MAN IHM DIE RECHTE ABSPRECHEN SOLL.Ich denke nur in einem Alter von 11 oder12 Monaten ist es vielleicht nicht so prickelnd so eine Situation anzugehen, denn eins darf man nicht vergessen, in UNSEREM Falle ist der biologische Erzeuger zunächst einmal ein Fremder und nicht der Vater. Und wenn ich merke, das irgendeine Person meinem Kind nicht gut tut, dann versuche ich soweit es geht seine Privatsphäre zu wahren, und sehe nicht einfach darüber hinweg und begründe das damit, dass es halt der biologische Erzeuger ist. Biologischer Erzeuger heisst nicht einen Freipass für alle negativen Verhaltensweisen dem Kind gegenüber zu haben.
    Und noch mal auf die Frage hin, ob ich mir damals nicht die Gedanken gemacht habe. Habe ich leider nur oberflächlich gemacht. das ist mir leider auch erst im Nachhinein bewusst geworden. So leicht, denke ich, würde mir das so nochmal nicht passieren. Nur soll ich jetzt, nur weil ich damals so dumm und leichtgläubig gewesen bin, mein Leben lang mit meinem Kind einstecken??


    Natürlich ist es total blöd, wenn das Kind nicht sein Recht auf Vater von Geburt an wahrnehmen kann, doch mal ehrlich? Glaubt ihr das ein Kind das jemandem zum Vorwurf machen würde, dass man als Mutter es erst zugelassen hat seinen leiblichen Vater kennen zu lernen, als man 3 war, anstatt von Geburt an? Also ich kann zu dem Thema abschließend nur sagen, dass man in so einer Situation wie bei mir, einfach nicht mit der Tür ins Haus fallen sollte mit der Panik im Nacken: AbER DaS KINd Hat EIn RECht AuF Vater....sondern das ruhig langsam angehen soll. Zu meiner Meinung steh ich.


    Abgesehen davon, brauch ich ja nicht darüber sprechen, das KV in der Gegenwart von JA sich plötzlich anders zu benehmen wissen als sie es normalerweise tun.


    Abgesehen davon wäre ich auch genauso der Meinung, wenn es ein alleinerziehender Vater wäre, der das entsprechende Problem mit der Mutter des Kindes hätte. es geht mir also nicht darum, dass MÄNNER an sich eine weniger wichtige Rolle im Leben eines Kindes spielen sondern die Peron an sich, die Elternteil ist.


    Ich find es auch ganz gefährlich dauernd Sätze wie : DAS KIND MUSS DEN VATER SEHEN usw in den Raum zu werfen, so drängt ihr Mütter dazu, einfach schnell und unüberlegt zu handeln ohne darüber nachzudenken, was dem eigenen Kind eigentlich gut tut und was nicht.
    Kinder sind genauso Individuen wie wir, das eine steckt so eine blöde Situation mit dem Vater weg, der andere mag nachts nicht einschlafen.


    An einem Trefen von uns als ich das ganze mal wieder abbrechen wollte, weil die Beleidigungen unerträglich wurden, hat der KV an dem Kinderwagen gerissen und versucht ihn umzuwerfen um mich aufzuhalten. Ich bitte euch? Könnt ihr euch vorstellen wie das ist?