Jemand Erfahrung mit psychischen Erkrankungen und Scheidung?

  • Ihr seit nicht gezwungen, den Umgang vor Gericht zu klären! Das macht man eigentlich nur, wenn man sich nicht einig wird ;) !


    Billiger und auch schöner ist natürlich eine einvernehmlich Lösung. Und da könnt ihr wirklich machen, was ihr wollt! Viel Glück euch!

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Hallohalli.........


    ... ich lebe mit schweren Traumafolgestörungen - und erziehe recht erfolgreich zwei Kinder. :wink


    ........ich bin der Meinung, das man schwere Traumafolgeschäden, zumal wenn sie traumatherapeutisch aufgearbeitet werden, nicht mit folgenden Krankheitsbildern vergleichen kann........(...hier im Bezug auf den Umgang mit Kindern)

    Paranoide Schizophrenie und mono- oder bi-polare Störungen gehören zu den affektiven Störungen und sind "nur" in der Veranlagung vererblich, aber nicht zwangsläufig im Auftreten. Häufige Ursache sind Stoffwechselstörungen, die medikamentös behandelt werden können.


    Paranoide Schizophreniker mit wahnhaften Episoden sind psychiatrisch als akut eigen- bzw. fremdgefährdent einzustufen, besonders, wenn die wahnhaften Episoden mit akustischen Halluzinationen (Stimmen hören) einhergehen. In der akuten Phase besteht keinerlei Krankheitseinsicht, da die Patienten ihre Wahnvorstellungen als völlig real erleben. Da sie sich häufig an die Anfälle später nicht erinnern können (partielle Amnesie), besteht auch in der störungsfreien Phase selten Krankheitseinsicht. Die entsteht häufig erst, wenn ein akuter Schub drastische Folgen nach sich zieht.


    Bei einem akuten psychotischen Schub würde ich von unbegleitetem Umgang dringend abraten!


    Das denke ich auch.
    Gruß.........zeitreise :wink

    Stufen


    Alle Hindernisse und Schwierigkeiten sind Stufen,
    auf denen wir
    in die Höhe steigen


    -Friedrich Nietzsche-



    :strahlen


  • Legasthenie oder Dyskalkulie gehören zu den Entwicklungsstörungen und treten schon im Kleinkind- oder Kindesalter auf. Sie sind in der Regel erblich oder physisch bedingt.


    Schön, das du das so klar benennen kannst, soweit ich nämlich trotz Legasthenie gelesen habe ist sich die Fachwelt da nämlich gar nicht so sicher. Einmal abgesehen davon, dass es zwei rein in Schriftkulturen auftretende Phänomene sind, gibt es durchaus Thesen die z.B. eine Überlegenheit von Legasthenikern beim lernen chinesischer Schriftzeichen gegenüber Normalos zeigen. Entwicklungsstörung ist auch in einigen der Theorien dazu unrichtig, da diese eine andere Musterverarbeitung annehmen, die halt leider in einer alpabethisierten Welt mit normierter Rechtschreibung unterlegen ist, aber andere Vorteile hat. Störung ist hier sehr normativ. Nebenbei: der IQ von Legasthenikern ist überdurchschnittlich.



    Weitere psychische Störungen sind hier nicht zwangsläufig, es sei denn, die Störung ist ...


    Auch da ist sich die Fachwelt uneinig: chemische Psychiater werden eher auf biochemische Ursachen, Neurologen auf Hirschäden, Freudianer auf Frühkindliches, Entwicklungspsychologen auf Entwicklungsstörungen oder Erbdeterministen auf Gene tippen. Klar ist nur soviel: Nix genaues weiss man nicht. Je nach Erkrankung und Patient ist dann eine unterschiedliche Kombination aus Tiefenpsychologie, Verhaltenstherapie und/oder passenden Psychopharmaka am aussichtsreichsten.


    Was uns recht zwanglos zu dem Punkt bringt, das je nach psychischer Störung und Einzelfall man die Erziehungsfähigkeit und Gefährdung der Kinder individuell einschätzen muss.

  • (Vielleicht eröffnen wir für die Diskussion einen neuen Thread? Legasthenie hat eine starke erbliche Komponente. z.B. sind Veränderungen im DCDC2-Gen mit familiär auftretender Legasthenie verknüpft, so wie man auch für einige andere Verhaltensauffälligkeiten klare genetische Grundlagen findet, z.B. Stottern, ADS/ADHS u.a.).

  • [quote='Nordlicht32',index.php?page=Thread&postID=801602#post801602] mehr würde sie aber auch nicht bekommen und da sie weiss dass sie bis zum mond müsste um an die kinder ran zu kommen, versucht sie es erst gar nicht mehr.[/quote



    Das finde ich sehr sehr traurig, diese Aussage.

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • Erstmal finde ich es sowas von bescheuert :radab Menschen mit lernschwächen, Diabetis usw mit Schizophrenie zu vergleichen.


    Traumapatien bin auch ich (bekomme auch weiterhin trotz Behandlung immer schön meine Panikattake beim Duft Coolwater)und kann auch wunderbar erziehen ,ist aber nicht im geringsten mit Schizo zu vergleichen :radab


    Es ist auch so das Menschen mit pyschische Probleme irgendwo wie und gleich welche Art ein Suchtverhalten entwickeln...das kann man nicht schön reden(kenne nur Menschen die mit üblenen sachen handierten und so eine Sucht entwickleten)..da ist jedes komentar zwecklos, ist so, kannst jeden pyschologen Fragen...und Sucht ist nicht gleich Drogen und Alkohol :nanana ........


    Meine Mom ist übels Krank und ihr geht es echt Mies wen sie ein Schub hat,dann macht sie alle Klirre, aber sie regestriert diese.


    Mein Ex bekam immer seine "macken" wen er mit situationen überfordert war(aber nicht mit den Kindern sondern Erwachsne) und hat auch echt pyschische probleme..in diesen Situationen würde ihn niemals irgend einen von beiden meine Kinder anvertrauen, nicht weil sie schlecht Böse sind oder sonstwas, weil sie Überfordert sein können,und das nicht richtig einschätzen KÖNNEN...und das ist einfach eine Sache die zu bedenken sind...nicht Böse gemeint sondern eher rücksicht...

  • Hallo!
    Bei uns ist das so: Mein Mann hat auch psychotische Schübe und ist suchtkrank. Manchmal hat er, so wie wohl dein Mann, akute Phasen, wo ich ihm die Kinder einfach nicht alleine anvertrauen will. Wir sind inzwischen getrennt, ich habe das alleinige Sorgerecht bekommen (obwohl ich auch psychisch krank bin) und zur Zeit sind Umgänge mit dem Kindsvater nur, wenn ich dabei bin oder als Art begleiteter Umgang. Das klappt eigentlich ganz gut. Vielleicht ist das auch eine Variante für euch?
    Liebe Grüße, Billi

  • (Vielleicht eröffnen wir für die Diskussion einen neuen Thread? Legasthenie hat eine starke erbliche Komponente. z.B. sind Veränderungen im DCDC2-Gen mit familiär auftretender Legasthenie verknüpft, so wie man auch für einige andere Verhaltensauffälligkeiten klare genetische Grundlagen findet, z.B. Stottern, ADS/ADHS u.a.).


    Gene in dem Zusammenhang scheinen mir einen komplexen Zusammenhang unterkomplex darzustellen. Man hielt auch lange den Zusammenhang von Schädelform oder Schädel- und Gesichtsasymetrien und Verbrechen für solide verknüpft. Ich gehe davon aus, das bei unserem allenfalls oberflächlichem Wissen noch so manche Korrelation in den nächsten Jahren wieder im wissenschaftlichen Mülleimer verschwindet, auch weil da schon machches gleichartige Zeug liegt was kometengleich als Durchbruch verkauft wurde.

  • Zitat

    Es ist auch so das Menschen mit pyschische Probleme irgendwo wie und gleich welche Art ein Suchtverhalten entwickeln...das kann man nicht schön reden(kenne nur Menschen die mit üblenen sachen handierten und so eine Sucht entwickleten)..da ist jedes komentar zwecklos, ist so, kannst jeden pyschologen Fragen...und Sucht ist nicht gleich Drogen und Alkohol :nanana ........


    das finde ich eine gewagte These

  • das finde ich eine gewagte These


    so gewagt find ich sie nicht, nur einseitig, und dadurch falsch - denn es sind nicht die erblich angeblich vorbelasteten Psychotiker, die "alle süchtig werden" - sondern unsere ganze Gesellschaft hat eine Suchtstruktur!

  • Laut TS wurde beim KV eine schizoaffektive Psychose diagnostiziert und hier würde ICH einfach mal die Meinung eines Kinderpsychologen wissen wollen, inwieweit das dem Kind schaden KÖNNTE. Einfach nur um sicher zu gehen, dem Kind zuliebe.


    Ein offener Umgang mit dem KV stelle ich mit schön vor, für beide Seiten. Wenn es dem KV gut geht und das Kind ihn sehen möchte, dann findet ein Umgang statt. Ohne sich an starre Umgangsregelungen zu halten, die womöglich noch per Gericht beschlossen sind.


    @Schlotterlotte: ich stimme Dir voll und ganz zu.

  • Gene in dem Zusammenhang scheinen mir einen komplexen Zusammenhang unterkomplex darzustellen.


    (Genetische und neurobiologische Ansätze sind sehr komplex. Wer versteht schon, welche Auswirkungen Veränderungen in einzelnen Genen auf die Gehirnentwicklung während der Embryonal/Fetalphase haben? Warum sind Veränderungen in Chromosom 16 assoziiert mit ADHS, aber auch mit Schizophrenie? Frühgeburtlichkeit ist mit nachweisbaren Reifungsverzögerungen im Gehirn (die nicht mehr "auswachsen") verbunden, die mit ADHS, Teilleistungsstörungen, Autismus und anderen Störungen des Sozialverhaltens assoziiert. Für mich ist es völlig plausibel, dass solche Reifungsvorgänge auch genetisch bedingt in unterschieldichen Bahnen und im Kern irreversibel ablaufen können. Ein Gen als Ursache für ein Problem zu finden, bedeutet noch nicht, dass man den Mechanismus wirklich verstanden hat oder dass es einfach wäre.


    Solches Wissen schafft aber Klarheit bei Therapieentscheidungen. Das Argument der "Komplexität" wird gelegentlich von Therapeuten benutzt, die genau wissen, dass sie nicht evidenzbvasiert behandeln. z.B.: Die angebliche Komplexität von psychoanalytischen Erklärungsversuchen hat noch keinem Kind mit Legasthenie, Stottern oder ADHS geholfen (zumindest gibt es keinen Nachweis für eine Wirksamkeit solcher Verfahren bei den genannten Problemen im Kindesalter). Eine "Überkomplexität" von Erklärungsmodellen bindet auch immer wieder therapeutische/fördernde Kräfte und Bemühungen an falscher Stelle.


    Zum Vergleich. Dass es genetische Unterschiede (auch mit Zuordnung zu bestimmten Genen) bei der Wirkung von Training auf das Muskelwachstum gibt wird, ja gern akzeptiert. Ohne gutes Muskelwachstum wird man kein guter Gewichtheber, Komplexität hin oder her. (Wenn es weiter diskutiert werden soll, dann aber von meiner Seite aus nur noch in einem anderen Thread)).

  • mein Mann ist zumindest meiner Meinung nach psychisch krank (schizophren). Er selbst hält sich für gesund. Die Ärzte sagen dazu krankheitsuneinsichtig. Belegen könnte ich meine Krankheitsthese durch 2 Klinikaufenthalte. Er ist nicht gefährlich im engeren Sinne, aber ich mache mir schon Gedanken, dass er in einer akuten Psychose nicht wirklich auf unseren Kleinen aufpassen kann. Er ist dann sehr durcheinander, kann sich nicht konzentrieren, hat Wahnvorstellungen usw. Klingt jetzt zwar vielleicht für den Laien schlimm - reicht aber nicht für ne gerichtliche Zwangseinweisung in die Klinik, da er ja nicht gefährlich ist.
    Da er nicht zum Arzt geht und man ihn auch nicht zwingen kann, befürchte ich, dass die Krankheit mit der Zeit schlimmer wird, d.h. öfter akute Psychosen.


    @maschenka Also mein Noch-Mann war 2007 in der Klinik und man hat eine schizoaffektive Psychose diagnostiziert. Er war auch schon als Kind beim Psychologen, da hieß es noch depressives Syndrom. Jetzt vor kurzem war er wieder in der Klinik, da durfte mir der Arzt aber nichts sagen. Und mein Mann sagt er ist gesund... Also Schizophrenie ist einfach nur meine Meinung aufgrund meiner Beobachtung - und ich bin eben bloß Laie.

    Also ich kenne einige Menschen, die in ihrer Kindheit Erfahrungen machen mußten, die sie schwer traumatisiert haben. Landetet diese in der Psychatrie, wurde ihnen oftmals die Diagnose Psychose oder Schizophrenie gegeben - später, nachdem ein Fachmann/eine Fachfrau an eine schwere Traumatisierung dachte, stellten sich Traumafolgestörungen als Ursache für die von dir beschriebenen Symptome heraus.
    http://www.trauma-beratung-lei…infos/psychose-und-trauma
    Ich will damit keineswegs die (gestellte) Diagnose "ins Lächerliche ziehen", doch das Durcheinandersein, Konzentrationsprobleme oder "Wahnvorstellungen" ließen mich auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen. - "Nur" deshalb hatte ich nachgefragt.


    ........ich bin der Meinung, das man schwere Traumafolgeschäden, zumal wenn sie traumatherapeutisch aufgearbeitet werden, nicht mit folgenden Krankheitsbildern vergleichen kann........(...hier im Bezug auf den Umgang mit Kindern)

    bis auf die Verwechslungsgefahr, die teilweise besteht... sicher nicht.

  • Ich glaub es bringt hier nix über theoretische Krankheitsursachen zu spekulieren. Ebenso Dignosen, wo ein erfahrener Psychologe eine Weile braucht bis er das abgeklopft hat was vorliegen kann, zu treffen. Ich denke hier geht es nur um eine formale Reglung des Umgangs.


    So ich das bei Bekannten mitbekommen habe ist das alles eine Frage des Einzelfalles und ob akut ein Schub vor liegt. Ich kenne Traumatisierte die erziehungsfähig sind, und welche die von sich sagen (und recht haben), dass sie es nicht sind. Das trifft wohl auch auf andere psychische Störungen zu.