Kennt Ihr auch folgendes Problem als AEs?
Ich lebe seit August 2007 getrennt, bin mittlerweile auch geschieden. Mein Sohn wird im März 6.
Nun habe ich seit August 2009 einen neuen Partner, mit dem ich mich sehr gut verstehe und auch glücklich bin.
Nun hat er leider gar keine Beziehung zu meinem Sohn. Anfangs lief es nach meiner Einschätzung gut zwischen den beiden, mein Freund spielte mit meinem Sohn, kümmerte sich auch ein bisschen. Doch in den letzten Monaten hat das stark nachgelassen.
Mein Sohn ist sehr lebhaft (ADHS-„Verdachtsdiagnose“), spielt nicht freiwillig mal alleine, hängt ständig an mir und fordert ununterbrochen. Er wendet sich immer nur an mich – nie an meinen Freund. Wir waren z. B. Samstag auf dem Weihnachtsmarkt: Es war eine Katastrophe: „Mama, ich habe Hunger, Mama, ich habe Durst, Mama, ich will Karussell fahren, Mama, ich muss auf Toilette, …“ Und das ganze wieder von vorn. In einer Tour. Wenn er dann Probleme beim Würstchen essen hatte, musste ich ihm helfen, ich redete mit ihm, ich nahm ihn an der Hand, immer ich…
Mir ist schon klar, dass ein Weihnachtsmarktbummel mit Kind anstrengender ist als wenn wir nur als Paar gegangen wären, aber am Schluss bin ich (wieder mal) ausgerastet, weil mein Freund natürlich auch zwischendurch immer mal was von mir wollte!
Dieses Problem macht mir in den letzten Wochen extrem zu schaffen.
Auf der einen Seite bin ich so dankbar, dass ich noch einen lieben Partner gefunden habe und zu Dritt können wir ja auch wesentlich besser etwas unternehmen, gerade mit so einem lebhaften Kind. Doch – auf der anderen Seite bin ich trotzdem zu 100 Prozent für das Kind zuständig und soll auch noch ständig entscheiden, was wir unternehmen, was wir kochen, etc. Ich fühle mich einfach maßlos überfordert! :motz::ohnmacht:
Mein Freund schimpft nur noch mit meinem Sohn. Er meint es gut, denn er will mich bei der Erziehung unterstützen, mir den Rücken stärken. Nach seiner Meinung bin ich nicht konsequent genug.
Auf die ganze Problematik angesprochen, meint er nur, mein Sohn gebe ja keinen Anlass ihn zu loben und ihm mal positive Zuwendung zu geben. Er knatsche nur rum und höre überhaupt nicht. Spielen könne er auch nicht richtig mit ihm, der Kleine „lasse“ nur spielen und guckte dann nur zu (z. B.).
Leider hat er da nicht ganz unrecht, ich habe mit meinem Sohn selber große Probleme, weil er eben ununterbrochen fordert, nie allein spielt und chronisch unzufrieden ist. Außerdem hört er einfach nicht. Es ist also nicht so, dass mein Freund daher kommt und meinen Sohn schlecht macht, der Kleine IST schwierig!
Trotzdem ist er auch offen und freundlich auf meinen Freund zugegangen.
„Ich bin nun mal nicht erziehungsberechtigt, kann dir nur bedingt helfen“, sagt mein Freund gestern noch. Ja toll – klar ist er nicht der Vater, aber wie soll das denn weiter gehen? Er fragte nämlich auch schon, ob wir nicht zusammen ziehen sollen. Ich will ihn ja auch nicht als Babysitter missbrauchen, aber er kann doch nicht einfach sagen: „Der Kleine ist zu schwierig, da gebe ich jetzt auf und motze nur noch mit ihm.“
Wie haben Eure neuen Partner/Innen denn sich so verhalten? Ich stelle mir das auch nicht so einfach vor, für die neuen Partner.
Erwarte ich zuviel von ihm. Weil es ist ja MEIN Sohn ... ICH habe ja das Sorgerecht....
Vielen Dank schon mal für Eure Antworten...